Protest in Berlin und Brandenburg - Rund 50.000 Radfahrer demonstrieren bei Sternfahrt für besseren Schutz auf der Straße

So 04.06.23 | 16:10 Uhr
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Teilnehmer an der ADFC Sternfahrt unter dem Motto "Mehr Recht fürs Rad - Viva la RADvolution" sind auf der Stadtautobahn in Richtung Funkturm unterwegs. (Quelle: dpa/P. Zinken)
Video: rbb|24 | 04.06.2023 | Material: rbb24 Abendschau, rbb|24 | Bild: dpa/P. Zinken

In Berlin haben sich bis zum Mittag bereits rund 50.000 Radfahrer an einer Sternfahrt beteiligt, um für geschützte Radwege und sichere Schulstraßen zu demonstrieren. Im Stadtgebiet sind weiterhin zahlreiche Straßen für den Autoverkehr gesperrt.

Bei Sonnenschein und Temperaturen um die 25 Grad haben am Sonntag rund 50.000 Radfahrer in Berlin für mehr Sicherheit im Straßenverkehr demonstriert.

Bei der traditionellen Fahrrad-Sternfahrt in Richtung Großer Stern forderten die Teilnehmenden ein entschlosseneres Vorgehen der Politik in der Verkehrswende und ein moderneres Straßenverkehrsrecht, um Radwege, verkehrsberuhigte Bereiche, Zebrastreifen und Tempo 30-Zonen für Autos schneller auszubauen. Das teilten der Fahrradclub ADFC als Veranstalter und die Polizei zum Abschluss übereinstimmend mit.

Ein Sprecher des Clubs zog eine positive Bilanz und sprach von einem starken Signal an die Politik. Die Veranstalter hatten zuvor mit bis zu 35.000 Teilnehmern gerechnet. Die Protestierenden fuhren auf zahlreichen Routen aus Brandenburger Orten im Berliner Speckgürtel und aus allen Stadtbezirken zum Großen Stern im Tiergarten, wo am Nachmittag ein Straßenfest stattfindet.

Grafik: Fahrtroute der ADFC-Sternfahrt am 04.06.2023
Grafik: Fahrtroute der ADFC-Sternfahrt am 04.06.2023 | Bild: rbb

Weitreichende Sperrungen in und um Berlin

Mittlerweile sind die Sperrungen im Zuge der Sternfahrt aufgehoben. Autofahrer mussten sich stark einschränken, viele Straßen waren für den motorisierten Verkehr gesperrt, darunter auch Abschnitte der A100 und der A115 zwischen Kreuz Zehlendorf und Dreieck Funkturm.

Wegen des Berlin Triathlons kommt in Plänterwald noch zu Straßensperrungen. Die Köpenicker Landstraße ist seit 7 Uhr bis etwa 20 Uhr stadteinwärts ab Baumschulenstraße nicht befahrbar.

Ein Stern zieht durch Berlin

Bei der Sternfahrt ruft der ADFC dazu auf, für die Rechte von Radfahrern demonstrieren. Gefordert wird unter anderem, dass die Bundesregierung das Straßenverkehrsgesetz erneuert - sowie dass die Berliner Landesregierung das Mobilitätsgesetz praktisch anwende. "Wir machen Deutschland zum Fahrradland", heißt es im Aufruf dazu [berlin.adfc.de].

"Wir fahren auf der Autobahn, um ein sichtbares Zeichen zu setzen, dass Radfahrinnen und Radfahrer in Berlin gleichberechtigte Verkehrsteilnehmende sind", sagte der ADFC-Sprecher. "Wir nehmen also einmal im Jahr für zwei Stunden den Platz ein, den der KfZ-Verkehr die restlichen 364 Tage und 22 Stunden hat."

Sendung: rbb24 Abendschau, 03.06.2023, 19.30 Uhr

229 Kommentare

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  1. 229.

    Niemand hatte im 18 Jh. jemals die Absicht Autos zu bauen. Warum haben wir es dann später dich getan?

  2. 228.

    Es geht um Sicherheit. Wenn sie zwei Tonnen aus eigener Kraft bewegen können, dann brauchen sie auch kein Kennzeichen. Wozu sollen Radfahrer einen Führerschein machen? Autofahrer haben aufzupassen, weil diese sich entschieden haben mit etwas gefährlichem durch die Gegend zu fahren. Und Steuern zahlen wir alle. Wollen wir vergleichen wer mehr zahlt? Und hätte ich dann mehr Rechte? Krude Logik.

  3. 227.

    Die Radler haben heute ihren Tag der offenen Tür und morgen gehört die Strasse wieder dem motorisierten Verkehr. Man muss auch mal einen Tag gönnen können.

  4. 226.

    Was hat eine Person im Auto davon, dass ein Radfahrer nicht über die rote Ampel rollt? Ampeln sind der Schutz vor motorisiertem Verkehr. Übrigens darf man als Radfahrer vor der roten Ampel absteigen, über oder um die Ampel herum schieben und hinter der Ampel aufsteigen und weiterfahren. Schulungen muss man machen, wenn man motorisierte Gegenstände mit einer erheblichen Geschw. bewegt. Der Sinn dahinter: es kann sehr gefährlich werden.

  5. 225.

    Ich widerspreche Ihnen wenn 43 Millionen Fahrradfahrer nur 120€ im Jahr Steuer bezahlen also 10€ pro Monat käme schon beachtliche Summe zusammen. Genau 5.160.000.000€ na ich finde es eine Beachtliche Summe.
    Ich bin Fahrradfahrer und empfinde es als ungerecht, daß ich mich nicht beteiligen kann sowie es KFZ Fahrer müssen.
    Gewerbe bitte immer aussen vor die Arbeiten egal was

  6. 224.

    Hallo Burkhard ich stimme Ihnen zu und Kämpfe seit 51 Jahren für mehr Rechte aber even auch Pflichten das,Fahrradfahrer Steuern bezahlen müssen und Kennzeichen erhalten ausserdem Führerschein den ja keiner dieser Gruppe braucht!
    Deshalb vielleicht liest das hier auch mal ein Politiker und versteht was ehrliche Fahrradfahrer fordern. Nämlich Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer und dazu gehören gleiche Regeln

  7. 223.

    " Ich kann nur sagen, dass die Radfahrer die undiszipliniertesten Verkehrsteilnehmer sind."

    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/05/berlin-avus-polizei-autobahn-zivilstreife-geschwindigkeit.html

  8. 222.

    Wie viel Steuern wollen Sie denn noch zahlen . Wir haben ein Auto und zwei Fahrräder und ich wette ,dass die Meisten von den Kommentatoren hier auch beides haben. Somit werden auch viele Radfahrer einen Autoführerschein haben. Was viele Autofahrer vergessen ,wenn sie aus ihren Kisten steigen , sind sie Fußgänger, die dann auf Autofahrer schimpfen oder bei Rot über die Ampel gehen.

  9. 221.

    Hallo Ingrid .
    Richtig es soll jeder ,daß fahren was er mag .Ich bevorzuge Fahrrad und ÖPNV .
    Aber das bedeutet nicht daß ich was gegen Autofahrer habe im Gegenteil sie tun mir leid für alles bezahlen zu müssen, warum darf ich als Radfahrer nicht auch Steuern entrichten in entsprechender Höhe .
    Kennzeichen daß wenn ich jemanden schädige auch eventuell belangt dafür zu können.
    Ich bin kein Freund oder Fan des,ADFC Die kommunizieren nicht mal aufrichtig.

  10. 220.

    Wir sind gerade zurück in OPR. Es war eine schöne Aktion heute für mehr und sicheren Radverkehr in Berlin und Brandenburg. So viele Menschen wollen einfach nur bessere Bedingungen fürs Rad und das ist gut so.

  11. 219.

    Ich bin einmal die Woche in Berlin mit dem Auto unterwegs. Ich kann nur sagen, dass die Radfahrer die undiszipliniertesten Verkehrsteilnehmer sind. So ist bei rot über die Ampel fahren fast normal. Ich verstehe nicht, warum Radfahrer keine nachweisbare Verkehrsschulung besuchen müssen. Daran das sie die schwächeren Verkehrsteilnehmer sind, tragen sie durch ihr Handeln bedeutent bei.

  12. 218.

    Also ehrlich!
    Sie haben Recht ich hatte diese Frage mal den ADFC gestellt Antwort habe ich Nie erhalten.
    Warum dürfen im fließenden Straßenverkehr Fahrradfahrer teilhaben ohne jegliche Strassenverkehrskenntnisse .
    Da sieht man doch die Ungerechtigkeit gegenüber den Autofahrern bzw Kraftfahrern.
    Daran man sieht man das einseitig gehandelt wird.
    Dazu fehlen Kennzeichen und Steuer ,ohne ersteres ist eine Strafverfolgung nicht möglich.

  13. 216.

    Das würden wir Berlin*er ja gerne, aber dann kleben die einen sich auf der Straße fest, die nächsten fahren da mit ihrem Fahrrad, die Belastungsgrenze der Stadtbewohn*er ist wirklich sehr hoch.

  14. 215.

    Die einen wollen nun Deutschland zum Fahradland machen, na dann können getrost die Fußgänger kommen, und die Städte zur Fußgänger - Promenaden einfordern..
    Dann gehört den Radfahrern das Land, den Fußgängern die Städte, und die Autofahrer sollen dahin "wo der Pfeffer wächst".

  15. 214.

    Wenn ich so durch die Kommentare lese, muß ich wirklich lachen! Hey ihr miesmuffeligen Berliner, habt ihr mal nach draußen geschaut, es ist Sommer, genießt das Leben, morgen könntet es vorbei sein!

  16. 213.

    Finde ich top, dass Sie da so strikt mit den Bezeichnungen sind. Ich sehe nämlich leider allzu oft Autofahrer:innen auf dem Fahrradweg parken. Und da haben diese ja auch genauso wenig zu suchen wie Fahrräder auf der Autobahn, wa. Es heißt ja FAHRRADweg, nicht Parkplatz.

  17. 212.

    Man ist nicht per se ein guter Mensch nur weil man Fahrrad fährt.Man muss für die Teilnahme am Straßenverkehr auch charakterlich geeignet sein- das gilt nämlich nicht nur für Autifahrer.D.h. auch, sich an Verkehrsregeln zu halten,die nämlich für alle gelten. So wie sich manche Pedaljünger verhalten sollte es eine Helm- und Kennzeichenpflicht geben.

  18. 211.

    Viele Fragen sich vielleicht warum ich nicht bei der Sternfahrt dabei war.
    Ganz einfach ich habe kein Tourenrad mehr, da wir keinen Keller haben oder abschließbare Untermöglichkeit.
    Ich fahre ja meist mit der Bahn und S Bahn und fahre dann vor Ort mit einem Faltrad.
    Ich sage nur Kennzeichen müssen endlich an die Räder und Steuern um sich gerecht an den Kosten zu beteiligen.
    Komisch TV Gebühren müssen alle zahlen auch Leute die kein TV besitzen.

  19. 210.

    #june, So sollte man wohl nicht mit seiner Oma umgehen, sich freuen, dass man nicht hin braucht.

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