Abstimmung im Brandenburger Landtag - Antrag auf kostenlose Binden und Tampons in Schulen abgelehnt

Mi 10.05.23 | 18:11 Uhr
  76
Periodenprodukte liegen in einer Toilette. (Quelle: dpa/Martin Schutt)
Bild: dpa/Martin Schutt

An Brandenburger Schulen wird es bis auf Weiteres nicht flächendeckend kostenlose Tampons und Binden auf den Toiletten geben. Die rot-schwarz-grüne Regierungskoalition und die oppositionelle AfD lehnten am Mittwoch im Landtag einen entsprechenden Antrag der Fraktion BVB/Freie Wähler ab. Die wollte mit dem Antrag nach eigenen Angaben vor allem Mädchen mit wenig Geld Zugang zu Tampons und Binden verschaffen.

Regierung sieht Aufgabe bei den Kommunen

Solche Maßnahmen seien Aufgabe der Kommunen, begründete Elske Hildebrand (SPD) ihr Nein zum Antrag. Allerdings beschloss die Regierungskoalition, die Kommunen zu solchen Angeboten zu ermuntern. Laut Hildebrand bieten vier Landkreise und kreisfreie Städte schon Tampons und Binden auf Schultoiletten an. Mehr sollten folgen. Die Landesregierung will außerdem ein solches Angebot in landeseigenen Gebäuden prüfen.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 10.05.2023, 19:30 Uhr

76 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 76.

    "Ich selbst habe Söhne, deren Rasierzeugs, Duschgel, Kondome etc. auch nicht fremdfinanziert werden können", ähm, nur, das die Jungs auch unrasiert, ungeduscht und sogar OHNE KONDOM zur Schule gehen und auch da bleiben können. Eine bluttriefende Schülerin muss leider heimgehen.

    Einer Mitschülerin passierte es auf dem Schulfest. Man sah auf ihrer hellen Sommerhose nicht nur mittig den großen Blutfleck, sondern auch die Spuren ihrer Finger, die immer wieder dort ins Nasse getastet haben und das Blut überall hin verschmiert haben.... Ich wäre wohl nie wieder dort aufgetaucht, wenn ALLE Schulfest Besucher das sehen konnten.
    Eine andere hatte den Rock nach dem WC Gang hinten oben im Slip stecken, jeder schaute ihr auf den Popo. Auch peinlich.

    DAS muss kein Kind mitmachen. Echt nicht.

    Und bis dato zahlen die Schulen das aus der eigenen Tasche, wenn im Sekretariat etwas vorgehalten wird.
    Gott sei Dank sind die meisten Lehrer und Rektoren -innen, also weiblich!

  2. 75.

    Stuhl? Eimer Wasser?
    Geht es vielleicht eine Nummer kleiner?

    Jedes Elternteil einer Tochter ist sich doch wohl bewusst, dass diese mit ausreichend Artikeln für den monatlichen Kram auszustatten ist. Frage: Wer von uns schleppt nicht ein kleines Täschchen für Eventualitäten mit sich? Sie wissen schon, in den unbändigen, unergründlichen Tiefen unserer Handtasche.

    Ich selbst habe Söhne, deren Rasierzeugs, Duschgel, Kondome etc. auch nicht fremdfinanziert werden können. Ein Mimimi ob der Preise für Menstruationsartikel empfinde ich als überzogen und die Erwartungshaltung, die hier noch parallel anerzogen wird, als kritisch. Nichts ist umsonst, irgendjemand zahlt immer. Der Steuerzahler ist hier im konkreten Fall nicht in die Pflicht zu nehmen. Nicht für einen naturgegebenen Prozess, der uns Frauen weit über die Schulzeit hinaus begleitet.

  3. 74.

    April Donnerstag, 11.05.2023 | 19:01 Uhr
    "Tampons kann sich jeder selbst kaufen, die kosten nicht die Welt. Eltern, versorgt eure Mädels mit Tampons. Das ist wohl nicht zu viel verlangt!"

    Super Standard in den Schulen der deutschen Kulturnation. Was packe ich meinen Kindern noch ein? Also Rolle Klopapier...ist ein Stuhl da, oder selbst mitbringen? Eimer Wasser vielleicht zum nachspülen?

    Was ist denn das nun wieder für ein Theater! Kann das daran liegen, dass da wieder lauter Quotenmänner ohne jede Qualifikation das grosse Wort führen?
    Und am Ende hält die Schule für ihre Töchter keine Menstruationsartikel als Selbstverständlichkeit vor.
    Doll gemacht Papi! Danke dafür. Ganz grosses Kino.
    Wäre ja auch erst Mal auszuprobieren, wie das Angebot nachgefragt wird. Macht ja jetzt auch niemand einen Drogeriemarkt für kostenlose Toilettenartikel in den Schulen auf.
    Geht eigentlich noch irgendwas rational?

  4. 73.

    "Nur Extreme plädieren für erschlichene kostenlose Leistungen und Quoten für „jede Marotte“ und sehen wenn diese nicht erfüllt wird, ein „reaktionäres, sexistisches und adultistisches Signal“ ......."

    Sorry aber: Blablabla.

    Sie begreifen den Sachverhalt nicht. Geht hier um die Schwester vom Klopapier.
    Wenn das Ihr Begriff vom Bildungssystem und der Kulturnation Deutschland ist - na dann gute Nacht.
    Klopapier ist selbst mitzubringen.

    Nur mal so, weil SIE sich für unextremistisch halten: Geht nicht um die kostenlose Verteilung von Menstruationsartikeln. Geht darum, ob Schulen ein Budget haben, im Sachverhalt Menstruation etwas anzubieten.
    Den Sachverhalt sorgsamer Umgang mit Ressourcen und Infrastruktur einer Schule, halte ich für Standardprogramm.

    Da sind wir nun angekommen. Zu erwarten, das sich Schülerinnen und Schüler den Popo abwischen können, für menstruierenden Schülerinnen Menstruationshygiene vorhalten, ist eine "extreme" Forderung? Ehrlich?

  5. 72.

    Tampons kann sich jeder selbst kaufen, die kosten nicht die Welt. Eltern, versorgt eure Mädels mit Tampons. Das ist wohl nicht zu viel verlangt!

  6. 71.

    Lieber Steffen,
    selbstverständlich gibt es keinen Grund, sich für die eintretende Periode zu schämen.
    Das sehen wir Erwachsenen üblicherweise so. Leider sieht das bei pubertierenden Kindern nicht ganz so aus. Viele müssen sich doch erst mit dem sich verändernden Körper arrangieren. Es wird teils in Schulen tabuisiert trotz Sexualkunde. Die Peinlichkeit nimmt man da mitnichten. Vielleicht erinnert man sich dabei mal kurz an seine Jugend, wann auch immer die war.

    Und wir diskutieren hier über Hygieneartikel in Schulen. Mädchen, ganz junge Frauen, die immer noch überrascht werden von den Blutungen.
    Wer anderes behauptet, hatte entweder tierisch Glück oder ist ein Mann, der eine tierisch glückliche Frau hat oder sie nie dazu befragte.
    Dass die Artikel wie von Geisterhand verschwinden könnten, sehe ich da auch als mögliches Problem. Aber darüber müsste man sich beim Klopapier ebenfalls Gedanken machen...

  7. 70.

    Vergleiche mit Halbwissen sind selten passend. Ich glaube nicht, dass die Mädels die Tampon-Bereitstellung unabhängig von der tatsächlichen Nutzung versteuern müssen. Das tolle "Dienstwagenproivileg" kostet monatlich 1% vom Listenpreis (ohne Rabatte!) zuzüglich zu versteuernder Entfernung zum Arbeitsort ohne Möglichkeit zum Ansetzen der Kilometerpauschale. Für die Finanzkasse ist das sogar ein sehr lohnender Deal, der mich selbst veranlasst hat, dankend auf einen Dienstwagen zu verzichten.

  8. 69.

    Mein Gott, dann sollen sie sich gerne im Notfall was im Sekretariat abholen. Wäre ich Schuldirektor, würde ich den kleinen Bedarf für den wirklichen Notfall auch noch aus eigener Tasche zahlen. Hier werden wieder mal Probleme konstruiert, die in der Realität praktisch nicht existent sind, in der Erwartung, dass der Staat (also der Steuerzahler) jede noch so kleine GEFÜHLTE Benachteiligung finanziell übernehmen möge.

  9. 68.

    @ Altwessi, jede Reinigungskraft wird Ihnen sagen, das die Mädels und Frauen in Sachen Reinlichkeit in öffentlichen Toiletten mächtig aufgeholt haben. Sorry, sag ich nicht gerne. Aber ist so.

  10. 67.

    @ altwestberlinerin, meine Tochter beweist mir sein mind. zwei Jahren, das es geht.
    Mein Gott wir leben im 2023. Wie gesagt bereitstellen gerne, für den Notfall. Aber im Lehrerzimmer gegen Bezahlung.

  11. 66.

    @Oh Anja, wir wissen doch alle wie es aussieht wenn auf dem Schulklo etwas kostenlos ausliegt. In nullkommanix ist alles weg. Und da sind die Mädchenklos nicht anders als die der Jungen. Also doch lieber für den Notfall etwas beihaben.

  12. 65.

    @ sententia, das mit der Akzeptanz liegt aber oft auch in den Familien selber. Wenn das Thema zu lange tabuisiert wird kommen die Tage dann auch mal unverhofft. Sonst hypermodern sein wollen aber wenn es um Hygiene (oder Sexualität) geht, kann man plötzlich nicht mehr mit den eigenen Kindern reden.

  13. 64.

    @ Mariechen, schnell und unangemeldet kann das schon mal passieren. Dann könnte man auch schnell mal ins Sekretariat und dort (so ganz im Notfall) kaufen. Die Möglichkeit könnte geschaffen werden. Und ja, ich Mann, ich rede trotzdem mit. Weil ich mir nicht sagen lasse von was ich Ahnung zu haben habe. Ich denke mal, Sie reden auch oft von Sachen, von denen Sie keine Ahnung haben.
    Meine Tochter (15) trägt sowas seit 2 Jahren in der Mappe. Für den Fall das es mal unangemeldet passiert.

  14. 63.

    Wenn wir übereinkommen, dass Notfallhygieneartikel für 12jährige mit Kostenpunkt im Groschenbereich die Staatskasse unnötig ("selbst ist die Frau") belasten, dann können wir ja als nächstes über die Abschaffung des Dienstwagenprivilegs (Kostenpunkt: 3-5 Milliarden/Jahr) sowie die längst fällige, gerichtlich legitimierte, Kostenübernahme der Polizeieinsätze beim Milliardengeschäft Profifußball diskutieren.
    Schließlich soll ja niemandem etwas geschenkt werden, oder?

  15. 62.

    Die von den Frauen hier beschriebenen Probleme haben/ hatten diese Frauen zumeist selbst oder aber ihre Töchter. Wieso sprechen sie als mutmaßlicher Experte für die weibliche Menstruation den Frauen diese Probleme ab? Woher nehmen sie all die Weisheit zur Menstruation und dem was auf den Damentoiletten alles passiert? Wie kommen Sie darauf, dass die erste Periode nicht schwallartig ist und ein Stappel Toilettenpapier immer hilft? Es erstaunt mich, wieviele Behauptungen Sie hier aufstellen.
    Wenn Sie die Menstruation als natürlich empfinden, dann heißt das noch lange nicht, dass es der Rest der Welt auch so empfindet. Vor allem aber ist es eine Unterstellung, dass Frauen, die nicht mit jedermann über ihre Periode reden wollen, keinen natürlichen Umgang damit haben.

  16. 61.

    Dann eben Rucksack, Beutel oder ähnliches. Jedenfalls schleppt man das nicht in der Pause oder während der Doppelstunde mit in die schmale Einzelkabine, um sich unfallfrei einen Tampon zu holen... Man kann ja auch - wie in der Grundschule noch üblich - Kopiergeld und Tampongeld einzahlen. Das mit dem Verstopften WC entspricht wohl er der Männerklo-Wirklichkeit. Bei diesen Blättchenspendern ist das heutzutage auch kaum noch möglich... lange nicht mehr in der Schule gewesen, oder? Es geht nicht um Grundversorgung, die Schülerinnen sollen nicht mit einem Beutel Tampons heimgehen, aber es soll was da sein, wenn man vor Ort ist. So wie im Cafe. Oder so. Ist das soooo schwer zu begreifen?

  17. 60.

    Wozu gibt es eigentlich noch Kindergeld?
    Ein teures Handy pro Jahr muss natürlich sein und die Schule hat selbstverständlich die Laptops zur Verfügung zu stellen.
    Ferner sollte stundenlanges Surfen zur Normalität gehören.
    Komisch, viele Rentner haben von diesen Themen absolut keine Vorstellung...

  18. 59.

    Ja, ich meinte die Scham! Es ist schön wenn deine Kinder und Enkelkinder offen darüber reden. In meiner Familie wird auch offen darüber geredet (ich bin alleinerziehnde Mutter von zwei Töchtern). Das heißt aber nicht, dass es in jeder Familie so ist und man kann auch nicht davon ausgehen, dass junge heranwachsende Frauen in der Schule damit offen umgehen.
    In solchen Diskussion sollte man nicht immer nur von sich selber ausgehen. Egal ob es um Scham geht, oder die Stärke der Blutung oder wieviel man monatlich an Hygieneartikeln verbraucht.

  19. 58.

    "80jährige, die schon 30 Jahre nicht mehr menstruieren, die im WKII zur Schule gingen und die erste Mens mit ca. 18 hatten, sollten hier nicht mitdiskutieren." Warum nicht?? Das "Problem" ist seit Menschengedenken vorhanden, nur wurde da kein Aufhebens drum gemacht. Heutzutage soll alles kostenlos bereitgestellt werden, es fehlt nur noch ein Dienstleister, der die nötigen Handlungen (Hintern wischen ....) vornimmt. Wenn diese Materialien kostenlos im WC bereitstehen, passiert damit das gleiche, wie mit Toipapier - wird rumgewo rfen, massenhaft ins Toi gestopft usw.

  20. 57.

    Dann sollte es vielleicht Handys mit Kosmetik Beutel geben, denn das Handy wird ja auch mit aufs Klo genommen.

Nächster Artikel