Ukraine-Flüchtlinge in Brandenburg - Kliniken und Arztpraxen sollen Gesundheitsämter entlasten

Mi 23.03.22 | 20:40 Uhr
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Ein Schild weist den Weg zu dem Eingang zum Klinikum Ernst von Bergmann. (Quelle: dpa/Monika Skolimowska)
Bild: dpa/Monika Skolimowska

Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollen nach ihrer Ankunft in Brandenburg medizinisch untersucht und versorgt werden. Die Gesundheitsämter im Land stoßen dabei an ihre Grenzen. Nun sollen sie Unterstützung von den Kliniken und Hausärzten bekommen.

Das Angebot für eine ärztliche Untersuchung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine wird in Brandenburg deutlich ausgeweitet.

Die medizinischen Erstuntersuchungen für Geflüchtete in Brandenburg sollen künftig von landesweit 28 Kliniken durchgeführt werden, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte. Zudem soll die freiwillige medizinische Erstuntersuchung grundsätzlich auch durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte durchgeführt werden können.

Probleme mit ärztlichen Attesten

Besonders bei Kindern und Jugendlichen soll bei den Untersuchungen der allgemeine Impfstatus überprüft und bei Bedarf eine Masernimpfung angeboten werden. Für den Besuch von Kitas und Schulen muss in Deutschland eine Masernimpfung verpflichtend nachgewiesen werden.

So sollen Geflüchtete aus der Ukraine möglichst wohnortnah ein Angebot für eine erste Gesundheitsuntersuchung und ein Angebot für Schutzimpfungen erhalten. Dafür habe das Brandenburger Gesundheitsministerium und die Landeskrankenhausgesellschaft einen Rahmenvertrag abgeschlossen, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch im Brandenburger Landtag.

Die Gesundheitsämter im Land sollen damit entlastet werden. Eine Kinderärztin aus Kleinmachnow hatte nach rbb-Recherchen etwa 100 ukrainische Kinder untersucht. Ihr ärztliches Attest wurde aber nicht akzeptiert, weil sie keine Amtsärztin ist. Obwohl die meisten Kinder gesund waren, durften sie nicht zur Schule gehen, wie der rbb am Montag berichtete.

Schulbeginn für ukrainische Kinder unklar

Mit der neuen Regelung kann nun auch die Kinderärztin aus Kleinmachnow medizinische Erstuntersuchungen durchführen. Einer Anerkennung der Atteste stehe nichts mehr im Wege, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums dem rbb. Ob die bereits untersuchten ukrainischen Kinder bald zur Schule dürfen, hat das Bildungsministerium offengelassen.

Die medizinische Erstuntersuchung in den Krankenhäusern ist zu unterscheiden von der Untersuchung zur Kita-Tauglichkeit, der Schuleingangsuntersuchung oder der Schulquereinsteigeruntersuchung.

Sendung: Brandenburg aktuell, 23.03.2022, 19:30 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Lehrer aus der Ukraine dürfen hier nicht ohne Zusatzqualifikation arbeiten. Lehrer und Erzieher gehören zu den reglementierten berufen

  2. 6.

    Kompetenzen und wer zahlt ist doch leicht zu klären. Oder etwa nicht? Um Bürokratie abzubauen ist die Digitalisierung bestens geeignet. (G-Karte) Will man das und/oder wie lautet gleich das Ziel?
    @rbb24: Berichte über die Beschulung, Klassenstärken und Bezahlung der uk Lehrerinnen sind willkommen.

  3. 5.

    Es müsste dringend die Bürokratie abgebaut werden dann würden es die GÄ auch schaffen.
    Wieder mal alles nicht zu Ende gedacht und viel zu spät.
    Umsonst steigen ja die Corona Fälle nicht an.
    Und überhaupt......na ja, ich schreib mal nicht weiter denn die Wahrheit hat hier keine Chance.

  4. 4.

    Ich bin immer wieder erstaunt was in unserem Land alles möglich ist. Arzt- und Impftermine für die Menschen aus der Ukraine, kein Problem. Sonst Jammer wir über Ärztemangel und behördliche Regelungen, die uns im Wege stehen. Plötzlich geht alles.

  5. 3.

    Wie soll das denn jetzt funktionieren?
    Das Krankenhauspersonal ist sowieso schon knapp und arbeitet meist nur als „ Schadensbegrenzer“und soll jetzt noch Zusatzaufgaben bekommen ?? Ich fasse es nicht !!!!

  6. 2.

    Es ist das - typisch deutsche - Walten eng gefasster Kompetenz: Keiner darf auch nur einen Millimeter in den abgesteckten Zuständigkeitsbereich des anderen hineinregieren. Es können Berge durchbohrt, Flüsse unterquert und Bahnen und Autos zum Selbstfahren hergestellt werden, dieser Bereich wird sich vermutlich nicht grundlegend ändern. #

    Alles andere wäre ja Ermessen - und Willkür und Anarchie.

  7. 1.

    " Ihr ärztliches Attest wurde aber nicht akzeptiert, weil sie keine Amtsärztin ist....Einer Anerkennung der Atteste stehe nichts mehr im Wege, " und dann : " Arztpraxen sollen Gesundheitsämter entlasten "

    wo immer es geht scheinen Steine in den Weg gelegt werden , ist das Behördenunsinn ?

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