Fachkräftemangel - Berliner Bezirken fehlen fast 3.000 Mitarbeiter

So 20.08.23 | 10:13 Uhr
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Das Rathaus in Berlin-Tempelhof. (Quelle: Schoening Berlin/dpa)
Audio: rbb24 Inforadio | 20.08.2023 | Nachrichten | Bild: Schoening Berlin/dpa

Die zwölf Bezirke in Berlin leiden an akutem Fachkräftemangel und suchen händeringend neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aktuell sind in den Bezirksämtern, den angeschlossenen Behörden, sowie den dazugehörigen Betrieben insgesamt 2.829 Stellen frei. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Die Quote der unbesetzten Stellen schwankt demnach zwischen 4,6 Prozent in Reinickendorf und 17 Prozent in Tempelhof-Schöneberg.

Reinickendorf fehlen "nur" 76 Beschäftigte

In Tempelhof-Schöneberg ist die Fachkräftelücke mit 425 offenen Posten auch quantitativ am größten. Es folgen Treptow-Köpenick (350) und Mitte (320).

Am anderen Ende des Rankings werden in Reinickendorf "nur" 76 zusätzliche Beschäftigte gesucht, in Lichtenberg und Friedrichshain- Kreuzberg je 150.

Die Liste der Mangelberufe ist lang und in allen Bezirken ähnlich. Bauingenieure, Architekten und Stadtplaner sind ebenso begehrt wie Informatiker, Sozialarbeiter, Gärtner oder Personal für die Gesundheitsämter. Gesucht werden zudem Verwaltungsfachleute aller Art, gerade weil in dem Bereich aktuell und in den kommenden Jahren viele altgediente Beschäftigte ausscheiden. Mangel herrscht auch an Führungskräften.

Sendung: rbb24 Inforadio, 20.08.2023, 12:00 Uhr

63 Kommentare

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  1. 63.

    Na, genau das meine ich, danke für die Belehrung, die so typisch, so bestätigend und entlarvend ist. Nein, keine Sorge, ich häng nicht mehr drin, Ende des Jahres ist Schluss. Die Arbeit,die Kollegen und die für die man wirklich etwas tun konnte, werde ich vermissen, die Berliner Besserwisser sicher nicht. Da waren mir die Rüpel fast noch lieber. Bin sehr gespannt, wer in 10 Jahren noch da und bereit ist täglich den Kopf hinzuhalten für alles was so schief läuft. Genug werden es nicht sein…


  2. 62.

    Meinen Sie die, die sich in den Schwimmbädern schon eifrig lernen und vorbereiten ?

  3. 61.

    Wer soll denn die passende Software programmieren, wo doch schon das Ausfüllen eines Fragebogens bei sehr vielen Schwierigkeiten bereitet ? Das ganze Bildungssystem muss erstmal reformiert werden. Allein das dauert schon jahrelang. D

  4. 60.

    Die Fachkräfte sind schon lange da, nur hat es noch keiner so richtig gemerkt ! Mit der richtigen antrainierten Einstellung und Ausbildung könnte in 10 oder 15 Jahren das Problem so langsam gelöst werden.

  5. 59.

    Genau das ist das Problem. Mit der richtigen Software könnte praktisch jeder serviceorientierte Mensch den Großteil der Verwaltungsaufgaben erledigen und die Bürger am Schalter bedienen. Hoheitliche Einzelentscheidungen könnten an entsprechend qualifizierte Fachkräfte zur Entscheidung weitergeleitet werden. Aber der Großteil der anfallenden Aufgaben sind pure Standardaufgaben. An-, Um- und Abmeldungen für Wohnung und Kfz ist immer der gleiche schnöde Ablauf, Ausweiserneuerung auch. Und so gibt es unzählige Aufgaben, die ohne verwaltungstechnische Ausbildung erledigt werden könnten, oder sogar gleich Online, so wie das in anderen Ländern längst Alltag ist. Wir beschäftigen viel zu viele Beamte und Angestellte für lästigen Papierkram, weil es halt schon immer so war und gleichzeitig erlässt die Politik immer neue Vorschriften und Verordnungen, um auch noch das kleinste Lebensdetail zu regeln. Deutschland ist maßlos überreguliert.

  6. 58.

    Solange im öD nur nach wer hat welchen Abschluss und welches Zertifikat und oben drauf noch Verwaltung studiert hat, eingestellt wird bzw. Ausschlußkriterium ist überhaupt zum Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden, braucht man sich nicht zu wundern. Wenn dann noch Mitarbeiter wie Dreck behandelt werden (die dann sicher nicht den AG öD Berlin weiterempfehlen), dann muss man sich nicht wundern und ich weiß von was ich hier spreche ......

  7. 57.

    "...das kann kein Quereinsteiger..."
    Steile These, so generell angewendet.
    Aber kann man natürlich so sehen. Genauso natürlich muss man dann aber auch sagen, die gesuchten Fachkräfte wird es dann nicht geben. Sie sind nicht da, und sie werden auch nirgendwoher kommen.

  8. 56.

    Eine Zeitlang habe ich diese Stellenangebote mal studiert - da waren so viele Sachen dabei, wo klar ist, mit einer Einarbeitung ginge das ohne weiteres. Aber immer werden Abschlüsse in Verwaltungsberufen verlangt und Kenntnisse in Verwaltungssoftware, die nun einmal keiner haben kann, der nicht schon längst in der Verwaltung arbeitet. Viel Glück also weiterhin bei der Fachkräftesuche...

  9. 55.

    @Moin: Die Wertschätzung muss zuallererst vom Arbeitgeber kommen, dann kann man auch mit "rüpeligen" Kunden umgehen. Und nebenbei, welche Wertschätzung wird denn vom öD den Kunden entgegen gebracht mit Prozessen aus der Steinzeit und "Anwesenheitspflicht"? Mit allem Respekt gesagt, der öD ist für die Menschen da, nicht umgekehrt. Und solange die Arbeitnehmerschaft mitmacht unter diesen Bedingungen, hängen auch Sie, Moin, mit drin.

  10. 54.

    Wird in einigen Jobs aber wegen dem Fachkräftemangel aber so gehandhabt, dass Stellen die früher von Fachkräften ausgeführt werden von Hilfskräften ausgeführt werden entweder mit anderen Abschlüssen wie Hotel oder ohne Abschluss. Kommt darauf an was die Menschen machen müssen und ob das geschult werden kann. Für ein freundliches Guten Tag braucht es kein Studium.Was leider zu Lasten von Fachkräften geht, die nicht für jede Stelle geeignet sind und sich iauf der Stelle wunderbar einbringen können dann aber Überqualifiziert sind.

  11. 53.

    Und die allergrößte Motivation unbedingt im öffentlichen Dienst bleiben zu wollen, ist doch die Wertschätzung, die uns jeden Tag von unserer Kundschaft entgegengebracht wird, wie auch hier wieder in einigen Kommentaren. Freut man sich jeden Tag, wer braucht da noch ne angemessene Bezahlung…

  12. 52.

    Es muss dringend mehr digitalisiert und auf den Bürger als Selfservice ausgelagert werden.

  13. 51.

    Endlich ein Anlass, um die Digitalisierung anzufassen. Mindestens 33% der Leute tun eh nix außer den Betrieb aufzuhalten. Es sind eher zuviel als zu wenig.

  14. 50.

    Es gab doch mal so einen "pool" wo Beamte oder Angestellte drin waren, die nicht arbeiten konnten oder wollten? Was ist denn daraus geworden? Kann man diese nicht einsetzen?
    Und übrigens, früher gespart, jetzt gerächt.
    Macht mal mehr Werbung, dann bekommt ihr auch diese. Ich sehe nämlich keine Werbung in der Öffentlichkeit. Sollten alle machen und nicht nur Anzeigen schalten.

  15. 49.

    Na einfach das Angebot für die Bürger weiter einschränken.
    Man weiß doch schließlich jetzt schon das man in 1 bis drei Jahren umziehen, hairaten, Nachwuchs bekommen oder sterben wird.
    Die Terminvergabemöglichkeiten sollten aber auch dementsprechend angepasst werden, nicht nur die bisherigen schnöden zwei Monate!!!

  16. 48.

    Wenn man die meisten der Beiträge hier liest, könnte man denken, dass sich sowieso nie was ändern wird.
    Das klingt alles sehr pessimistisch, irgendwie scheint jeder jedem im Weg zu stehen...
    Wie kommt man denn da wieder raus; wer hat die Patentlösung?!

  17. 47.

    Das liegt vor allem am Chef der Personalstelle, der möchte nicht wirklich neu einstellen. Und wenn doch, dann werden Berufsjahre nicht anerkannt, die in jedem anderen Amt gezählt hätten.

  18. 46.

    Es werden doch derzeit viele Quereinsteiger eingestellt. Problematisch ist dann aber die Vergütung, weil die starre Verwaltung viele Berufsabschlüsse nicht als gleichwertig anerkennt. Aber unabhängig davon ist der öffentliche Dienst nicht für jedermann geeignet, die Arbeit ist anspruchsvoller als ihr Ruf.

  19. 45.

    Ich habe mich auf über 50 Stellen im öffentlichen Dienst beworben. Kaum Antwort bis gar nicht. So schlechte Bezahlung das ich meine Miete nicht bezahlen kann. Ich habe 20 Jahre Berufserfahrung mit Auslandsaufenthalt von über 12 Jahren.

  20. 44.

    Kann ich bestätigen von mir und Bekannten. Beamter im gD des Bundes, Master nebenbei gemacht, iniativ in Tempelhof-Schöneberg beworben weil dort aufgewachsen und heimatverbunden.

    Angebot: Eine auf ein halbes Jahr befristete E9a-Stelle. Darauf wird sich der Bundesbeamte auf Lebenszeit sicher einlassen...

    Echt jetzt? Suchen die wirklich oder meckern die nur, dass keiner kommt. Würde ich auch nicht unter den Bedingungen.

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