Slowik im Innenausschuss - Berliner Polizei sieht bei nicht bearbeiteten rechten Fällen kein politisches Motiv

Mo 27.11.23 | 13:43 Uhr
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Archivbild: Polizeipräsidentin Barbara Slowik spricht am 11.01.2023 in Berlin. (Quelle: Imago Images/Christian Spicker)
Audio: rbb24 Inforadio | 27.11.2023 | Natascha Gutschmidt | Bild: Imago Images/Christian Spicker

Hunderte Fälle rechter Straftaten wurden bei der Berliner Polizei monatelang nicht bearbeitet. Erst nach einem Führungswechsel fielen die liegen gebliebenen Verfahren auf. Die Hintergründe sind laut Polizeipräsidentin Slowik unklar.

Im Fall Hunderter liegen gebliebener Fälle beim Staatsschutz des Berliner Kriminalamtes (LKA) gibt es laut Polizeipräsidentin Barbara Slowik derzeit keine Hinweise auf eine politische Motivation. Es werde jedoch nach allen Seiten ermittelt, warum die mehr als 300 Verfahren nicht oder unzureichend bearbeitet worden seien, betonte Slowik am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses.

Betroffen ist die Abteilung beim LKA, die für die Bearbeitung von Straftaten aus dem rechten Spektrum zuständig ist. "Jetzt wird alles getan, um schnellstmöglich die Bearbeitung oder Weiterbearbeitung zu gewährleisten", sagte Slowik.

Senat verlangt zügige Aufklärung

Nach Polizeiangaben war erst bei einem routinemäßigen Führungswechsel in dem Kommissariat im Oktober aufgefallen, dass die Verfahren gar nicht oder unzureichend bearbeitet worden sind. Inzwischen wird nach Behördenangaben wegen Strafvereitelung im Amt ermittelt. Im Fokus stehen dabei der frühere Kommissariatsleiter und ein Sachbearbeiter.

"Es ist ein Missstand - das kann man nicht anders benennen", räumte Slowik ein. Der Senat erwarte eine zügige Aufklärung in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft, sagte Innenstaatssekretär Christian Hochrebe, der die erkrankte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) vertrat. Geprüft werde auch, ob eine Überlastung der Abteilung vorgelegen habe. Nach den Vorschriften hätte diese gemeldet werden müssen, um darauf reagieren zu können, so Slowik.

Nach Angaben der Polizeipräsidentin wurde die Dezernatsleitung am 20. Oktober über den Vorgang informiert. Diese habe am selben Tag die für Beamtendelikte zuständige Abteilung eingeschaltet. Alle Kommissariate des LKA hätten dann die liegen gebliebene Fälle bearbeitet. Inzwischen seien 364 Vorgänge aus dem Jahr 2022 und davor an die Staatsanwaltschaft übergeben worden.

Welche Taten nicht behandelt wurde, ist unklar

Generell werden in der Abteilung laut Slowik pro Jahr etwa 2.000 Fälle bearbeitet. Die betroffenen Vorgänge stammten aus den vergangen drei Jahren, größtenteils aus den Jahren 2020 und 2021. Angaben dazu, um welche Straftaten es konkret aus dem rechten Spektrum geht, machte Slowik auch mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht. In Betracht kommen unter anderem Ermittlungen gegen die Querdenker-Szene aus diesem Zeitraum.

Innenpolitiker von Linken und Grünen kritisierten, dass die Abgeordneten erst durch Medienberichte von dem Vorfall erfahren haben. Ario Mirzaie, Sprecher der Grünen-Fraktion für Strategien gegen Rechts, bezeichnete dies als "skandalös". Es sei erschreckend, wie spät der Vorgang aufgedeckt worden sei, sagte Niklas Schrader, innenpolitischer Sprecher der Linken-Fraktion.

Neukölln-Komplex betroffen?

Zudem befürchten sie, dass auch Vorfälle in Zusammenhang mit einer Serie rechtsextremer Straftaten in Berlin-Neukölln betroffen sein könnten. Nach Angaben der Polizeipräsidentin soll dies nicht der Fall sein. Diese Fälle würden in einem anderen Kommissariat zentral bearbeitet. Slowik konnte zunächst aber nicht sagen, ob einzelne Mitarbeiter möglicherweise doch mit solchen Fällen befasst waren.

Mit dem sogenannten Neukölln-Komplex befasst sich auch ein Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Dieser soll Ermittlungsfehler und mögliches Behördenversagen aufklären. Zwei vom Senat eingesetzte Sonderermittler hatten 2021 Fehler von Polizei, Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutz festgestellt.

Ende September wurde bekannt, dass ein Berliner Polizist im Verdacht steht, interne Informationen zu Ermittlungen im rechten Milieu weitergegeben zu haben. Dieser gehörte einer Ermittlungsgruppe an, die auch an der Bearbeitung der Anschlagsserie in Neukölln beteiligt war. Bei Durchsuchungen in der Wohnung und am Arbeitsplatz des Beamten wurden nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft Handy und sonstige Datenträger beschlagnahmt. Die Ermittlungen dauerten an, hieß es aktuell von der Staatsanwaltschaft.

Sendung: rbb24 Abendschau, 27.11. 19:30 Uhr

53 Kommentare

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  1. 53.

    Wie dem alles auch sei - wir werden mutmaßlich nie erfahren, wie die ganze Sache ausgeht.

  2. 52.

    Ihre Aussage ist potentiell strafrechtlich relevant und verstößt mal wieder gegen die Netiquette. Oder können Sie belegen, dass die Polizisten rechtsextreme Motive hatten?

  3. 51.

    Sie sind das Sprachrohr der AfD? Interessant. Hätte ich Ihnen nie zugetraut.

  4. 50.

    "Ja, das sollte so aussehen. Sie nehmen nicht die Polizei in Schutz, sondern verharmlosen die Straftaten von Rechtsextremen. Und genau das habe ich geschrieben."

    Das sollte nicht nur so aussehen, das war auch so gemeint.
    Wenn Sie etwas anderes hineininterpretieren möchten, bitteschön.
    Damit disqualifizieren Sie sich nur als ernst zu nehmender Gesprächspartner.

  5. 49.

    Ah ok, danke für die Klarstellung, dann habe ich es jetzt richtig verstanden.

  6. 48.

    War nur als Hinweis gedacht, warum Ihre Nummer 2 eventuell gar nicht so unwahrscheinlich ist.

    Das da jemand ganz bewusst wegschauen wollte. Bei Überarbeitung ist eine Überlastungsanzeige zur Absicherung schnell geschrieben. So wird eben gegen die betreffenden Beamten ermittelt und das ist gut so.

  7. 47.

    Ja, das sollte so aussehen. Sie nehmen nicht die Polizei in Schutz, sondern verharmlosen die Straftaten von Rechtsextremen. Und genau das habe ich geschrieben.

  8. 46.

    Ja, das sollte so aussehen. Sie nehmen nicht die Polizei in Schutz, sondern verharmlosen die Straftaten von Rechtsextremen. Und genau das habe ich geschrieben.

  9. 45.

    Ja, das sollte so aussehen. Sie nehmen nicht die Polizei in Schutz, sondern verharmlosen die Straftaten von Rechtsextremen. Und genau das habe ich geschrieben.

  10. 44.

    Wo Taten von Rechtsextremen verharmlost werden da durfte das Sprachrohr der rechtsextremen AfD nicht fehlen.

  11. 43.

    "Das war so klar wie das Amen in der Kirche, dass hier sofort welche aus der rechten Ecke aufschlagen werden um die Taten von Rechtsextremen zu verharmlosen."

    Soso. Wer die Polizei in Schutz nimmt, kommt für Sie also aus der rechten Ecke.
    Aus welcher Ecke kommen Sie noch gleich?


  12. 42.

    Hier geht es aber um auffällig viele liegengebliebene rechte Straftaten. Das ist also mitnichten ein Problem, das sich gleichmäßig über alle Bereiche verteilt. Sondern es fallen speziall rechte Straftaten auf, die nicht bearbeitet werden.

    Falls eine vermeintliche Überarbeitung schon seit Jahren bekannt ist, dann ist es entweder fahrlässig oder vielleicht sogar gewollt, dass im Bereich Rechts anscheinend besonders viel liegenbleibt. Wenn dort ein Schwerpunkt an Straftaten ist, muss der Bereich aufgestockt werden. Da gleich von vornherein als Präsidentin abzustreiten, es hätte keine politische Komponente, ist eher unseriös. Besonders dann, wenn die Ermittlungen noch laufen. Es ist derzeit ja nicht auszuschließen, dass dort Mitarbeiter bewusst solche Fälle beiseite legen, aus politisch-/ideologischen Gründen. Immerhin wird "in alle Richtungen" ermittelt.

  13. 41.

    Warum haben die beiden betroffenen Polizisten nicht darauf hingewiesen, dass Sie eventuell überarbeitet waren und 300 Fälle unzureichend bearbeitet blieben?
    Dafür gibt es genau zwei Möglichkeiten:
    1. Die beiden wollten aus irgendwelchen Gründen nicht zugeben, dass Sie überlastet waren oder
    2. Sie haben die Fälle absichtlich liegen gelassen
    Und genau das wird jetzt überprüft werden. Ich bin jedenfalls sehr auf das Ergebnis gespannt.

    Im übrigen:
    "Inzwischen wird nach Behördenangaben wegen Strafvereitelung im Amt ermittelt. Im Fokus stehen dabei der frühere Kommissariatsleiter und ein Sachbearbeiter."
    Warum ist das wohl so, wenn es nicht genügend Verdachtsmomente gibt?

  14. 40.

    ist doch nur ein einzelfall...

  15. 39.

    "Die werden nicht selten sogar von Leuten gestellt, die objektiv deutlich zu wenig zu tun haben..."
    ........ja und nun? Soll das jetzt eine Erklärung dafür sein warum es nicht gemacht wurde? Das ist eher eine Erklärung dafür, dass es erst recht hätte gemacht werden müssen.

  16. 38.

    Bestreitet doch niemand. Möglich ist das ohne Frage. Es gibt aber bislang keine Hinweise darauf.
    Solche Bearbeitungsrückstände gibt es mit absoluter Sicherheit in jeder einzelnen Abteilung, nicht nur im Bereich für rechte Straftaten. Die Ermittler sind seit Jahren massiv überlastet.

  17. 37.

    Natürlich waren die betroffenen Ermittler mit dem Bereich Rechts befasst. Wenn da jemand sitzt, der auf dem rechten Auge bewusst blind ist, dann kann da sehr viel aussortiert werden. Bequemer geht es für solche Leute ja nicht. Man muss nur an der richtigen Stelle sitzen.

  18. 36.

    Wenn Sie sich etwas mit Behördenmitarbeitern auskennen, dann wissen Sie, dass diese Mitarbeiter ALLE die Möglichkeiten der Überlastungsanzeige kennen. Die werden nicht selten sogar von Leuten gestellt, die objektiv deutlich zu wenig zu tun haben...

  19. 35.

    Artikel des rbb/Panorama vom 23. 11. "Beim für politisch motivierte Straftaten zuständigen Staatsschutz des Berliner Landeskriminalamtes sind rund 300 Fälle nicht bearbeitet worden. Die Polizei ermittelt wegen Strafvereitelung im Amt in den eigenen Reihen, wie eine Polizeisprecherin am Donnerstag auf Anfrage mitteilte. ... Im Fokus stehen der frühere Kommissariatsleiter und ein Sachbearbeiter der Abteilung, die für rechte Straftaten zuständig ist. Bei einem Führungswechsel in dem Kommissariat seien den neuen Chefs die unbearbeitet oder unzureichend bearbeiteten Verfahren aufgefallen, erklärte die Polizeisprecherin." Wie kann man bei dieser Sachlage > nicht < von den oben verneinten Ursachen ausgehen? Besonders in Erinnerung ist u.a. die Brandanschlagserie in Rudow, bei der auffällig viele 'Ungereimtheiten' bei den Ermittlungsvorgängen bekannt wurden. Salopp gesagt muß man sich schon Augen und Ohren feste zuhalten um zu obigen Aussagen zu kommen, sie widerspricht sich eigentlich selbst.

  20. 34.

    Dieser Artikel klingt wirklich erschreckend, so dass ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, warum einige Kommentatoren hier relativieren.
    1."Nach Polizeiangaben war erst bei einem routinemäßigen Führungswechsel in dem Kommissariat im Oktober aufgefallen, dass die Verfahren gar nicht oder unzureichend bearbeitet worden sind."
    2."Inzwischen wird nach Behördenangaben wegen Strafvereitelung im Amt ermittelt."
    3."Im Fokus stehen dabei der frühere Kommissariatsleiter und ein Sachbearbeiter."
    4."Geprüft werde auch, ob eine Überlastung der Abteilung vorgelegen habe. Nach den Vorschriften hätte diese gemeldet werden müssen, um darauf reagieren zu können, so Slowik."
    Es hätte also gemeldet werden müssen, wenn eine Überlastung der Abteilung die Ursache der Nichtbearbeitung gewesen wäre. Warum ist dieses nicht geschehen, wenn es denn eine Überlastung war?
    Sorry, aber da stimmt irgendetwas nicht und ich hoffe wirklich, dass es aufgeklärt werden kann.

  21. 33.

    Sie müssen bei aller Ironie schon zugeben, wenn Sie die Medien verfolgt haben in den letzten Jahren, dass erstaunlich oft "Pannen", "Ermittlungsfehler" und "Durchstechung von Informationen" vorkamen. Klar, alles "Einzelfälle"...

  22. 32.

    Hallo? Haben Sie den Text überhaupt inhaltlich verstanden? Die beschuldigten Personen waren ausschließlich mit der Ermittlung im Bereich rechts befasst. Und ja, es bleiben auch bei den Kollegen im Bereich anderer Straftaten jede Menge Verfahren liegen, es juckt nur niemanden wirklich. Hier wird aber wieder ohne genaue Kenntnis des Sachverhalts ein Fass aufgemacht. Für mich wäre es ein Skandal, wenn Körperverletzungen und ähnliches liegen bleiben, aber nicht weil irgendwo ein Aufkleber angebracht war. Da erwarte ich sogar eine Priorisierung.

  23. 31.

    Das war so klar wie das Amen in der Kirche, dass hier sofort welche aus der rechten Ecke aufschlagen werden um die Taten von Rechtsextremen zu verharmlosen.

  24. 30.

    Nein, das sind natürlich Bagatell Fälle. Nur weil jemand mit einem tätowierten Hakenkreuz auf der Stirn beim schwarzfahren erwischt wurde ist es keine rechtspolitische Straftat.

  25. 29.

    "Das ist wohl ein Witz: Priorisierung wegen vermeintlicher Überlastung? Dann lautet die Priorität also: Speziell rechte Straftaten einfach unbearbeitet lassen? Nicht ihr Ernst. Das riecht nach bewusster Verschonung politisch rechter Straftäter. Sowas geht gar nicht, in einem Rechtstaat. Die Polizei hat sich neutral zu verhalten."

    Sie haben es nicht verstanden. Da es sich um die Abteilung beim LKA, die für die Bearbeitung von Straftaten aus dem rechten Spektrum zuständig ist, handelt, kann diese auch nur die Bearbeitung rechter Strafaten zurückgestellt haben. Eine Priorisierung ist angesichts fehlenden Personals völlig normal. Oder würden Sie lieber einen Mordfall liegen lassen, um eine Nazi-Schmiererei aufzuklären?

    Evtl. könnte der RBB ja mal ermitteln, wie es in den anderen Abteilungen des LKA aussieht.

  26. 28.

    Alle Kommentatoren wissen natürlich genau, was in den einzelnen Strafanzeigen steht und wissen auch, dass die Polizei bewusst rechte Straftaten liegen lässt, verharmlost und unter den Tisch kehrt.
    Bei der Vielzahl von Strafanzeigen in dieser verkommenen Stadt dauert nun mal die Bearbeitung länger, wenn man das Personal nicht aufstockt. Obendrein sind nicht alle Strafanzeigen, die dem zust. LKA für rechtsextreme Straftaten zugesandt werden auch tatsächlich solche…

  27. 26.

    Ähm: sind Straftaten, die als aus dem rechten (oder wahlweise auch linken) Spektrum kommend definiert werden, nicht immer politisch motiviert? Sonst würden sie ja auch nicht als solche bezeichnet werden.

  28. 25.

    Haben Sie die Schlagzeile wirklich so verstanden? Wenn ja, noch einmal den 1 Abschnitt lesen. Wenn nein, bitte in die Politik gehen.

  29. 24.

    Da wird sich wieder gewunden, Dinge werden relativiert und Schuld sind mal wieder die Opfer. Waum haben die sich nicht noch mal gemeldet? Oder bei Sachbeschädigung, die Gegenstände? Da muss man doch sich kümmern.

  30. 23.

    Super Spekulationen.
    Wie viele andere Verfahren wurden/konnten nicht wegen Unterbesetzung(Sparzwang) bearbeitet werden.
    Das unsere Ermittlungsbehörden nicht mehr hinterher kommen ist doch nichts neues.
    Hat aber auch etwas mit der Verrohung unserer Gesellschaft zu tun.

  31. 22.

    Wenn etwas z.B. nach Erdbeere richt, muss es nicht auch zwangsläufig eine Erdbeere sein.

  32. 21.

    Politische Motivation hinsichtlich der Nichtbearbeitung der Fälle. Dass es rechte Straftaten/Fälle waren, ist eindeutig, da es um gerade diese Abteilung geht, die für rechte Straftaten zuständig ist.

  33. 20.

    Das werden aber viele Kommentatoren nicht gut finden, dass es keine Hinweise auf eine rechte Motivation gibt. Wie man lesen konnte und auch schon länger bekannt, werden alle Straftaten die eventuell politisch motiviert sein könnten, aber nicht eindeutig zuzuordnen sind, automatisch als rechte Taten in die Statistik aufgenommen. Das ist doch genial, oder ?

  34. 19.

    "Es bestehen nur DERZEIT keine Hinweise auf eine rechte Motivation. "

    "Nach B.Z.-Informationen ist der Akten-Skandal Ende September bei einem Wechsel der Führung im Kommissariat 533 – zuständig für Ermittlungen der politisch-motivierten Kriminalität/ rechts – aufgefallen. Die neuen Chefs verschafften sich einen Überblick über die Anzahl, Qualität und Bearbeitungspausen der Kriminalfälle. Dabei entdeckten sie 300 Vorgänge, die unbearbeitet waren. Die meisten der Vorgänge stammen demnach aus den Jahren 2020 und 2021."

    Lügen haben bekanntlich kurze Beine.

  35. 18.

    Das ist wohl ein Witz: Priorisierung wegen vermeintlicher Überlastung? Dann lautet die Priorität also: Speziell rechte Straftaten einfach unbearbeitet lassen? Nicht ihr Ernst. Das riecht nach bewusster Verschonung politisch rechter Straftäter. Sowas geht gar nicht, in einem Rechtstaat. Die Polizei hat sich neutral zu verhalten.

  36. 17.

    Es ist schon "bewundernswert", dass die Polizeipräsidentin angesichts der Sachlage noch immer eine derart arrogante Attitüde zeigt und "politische Motivation" der rechten Straftäter noch vor einer genauen Prüfung praktisch ausschließt. Vielleicht sollte erst einmal die skandlöserweise nicht erfolgte Bearbeitung der Fälle nachgeholt werden und danach vollmundige Statements abgeben werden. Oder vielleicht besser kleinlaute.

  37. 16.

    Wie kommt man dazu, mutmaßlich in erster Linie politisch motivierte Straftaten im Zshg. mit Vereitelung von Straftaten im Amt, im Bereich politisch motivierter Verbrechen, als grds. ohne Hinweis auf politische Motivation einzuordnen, insbes. da man die Fälle und auch die beteiligten Personen noch nicht prozessuiert hat? Selbstverständlich muss es politisch motiviert gewesen sein - und genau von denjenigen Polizist*innen, die Rechtsextremismus aufdecken und bekämpfen sollten, wurde er verharmlost, legitimiert, vertuscht. Das ist ist Hochverrat. Denn die entsprechenden Beamt*innen haben einen Eid auf unsere Verfassung geleistet, den sie mit Beteiligung an verfassugnsfeindlichen Straftaten gebrochen haben. Das hat keine rein disziplinarischen Maßnahmen nach sich zu ziehen, sondern Rechtsfolgen. Diese Leute haben in keiner Behörde mehr zu arbeiten! Rechtsfolgen braucht auch jedweder Untersuchungsausschuss.

  38. 15.

    Ich gebe Ihnen ja weitgehend recht und von Schnappatmung bin ich meilenweit entfernt. Aber wie kann hier von "rechten" Straftaten gesprochen werden, wenn es

    "...derzeit keine Hinweise auf eine politische Motivation"

    gibt? Dann sind es erst einmal Straftaten, die noch aufzuarbeiten sind. Man ist doch sonst so genau mit "mutmaßlichen" Motivationen.

  39. 14.

    Welch dumme vorverurteilung. Ja natürlich gibt es aufgrund von Sparmaßnahmen zuwenig Personal um alle Fälle zu bearbeiten. Jedoch sind natürlicher Weise nicht nur Rechte Fälle liegen geblieben. Die Politiker sollten also ihr Image aufbessern nicht die Polizei.

  40. 13.

    Ja ist Ihnen aufgefallen, dass bei all den anderen Fällen sowohl am Anfang als auch am Ende "noch gar nichts klar war"? Das wird hier wieder genauso laufen und die Leute verlieren zusehends das Vertrauen in staatliche Institutionen...

  41. 12.

    Gerade weil ich den Artikel gelesen habe, kann ich die Überschrift nicht nachvollziehen. Wieso kann die Polizei denn jetzt schon kein politisches Motiv sehen? Sie weiß es doch noch gar nicht und wenn ich was nicht weiß, dann halte ich mich doch mit solchen Aussagen zurück oder nicht? Ok, im Text steht, sie sieht es bisher noch nicht, aber es wird ja noch ermittelt. Es wäre dann doch besser, wenn man gar nichts sagt. Die Umstände sprechen bisher eine andere Sprache.

  42. 11.

    Wahrscheinlich bedarf es mehrerer ineinandergreifender Rädchen, um bspw. rechte Handlungen verharmlosen oder Sand ins Verjährungsgetriebe von bürokratischen Mühlen werfen zu können, doch wer immer was weiß, dürfte kaum je den eigenen Bruchteil des Mitwissens auspacken, sollte ein ehrenhafter Schwur des unbedingten Korpsgeist über allem schweben.

    Es riecht nicht nach einem Einzeltäter.

  43. 10.

    Haben Sie (und auch weitere Kommentatoren hier) überhaupt den Text gelesen oder hat es nur wieder für die Überschrift gereicht? Ausgeschlossen wurde bislang gar nichts und es wird weiterhin in sämtliche Richtungen ermittelt. Es bestehen nur DERZEIT keine Hinweise auf eine rechte Motivation. Müssen Einige echt jedes Mal sofort Puls bekommen, wenn sie irgendwas von "rechts" lesen? Kann man nicht erst mal die Ermittlungen abwarten. Wenn sich dann etwas bestätigt, gibt es genügend Gelegenheit, sich darüber aufzuregen.

  44. 9.

    Bis jetzt ist aber noch gar nichts klar. Nur die Spekulationen von links schießen schon wieder ins Kraut und es wird die große Verschwörung heraufbeschworen. Klar ist es Schei*e, dass Straftaten unbearbeitet liegen bleiben und auch ich würde mir wünschen, dass diese Straftaten allesamt nicht liegen geblieben wären. Derweil ist Allen bekannt, dass Polizei und Staatsanwaltschaften heillos überlastet sind und deswegen jeden Tag Strafanzeigen unbearbeitet liegen bleiben. Auch diese Beamten können nicht pausenlos 24 Stunden am Tag durcharbeiten und fangen irgendwann an, zu priorisieren. Grundsätzlich wäre für eine Bewertung überhaupt erforderlich, zu wissen, welche Art von Straftaten da liegen geblieben sind. Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob es Gewaltstraftaten oder zum Beispiel Propagandastraftaten waren. Ohne dieses Wissen aber gleich wieder auf die Polizei einzudreschen, ist unseriös.

  45. 8.

    Es ist schlimm und eines Rechtstaates nicht würdig, wenn die Polizei bewusst bestimmte Fälle unbearbeitet lässt. Noch schlimmer ist es, wenn eine Polizeipräsidentin die (rechte) Tendenz hinter den Fällen relativiert und kein politische Motiv sehen will. Anstatt offen zuzugeben: Wir haben hier ein Problem und das muss gelöst werden.

    Dieses Verhalten, dieses Vertuschen, kostet am Ende der Polizei wieder jede Menge Vertrauen. Ein Schlag ins Gesicht für alle Polizisten, die sich politisch neutral für die freiheitlich demokratischen Grundordnung verpflichtet fühlen. So wie es eigentlich auch bei der Vereidigung mal geschworen worden ist.

  46. 7.

    Ach, das sind doch alles nur Einzelfälle. Zu behaupten da gebe es in dieser Hinsicht ein generelles Problem ist ja nun wirklich mehr als böswillig. (kann Spuren von Ironie enthalten)

  47. 6.

    Wie innerhalb der Berliner Polizei "aufgeklärt" wird konnten die Betroffenen der Terrorserie in Neukölln schmerzlich erfahren.

  48. 5.

    Ich denke die Polizei könnte ihr angekratztes Image deutlich aufpolieren, wenn sie solche Fälle WIRKLICH mal lückenlos aufklären würden...

  49. 4.

    Wieso wird hier ein politisches Motiv ausgeschlossen? Sind vom Liegenlassen vor allem rechtsextreme Straftaten betroffen, liegt das doch nahe. Fraglich wäre auch, ob die nicht inzwischen schon verjährt sind und daher liegen gelassen wurden.
    Ein Skandal ist es auf jeden Fall und selbstverständlich gib es ein politisches Motiv.

  50. 3.

    Mal ehrlich. Wundert das irgendjemanden, dass erstens diese Fälle von einer dafür zuständigen Abteilung nicht bearbeitet wurden und dass zweitens eine rechte politische Motivation ungefragt sofort ausgeschlossen wird? Mich zumindest nicht, zu viel läuft schief bei den Gesetzeshütern. Aber ich weiß, alles bedauerliche Einzelfälle...

  51. 2.

    Nein! Schon wieder ein irgendwie-alles-merkwürdig-Fall zwischen Polizei, Staatsschutz und rechtsextremer Szene. Der wievielte "Einzellfall" war das jetzt?

  52. 1.

    "Berliner Polizei sieht bei nicht bearbeiteten rechten Fällen kein politisches Motiv"
    Über diese Überschrift kann ich nach dem Lesen des Artikels nur noch müde lächeln oder doch lieber den Kopf schütteln? Ich kann diese Aussage nicht nachvollziehen.

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