BrandenburgTrend - Unter Brandenburgern überwiegt Skepsis gegenüber Aufnahme von Flüchtlingen

Fr 28.04.23 | 16:00 Uhr
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Grafik Brandenburg Trend Flüchtlingsaufnahme.(Quelle:rbb)
Audio: Antenne Brandenburg | 28.04.2023 | Amelie Ernst | Bild: rbb

Jährlich werden Zehntausende Geflüchtete in Brandenburg aufgenommen. Fast 60 Prozent der Bevölkerung sind laut BrandenburgTrend skeptisch, ob die Landesregierung die Aufnahme bewältigen kann. Groß ist die Skepsis vor allem unter AfD-Anhängern.

Brandenburgerinnen und Brandenburger sind überwiegend skeptisch, ob das Land die Aufnahme von Flüchtlingen bewältigen kann. Das geht aus dem BrandenburgTrend von infratest dimap im Auftrag von rbb24 Brandenburg aktuell und Antenne Brandenburg hervor.

59 Prozent der Befragten glauben nicht, dass Brandenburg die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine und anderen Krisengebieten der Welt bewältigen kann, nur 32 Prozent sind zuversichtlich.

Skepsis vor allem unter AfD-Anhängern

Im vergangenen Jahr haben Brandenburgs Landkreise und kreisfreie Städte fast 39.000 Geflüchtete aufgenommen, darunter viele Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Für 2023 hat die Landesregierung ein Aufnahmesoll von 25.753 Flüchtlingen prognostiziert.

Besonders skeptisch in der Flüchtlingsfrage sind Anhänger der AfD, den größten Optimismus zeigen Grünen-Anhänger. 92 Prozent der potenziellen AfD-Wähler glauben nicht, dass die Flüchtlingsaufnahme zu bewältigen ist. Dagegen sind 74 Prozent der Grünen-Anhänger der Meinung, dass Brandenburg dazu in der Lage ist. Nur jeder dritte CDU-Anhänger (32 Prozent) und jeder zweite SPD-Anhänger (50 Prozent) kann sich vorstellen, dass die Aufnahme gelingen kann.

Grafik Brandenburg Trend Flüchtlingsaufnahme Partei.(Quelle:rbb)

Skepsis in kleineren Orten besonders groß

Die Skepsis ist in kleineren Orten besonders groß. In Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern sind fast zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) der Meinung, dass die Flüchtlingsaufnahme nicht zu bewältigen ist. In den großen Städten Potsdam, Cottbus, Brandenburg an der Havel und Frankfurt (Oder) sind 54 Prozent dieser Meinung.

Für den BrandenburgTrend sind vom 19. bis 24. April 1.200 Wahlberechtigte in Brandenburg repräsentativ befragt worden.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 28.04.2023, 19:30 Uhr

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29 Kommentare

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  1. 29.

    Immer macht mal so weiter. Nicht mehr lange, dann hat die AfD 50+ Prozent. Und dann will wieder keiner was gewußt haben...

  2. 28.

    Hallo Jens, genau so wie Sie es beschreiben, so ist es. Nur die
    vorwiegend Linksgerichteten Politiker verstehen es nicht oder wollen es nicht verstehen. Der normale Bürger und die Gemeinden
    müssen zahlen. Schade!!!

  3. 27.

    >"Wieviel Flüchtlinge sorgen selber für Ihren Lebensunterhalt?"
    Flüchtlinge im Aufnahmestatus dürfen in Deutschland nicht arbeiten und für ihren Lebensunterhalt sorgen.
    Erst ab dem 4. Monat können sie. Je nach Flüchtlingsgruppe mit Einschränkungen, Ausnahmen usw. Ein rechtlich sehr kompliziertes Feld, auch für potenzielle Arbeitgeber. Für kleine und mittelständische Unternehmen organisatorisch schwer zu meistern im Firmenalltag.

  4. 26.

    >"Mit der jetzigen Situation ist Woidke Wahlhelfer für die Alternativlosen, mehr nicht."
    Woidke allein ist es ja nicht. Dies ist alles Bundesgesetzgebung und Ausführung. Die Länder und Kommunen können nur reagieren, statt zu agieren je nach erforderlicher Situation. Das muss schnellstens geändert werden. Das bundeseinheitliche Regelungen zur Organisation von Einwanderung durch Flucht oder Fachkräftebedarf erforderlich sind, ist schon klar. Die Landkreise als Träger von Flüchtlingsunterkünften müssen finanziell mehr ausgestattet werden für diese Maßnahmen. So kann es auch gelingen, private Haushalte mit ins Boot zu holen oder kleine Unterkunftseinheiten zu schaffen und übers Land zu verteilen.

  5. 24.

    Es geht sicher nicht nur darum ob man die Aufnahmen bewältigen kann, wer soll das alles bezahlen? Wieviel Flüchtlinge sorgen selber für Ihren Lebensunterhalt? Wo sind die ganzen Fachkräfte? Welches andere Land ist so großzügig wie Deutschland? Und da wundert man sich über solche Umfrageergebnisse...

  6. 23.

    Als Bürger des Landes Brandenburg sehe ich diese Angelegenheit ein wenig anders. Die allerwenigsten Bürger haben mit Flüchtlingen Probleme und das ist auch wieder sehr deutlich bei der Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen geworden. Probleme hat man eher (und das wohl nicht nur im Land Brandenburg) mit Migranten, und speziell mit alleinreisenden jungen Männern. Die Ursachen dafür sind vielfältig und lassen sich leicht aus den Tagesmeldungen der Medien entnehmen. Die Ämter und Behörden wissen um die Probleme und sind aufgrund des Widerstandes, der sich zunehmend bei den Bürgern zeigt, wenn es um die Aufnahmebereitschaft junger Männer geht, dazu übergegangen, generell ukrainische Flüchtlinge anzukündigen. Erst im letzten Augenblick erfolgt die Information, daß aus organisatorischen Gründen keine Ukrainer, sondern junge Männer kommen. Damit zerstört man natürlich Vertrauen und verliert ehrenamtliche Helfer, die sich von der ersten Stunde an, voller Idealismus in die Betreuung einbrachten

  7. 22.

    >"Die Skepsis ist in kleineren Orten besonders groß."
    Das kann ich auch nachvollziehen. Wenn das Verhältnis Einwohnerzahl zu unterzubringenden Flüchtlingen gegen 1:1 tendiert, dann entstehen bei den Einheimischen in diesen kleinen Orten / Dörfer schon diffuse bis konkrete Ängste, dass sich ihr gewohntes Umfeld verändert. Es wäre blauäugig zu sagen, man könne den Einwohnern diese Ängste nehmen. Die jeweiligen Landkreise sind da auch zwangsweise angewiesen, kostengünstig mit größeren Unterbringungseinheiten zu organisieren. Und diese sgrößeren Möglichkeiten eröffnen sich meist in weniger besiedelten Orten. Deutschland ist meines Wissens auch das einzige Land, das in der Verfassung / Grundgesetz keine zahlenmäßige Einschränkung für Flüchtlinge hat. Kommen darf erstmal jeder. Ob er anerkannt wird, ist dann eine andere Sache und dauert viel zu lange. Zurück schicken geht laut Grundgesetz auch nicht so einfach. Es ist ein Dilemma manchmal mit der Freiheit und Demokratie...

  8. 21.

    Das Problem wäre ganz einfach zu lösen. Hilfe für Privat Aufnahmewillige wie es Irland macht.
    Deutlich billiger als die Flüchtlingsknäste. Mit der jetzigen Situation ist Woidke Wahlhelfer für die Alternativlosen, mehr nicht.

  9. 20.

    Mich wundert für Berlin, dass der offensichtliche Zusammenhang zwischen der immer prekärer werdenden Lage auf dem Wohnungsmarkt und der unregulierten Immigration nicht gesehen - bzw. glatt geleugnet wird.
    Man muss überhaupt kein Anhänger def AfD sein, um diesen Zusammenhang zu erkennen. Da werden ganze soziale Gruppen gegeneinander ausgespielt.
    Mir persönlich ist rätselhaft, warum die Bundesregierung ein "Weiter so" als Parole ausgegeben hat. Zumal die Kommunen nicht die volle Unterstützung bekommen.
    Will man noch mehr Unmut in der Bevölkerung erzeugen?
    Ich verstehe diese Politik nicht!

  10. 19.

    "Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm abwenden,..." (Eid des Bundeskanzlers der BRD). Ruud Koopmans, Migrationsforscher an der HU Berlin: "Asylrecht bedeutet nicht, dass man sich als Flüchtling sein Aufnahmeland beliebig aussuchen kann." Ab welchem Land, das Sicherheit vor Krieg und Verfolgung bietet und das man trotzdem durchquert, weil man nach Deutschland will, ist man eigentlich noch Flüchtling o. Schutzsuchender?

  11. 18.

    So sieht es aus man sollte alle mit ins Boot holen Bürgermeisterin/er, Bevölkerung und Gemeindevertrettungen und nicht vom Bund bestimmen Zahlen vorgegeben die nicht realisiert werden können.

  12. 17.

    In einer öffentlichen Anhörung zu diesem Thema wurde dem Bürgermeister durch die Landrätin verboten sich zu äußern....

  13. 15.

    Da haben Sie recht. Man muss es wollen! Das persönliche Vorangehen Ihrerseits ist hoch anerkennenswert. Doch erzwingen darf man es nicht und auch nicht erwarten, dass alle Menschen das können oder wollen. Diesen Grenzen sind wir aber mittlerweile recht nah. Deshalb regt sich der innere Widerstand bei fast 60%. Das sollte nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Handeln anregen. Ich möchte nicht, dass diese 59% AfD wählen. Es sind jetzt schon viel zu viele.

  14. 14.

    Und deren Anhängerschaft wächst und wächst, weil die Politik so weitermacht und die Skepsis in Unwillen umschlagen lässt. Die AfD lebt und wird genährt von den ungelösten und verschärften Problemen des bundespolitischen Versagens. Eine gute, bürgernahe, realitätsnahe, lösungsorientierte Politik für die Bürger würde die AfD sehr schnell aus den Parlamenten verdrängen. So aber wächst sie mit den Problemen ins Beängstigende.

  15. 12.

    Was sollten Sie auch anderes schreiben, Eiskalle? Der deutschen Bevölkerung, und ja, auch den Brandenburgern, geht es im Ganzen gut bis sehr gut. Ausnahmen gibt es selbstverständlich, und auch viele Hilfsbedürftige. Aber das trifft auf die große Mehrheit nicht zu. Es wäre ernüchternd aber ehrlicher, wenn diese Leute sich dazu bekennen würden nicht helfen zu wollen, statt dauernd zu lamentieren nicht helfen zu können.

  16. 11.

    Vielleicht ist das Ergebnis Ausdruck von Empathie. Darauf hinzuweisen, dass die Integration so vieler Menschen immer schwerer fällt, Wohnraum fehlt, Kita- und Schulplätze fehlen, Arbeitsplätze für schlecht Qualifizierte und Unqualifizierte fehlen, Aufnahmebereitschaft der Bevölkerung ist gering usw. ist auch Ausdruck von Empathie. Die Perspektiven für diese Menschen sind in Brandenburg, ja in Deutschland, mittlerweile nicht mehr allzu gut. Es ist weder gefühlvoll, noch empathisch oder richtig, diese Menschen in Armut in wohliger Umgebung zu locken und ihnen nichts angemessenes, menschenwürdiges bieten zu können. Dazu gehören ondentlicher Wohnraum, Bildung und Ausbildung, Arbeit zur Sicherstellung eines ordentlichen Lebens, Infrastruktur, ärztliche Versorgung usw. Daran mangelt es vielerorts schon für die Einheimischen. Das haben nun auch Wähler der SPD und der Linken erkannt.

  17. 10.

    Die Frage ist schon so schön euphemistisch gestellt, damit die Mehrheit der Antworten als "skeptisch" beschrieben werden kann. Vielleicht wäre es besser sich der Wahrheit zu stellen und zu fragen, ob Brandenburg überhaupt Flüchtlinge aufnehmen sollte. Die Antworten darauf könnten ernüchternd sein. Wir hatten eine junge Ukrainerin für acht Monate privat bei uns wohnen, obwohl wir keine riesige Wohnung haben. Es ist eine Frage des Wollens und diesbezüglich sollte man ehrlich mit sich und anderen sein.

  18. 9.

    1200 Leute wurden befragt, es steht nicht dabei wie viele davon AfD Wähler sind, sondern nur das 92% von denen (also einer unbekannten AfD Wähleranzahl) skeptisch sind. Wenn unter den 1200 potenziellen Wählern 10 Befragte zur AfD sortiert werden ist das nichts...

  19. 8.

    Skepsis ist doch vollkommen in Ordnung. Leider wurde nur das gefragt. Wenn halt viele Leute skeptisch sind, dann ist das nicht unbedingt Ablehnung, sondern es fehlt ihnen erstmal nur der Glaube, daß es einen überzeugenden Plan zum Management gibt. Das sollte man jetzt aufgreifen und einen überzeugenden, langfristigen und umfassenden Plan vorstellen, wie das Land das managen will.

  20. 7.

    Wie wäre es mal ein bisschen weniger polemisch?
    Warum fragt man nicht nach der Bereitschaft zur Aufnahme von MIGRANTEN, sondern setzt kurzerhand voraus, dass jeder Zuzügler ein Flüchtling ist?

  21. 6.

    Zunächst sind sich "Ost" und "West", soweit es sich um weit abgelegene Gegenden handelt, recht gleich - die bayerischen Bergdörfer, wo Zugezogene sich erst zwei, drei Generationen beweisen müssen, bis sie zu den Oanhamischen zählen, analog so im Brandenburgischen, wo eine andere Sprache, auch nur ein anderer Dialekt oder eine andere Art von Kochkunst droht, alles durcheinanderzubringen.

    Im vorherigen Bundesgebiet wurde dies von der unheiligen Dreieinigkeit lokaler Parteigrößen, v. Stammtisch und lokaler Feuerwehr zementiert; in Ostdeutschland war es die Politik bis zum Schluss, die faktisch auf Abschottung aus war, abseits aller hoch aufgehängter Parolen.

    Städte waren schon immer Orte des Handels und Wandels; hier kamen wirkliche Erfahrungen zusammen. Frappierend, dass auch hochmoderne Mittel wie das Internet an Grundeinstellungen nichts geändert haben. 10 - 20 % von außen Kommende haben schon immer die Eintönigkeit einer Käseglocke aufgebrochen und Fruchtbares eingebracht.

  22. 5.

    Flüchtlinge gut und schön wenn aber keine Unterkünfte vorhanden sind muß man auch mal sagen stopp. Dazu sollten unsere Politiker/innen auch mal an die eigene Bevölkerung in Deutschland denken wie es Der geht.

  23. 4.

    Und welche Schlussfolgerungen werden gezogen? Sonst sind die Medien doch auch schnell bei der Sache um den Medienkonsumenten zu "belehren". Wenn 60% der Brandenburger, einschließlich der Kommunalpolitik, dem Flüchtlingsstrom skeptisch gegenüberstehen und die Bundespolitik weiter meint "wir schaffen das", muss man sich nicht wundern wenn die AfD starken Zulauf erhält. Wie wäre es denn, wenn sich die 60% Brandenburger vorm Kanzleramt ankleben?

  24. 3.

    Also das ist nun wirklich ein beschämendes Ergebnis, da bringt es auch nichts an die Empathie zu appelieren.
    Da ist Hopfen und Malz verloren.

  25. 2.

    Ich denke, man sollte auch mal die Bürgermeister fragen.

  26. 1.

    Frage ist ja, will man nicht oder ist man skeptisch dass es klappt? Beides möglich. Bitte ehrlich fragen. Zweifel kann man ja haben. Ich fürchte aber, hier ist mindest der AfD Anhänger eher unwillig.

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