Görlitzer Park und Leopoldplatz - Schwarz-Rot plant 30 Millionen Euro für Sicherheitsmaßnahmen in Parks

Di 28.11.23 | 19:17 Uhr
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Symbolbild: Nur spärlich beleuchtet ist die Görlitzer Straße, die direkt am Görlitzer Park vorbeiführt. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Audio: rbb24 Inforadio | 29.11.2023 | Silke Mehring | Bild: dpa/Paul Zinken

Auf einem Sicherheitsgipfel im Sommer hatten sich die Berliner Koalitionäre CDU und SPD geeinigt, Mittel für die Sicherheit im Görlitzer Park und am Leopoldplatz bereitzustellen. Nun haben sie ihre Finanzpläne dafür abgestimmt.

CDU und SPD in Berlin haben sich über die Finanzierung der beim "Sicherheitsgipfel" Anfang September vereinbarten Maßnahmen verständigt. Dabei geht es insbesondere um Hilfsangebote für drogenabhängige Menschen am Leopoldplatz im Wedding und am Görlitzer Park in Kreuzberg.

Insgesamt sollen dort in den kommenden beiden Jahren 31 Millionen Euro investiert werden, wie aus einem zwischen den Parteien abgestimmten Papier hervorgeht, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der "Tagesspiegel" [externer Link, Bezahlinhalt] hatte darüber berichtet.

Sozial- und drogenpolitische Angebote werden aufgelegt

Zu den geplanten Angeboten gehören unter anderem mehr Drogenkonsumräume, Unterbringungsmöglichkeiten für obdachlose Drogenabhängige, eine Ausweitung von Sozialarbeit und Drogenprävention. Für den umstrittenen Zaun um den Görlitzer Park
sowie zusätzliches Personal dort sind 3,46 Millionen Euro vorgesehen, weitere 1,12 Millionen für die Beleuchtung. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Innensenatorin Iris Spranger hatten sich beim "Sicherheitsgipfel" für den Bau von Zaun und Beleuchtung stark gemacht.

Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Martin Matz, sagte, die drogenpolitischen und sozialarbeiterischen Ansätze seien der größte Teil des Pakets und spielten neben der Umfriedung des Parks und den polizeilichen Maßnahmen eine zentrale Rolle. "Wichtig an dem Paket ist auch, dass es über den Görlitzer Park hinausweist. Auch für den Leopoldplatz sind erhebliche Teile der Maßnahmen vorgesehen."

Unverständnis im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg

Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg erklärte in Reaktion auf die Pläne, die Haltung des Bezirks zu einem nächtlichen Abschließen des Görlitzer Parks sei unverändert. Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) sagte, sie sei überrascht, dass der Senat in Zeiten knapper Kassen scheinbar Millionen von Euro für einen Zaun und ein Schließsystem im Görlitzer Park ausgeben wolle. "Diese Entscheidung spricht Bände, denn der Zaun und das dauerhafte nächtliche Abschließen bleiben Symbolpolitik auf Kosten der Anwohnerinnen und Anwohner."

Wegner und Innensenatorin Spranger hatten nach dem sogenannten Sicherheitsgipfel im September angekündigt, die Mauer um den Park abzureißen und durch einen Zaun mit Eingangstoren zu ersetzen. Sie sollen nachts dann abgeschlossen werden. Die Debatte über Sicherheit in dem Park war erneut entbrannt, weil eine junge Frau im Juni von
mehreren Männer vergewaltigt worden war.

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.11.2023, 9:23 Uhr

22 Kommentare

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  1. 22.

    Ekel-Toilette am Kotti: 56.000 Euro und völlig verwahrlost. Drogen, unhygienisch und von Anwohnern gemieden: In Kreuzberg ist ein stolz angekündigtes Projekt des Bezirksamts gescheitert.

  2. 21.

    Zaun?
    Diese Menschen brauchen endlich Hilfe!!
    Ich wohne am Leo und das Elend ist nicht zu ertragen: Kranke Menschen, die einen katastrophalen Gesundheitszustand aufweisen.
    Das Geld sollte in Hilfsangebote investiert werden und ich will nicht hören, dass diese Menschen keine Hilfe wollen.
    Erst heute Früh eine junge Frau mit völlig kaputten Schuhen in der U-Bahn begegnet: Da nützt der Euro nicht, da eine dauerhafte Hilfe nötig ist.

  3. 20.

    Na dann wäre gut, über die Bekämpfung dieses Problems mehr zu erfahren, bis dato wurde nichts erreicht.

    Übrigens, die Ausleuchtung und Einzäumung eines Privatgrundstücks ist keine Symbolhandlung, sondern dies beugt kriminellen Handlungen vor, und bei öffentlichen Grundstücken verhält es nicht anders.

  4. 19.

    Eine paar Lampen für lichtscheue Elemente kann doch nur Symbolpolitik sein. Echte und ehrlich gemeinte Bekämpfung sieht anders aus.

  5. 18.

    "Wow 5 Millionen Euro für Zaun und Lampen. viel Geld in Zeiten knapper Kassen für sinnlose Symbolpolitik"
    Gute Beleuchtung ist das Beste und Einfachste, was es da und allgemein gegen Kriminalität gibt. Wo ist das Symbolpolitik?

  6. 17.

    Ja, das Geld für den Zaun lieber in Busspuren investieren. Die Mauer kann gerne weg! Aber ein paar Poller tun es auch, um Auto-Parken im Görli zu verhindern. Werden jetzt alle Grünanlagen eingezäunt?!
    Gerne auch am O-Platz zusätzliche Poller aufstellen. Der wird inzwischen als Dauerparkplatz der Polizei für Manschaftswagen mißbraucht. Drumherum sind überall Straßen, aber warum nicht im Park parken?!

  7. 16.

    Tja, ich glaube sie haben das Wesen der Politik verstanden. Ist nach nicht deren Geld...

  8. 15.

    Schön, dass der Senat weiter mit dem Geld um sich schmeißt.
    Sind ja nur unsere Steuergelder.

  9. 14.

    Mit Symbolpolitik kennt man sich ja in Xhain aus. Man denke nur an die Parkläufer, die nicht Parkwächter genannt werden dürfen. Erreicht wurde dadurch nichts, im Gegenteil.

  10. 13.

    Ihre Gesinnungfreunde sind doch in erster Linie für diese Zustände verantwortlich und haben das alles nach Kräften befeuert. Haben Sie das schob vergessen ?

  11. 12.

    Der Ansatz erscheint logisch. Darüber hinaus wäre eins bedenkenswert: aus dem Görtlitzer "Park" überhaupt erstmal einen echten Park machen. Bisher ist das nur eine brach liegende Eisenbahnstrecke ohne jede gärtnerische oder landschaftliche Gestaltung. Da wäre mal was nett. Springbrunnen, Teich, mehr Bäume, Bespflannzung ...

  12. 11.

    Wozu einen eingezäunten Park beleuchten ???
    Es braucht Grundsätzlich mehr Therapieplätze, und Entzugskliniken, und Wohnungen!

    Ansonsten verlagert es sich einfach 500m weiter! War am Kotti so, war am Hermanplatz so, und bei den erhöhten Streifen im Görli!

    Anyway, ich habe mich im Ghetto zwischen den vielen kaputten, junkies & migranten, und feiernden (quasi als linksgrüne Bildungselite und Maß der Zivilisation) viel wohler gefühlt (und war offener), als im Konservativen Charlottenburg, wo mich auch bei schönsten Wetter rein gar nichts nach draußen zieht, und Nachts die Bürgersteige hochgeklappt werden!

    Charlottenburg - der Tod auf Raten, mit Verkehrslärm Dauerbeschallung, gefangen im Sonnenlosen Wohnklo, rotte ich vor mich hin, während ich in Kreuzberg ein soziales Leben hatte, mit Sonne, Subkultur & Abenteuer!

  13. 10.

    Außerhalb ist alles safe…. Wenn da ein Zaun steht und abgesperrt ist, ist das ein unüberwindbares Hindernis und alle gehen einfach nach Hause und schauen fern.
    Ironie off

  14. 9.

    Die 30 Millonen einfach an die BVG weiterreichen, dann bekommt die auch mehr Personal. Welch Blödsinn dieser Koalition.

  15. 8.

    Sie haben es offenbar nicht verstanden.
    Das meiste Geld wird offenbar - und zum Glück - für sachlich-fachlich-rationale Massnahmen ausgeben: Mehr Prävention, Sozialarbeit, Wohnplätze für Obdachlose Drogenkonsumenten.

    "Gegenwehr" nennt man das nicht. Man nennt es rationale Drogenpolitik.

    Für einen Zaun um den Görlitzer Park hätte man sich das Geld sparen können. Völliger Unsinn. Aber das Wegner-Giffey-Milieu stellt sich das halt in ihrer Welt so vor. Tun wir also paar Millionen für deren Befindlichkeit auf den Kopf hauen.

  16. 7.

    Wir geben also 30 Millionen aus, um Personen fern zu halten, die wiederum mit horrenden Summen alimentiert und untergebracht werden, aber bei denen scheinbar keine Chance besteht, sie in ihre Herkunftsländer zurück zu führen trotz begangener wiederholter Straftaten. Das ist die Lösung?

  17. 6.

    Wow 5 Millionen Euro für Zaun und Lampen. viel Geld in Zeiten knapper Kassen für sinnlose Symbolpolitik

  18. 5.

    Und was ist mit der Sicherheit außerhalb der Parks?

  19. 4.

    "Dafür zahlen wir jetzt mehr"

    Wir haben ja schon mal mehr bezahlt. Damals, als unter der Vorgängerregierung von rot-rot-grün viel passiert ist, was aber wenig bis nichts gebracht hat.

  20. 3.

    Wenn ab 2025 alle ihr Hanf selbst zu Hause anbauen dürfen oder bei einem Sozialclub erwerben können, wird es im Görli deutlich weniger Handel geben. Dann macht der Zaun noch mehr Sinn - oder?! ;)

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