Nach Cyberbedrohung - Potsdam ist wieder online - Stadtverwaltung fährt Bürgerdienste wieder hoch

Mi 08.02.23 | 17:05 Uhr
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Archivbild: Potsdamer Stadthaus, Rathaus der Stadt Potsdam. (Quelle: imago images/O. Döring)
Audio: rbb24 Inforadio | 08.02.2023 | Nachrichten | Mike Schubert | Bild: imago images/O. Döring

Nach einem vermuteten Hackerangriff startet die Stadt Potsdam einen zweiten Versuch, die Verwaltung wieder ans Netz zu bringen. Auch wenn es den Angriff wohl gar nicht gab, werden die verschiedenen Dienstleistungen erst nach und nach freigeschaltet werden.

Sechs Wochen nach dem Abschalten der Internet-Verbindungen wegen eines drohenden Cyberangriffs ist die Stadt Potsdam wieder an das Landesverwaltungsnetz angeschlossen.

Auf Antrag der Stadt sei die Verbindung nach zahlreichen Sicherheitsüberprüfungen am Mittwoch wieder geschaltet worden, teilte Innenstaatssekretär Markus Grünwald im Innenausschuss des Landtags mit. Damit könne die Stadtverwaltung ihre Dienstleistungen für die Bürger schrittweise wieder hochfahren.

Falsche Konfiguration der neuen Software

Ende Dezember waren die Internetverbindungen der Landeshauptstadt gekappt worden, weil es Hinweise auf einen bevorstehenden Cyberangriff gab. Etliche Dienstleistungen für die Bürger funktionierten seitdem nicht mehr.

Die Untersuchungen hätten jedoch ergeben, dass es keinen erfolgreichen Hacker-Angriff oder gar Datenabfluss gegeben habe, berichtete Grünwald.

Nachdem die Stadt Ende Januar bereits die Systeme wieder hochfahren wollte, seien bei drei Festplatz-Rechnern automatisierte Anfragen festgestellt worden. Daraufhin wurde die Stadtverwaltung wieder vom Netz getrennt. Es sei aber festgestellt worden, dass die automatisierten Anfragen von einer falschen Konfiguration einer neuen Sicherheitssoftware ausgelöst worden seien, berichtete Grünwald.

Schrittweises Hochfahren: Online-Terminvergabe muss noch warten

Die Stadt soll von Mittwoch an zunächst wieder mit externen Emails erreichbar sein.

Von Donnerstag an sollen dann unter anderem wieder die Bearbeitung von Wohngeld-Anträgen und die Beurkundung von Geburten, Sterbefällen und Eheschließungen möglich sein, wie die Pressestelle mitteilte. Ab Donnerstag könnten Bürger auch über die Dienststellen im benachbarten Landkreis Potsdam-Mittelmark wieder Kraftfahrzeuge an- und ummelden.

Weiterhin nicht möglich sei vorerst die Online-Terminvergabe für das Bürgeramt sowie die An- und Ummeldung von Wohnsitzen.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 08.02.23, 19:30 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Ich glaube kaum, dass dort etwas sinnvolles in den IT-Sytemen geändert wurde! Der "Angriffsvektor" ist hinlänglich bekannt, aber dagegen getan wird nichts.
    Bestenfalls haben sie die Mail isoliert, die den "Spaß" im Gepäck hatte.
    Aber mehr ist da nicht, solange es kein Umdenken gibt!
    Und umdenkende Behörden wird man nicht einmal mit einer guten Lupe finden.

  2. 3.

    Ist denn nach so langer Zeit auch schon bekannt, wer und woher den bevorstehenden Angriff ausführen wollte?

  3. 2.

    Da sieht man die Schwächen der sog. Digitalisierung. Auf einmal geht nichts mehr.

  4. 1.

    Daher - Obacht bei der Digitalisierung!
    Immer mehrfach absichern - auch wenn das zusätzlich Kostet.
    Die Garantie der Hanldungsfähigkeit des Staates und seiner Organe sollte das wert sein.

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