Bundesrat stimmt zu - 49-Euro-Ticket nimmt letzte Hürde

Fr 31.03.23 | 12:21 Uhr
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Abgeordnete der Länder nehmnen im Bundesrat an einer Sitzung der Länderkammer teil und stimmen am 31.03.2023 über das Finanzierungsgesetz für das 49-Euro-Ticket ab.(Quelle:dpa/W.Kumm)
Audio: rbb24 Inforadio | 31.03.2023 | Torben Ostermann | Bild: dpa/W.Kumm

Für 49 Euro den Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen - das entsprechende "Deutschland-Ticket" hat nun auch die Länderkammer passiert. Damit kann der Vorverkauf wie geplant am Montag starten.

  • Bundesländer stimmen für 49-Euro-Ticket
  • Gleichzeitig fordern sie weitere Mittel des Bundes
  • Ticketverkauf kann am Montag beginnen, auch bei BVG
  • Brandenburger Verkehrsminister mahnt Verbesserungen im ländlichen Raum an

Das 49-Euro-Ticket hat am Freitag die letzte gesetzliche Hürde genommen. Der Bundesrat stimmte der Einführung zum 1. Mai zu. Gleichzeitig fordern die Länder vom Bund weitreichendere Zusagen für die Finanzierung des neuen Abo-Tickets.

Die Verkehrsministerinnen und -minister der Länder würdigten parteiübergreifend das 49-Euro-Tickets als enormen Fortschritt in der Verkehrs- und Klimapolitik. Nicht einmal ein Jahr nach dem Neun-Euro-Ticket vom vorigen Sommer sei es gelungen, ein bundesweit einheitliches Ticket einzuführen.

Nach dem Gesetz stellt der Bund von 2023 bis 2025 jeweils 1,5 Milliarden Euro bereit, um Einnahmeausfälle bei Verkehrsanbietern wegen des günstigen Ticketpreises zur Hälfte auszugleichen. Für die andere Hälfte sollen die Länder aufkommen.

Für 49 Euro in ganz Deutschland unterwegs

Nach der Zustimmung des Bundesrats zum 49-Euro-Ticket kann das Abo wie geplant ab Montag auch über die Kanäle der Deutschen Bahn und auch über die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) abgeschlossen werden. Gekauft werden könne das Ticket sowohl über die App und die Internetseite als auch in den Kundenzentren vor Ort, teilte der Konzern am Freitag mit. "Das Ticket macht endlich Schluss mit dem Tarifdschungel im Nahverkehr", hieß es von Regionalverkehrsvorständin Evelyn Palla.

Mit dem Deutschland-Ticket können Abonnenten und Abonnentinnen für zunächst 49 Euro im Monat in Bussen und Bahnen des öffentlichen Personennahverkehrs durch das ganze Land fahren. Das Abo kann bei sämtlichen Verkehrsverbünden und -unternehmen abgeschlossen werden und gilt bundesweit. Wer Inhaber der Netzkarte Bahncard 100 ist, kann diese ebenfalls als Deutschland-Ticket im Regionalverkehr nutzen.

Verkehrsminister Beermann fordert mehr Geld vom Bund

Der Brandenburger Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) hatte vor der Bundesratsentscheidung am Freitagmorgen im rbb24 Inforadio das 49-Euro-Ticket begrüßt: "Ich glaube, man kann mit Fug und Recht sagen, dass am 1. Mai eine neue Zeitrechnung für den ÖPNV beginnt".

Allerdings müsse der Bund mehr Geld für den Ausbau des Nahverkehrs bereitstellen, darüber seien sich alle 16 Bundesländer einig: "Wichtig ist, dass die Regionalisierungsmittel aufgestockt werden. Wir halten weiter an dem Ziel fest, dass wir den ÖPNV verbessern wollen; das gilt insbesondere für die Flächenländer."

Brandenburg betreffend werde weiter daran gearbeitet, dass das ganze Land erreichbar ist: "Das eine ist, dass wir den schienengebundenen Nahverkehr weiter ausbauen wollen. Wir haben im Verbund des VBB, also gemeinsam mit Berlin 'i2030' - ein Projekt, an dem auch die Bahn beteiligt ist", so Beermann weiter. "Da geht es in acht Korridoren immerhin um ein Investitionsvolumen von rund zehn Milliarden Euro. Und natürlich sind wir auch dabei, weiter daran zu arbeiten, dass wir gute und kluge Lösungen finden, um den ÖPNV auch im ländlichen Raum attraktiv zu machen, das gemeinsam mit der kommunalen Familie, mit den Landkreisen."

Sendung: rbb24 Inforadio, 31.03.2023, 7:25 Uhr

28 Kommentare

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  1. 28.

    da sind sie im Irrtum
    Das Recht auf uneingeschränkte Barzahlung ist Bestandteil des allgemeinen Persönlichkeitsrechts gemäß Art. 2 Grundgesetz.
    Das Recht auf uneingeschränkte Barzahlung ist ein unverzichtbares Abwehrrecht des Bürgers gegenüber einer Totalkontrolle durch staatliche Stellen.
    Gesetz über die Deutsche Bundesbank
    § 14 Notenausgabe
    (1) Die Deutsche Bundesbank hat unbeschadet des Artikels 128 Absatz 1 des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union das ausschließliche Recht, Banknoten im Geltungsbereich dieses Gesetzes auszugeben. Auf Euro lautende Banknoten sind das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel. Die Deutsche Bundesbank hat die Stückelung und die Unterscheidungsmerkmale der von ihr ausgegebenen Noten öffentlich bekanntzumachen.
    (2) Die Deutsche Bundesbank kann unbeschadet des Artikels 128 Absatz 1 des Vertrages über di

  2. 27.

    Und der Steuerzahler nutzt es ja auch und profitiert davon...

    Ich profitieren von etwas, was ich auch selbst bezahle? Kaufmännisch gesehen unheimlich Trickreich - ääährlich ma.

    Pappalapapp, dann kann ich das Ding auch selbst zahlen.

  3. 26.

    warum wieder nur als abo ?
    und das nur Smartphone oder als chip karte
    eine Papierform wäre besser und auch umweltgerecht (wenn man bedenke pastikkarte zu erstellen usw)
    wieder werden so Bürger damit ausgeschlossen die kein Smartphone haben
    und wieder nur mit Abbuchung wobei auch eine schuf abfrage gestartet wird
    nicht jeder hat ein Smartphone wo das läuft
    und viel haben auch kein Konto wo man das abbuchen kann
    und Bargeld ist das einzige zulässig Zahlungsmittel

  4. 25.

    Ach was ich vergessen habe, da es dorf Funkloch gab, war kein Handy - Empfang möglich, durch hohen Kirchturm, hatten wir bei Gewitter 2x einen Überspannungsschaden, ergo auch keine Telefonverbindung, eine Telefonzelle gab es auch nicht mehr, die wurde schon Jahre vorher abgebaut, usw...

  5. 24.

    Tja, die von Ihnen erwähnten Pendler, ja, das passt in Ihr Bild, aber die Realität für den übewiegenden Teil der Landbevölkerung sieht so aus, wie von mir beschrieben!
    Ich bin als "gebrantes Kind" eine Verfechterin der Verkehrswende geworden, da meine Erfahrung in der Pampa, wo sich die Infrastruktur für die Mobilität und Grundversorgung auf das Straßennetz für den privaten PKW- Gebrauch erschöpft hat, und damit für die dort lebenden Menschen inzwischen oft unhaltbar teuer, zeitraubend wurde , und für nicht Autofahrer nicht zumutbar,.
    Nach dieser Erfahrung konnte nur die größte Stadt, mit größtem Angebot in alle Richtungen, und einem gutem ÖPNV in Frage kommen, und das war Berlin!

  6. 22.

    "Landbevölkerung" provitiert schon seit langer Zeit von der Pendlerpauschale. Zudem provitiert die Landbevölkerung auch davon, wenn mehr Menschen auf den ÖPNV umsteigen.

  7. 21.

    "auf dem Land ist man ohne PKW verloren"

    Die von mir erwähnten Pendler nutzen beides - Auto und ÖPNV. Man muss sich nur mal die Parkplätze bei den Pendlerbahnhöfe angucken. Und diese Menschen aus der ländlichen Region profitieren vom Ticket.

  8. 20.

    Im Grundgesetz steht nichts über gesetzliche Zahlungsmittel.

    Kann man feststellen, indem man es liest.

  9. 18.

    "kleine Steuerzahler zur Kasse" Hä, verstehen sie in den Inhalt vom Artikel nicht. Also der kleine Steuerzahler kann jetzt günstiger durch ganz Deutschland fahren.

  10. 17.

    Das 49 Euro Ticket ist ein bundesweites Ticket, und Sie kommen mit einzelnen Beispielen aus der Region, mit DB Anschluss.
    Deutschland hat im Durchschnitt ein sehr schlecht ausgebauten ÖPNV, auf dem Land ist man ohne PKW verloren, wenn mehrere Familienmitglieder berufstätig sind, dann wird meistens für jeden ein Fahrzeug fällig, selbst für Auszubildende.
    Schauen Sie sich das Bahnnetz an, außerhalb der Ballungsgebiete sehr dünn, und die Busverbindung zu nächsten Bahnhof kaum vorhanden.

  11. 16.

    Interessant ist, dass es, wenn ich mit 2 Kindern mit dem Regio in den Harz fahre, derzeit 26,50 Euro kostet für mich und zwei mitfahrende, nicht zahlende Kinder unter 14. MIT 49 Euro Ticket zahlen die beiden Kinder je den halben Erwachsenenpreis, macht ... 26,50 Euro. Zusätzlich zum 49 Euro Ticket.
    Überzeugte Autofahrer kann ich am Wochenende auch nicht mehr kostenlos mitnehmen. Also wenn von drei Personen gerne zwei Auto fahren würden, bislang aber kostenlos mitkommen konnten, jetzt aber nicht mehr kostenlos, fahren jetzt drei mit einem Auto, auch der Inhaber des 49 Euro Tickets. DAS nenne ich doch mal überzeugend!

  12. 15.

    "Es profitiert nur der Teil der Bürger, wo ein gut ausgebauter ÖPNV, der quasi rund um die Uhr zu Verfügung steht. "

    Nein. Der Pendler aus der Provinz, der zum Arbeiten in die Großstädte / Ballungszentren fährt, profitiert davon auch, wenn nicht sogar mehr. Beispiele aus der Region: Vetschau, Senftenberg, Werder usw... alles kein gut ausgebauter ÖPNV, aber die Monatskarte ist mit 49 € jetzt deutlich günstiger.

  13. 14.

    warum nur als abo denn?
    Der Wegfall des Papiertickets ist ein graust
    sollte eingeführt werden
    nicht jeder hat ein Smartphone oder chip karte
    und warum denn schufa abfrage denn ?
    und warum auch kein Barzahlung ?
    da das Bargeld die einige laut Grundgesetz zulässige Zahlungsmittel ist
    hier werden wieder mal Bürger ausgeschlossen zb die negative schufa haben , die kein Konto haben Smartphone haben usw

  14. 13.

    Geld von vielen für wenige.

  15. 12.

    Mein Wissen ist ein anderes. Wer kein Smartphone für sich haben will, findet die Deutschland-Nahverkehrskarte in allen möglichen Formen, außer der Papierform. Und selbst da gibt es eine Zeit lang Übergangslösungen. Insofern ist die anfängliche Idee, faktisch zu einer Zwangsbesitzbeschaft von Smartphonen zu kommen, abgewendet worden.

  16. 11.

    Es profitiert nur der Teil der Bürger, wo ein gut ausgebauter ÖPNV, der quasi rund um die Uhr zu Verfügung steht.
    Die Landbevölkerung, das dürfte etwa 40 - 50 % der Einwohner sein, die wird dieses Ticket nicht nutzen können, wie auch bei 3 Busen hin und zurück am Tag, um 7, 12, und 18 Uhr. Das ist die Regel in Dörfern ohne Bahnanbindung, welche mit einer, die gibt es kaum noch. Auch meine Erfahrung über 27 Jahre war so, ohne Auto kommt man kaum vom Fleck, und im Kaff selbst gibt es außer Friedhof und Kirche gar nichts, noch nicht einmal eine Kneipe. Nie wieder!
    Nun wird Geld verschenkt, anstatt in den Ausbau zu investieren!

  17. 10.

    "Der Steuerzahler zahlt ordentlich drauf. "

    Und der Steuerzahler nutzt es ja auch und profitiert davon...

  18. 9.

    Und als Deutschlandticket! Job wird es dann noch einmal richtig günstig. In Hamburg gibt es das dann sogar noch in einer Premium-Variante, wodurch Preis-Leistung sich noch einmal mehr verbessert. Das Ganze als App oder Plastikkarte für Technikmuffel. Der Wegfall des Papiertickets ist übrigens auch ein guter weiterer Meilenstein für die Umwelt der 80 % in Deutschland, die aktuell bereits in Großstädten und deren Speckgürtel leben.

  19. 8.

    Ich bin doch gar nicht ausgeschlossen. Ich denke viel mehr an die Menschen, die diese technischen Voraussetzungen nicht haben. Bitte mal den Text richtig durchlesen. Danke!

  20. 7.

    Also, man hat abgestimmt, dass der Bärenschinken verteilt wird, bevor der Bär gejagt und erlegt ist. Super. Mobilität für viele Menschen auf zu wenig vernünftige Infrastruktur usw.

    Aktionismus pur - und nicht der Vorverkauf kann starten, sondern der Ausverkauf beginnt.

  21. 6.

    Ich stimme voll zu was sie geschrieben haben denn es gibt viele Leute die die technik nicht können/wollen.
    Vorallem ältere personen die haben nur ein einfaches Händy kein Smardphon.
    Das 49,-euro ticket sollte unbedingt auch zum normalkauf angeboten werden nicht nur unbedingt immer in Abo./dikital.
    Das heisst doch immer Alle sollen/können davon profitieren die es wollen.
    gruß gittikate

  22. 5.

    Wie bereits oft berichtet, wird es das 49-Euro-Ticket auch als digital lesbare Plastikkarte geben. Wo genau sehen sie sich ausgeschlossen? Fehlen ihnen die technischen Vorraussetzungen, um eine Karte im Kreditkartenformat zu transportieren?

  23. 4.

    Am Montag wird die App installiert und ab 1. Mai gehts los und meine Eltern freuen sich über mehr Hilfe.

  24. 3.

    Genauso ist es. Der Steuerzahler zahlt ordentlich drauf. Der Bahn fehlt noch mehr Geld für Investitionen und neues Personal.

    Außerdem werden viele Verkehrsverbunde in große finanzielle Schwierigkeiten kommen.

    Aber dass das Steuergeld in Deutschland zum Fenster hinausgeworfen wird, ist ja schon zur Gewohnheit genommen.

    Das 49 Euro Ticket schafft große Probleme und hilft dem Bürger nur vordergründig

  25. 2.

    Wie bereits oft diskutiert, wird dieses Ticket nur digital im Abo erhältlich sein. Dies schließt von vornherein einen nicht unerheblichen Personenkreis aus. Nämlich die jenigen, die über kein Smartphone verfügen und auch sonst keine technischen Möglichkeiten dazu haben, ein solches Ticket zu erwerben. Hier wurde ganz offensichtlich nicht zu ende gedacht. Da nützt es auch nichts, wenn man dieses Abo mit einem "geringen Mehraufwand" monatlich kündigen kann.
    Ich selbst wäre übrigens von diesem Manko nicht betroffen, da ich ein Smartphone besitze. Aber ich denke natürlich auch an jene, die - aus welchen Gründen auch immer - sich dieser Technik bislang verwehrt haben. Die bleiben im wahrsten Sinne des Wortes "auf der Strecke". Hier muss noch ganz dringend nachgebessert werden, wenn man das Deutschlandticket wirklich für ALLE anbieten möchte!

  26. 1.

    Und wieder wird der kleine Steuerzahler zur Kasse gebeten.

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