Notruf 112 - Rettungsdienste beklagen Bagatellanrufe - Jüngere werden zunehmend aggressiv

Di 07.11.23 | 14:19 Uhr | Von Bendrik Muhs
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Ein Rettungswagen der Berliner Feuerwehr fährt am 24.10.2023 auf der Straße "Unter den Linden". (Quelle: Picture Alliance/Sebastian Gollnow)
Picture Alliance/Sebastian Gollnow
Bild: Picture Alliance/Sebastian Gollnow

Wer die 112 wählt, sollte eigentlich wissen, dass man die Nummer nur in wirklichen Notsituationen nutzt. Doch trotz umfangreicher Aufklärung hat sich der Missbrauch sogar noch verstärkt. Von Bendrik Muhs

  • 116 117 bei akuten Krankheitsfällen anrufen
  • 112 nur bei lebensbedrohenden Situationen wählen (Atemnot, Ohnmacht, schwere Unfälle)
  • Ziel-Zeit bei echten Rettungseinsätzen wird immer häufiger überschritten

Über eine Million Notrufe gingen bei der Feuerwehr in Berlin 2022 ein - alle 26 Sekunden einer. Nicht einmal die Hälfte davon führte wirklich zu Rettungseinsätzen. Und: Wegen der Überlastung erreichen nur noch 44 Prozent der Rettungskräfte die Ziel-Zeit von 10 Minuten.

In Brandenburg wird die Ziel-Zeit von 15 Minuten noch in 85 Prozent der Fälle erreicht, dennoch beklagen die Feuerwehren auch hier eine Zunahme von unnötigen Notrufen, die im Zweifel echte Rettungseinsätze verzögern.

"Die Bagatelleinsätze haben zugenommen, das spiegelt sich darin wider, dass an einigen Orten Hausärzte und Fachärzte fehlen", so Rüdiger Maus, Einsatzkoordinator der Leitstelle Lausitz, gegenüber dem rbb-Verbrauchermagazin Super.Markt. Zudem sei die Hemmschwelle, den Notruf zu wählen, insgesamt stark gesunken. Allein in den vergangenen fünf Jahren hätte sich die Situation massiv verändert.

Notruf nur bei lebensbedrohlichen Symptomen wählen

Aber was ist streng genommen ein Notfall? Die medizinische Sachlage ist relativ klar: Der Anruf bei der 112 ist nur dann gerechtfertigt, wenn es sich um akute lebensbedrohliche Symptome handelt, also etwa Ohnmacht, Atemnot oder einen allergischen Schock, unkontrollierte Blutungen und schwere Unfälle, aber auch Sprach- oder Sehstörungen und heftigste Brust-, Bauch- und/oder Rückenschmerzen.

Dennoch nutzen vor allem jüngere Menschen den Notruf immer häufiger bei Bagatellfällen. Oft fehle schlicht das Wissen, was eine nicht lebensbedrohliche Krankheitssituationen ist, berichten die Mitarbeiter von Rüdiger Maus. In der Gesellschaft verschiebe sich etwas. Und er selbst ergänzt: "Die Generation, die jetzt alt geworden ist, die weiß noch, damit umzugehen. Die jüngeren Generationen rufen hier an und erwarten, dass der Rettungsdienst kommt. Dabei haben sie sich zum Beispiel mit dem Thema Fieber nie beschäftigt."

Wir können keine Rezepte schreiben, wir können auch nicht einfach schnell drüber gucken, das ist nicht die Aufgabe des Rettungsdienstes.

Rüdiger Maus, Einsatzkoordinator der Leitstelle Lausitz

Der Rettungsdienst hat in solchen Bagatellfällen auch nur beschränkte Möglichkeiten, so Maus. "Wir können keine Rezepte schreiben, wir können auch nicht einfach schnell drüber gucken, das ist nicht die Aufgabe des Rettungsdienstes."

Anrufer zunehmend aggressiver

Der Einsatzleiter berichtet auch von einer steigenden Aggressivität der Anrufer, wenn man ihnen erklärt, dass ihr Anliegen kein Notfall sei. Für ihn und seine Kollegen in der Leitstelle seien es immer dann schlimme Situationen, wenn sie persönlich angegriffen würden, "weil wir unsere Arbeit machen und ordentlich abfragen". Sie haben oft kein Verständnis dafür, warum so viel abgefragt würde und nicht einfach ein Rettungswagen käme, oder warum ein Patient lieber den Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst kontaktieren solle.

Kassenärztlicher Bereitschaftsdienst auch 24 Stunden erreichbar

Der Bereitschaftsdienst ist genau wie die Feuerwehr 24 Stunden am Tag erreichbar und ähnlich organisiert wie die Feuerwehr. Unter der Nummer 116 117 werden Fälle bearbeitet, die zwar akut, aber nicht lebensbedrohlich sind. Er sollte dann genutzt werden, wenn Praxen schon geschlossen sind oder ein Patient sie aus gesundheitlichen Gründen nicht aufsuchen kann. Für Verbraucher bleibt er die beste Alternative zur 112, auch wenn am 24. Oktober die Meldung kam, dass durch ein Urteil des Bundessozialgerichts zu Honorierungsfragen zukünftig weniger Ärzte zur Verfügung stehen werden.

Ein Urteil, dass die Ärzteschaft beunruhigt. "Dieses Urteil des Bundessozialgerichts macht uns allergrößte Sorgen, weil wir davon ausgehen müssen, dass es dadurch zu sehr starken Einschränkungen in der Patientenversorgung kommen kann", so Dr. Burkhard Ruppert, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin. Schon im Dezember wird es seinen Angaben zufolge so sein, dass die KV den ärztlichen Bereitschaftsdienst und auch die Beratungsärzte reduzieren muss.

Der Bereitschaftsdienst ist bereits jetzt überlastet, unter anderem wegen vieler Bagatell-Anrufe. Es gäbe eine Anspruchsmentalität, die letztendlich zu Lasten der Allerschwächsten ginge. "Dass die Ressourcen begrenzt sind, das interessiert viele Patienten nicht. Ich bin wichtig, diese Mentalität herrscht schon", so Anika Pollock, Leitstellendisponentin der KV Berlin.

"Patienten-Navi" soll Notdienst entlasten

Diese dauerhafte Verstopfung des Notdienst-Telefons soll ein neues Online-Tool abmildern, das seit diesem Jahr im Netz verfügbar ist. Im sogenannten Patienten-Navi werden die eigenen Symptome medizinisch eingeordnet, je nach Schwere wird dann weitervermittelt – zu einer Praxis, zum Notdienst oder zu einer weiteren telefonischen Beratung.

Die Lebensretter und Bereitschaftsärzteappellieren an die Patienten, die knappen Ressourcen der 112 und auch der 116 117 zu respektieren und die Nummern wirklich nur in lebensbedrohlichen oder akuten Situationen zu nutzen.

Charlotte Conrad ist Notfall-Sanitäterin, sie gibt Patienten einen einfachen Rat: "Grundsätzlich ist es immer wichtig, erstmal in sich hineinzuhorchen, ob es wirklich so schlimm ist, wie man gerade denkt, oder ob man sich nicht vielleicht wirklich in etwas hineinsteigert". Wer sich hilflos fühle, dem könne es manchmal schon helfen, einen Freund oder ein Familienmitglied auf die Situation anzusprechen.

Sendung: Super.Markt, 06.11.2023, 20:15 Uhr

Beitrag von Bendrik Muhs

70 Kommentare

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  1. 70.

    zu den Öffis muß man erstmal kommen , der Nachbar ist nicht da und Taxi rufen ist auch nicht hilfreich weil es dem Betroffenen sehr schlecht geht, Schwindel, Gangunsicherheit etc.

    " Unglaublich das alles hier. " ich denke, wir reden aneinander vorbei

  2. 69.

    Man kann die Schuld natürlich immer auf andere schieben ... dann geht in die Schulen und klärt auf (;

  3. 68.

    Hat alles mit Bildung, Respekt, Elternhaus, Akzeptanz und Respekt zu tun.
    Die wenigsten sind im Besitz davon..... also können wir leider alle nichts erwarten was normal ist.
    Danke Regierung seit 2015.

  4. 67.

    Weißte, da wird dir jahrelang eingebläut, dass der Infarkt sich durch Rücken- und Bauchschmerzen äußert, vor allem bei Frauen, und dann rufste an, in verständlicher Panik, und hier wird das als Bagatelle abgetan? Hallo? Und die 116117 ist doch heillos überfordert, das sind doch die, wo man sich auch zum Impfen anmelden musste, hat super geklappt *ironieoff*. Ja ne, und das heißt auch nicht umsonst "KASSENärztlicher Bereitschaftsdienst". Für alle Staatsdiener und Lehrer hier fällt das schon mal weg - die sind alle PRIVAT versichert. Also gefühlt 95 % der Berliner, die sich ständig krank melden.

    Bitte mal realistisch die Situation betrachten. Das Konzept muss schon mehr beinhalten, nämlich:
    - Kassenärzte mit vorgeschriebenen Öffnungszeiten (also nicht nur von 10-11 und 15-16 Uhr, aber nicht Mi und Fr)
    - aufgestockte 116117
    - Privatärztlicher Bereitschaftsdienst von PKV finanziert
    - Trennung 112 Feuer und 112 Krankheit (114 beispielsweise)
    - mehr Einstellungen in der Feuerwehr!

  5. 66.

    „ Wie im Beitrag erwähnt sind viele Anrufer überfordert.“
    Ihren Vorschlag finde ich an Sich sehr gut, aber dass die Jugendlichen mit der Entscheidung „ich bin krank“ oder „ich bin in Lebensgefahr“ überfordert sind, spricht nicht für die heutige Zeit …

  6. 65.

    Der kassenärztliche Bereitschaftsdienst muss vom Patienten selbst gezahlt werden (wenn GKV versichert). Das wird auch der Grund sein weshalb man lieber die 11w anruft, da kostet es nichts und es bleibt mehr Geld übrig für die Ausleihen von E Scootern

  7. 64.

    ...Taxi, Öffis, Nachbar...aber eben keinen Rettungswagen. Genau um diesen Punkt geht es hier. Diese flächendeckende Hilflosigkeit und Verantwortungsverlagerung gepaart mit absolutem Anspruchsdenken "just in time" ist der Hauptgrund für den Kollaps des Systems!

  8. 63.

    ...ojee...wenn man nicht fahrtüchtig ist, dann eben Taxi oder Öffis oder der Nachbar...aber eben niemals einen Rettungswagen!

    Noch mehr Lebenshilfe gibt es von mir ab jetzt aber nur noch gegen Bezahlung. Unglaublich das alles hier.

  9. 62.

    Dem stimme ich voll zu. Mir ist es auch so gegangen. Beziehungsweise meinen Mann. Wasser in der Lunge Sepsis usw. Mein Mann ist leider verstorben.

  10. 61.

    hätten sie den kommentar gelesen auf den ich geantwortet habe würden sie ihre fehleinschätzung begreifen.
    ich wollte lediglich sagen, dass unter 116 117 nicht immer ein fachlich kompetenter arzt am anderen ende der leitung sitzt.
    meine frau habe ich selbst zur notaufnahme gebracht!
    also bitte keine haltlosen anschuldigungen.

  11. 60.

    Mehr Geld in Schulen, Lehrer etc. zu stecken, würde zwar akut nicht helfen, aber künftig wieder für intelligente Mitmenschen, die beurteilen können, was ein Notfall ist, sorgen.
    Leider sehe ich in diesem Land schwarz, was das angeht.

  12. 59.

    Sie sollten 100€ nehmen ! Und wenn der Arzt die Diagniose gestellt hat gibt es dann 100€ zurück, oder anteilig.

  13. 58.

    Verfahrensvorschlag:
    Leitstellen von 112 und 116117 besser verknüpfen, sodass die Leistellendisponenten der 112 (erfahrenes Personal) den Einsatz direkt an die 116117 weiterleiten können. Wie im Beitrag erwähnt sind viele Anrufer überfordert. Statt 84 Millionen Menschen zu schulen, welche Nummer wann richtig ist, könnte man organisatorische Maßnahme ansetzen. Das ist m.E. leichter zu realisieren.
    Zudem besteht das Risiko, dass die Informationskampagenen zu 112/116117 Menschen verunsichert und Angst schüren, mit Wahl des Notruf etwas falsches zu tun.

  14. 57.

    Ich hab neulich 10 Euro Zuzahlung leisten müssen für einen RTW. Das Kind war außer Haus verunfallt, und der RTW wurde von jemand anderem gerufen. Techniker Krankenkasse.

    Finde das okay, auch wenn es als erzieherische Maßnahme in diesem Fall überhaupt nicht greift. Demgegenüber bin ich neulich vom Facharzt ins Krankenhaus eingewiesen worden und mit dem Bus hingefahren. (Wie sich inzwischen gezeigt hat, war es nicht ungefährlich.)

  15. 56.

    viel berechtigtes pro & contra in den Kommentaren .

    den Hinweis im Kommentar frau holleDienstag, 07.11.2023 | 17:30 Uhr sollte man mal prüfen , welche Bevölkerungsschichten den Notdienst neuerdings immer stärker frequentieren

  16. 55.

    " . In allen anderen Fällen Hausarzt, ärztlicher Notdienst oder selbst in die Notaufnahme. "

    theoretisch kalr , aber der HA hat bereits geschlossen , beim ärztlicher Notdienst hängt man ewig in der Warteschleife ( rbb berichtete )
    und selbst in die Notaufnahme setzt ja voraus, dass man noch fahrtüchtig ist

  17. 54.

    Es ist nicht nur die TikTok Generation. Setzen Sie sich mal 3 Stunden in die Notaufnahme ins Urban-Krankenhaus oder in ein Neuköllner Krankenhaus .

  18. 53.

    Es geht nicht um meine Meinung. Es wird im Beitrag mehrfach erwähnt, dass es ganz klare Symptome gibt, bei denen der Rettungsdienst zu alarmieren ist. Atemnot ist eines dieser Symptome. Von Corona und Sauerstoffbedarf, war in ihrem ursprünglichen Beitrag keine Rede.

  19. 52.

    Wenn alle Menschen wegen Bauchweh den Rettungsdienst rufen, gibt es keinen Rettungsdienst mehr. Deswegen einfach auf die Profis hören und bei den mehrfach im Beitrag erwähnten eindeutigen Symptomen die 112 wählen. In allen anderen Fällen Hausarzt, ärztlicher Notdienst oder selbst in die Notaufnahme. Eigentlich nicht so komplex.

  20. 51.

    @Berni Geröllheimer: doch. Man kann nicht nur über die 116 117 klären, ob es wirklich lebensbedrohlich ist, sondern auch direkt mit der nächsten Notaufnahme telefonisch.
    Hatte ich auch mal, wo ich nicht recht wusste, ist es nun Herz oder Speiseröhre. Die Dame am anderen Ende fragte einige Dinge ab und meinte schließlich dass es wahrscheinlich nichts mit dem Herzen ist. (Nämlich, weil die Durchblutung noch komplett i.o. war.) Zudem habe ich was an der Speiseröhre, das lag also auch nahe. Genau solche Unsicherheiten kann man eben telefonisch abklären, bevor man die 112 ruft.
    Z.B. lief es bei mir auch schon andersherum, da wurde mir der Rat gegeben, besser rumzukommen. Das stellte sich - leider nicht durch die Notaufnahme, sondern dann auch im ambulanten Termin - heraus, dass der Fuß gebrochen war. (Mithin war die Notaufnahme an sich auch unnötig. Na gut, die Krücken und 'ne Orthese gabs so einen Tag früher :D. Aber in die Notaufnahme bin ich mit dem Taxi gefahren, also nix NRW).

  21. 50.

    Hallo?!
    Schon vergessen das damals die Hochphase von Corona war und wie alles gehandhabt wurde?
    Auch wenn es nichts zur Sache tut ich hatte neben der Lungenentzündung auch Corona und wollte nicht unbedingt ins Klinikum.
    Es gab da noch keine generelle Impfung für jeden der sich Impfen lassen wollte, nur für Senioren in Heimen und medizinischen Personal.
    Mein Nachbar oder ein Taxi hatten damals außerdem keine medizinischen Gerätschaften in ihren Fahrzeugen die meiner Beatmung zugute kamen, das mag ja bei Deinem Taxiunternehmen oder Deinen Nachbarn den Du in einem solchen Fall beanspruchst anders sein.
    Fehlte nur noch ein Vorwurf das ich jemanden wegen solch einer Lappalie wie einer nachgewiesenen Lungenentzündung jemanden den Platz im Klinikum weggenommen hätte.
    Was muss man denn Deiner Meinung nach haben um den Notdienst in Anspruch zu nehmen?

  22. 49.

    Hätte, wäre, wenn...nur weil man ja m Internet oder der Apothekenumschau mal gelesen hat, dass Herzinfarkte manchmal auch mit Bauchschmerzen korrelieren, rechtfertigt das in keinem Fall einen Notruf, wenn man den Transport eine Notaufnahme auch selbst organisieren könnte. Genau dieses Anspruchsdenken führt nämlich dazu, dass für wirkliche Notfälle die Kapazitäten fehlen. Nochmal: weder Notarzt noch Notfallsanitäter schließen vor Ort einen Infarkt sicher aus. Dazu braucht man Labor und erweiterte Diagnostik. Insofern ändert sich für das Notaufnahmepersonal gar nichts.

  23. 48.

    Und wieso nehmen sie an, dass ihre Frau von einem Rettungswagen profitiert hätte?
    Genau darum geht es doch! Der Rettungsdienst behandelt akute lebensbedrohliche Störungen vor Ort, stellt die Transportfähigkeit her und transportiert in die nächste geeignete Klinik! Wenn es lediglich um den Transport geht, ist der Rettungsdienst definitiv der falsche Ansprechpartner.

  24. 47.

    Wie konnte die Menschheit nur so alt werden? Wer heute wegen Zwicken oder Jucken die 112 ruft, hätte früher nicht den Weg zum Heiler am Säbelzahntiger vorbei geschafft.
    Der Bürger darf selbst etwas für seine Genesung tun. Gern schon bei Symptombeginn wenn man es noch zum Niedergelassenen oder in die Apotheke schafft. Nicht erst Sonntag halb drei Uhr in der Nacht mit dem Blaulicht-Taxi und Überseekoffer in die Notaufnahme. Btw... Es wird in der Rettungsstelle nach Dringlichkeit behandelt. Nicht danach, wie und mit welchem Transportmittel der Patient gekommen ist.

  25. 46.

    "So schnell stirbt es sich nicht."
    Gehts noch? Mein Vater ist an enem Herzinfarkt verstorben, obwohl er noch den Arzt anrufen konnte und dieser auch recht schnell kam.
    Manchmal geht es eben doch sehr schnell. Ihr Satz ist verletzend für alle Menschen, die jemand Nahestehendes so verloren haben.

  26. 45.

    Was hier gar nicht erwähnt wurde ist, dass es Menschen gibt, die das Zeitverbringen und Sichkümmern ab Freitag Abend „genießen“ wollen. Wenn absichtlich das Essen vergessen wird, um am Wochenende einen Grund für den Rettungsstellenbesuch zu haben, dann kann das Personal schon Rechnungen an solche „Stammkunden“ ausstellen. Es muss doch was wert sein. Jüngere haben da den gleichen Anspruch, dass sofort (wie bei Mama) sich alles um einen selbst drehen muss... und zwar sofort. Auch hier hilft der Geldbeutel.

  27. 44.

    Genauso wie die erste Hilfe 10€ kassieren, dann wird nicht gleich die Feuerwehr gerufen. Wann begreifen die Menschen? Notarzt sagt schon das Wort NOT, und nicht wegen Bagatellen und dann noch frisch werden. Hier ist die Justiz gefragt!

  28. 43.

    Woher soll (vor allem) Frau wissen, ob die heftigen Bauchschmerzen von einem Herzinfarkt, Magendurchbruch oder weiß Gott woher kommen? Weißt du eigentlich, dass es genau der Grund ist, weshalb Frauen an Herzinfarkten viel öfter sterben als Männer? Sie reden den Schmerz runter, schlucken ne Ibu und legen sich hin...
    Wenn ich Kohl esse, weiß ich was passiert. Aber Bauchschmerzen runter zu spielen ist absolut daneben!

  29. 42.

    Notdienst-Nutzung: Missbrauch der Ressourcen muss gestoppt werden – Zu viele kommen „mit Pickel am Kinderpo“. Zunächst müßte doch untersucht werden, welche Bevölkerungsschichten den Notdienst neuerdings immer stärker frequentieren, denn das Problem weitet sich aus.
    Es sei schade, dass sich die Politik aus Angst vor Gegenwind nicht wirklich an das Thema herantraue, betonte der Kinderärztepräsident Fischbach. „Die knappen Notfall-Ressourcen werden immer und immer wieder von nicht dringend handlungsbedürftigen Fällen in Anspruch genommen, und damit muss Schluss sein. Bei echten Notfällen können die Kosten erstattet werden, das ließe sich mit wenig Aufwand umsetzen.“

  30. 41.

    Schwachsinn! Genau diese laienhafte konstruierte Vollkasko-Mentalität sorgt dafür, dass für echte Notfälle keine Einsatzmittel zur Verfügung stehen! Sie begreifen tatsächlich nicht, dass die Ressource Rettungsdienst nur begrenzt zur Verfügung steht.

  31. 40.

    Für diese Meinung werden ihnen die ohnehin überlasteten Notaufnahmen übrigens sehr dankbar sein!

    BTW: Was passiert wenn sie auf dem Weg zur Notaufnahme zusammenbrechen und am Eingang des Krankenhauses (an der Schranke, ca. 50m bis dorthin) oder wenn ein Busfahrer wegen des kollabierten Fahrgastes extra einen kleinen Umweg zum Eingang fährt? Sie warten dort auf einen Rettungswagen (!!!) der gerufen wird um sie in der Rettungsstelle abzuliefern. Glücklich derjenige dem sich dann ein paar Passanten oder andere Fahrgäste annehmen!

  32. 39.

    ...dann ruft man ein Taxi und fährt selbst in die Notaufnahme. Der Rettungsdienst kann einen Herzinfarkt auch nicht sicher ausschließen. Sie müssten sowieso ins Krankenhaus...Labor...Diagnostik...
    Einen Rettungswagen lediglich als Transportmittel zu bestellen ist einfach nur Mißbrauch und sorgt dafür, dass tatsächliche Notfälle nur verzögert versorgt werden können.

  33. 38.

    Haben sie schon einmal in der Warteschleife der 116117 gehangen? Ich ja - und hab nach über einer halben Stunde aufgelegt und bin mit ‚Notfallgepäck‘ nachts zu Fuß in die Notaufnahme des Krankenhauses maschiert (ist nicht weit weg). Dort hat sich dann der aufnehmende Mediziner gewundert warum ich bei diesem stechenden Schmerz in der Wade nicht den Rettungsdienst gerufen habe….. War dann übrigens drei Tage stationär zu Gast!
    Allerdings sind mir auch ein gegenteiliger Fall bekannt (dieses Jahr in Leipzig - nicht in Berlin!): Dort kam nachts zwei Uhr ca. 60min nach dem Anruf bei 116117 ein Arzt zum Hausbesuch zu meinem Vater. War auch nötig! So sollte man es eigentlich erwarten……

  34. 37.

    Vielleicht sollte man dieser TikTok Generation vermitteln das man auch mal warten muss und nicht alle Wünsche gleich und sofort erfüllt werden und es scheint so als wenn ein Nein nicht akzeptiert wird bzw. mangelnde Frustration zum aggressiven Handeln verleitet. Also liebe Eltern, das gibt es was zu tun!

  35. 35.

    Es geht ja nicht um Schmerzen, die man nicht einordnene kann, natürlich ruft der Laie aus Sicherheit vielleicht auch eher den Rettungsdienst. Die Rettungsdienste werden aber inzwischen auch für echte Bagatellen wie- kleine Schnittwunde am Finger, Hautausschlag u.ä. gerufen und es scheint Menschen zu geben, die einfach nur zu bequem sind, selbst zum Arzt zu gehen, und meinen eine Vollkaskoversicherung inklusive Fahrdienst in Anspruch nehmen zu können. Vielelicht würde eine nachträgliche Kostenbeteiligung- verschickt von der Krankenkasse an den Patienten- das Problem mindern. Auch wenn es sicher schwer wird, zu bestimmen, was nun eine Bagatelle ist. EIn Versuch wäre es wert. Es kann ja nicht sein, dass z.B. die Berliner Feuerwehr mit ihrem Rettungsdienst regelmäßig den Außnahmezustand ausrufen muss.

  36. 34.

    ...man kann sich jederzeit selbst in der Notaufnahme vorstellen...wieso ein Notruf? Taxi, Bus oder selbst oder sich vom Nachbarn fahren lassen. Ein Rettungswagen ist kein Taxi! Unfassbar sowas...

  37. 33.

    Ja merkwürdig... wenn die Leute sonst nichts bekommen im Leben und übers Leben wissen: Aber wo schnell Hilfe zu holen ist, das wissen sie dann. Zur Not steht doch alles im Internet. Mal selber was recherchieren, ist zu anstrengend. Immer brauchen se jemanden, der ihnen sagt, wo was wie langgeht.

  38. 32.

    Das ist alles nicht so einfach wie es scheint. Sicher könnte man den Rettungsdienst kostenpflichtig machen aber dann geht das nach hinten los, dass zu viele anrufen. Besser wären einfach mehr Rettungskräfte. Sicher rufen dann viele an, die nichts haben, aber die werden dann auch nicht weiter behandelt. Aber dennoch muss jemand raus wenn einer anruft, was solls, so ist das eben. Das kann man dann eventuell sanktionieren oder dem Kunden in Rechnung stellen, aber dennoch ist die einzige Lösung mehr Rettungskräfte und Wagen, so blöd es klingt. Alles andere hat negative Auswirkungen in beide Richtungen. Eine Beurteilung am Telefon ist schlicht nicht möglich. Wer sich da gut verkauft wird behandelt und wer das nicht kann bliebt liegen oder wie?

  39. 31.

    Klar 116117. Außer man möchte tatsächlich Hilfe bekommen. Allerdings sollte man auch 2 bis 3 Stunden in der Warteschleife sitzen wollen, ansonsten lieber gleich auflegen und ins Krankenhaus fahren, wo man dann wieder warten darf. Wenn man die 116117 etwas attraktiver gestalten würde, dann würden wohl auch mehr Leute darauf zurückgreifen. Meine Erfahrung mit der Nummer ist eher die: Wenn was ist, ruf lieber die 112... und nein, ich rufe da bestimmt nicht wegen einfachen Kopfschmerzen oder einer Erkältung an, sondern wenn es mir tatsächlich schlecht geht und ich größte Sorgen um die körperliche Unversehrtheit/Gesundheit bekomme. Außerdem absolut entbehrlich bei Kindern. Es gibt keinen Kindernotdienst! Nur die freundliche Erinnerung, man könne ins Krankenhaus mit Kindernotaufnahme fahren. Schon mal da gewesen? Schon mal 5 Stunden auf einen Arzt gewartet? Schon mal mit einem kranken, sich windenden, schreienden Zweijährigen mit Bus und Bahn oder (überteuertem) Taxi gefahren, nachts?

  40. 30.

    Oder dem Hausarzt mehr Zeit Ressourcen geben, so dass man bei starkem Fieber einen Termin bekommt und sich auch ausführlich (beim ersten Mal) beraten lassen kann. Es hilft doch niemanden, wenn Rechnungen geschickt werden.

  41. 29.

    Ganz einfache Lösung: übernehmen wir das norwegische Modell. Dort muss der Patient zu einem Prüfarzt hinfahren oder anrufen. Dieser entscheidet, ob eine Behandlung in der Notaufnahme nötig ist oder der Patient sich an den Hausarzt wenden muss. Ohne diese Prüfung und Zuwendung verweigern Notaufnahmen die Behandlung.

    Aber deutsche Versicherte wollen aus ihrer unbezahlbaren Vollkaskomentalität nicht heraus.

    Es wird nie eine Reform der KV und PV geben, denn Pat. wollen das ha ja nicht

  42. 28.

    Sobald man abfragt und feststellt, dass es kein Notfall ist, einfach an den "Spezialisten", den Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117 weiterverbinden. Es werden dort dann die Fälle bearbeitet, die zwar akut, aber nicht lebensbedrohlich sind. Die Notruf-Telefonleitungen müssen für wirkliche Notrufe frei gehalten werden.

  43. 27.

    Mit dem ärztl. Bereitschaftsdienst hatten wir auch mal zu tun, unser Kind hatte hohes Fieber, Erbrechen, Durchfall, also sehr stark und kein Wasser blieb drin und als er dann grau aussah und nicht mehr gut wach zu kriegen war, riet man uns ins 150km entfernte Potsdam zu fahren, da es hier keinen einzigen Arzt gäbe der kommen konntebzw. Zu dem wir fahren konnten. Das Kind brauchte einfach nur eine Infusion, das war mir klar, aber woher? Wir sind dann in eine Kinderklinik gefahren.und trafen dort auf einen schlecht deutsch sprechenden Mediziener, der MICH fragte was er machen solle Blinddarm sei es nicht und nichts zu operieren...soviel dazu...

  44. 26.

    "Die jüngeren Generationen rufen hier an und erwarten, dass der Rettungsdienst kommt. Dabei haben sie sich zum Beispiel mit dem Thema Fieber nie beschäftigt." Diese Menschengruppe muss man darauf hinweisen, dass es sich um einen Notruf und nicht um eine Arztsprechstunde handelt. Im Wiederholungsfall einfach eine Rechnung zusenden und Anzeige wegen den Missbrauchs einen Notrufs erstellen. Aus die Maus.

  45. 25.

    Wenn man die unberechtigte Anfahrt für den RTW den Auftraggebern in Rechnung stellt, zeigt sich irgendwann eine Lernkurve, weil das deutlich teurer ist als ein Taxi.

  46. 24.

    Wahrscheinlich ist es von der Generation Z, Influencern und den späteren Hipstern mit einer übersteigerten Erwartungshaltung zuviel verlangt, sich mal mit anderen Dingen als nur mit Social Media zu beschäftigen. Zur immer geforderten Work-Life-Balance gehört nämlich auch, seinen Körper und die Funktionen zu kennen und gesund zu leben. Wenn jedoch die Allgemeinbildung in eine Erbse passt, kann man nichts anderes erwarten.

  47. 23.

    Wenn es tagsüber in den Arztpraxen eine zeitnahe Behandlung geben würde, müsste man abends/nachts die Frage nach einem Notfall erst gar nicht stellen.

  48. 22.

    Wie wäre es, erst einmal selbst zu überlegen, woher die Bauchschmerzen kommen könnten? Zuviel o. das Falsche gegessen, man einen Infekt etc. Ein sonst gesunder Mensch bekommt von Bauchschmerzen nicht gleich 'nen Herzinfarkt. Oft ist es Panik, die das Herz schneller schlagen und Symptome verstärken lässt. Und auch dann hilft der Ärztliche Bereitschaftsdienst erstmal. So schnell stirbt es sich nicht. Es ist von Vorteil, sich mal mit dem Körper und seinen Funktionen zu beschäftigen. Auch als Laie kann man dabei viel lernern und gerät nicht bei jd. Pups in Panik.

  49. 21.

    Tja, GroKo-Dekaden voll Bildungsabbau, Gemeinsinnabbau, Patriarchat auch in der Medizin.
    Wie viele Schüler:innen haben quasi null Verkehrserziehung, Grundwertevermittlung, Erste Hilfe, sog. "Leitkultur" erfahren?

  50. 20.

    30 J. Schwarze Politik. Und Min. J. S. wollte sogar auch für Psychotherapie nen Statderdsatz einführen, mehr Stunden gibts für Kassenpatienten nicht. Protokoll für die Bürokratie reicht!

  51. 19.

    Ich hatte massive Herzrhythmusstörungen und hab damit die 116117 angerufen. Die meinten zu mir, ich solle sofort in die Notaufnahme. Ich bin dann dahin und die haben mich an ein Gerät, vermutlich EKG, gehangen und da konnte ich live zuschauen, wie bei jedem Herzstolpern die Kurve auf dem Bildschirm auch gestolpert ist. Die Diagnose war, dass es ungefährliche Extrasystolen waren, was ich natürlich nicht wissen konnte. Vom medizinischen Personal wurde daraufhin so getan, als wäre ich unrechtmäßig in die Notaufnahme gekommen. Aber es ist nicht möglich, als Laie Herzrhythmusstörungen medizinisch zu bewerten. Naja. Jetzt ist es ne lustige Anekdote, damals wars weniger lustig.

    Will sagen: das medizinische Personal bewertet auch oft nicht richtig, ob ein Sachverhalt in die Notaufnahme gehört. Die sind genervt, nachvollziehbar, aber ich würde, wenn ich ein en Grund habe, wieder dorthin gehen.

  52. 18.

    Vgl. die Dokus zum Abwerten von "Frauensymptomen", eh eher "hysterisch/psychosomatisch" statt ordentlicher Diagnostik. Wie auch, wenn weiterhin an nur 2 Unis in Dtl. sog. "Gender"Medizin gelehrt wird, also wie dieselbe Krankheit sich UNTERSCHIEDLICH bei Männern/Frauen zeigt.

  53. 17.

    "Pat-Navi", Hotlines, die aufzeichnen – das ist schlicht nicht grund- und datenschutzkonform!

    Wenn erst eine Pat-Historie auf Band gesprochen werden muss, um Hilfe zu erhalten, ist das nötigend und nicht hilfreich. Wozu haben wir unsere Gesetze, aus gutem Grund?

  54. 16.

    Das Handy und „dr.google“ haben die Schwelle die 112 bzw 110 zu wählen deutlich gesenkt. Wodurch ein Großteil an nicht notwendigen Einsätzen entsteht. Leider ist auch die Hilfe zur Selbsthilfe bzw. die erste Hilfe Ausbildung immer mehr in den Hintergrund gerutscht. Man kann fast stellen, dass die Hilflosigkeit bzw. Auch die Bequemlichkeit zugenommen hat.
    Naja und das Thema Aggression gegenüber uns, da weiß doch mittlerweile jeder wo es herkommt.

  55. 15.

    Das die Wahl der Nummer 116 117 nicht immer die beste ist hatte ich selbst erlebt.
    Nach langen, vergeblichen Versuchen vor zwei Jahren an einem Wochenende jemanden unter der 116 117 zu erreichen war ich gezwungen die 112 zu wählen.
    Mit dem Ergebnis das ich mit einer Lungenentzündung ins Klinikum eingewiesen wurde.
    Von Seiten der Sanitäter gab es keinerlei Probleme auch wurde ich in keinster Weise belehrt, nachdem ich die Situation mit der 116 117 geschildert hatte. Man sagte mir das so etwas öfters passiert das da zum Wochenende hin einfach keiner ans Telefon geht und die Rettung alles ausbaden müsste.
    Vielleicht ist die Situation in Berlin ja eine andere als im Land?

  56. 14.

    Die hier geschilderten Fälle sind schrecklich, aber leider nicht die Regel.
    Die Regel in der Kindernotaufnahme im Waldkrankenhaus ist zum Beispiel auch, dass der Zwerg Fieber hat.... seit 3 Tagen, aber man habe ja vorher keine Zeit, zum Kinderarzt zu gehen.

    Und wenn man am Telefon noch aggressiv werden und drohen kann - dann ist man definitiv kein Notfall und ich bin für einfach auflegen und die Leitung wieder frei machen.

  57. 13.

    Ich warne davor, medizinischen Laien die Aufgabe zu geben, zwischen lebensbedrohlichen Notfällen und schlichtem ärztlichen Behandlungsbedarf unterscheiden zu müssen. Auch wenn sich die Anruffrequenz bei der 112 reduzieren ließe, so ist es nicht Sache der Anrufer, bereits eine zutreffende Diagnose zu stellen. Sie sollen sich ein Bild vom Betroffenen machen, die Symptomatik zusammenfassen und sachlich den dafür geschulten Anrufbeantwortern der 112 schildern können.

    Anderenfalls wird ggf. ein Notfall nicht richtig eingeschätzt und wertvolle Zeit geht verloren. Bei Herzinfarkt oder Schlaganfall ist der schnellstmögliche Beginn der Behandlung entscheidend. Und hierbei möchte ich Verdachtsmomente lieber durch ärztliche Abklärung ausgeschlossen haben, als dass es Menschenleben kostet oder Betroffene zum Pflegefall werden.

    P. S.: Ich bin betrieblicher Ersthelfer und habe bereits zweimal Herzinfarkte symptomatisch erkannt. Es gab jeweils Lob vom Notarzt. Beiden geht es heute wieder gut.

  58. 12.

    Könnte man größtenteils abstellen. Wenn der Senat wollte. Sollte es sich als Bagatellfall herausstellen 100,- Aufwandsentschädigung berechnen. Sollten es wiederholt Kinder oder Jugendliche sein die mißbräuchlich die Nummer wählen Meldung ans Jugendamt. In dem Fall erziehen die Eltern offensichtlich nicht oder falsch.

  59. 11.

    Plötzlich zittert die Unterlippe, Sprache geht nicht mehr. Was tun? Warum gibt keine Möglichkeit, per SMS Hilfe zu holen? Laufen konnte ich noch. Also habe ich mein Problem eingetippt und bin 1 km zur einzigen noch offenen Arztpraxis gelaufen. Der Arzt hat sofort 112 gerufen. So ein Ausfall passiert von jetzt auf gleich. Und jedes Handy hat heute SMS.

  60. 10.

    Ich habe für meinen Vater genau 2x die Rettung gerufen. Beide Male haben die Sanis sich geziert, belästigt und nicht zuständig gefühlt. Fazit: Er wurde beim ersten Mal sofort notoperiert und beim 2 Mal ist er verstoben.
    Als Angehöriger hat man einfach das bessere Gefühl, ob wirklich ein Notfall vorliegt.

  61. 9.

    Das Problem ist wahnsinnig vielfältig.

    Ich behaupte, dass wir gesellschaftlich eine viel größere "Sensibilisierung" erhalten, den Notruf zu wählen.
    "Sicher ist sicher".

    Früher haben Frauen zum Beispiel definitiv nicht so schnell den Notruf gewählt, wenn sie starke Bauch- bzw. Rückenschmerzen hatten.
    Diese Symptome können jedoch ein Zeichen sein für einen Herzinfarkt.
    Die Signale sind andere als beim Mann.
    Unwissenheit gepaart mit patriarchalischem System, dass medizinisch oft nur den Mann im Fokus hatte.

    Aber durch den wachsenden Egoismus/ unreflektiertem Bewusstsein wachsen einige sicherlich auch in einer Art Blase, die eine Schnittwunde als GAU wirken kann.
    Das schafft dann einen extrem hohen Frustfaktor.

    Unser Gesundheitssystem wird wiederum immer professioneller/ besser, was die Technik angeht.
    Aber eine handelsübliche "Wartung" am Körper zu erhalten, ist mittlerweile wie ein 6er im Lotto. Keine bzw. zu wenig Fachärzte und dementsprechend nirgendwo Kapazitäten.

  62. 8.

    In Berlin schätzt das "standardisierte notrufabfrageprotokoll" den "Notfall" ein. Fachkompetenz ist nicht mehr gefragt.

  63. 7.

    wie passt das zu dem Artikel des Rbb24 vom 30.10.23 "Ärztlicher Bereitschaftsdienst wird in Berlin massiv gekürzt"?
    Welche Strategie soll denn jetzt verfolgt werden?

  64. 6.

    Mir z.B wurde bei 112 am Telefon erklärt,bei plötzlich auftretendem stark erhöhten Blutdruck,vorhergegangenen Schlaganfall und Herzinfarkt,das wäre kein Notfall und ich solle doch Selbstständig in die Klinik fahren.Dort angekommen schüttelt man nur mit dem Kopf,leitete Massnahmen ein, Kathederuntersuchung und zwei weitere Stents.
    Soweit zur Fachkompetenz am Telefon Und Einschätzen von Notfall oder nicht.

  65. 5.

    Es gibt durchaus Bauchschmerzen und Bauchschmerzen. Sind diese Bauchschnerzen so ausgeprägt dass man überlegen muss welche Nummer man jetzt anruft dann ist die 112 wahrscheinlich nicht das Mittel der Wahl.

  66. 4.

    und hat man den dienst erreicht, muss die ferndiagnose nicht stimmen. bei meiner frau wurde der bauchspeicheldrüsenkrebs als magenschmerzen abgetan! ihre hinweise und angaben waren deutlich und richtig, sie war selbst ärztin.

  67. 3.

    Warum gibt es keine "allgemeine" Rufnummer für Notfälle?
    Wo man seine (Not)lage beschreiben kann und dann in die vermeintlich passende Rettungskette eingeordnet und diese ggf. gestartet wird ...
    Von Hausarzt am nächsten Tag, Bereitschaftsarzt oder Aussendung von Rettungs- oder Notarztwagen.

    Andererseits: wenn ich WILL, dass ein Rettungswagen kommt, "vermute" ich einen Herzinfarkt, dann kommt der Rettungswagen mit Sicherheit.
    Wenn die starken Brustschmerzen dann als versetzte Winde diagnostiziert werden, kann ich - als medizinischer Laie - nichts für meine "Falschdiagnose" - aber der Rettungswagen war trotzdem da - wie gewünscht ...

  68. 2.

    Der kassenärztliche Dienst unter 116 117 ist meistens 24 Stunden "besetzt" - d.h. es kann auch mal länger dauern, bis man jemanden erreicht...

  69. 1.

    Natürlich sollte die 112 nur bei "echten" Notfällen gewählt werden. Was ist aber, wenn man als "Laie" gewisse Signale nicht genau bewerten kann? Beispiel: Bauchschmerzen!
    Sind es wirklich "nur" Bauchschmerzen, oder vielleicht doch ein sich anbahnender Herzinfarkt? Wer z.B. in eine solche Situation gerät, kann dabei durchaus schnell in Panik verfallen. Dann bleibt keine Zeit mehr für irgendwelche Überlegungen, welche Nummer nun die "richtige" ist...

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