Saharastaub zieht ab - Ostersonntag bleibt milchig-schön, dann folgt ein Wettereinbruch

So 31.03.24 | 12:45 Uhr
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Berlin, Potsdamer Platz: Saharastaub liegt in der Berliner Luft. (Quelle: imago images/Meißner)
Audio: Antenne Brandenburg | 31.03.2024 | Wetterexperte Pütz zu Ostermontag | Bild: imago images/Meißner

Große Mengen Saharastaub prägen das diesjährige Osterwetter. Der bis hierher gewehte Mineralstaub führt zu einen diesigen Himmel und lässt die Feinstaubbelastung steigen. Doch frühlingshaft ist das Wetter trotzdem. Bis Dienstag zumindest.

Die diesjährigen Ostertage finden unter sichtbarem Sahara-Einfluss statt. Denn der bis in unsere Breiten gewehte Wüstenstaub macht die Sonneneinstrahlung milchig. Immer wieder würden durch die aktuelle Wetterlage größere Ladungen an Staub aus der Nordsahara über das Mittelmeer nach Mitteleuropa gebracht, sagte DWD-Meteorologe Robert North der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.

Das passiere durch eine geradlinige südliche Strömungsbewegung. Dadurch sei der Staub in oberen Luftschichten ungehindert bis nach Deutschland vorgedrungen und hatte insbesondere am Samstag vielerorts für bräunlich-trübes Licht gesorgt.

Am Ostersonntag gesellen sich zu den Staubpartikeln auch noch hohe Wolkenfelder. Durch den Wüstenstaub erscheint der Sonnenschein dann noch immer getrübt.

Am Dienstag wird es kühl

Doch ARD-Wetterexperte Joachim Pütz beruhigt. Im Laufe des Sonntag-Nachmittages werde es immer freundlicher. Die Wolken verziehen sich – zumindest immer einmal wieder. Und vor allem: Es bleibt trocken und mit um die 20 Grad auch mild.

Der Ostermontag wird dann nach Pütz' Angaben nicht mehr ganz so freundlich. Erst bleibe es noch weitgehend trocken, aber später komme von Westen Regen, der auch etwas kräftiger ausfallen kann, ins Land. Nur in Richtung Niederlausitz bleibe es voraussichtlich länger freundlich. Doch die Temperaturen in Brandenburg liegen noch immer zwischen 14 und 21 Grad.

Am Dienstag jedoch wird es, so ARD-Wetterexperte Pütz, mit nur noch 10 bis 13 Grad und wechselhaftem Wetter deutlich kühler. Doch ab dann wird es "von Tag zu Tag wieder wärmer". Am Mittwoch bis zu 14 Grad, am Donnerstag schon bis 16 Grad und Richtung Wochenende werde dann bei viel Sonnenschein die 20-Grad-Marke erneut geknackt.

Saharastaub lässt Feinstaubbelastung ansteigen

Der Saharastaub in der Atmosphäre, dessen Höhepunkt am Samstag erreicht war, wird nach DWD-Angaben in den nächsten Tagen nach Osten abziehen, die Konzentration werde dann abnehmen.

Saharastaub in der Luft ist laut DWD in Mitteleuropa kein seltenes Naturphänomen. Dabei werden die Teilchen in der größten Trockenwüste der Welt in Nordafrika aufgewirbelt und vom Wind Tausende Kilometer nach Norden getragen - vor allem im Frühjahr und im Herbst. Solche Staubpartikel kommen demnach im Jahr etwa 5- bis 15-mal nach Europa - aber nur selten in den Konzentrationen wie an diesem Wochenende.

Die große Menge des Staubs über Deutschland hat neben milchigem Licht dann nämllich auch zu einer außergewöhnlich hohe Feinstaubbelastung geführt. Die von den Messstationen im ganzen Land ermittelten Feinstaubwerte lagen am Samstag "deutlich, zum Teil um das Zwei- bis Dreifache über den Grenzwerten", sagte Meteorologe Felix Dietzsch vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.

Oft seien dreistellige Werte gemessen worden. Der Tagesgrenzwert liegt bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Aber solche Werte für nur kurze Zeit sollen für gesunde Menschen unbedenklich sein.

Sendung: rbb24 Inforadio, 31.03.2024, 12:30 Uhr

24 Kommentare

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  1. 24.

    Wie sollte denn Staub transportiert werden? Entweder den Sand vor Ort analysieren und die Aerosole abtransportieren oder das Rohmaterial verschiffen und am Zielort die düngenden Bestandteile von den Quarzsanden trennen. Ich vermute, dass das zu kostenaufwendig wäre und dass an riesigen Mengen übrig bleibender Kieselerde kein Bedarf besteht und dass die zu feinkörnig ist, um in Beton verarbeitet zu werden.

  2. 23.

    Sie sind nicht Nostradamus und wegen Saharastaub wird die Welt mit absoluter Sicherheit nicht untergehen. Den gibt es seit mindestens 200.000 Jahren - also lange bevor Nostradamus lebte und für das Jahr 2000 den Weltuntergang prophezeit haben soll.
    Der Rest und Sie mit alle halbe Jahre ein neues Handy werden schon dafür sorgen, dass alles noch viel schlimmer und schneller kommt.

  3. 22.

    Feinstaub verteit sich überall, da kann man nicht fernbleiben. Insgesamt etwas weniger würde ja schon helfen.

  4. 21.

    Nicht zu vergessen der Abrieb der Autoreifen und der Bremsen, Holz- und Kachelöfen und Palettsheizungen.

  5. 20.

    Suchen Sie mal wer die größten Phosphor Produzenten und Lieferanten sind. Der wächst da nicht auf Bäumen.

  6. 19.

    Nun, Osterfeuer sind durchaus Brauchtumspflege, was sie ja eigentlich befürworten müssten, zugleich auch ein Ort des sozialen Austausches und der Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen.
    Letzteres findet in der Gesellschaft viel zu selten statt - aber das sei nur am Rande erwähnt.

  7. 18.

    Osterfeuer sind Kinderkram. Das bringt uns auch nicht weiter. Diese ungenutzte Zeit kann man auch besser nutzen,

  8. 17.

    Die Osterfeuer brennen wesentlich seltener als mutwillig angezündete Autos und Baumaschinen und die sind eher selten aus Holz.

  9. 16.

    Wenn dieser Saharastaub wirklich so toll als Dünger ist, warum wird er dann nicht als Dünger aus der Sahara exportiert?

  10. 15.

    "Ich habs ja schon immer gesagt, die Welt geht unter."

    Sie haben völlig recht aber das dauert noch ein paar Milliarden Jahre.

    "Dann hilft auch keine AFD."

    Dagegen wird ihnen auch keine andere Partei helfen können.

  11. 14.

    So ist es. Der Saharastaub ist reich an Mineralien und gut für die Flora.

  12. 13.

    Ich habs ja schon immer gesagt, die Welt geht unter. Das ist erst der ,,zarte'' Anfang, es kommt aber noch maximal Dicke! Dann hilft auch keine AFD.

  13. 12.

    Genau: "PISA-Studie lässt grüßen." Da wird nur Rechnen, Lesen und bissel Naturwissenschaft getestet, aber nicht soziale Kompetenz und Logik. Das merkt man deutlich an Ihrem Kommentar.
    Sie versuchen, mit einem Naturphänomen, von dessen Entstehung Sie absolut keine Ahnung haben, anthropogene Umweltzerstörung zu relativieren und die Schuld auf andere abzuwälzen.
    Schon vergessen oder bewusst ignoriert? Deutschland gehört zu den Ländern, die seit der Industrielisierung vor 200 Jahren zu den Spitzenreitern beim CO²-Ausstoß zählen, als die Länder, die Sie jetzt beschuldigen, noch einen um ein Vielfaches niedrigeren Footprint hatten.

  14. 11.

    Der Feinstaub vom Straßenverkehr ist weitaus gefährlicher. Aber darüber regt sich kein Autofreak auf.
    Mit dem Saharastaub lebten/überlebten schon alle unserer archaischen Vorfahren ohne COOPD.

  15. 10.

    Staub/Sand aus der Sahara schafft es bis nach Deutschland und treibt die Feinstaubbelastung über die Grenzwerte.
    Das es bzgl. der CO2-Werte genauso sein kann (aus Asien kommend) und somit die CO2-Werte in Deutschland nach oben treibt darauf kommt niemand.
    Hauptsache man kann sagen: Die Autofahrer sind an allem(!) Schuld und wenn in Deutschland nur noch Elektrofahrzeuge auf den Strassen sind rettet Deutschland das Weltklima - dann kommt auch kein Staub/Sand aus der Sahara nach Deutschland und in den Rest der Welt.

    PISA-Studie lässt grüßen.

  16. 9.

    Aber so was von ... Saharastaub ist der beste Dünger. Der nährstoffarme Boden des brasilianischen Regenwaldes wird damit gedüngt, der Amazonas und der Atlantik. Bestandteile sind hauptsächlich Quarzsand, eisenhaltige Minerale wie Geothit, Tone, Gips, fossilierte Algen und vor allem Phosphor.

  17. 8.

    Jetzt auch das Grillen verbieten, osterfeuer sowieso, Ostereier oh nein, Spaß bremsen bleibt in euer Kämmerlein und esst Salat. Man man diese mäckerer. Schöne Ostern in der saharaluft.

  18. 7.

    Wurde nicht eine Warnstufe wegen des Feinstaubs ausgerufen? Ich habe auf dem Handy leider keine bekommen!

    Notwendige wäre es, denn die Grenzwerte wurden um ein vielfaches überschritten. In solchen Fällen sollte niemand draußen (in ungefilterter Luft) Sport machen oder sich anderweitig körperlich betätigen (Gartenarbeit u.ä.). Die Quittung in der Lunge kommt oft erst Jahrzehnte später.

    Und Ursache der Extremwerte ist nur zum Teil der Sand der Sahara. Osterfeuer und Grillfeuer. Tabakrauch sowie Holz-, Kohle- und Palletheizungen haben gleichermaßen Anteil an den feinen Schadstoffen unserer Atemluft.

  19. 6.

    Es gibt doch immer wieder Menschen die anderen gar nichts gönnen. Die Beeinträchtigungen halten sich doch in Grenzen und niemand ist gezwungen sich in deren Nähe aufzuhalten.

  20. 5.

    Feinstaub aus der Sahara?
    Sofort dort ein Tempolimit einführen!

    scnr

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