Brandenburger Landesvorstand - AfD prüft Studienabschluss von Europawahl-Kandidatin Khan-Hohloch

Mo 28.08.23 | 18:45 Uhr
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Symbolbild: Mary Khan-Hohloch (AfD) am 30.07.2023 in Magdeburg (Quelle: dpa/Sebastian Willnow)
Bild: dpa/Sebastian Willnow

AfD-Europawahl-Kandidatin Mary Khan-Hohloch soll dem Brandenburger AfD-Landesvorstand bis zum kommenden Wochenende einen Nachweis ihres Studienabschlusses vorlegen. Das erklärte die Landesvorsitzende Birgit Bessin am Montag dem rbb. Als Frist wurde der 2. September genannt.

Khan-Hohloch hatte vor der Wahl angegeben, ein Studium der Religionswissenschaften, Öffentliches Recht mit Schwerpunkt Europarecht absolviert zu haben. Daran hatten innerparteiliche Gegner Zweifel gestreut.

Bessin will öffentliche Debatte beenden

Die Unterlagen zu ihrem Studienabschluss solle Khan-Hohloch bis zum kommenden Wochenende dem Datenschutzbeauftragten der Brandenburger AfD, der zugleich Mitglied des Landesvorstands ist, vorlegen, so die Landesvorsitzende Bessin.

Parlamentarische Geschäftsführer: Unterlagen nur für Vertrauensleute gedacht

Am Sonntag will sich der Landesvorstand in seiner nächsten Sitzung damit beschäftigen. Bessin gehe davon aus, dass mit der Vorlage der Abschlussunterlagen die öffentliche Debatte beendet sein werde, sagte sie dem rbb auf Anfrage.

Auch der AfD-Bundesvorstand hat nach Informationen von "t-online" von allen gewählten Europa-Kandidaten Belege für ihre Angaben im Lebenslauf verlangt und will sich am 18. September auf einer Bundesvorstandssitzung damit beschäftigen.

Der parlamentarische Geschäftsführer der AfD im Landtag und Ehemann von Khan-Hohloch, Dennis Hohloch, kündigte auf rbb-Anfrage jedoch an, weder dem Landesvorstand noch dem Datenschutzbeauftragten Unterlagen vorzulegen. Es gebe ein Verfahren, das von der Bundesspitze beschlossen worden sei. Danach werde man die Unterlagen nur den Vertrauensleuten des Parteitages zeigen.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 28.08.2023, 19:30 Uhr

30 Kommentare

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  1. 30.

    Frau Baerbock wechselte auf die London School of Economics and Political Science zu einem Zeitpunkt, als in D die Umstellung auf Bachelor/ Master erst begann. Da zu diesem Zeitpunkt in D noch keine einheitlichen Regelungen vorherrschten, galt das Vordiplom als Zugangsvoraussetzung für einen Masterstudiengang. Diese Zugangsvoraussetzung hat Frau Baerbock erfüllt. Und so hat es zur damaligen Zeit jeder Student gehandhabt. Jeder. Somit nichts Verwerfliches. Die Anerkennung ausländischer Studienleistungen (Auslandssemester) zur damaligen Zeit war, aufgrund fehlender Credit Points, auch ausschliesslich von der guten Laune der deutschen Dozenten/ Profs abhängig. Waren die ausländische Studieninhalte nicht annähernd 1:1 identisch mit den deutschen, so hatte man zwar ein lehrreiches und spannendes Auslandssemester, bekam die absolvierten Fächer an der Auslandshochschule in D jedoch nicht anerkannt. Kann man aber nur wissen, wenn man zu dieser Zeit selbst studiert hat. ;-)

  2. 29.

    Wasser weglassen ist, dass man nicht einfach "ohne alles" dort anfängt zu studieren. Vor der Umstellung auf Bachelor/Master in Deutschland wurde eben das Vordiplom Plus Scheine des Hauptstudiums im Wert von 2 Semestern als Bacheloranalog anerkannt.

    Scheint für nicht studierte oder nur in Deutschland studierte schlecht begreifbar zu sein.

  3. 28.

    Jetzt geht es bei der AfD genauso los, wie bei den Altparteien. Im Prinzip sind sie jetzt auch angekommen und in bester Gesellschaft als echte Volkspartei, so wie die Altparteien.

  4. 27.

    Die Frau Khan-hohloch gibt an, ein Studium "absolviert" zu haben. Das mag man unterschiedlich sehen, ob damit auch ein akademischer Abschluss verbunden ist. Dieselben Leute, die bei Frau Baerbock großzügig waren, sollten das auch bei Frau Khan sein. Deshalb meine Empfehlung, Leute, regt euch ab. Dannemann, Professor für englisches Recht an der Humboldt-Universität zu Berlin, sagt, die Londoner Hochschule LSE könne selbst bestimmen, welche Voraussetzungen sie an ein LLM-Studium knüpft. „Außerdem könnte die LSE in Einzelfällen auch Studierende ohne einen ersten Abschluss zulassen“, erklärt Dannemann. Mit der LSE Völkerrechtlerin kann man zwar in Deutschland nichts anfangen, man kann weder Richter noch Rechtsanwalt werden, aber es klingt halt schön in den Wahlunterlagen. Außerdem, wie hier schon ausgeführt, jeder kann sich Völkerrechtler nennen, es ist keine geschützte Bezeichnung.

  5. 26.

    In der Wirtschaft, da wird Geld verdient, da zählt Küngel etc. wenig, bis gar nichts.
    In der Politik, da wird Geld durch Steuern "eingetrieben" und dann ausgegeben, da ist .......

  6. 25.

    Ein Studium anzufangen ist etwas ganz anderes als mittels Prüfung abzuschließen. Siehe Göring-Eckhardt...
    Kinder fangen auch so allerlei an...

  7. 24.

    Religionswissenschaften mit Öff Recht und Schwerpunkt Europarecht finde ich als Kombi außergewöhnlich. Zeigt mir das sie Religion studieren wollte, dann mal kurz zu den Juristen gewechselt ist und nach 2 Modulen aufgegeben hat. Da hab ich mit meinem abgebrochen Wirtschaftsrechtsstudium mehr Scheine im juristischen Bereich gemacht…. Aber jeder kann ja Politiker werden aber man sollte nicht so tun, als hätte man Ahnung

  8. 23.

    Förderlich wäre es - aus Transparenz - auch die Zeugnisnoten direkt zu veröffentlichen.

    Eine 4 ist keine 1, weder im Studium noch in der Ausbildung.

    Zeigt nur Tendenzen auf, ja - aber hilft ungemein, damit eine erste Differenzierung vorgenommen werden kann.

    WIrd natürlich vielen nich gefallen, ist auch klar.

  9. 22.

    "Das entscheidet sich schon an der Uni."

    Echt ? In welchem Semester und in welchem Studiengang?

  10. 21.

    Ja, es ist völlig egal.
    Und dann kann auch jeder Wähler frei entscheiden, wem er trotz evtl. abgebrochenem Studium Kompetenz als Abgeordneter /Abgeordneter zutraut und wem nicht.

    Aber es geht hier doch darum, ob jemand ein abgeschlossenes Studium nur "vortäuscht"--oder so viel Anstand besitzt, einen Abbruch einzugestehen.

    Frau Goering Eckardt, Grüne, gibt z.B. ein Theologiestudium in Leipzig an mit der Zusatzbezeichnung---ohne Abschluss.
    Ricarda Lang, Grüne, gibt von 2021 bis 2019 ein Studium der Rechtswissenschaft an mit dem Zusatz---ohne Abschluss.

  11. 20.

    Na dann empfehle ich mal bei Herrn Stephan Keuter auf Abgeordnetenwatch nachzuschauen. Seine "Geschäftsführer" und "Vorstandsposten" würde ich doch sehr anzweifeln. Selbst "leitender Angestellter"...da gibt's durchaus eine recht strenge Definition, die er wohl eher nicht erfüllte...

    Oder Andreas Bleck, seit 2009 Lehramt Deutsch und Erdkunde (:D). Wer Studienordnung so kennt weiß, dass er schon längst exmatrikuliert sein müsste. Naja nie gearbeitet....

    Oder...
    Oder...

    PS: Besonders auffällig ist der Anteil von Beamten und öffentlichen Dienst Angestellten ist in der AFD nochmals deutlich größer als die sowieso schon vorhandene überproportionale Repräsentanz von Staatsdienern in Land-/Bundestag.

  12. 19.

    Warum muss man eigentlich immer allem das deutsche Studuensystem überstülpen? Das Völkerrecht eine Spezialdisziplin von Jura wäre?

    In England ist das eben eher Richtung Politik, öffentliches Recht, Europarecht, und genau das hatte Baerbock eben in HH angefangen.

    Dass Deutschland zu der Zeit mal wieder eher langsam war mit der Umstellung auf BA/MA war, beförderte, dass die englische Uni das Studium von Baerbock dann eben als BA Abschluss anerkennt. Ist auch üblich gewesen in der Zeit der Umstellung bzw. Der fehlenden Umsetzung des Bologna Prozessen in DE.

    PS: Wer ein solches Studium nur in Deutschland studiert, macht was falsch...

  13. 18.

    Ich bin der Meinung, es ist nicht so wichtig, dass jeder Berufspolitiker einen Hochschulabschluss hat. Mir stößt nur sauer auf, wenn damit unangemessen hantiert wird. Sicherlich ist die Londoner Privathochschule LSE eine gute Adresse zum Studieren, insbesondere wenn man dafür das Geld hat. Ein Jurist hatte mir mal erklärt, dass in Deutschland das Völkerrecht eine Ausdifferenzierung des Studiums der Rechte ist. Das Studium der Rechte in Deutschland ist so etwa mit vier bis fünf Jahren anzusetzen. Der Einjahreskurs an der LSE mag seine Bewandtnis haben, auch unter dem kommerziellen Aspekt einer privat finanzierten Hochschule. Seit der europäischen Angleichung der Studiengänge ist es den Juristen möglich, eine Gleichwertigkeitsbestätigung zu verlangen. Das solle Frau Baerbock tun, wenn sie weiter Wert auf ihre Berufsbezeichnung "Völkerrechtlerin" legt, bei den offziellen Angaben der Berufsbezeichnung in Wahlverzeichnissen taucht Frau Baerbock mit der Bezeichnung "Völkerrechtlerin" auf.

  14. 17.

    Und nicht zu vergessen der Informatiker der afd, der Herr Kalbitz.
    Dieser hat mit einem Informatik-Studium in seinem Lebenslauf geprahlt, nach Nachforschungen dann allerdings dieses Studium mit er habe da mal mit einer Professorin gesprochen, deren Namen habe er allerdings vergessen, beschrieben.

    Also- Splitter und Balken. Wenn man sich schon so vehement auf seinen jeweiligen Lieblingsgegner/Lieblingsgegnerin kapriziert, sollte man sicher sein, das der eigene Hinterhof besenrein ist.
    Oder so.

  15. 16.

    Politiker ist ja kein Beruf, der einen Studienabschluss voraussetzt. Martin Schulz hat nicht mal Abitur gemacht. Aber mit irgendwas pflegen Politiker sich ja zu schmücken und wenn schon Randbedingungen des Ansehens wegen aufgeblasen werden, wie das z. B. bei Fr. Baerbock der Fall war, dann sollte man die Nachweise der Credibility wegen wohl einfordern. Heute erzählen oder behaupten ja alle viel, wenn der Tag lang ist. Ist doch peinlich.

  16. 15.

    Wenn man behaupten will ein Master an der LSE wäre kein Hochschulabschluss "sondern so ein 1jähriger Kurs" macht man sich doch sehr lächerlich.

    PS: im internationalem Hochschulranking steht die LSE auf Platz 2 ziemlich gut für diese "englische Bezahl-Hochschule"

  17. 14.

    Es ist völlig egal, ob Abgeordnete einen Berufs- oder Studienabschluss oder Doktortitel haben. Auch wenn der durchschnittliche Mensch mit Studienabschluss auf diesem Gebiet eine höhere Kompetenz hat als der durchschnittliche Mensch ohne Studienabschluss, heißt dies noch nicht, dass jeder mit Studienabschluss eine höhere Kompetenz hat als jeder ohne Studienabschluss. Im Einzelfall kann der Mensch ohne Abschluss eine höhere politische Kompetenz haben als der Mensch mit Abschluss.

    Lediglich bei Justizministern würde ich mir in der Regel zumindestens das 1. juristische Staatsexamen wünschen. Juristischer Sachverstand gehört auch in alle anderen Ministerien, muss aber nicht beim jeweiligen Minister vorliegen.

    Jeder kompetente Jurist hätte einem Andi Scheuer empfohlen, auch für den Fall eines Scheiterns der Maut eine entsprechende Regelung in den Mautvertrag zu schreiben. Entweder hatte er keine kompetenten Juristen oder er hat deren Empfehlungen und Warnungen vorsätzlich ignoriert.

  18. 13.

    Arte:
    "Im Parlament sollte Volksvertreter sitzen und keine Eliten."

    Im Parlament sollten kompetente Menschen sitzen, die komplexe Inhalte verstehen und bearbeiten können. Ob sie sog. "Elite" sind oder nicht, ist egal! Was soll das auch sein: "Elite"? Wenn "Elite" ein Synonym für Kopetenz ist, dann gehört sie ins Parlament!

    Arte:
    "Abgeordnete tragen keine Verantwortung."

    Natürlich tragen Abgeordnete eine große Verantwortung, denn sie beschließen über die Regierungszusammensetzung und über Gesetze!

  19. 12.

    "Jeder Bewerber in der Wirtschaft hat nachzuweisen, dass er qualifiziert genug ist, aber Politiker haben das nicht nötig, Ergebnis?!"

    Danke für den krönenden Abschluss und DEN Lacher des Tages. Gerade in der Wirtschaft herrscht Vetternwirtschaft und Günstlinge ohne Ende vor.

    Das entscheidet sich schon an der Uni.

  20. 11.

    Im Parlament sollte Volksvertreter sitzen und keine Eliten.
    Abgeordnete bekleiden kein Amt.
    Abgeordnete tragen keine Verantwortung.
    Es ist völlig unklar, in welchen Ausschuss die Abgeordneten später mitwirken werden.
    Bei der Europawahl hat der Bürger nur 1 Stimme und wählt eine Liste bzw. Partei und keine einzelnen Kandidaten.

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