BerlinTrend - AfD gleichauf mit SPD - CDU und Grüne legen leicht zu
Acht Monate nach der Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus hat die AfD einen Sprung bei den Zustimmungwerten gemacht. CDU und Grüne scheinen gefestigt, während SPD und Linke deutlich an Zustimmung verlieren, wie der BerlinTrend zeigt.
Wenn am kommenden Sonntag Abgeordnetenhauswahl in Berlin wäre, könnte die CDU gegenüber der Wiederholungswahl vom Februar leicht zulegen. Mit 29 Prozent wäre sie erneut stärkste Kraft. Zu diesem Ergebnis kommt der neue BerlinTrend, einer repräsentative Umfrage von infratest dimap im Auftrag der rbb24 Abendschau und der "Berliner Morgenpost".
Platz zwei unter den Berliner Parteien nehmen dem BerlinTrend zufolge Bündnis '90/Die Grünen ein. Sie gewinnen leicht hinzu und könnten aktuell auf 19 Prozent der Stimmen hoffen. Bei der Wahl des zum Abgeordnetenhauses im Februar lagen die Grünen noch knapp hinter den Sozialdemokraten.
Die SPD selbst verliert rund drei Prozentpunkte und rutscht damit laut der Befragung auf 15 Prozent ab: Ein weiterer Tiefpunkt nach dem historisch schlechtesten Wahlergebnis im Februar.
Gleichauf mit den Sozialdemokraten ist die AfD - sie lag in der Umfrage knapp sechs Prozentpunkte über ihrem Wahlergebnis vom Februar.
Die Linke liegt unter ihrem Ergebnis vom Februar und erreicht zehn Prozent. Die FDP wäre nach wie vor nicht mehr im Berliner Abgeordnetenhaus vertreten.
Auffällig viele potenzielle Nichtwähler
Neben den deutlichen Gewinnern und Verlierern ist eine weitere Zahl im aktuellen BerlinTrend auffällig: die der potenziellen Nichtwähler. Rund 35 Prozent gaben demnach an, dass sie nicht wählen würden oder nicht wüssten, wem sie ihre Stimmen geben sollten, wenn am kommenden Sonntag Wahl wäre. In vergangenen BerlinTrends lag die Quote meist zwischen 20 und 25 Prozent.
Nur wenige bewerten Wegners Arbeit bisher positiv
Ein weiterer Aspekt des BerlinTrends: Die politische Arbeit des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner von der CDU bewerten insgesamt knapp ein Drittel der Befragten (30 Prozent) positiv. Unter den aktuellen Länderchefs in Deutschland ist das der niedrigste Wert. Wegner schneidet damit auch schlechter ab als andere Regierende Bürgermeister vor ihm.
Gut zwei Fünftel (44 Prozent) der Wahlberechtigten in Berlin sind mit dem Regierenden Bürgermeister unzufrieden. Knapp jeder Fünfte (18 Prozent) kennt Kai Wegner nicht.
Weniger beziehungsweise gar nicht zufrieden mit der schwarz-roten Landeregierung zeigen sich momentan rund zwei Drittel (68 Prozent). Einzig unter SPD-Anhängern sind mehr mit der Arbeit des Senats zufrieden als unzufrieden. Bei den übrigen Partei-Anhängern, auch denen der Regierungspartei CDU, sieht das anders aus: mehrheitliche Unzufriedenheit mit der Senatsarbeit.
Für die repräsentative Umfrage wurden zwischen dem 12. und 16. Oktober zufallsbasiert 1.159 Menschen befragt (756 Telefoninterviews und 403 Online-Interviews).
Sendung: rbb24 Abendschau, 18.10.2023, 19:30 Uhr