Unterstützung für Krankenhäuser - Corona-Klinik in der Messe Berlin wird nächste Woche gebaut

Ein Corona-Behandlungszentrum mit 1.000 Betten, gebaut in nur wenigen Wochen: Nächste Woche sollen dafür die Arbeiten auf dem Messegelände Berlin beginnen. Als Projektleiter hat der Senat ein "erfahrenes Katastrophenschutz-Schlachtross" gewonnen: Albrecht Broemme.
Die Bauarbeiten für das neue Corona-Krankenhaus auf dem Gelände der Messe Berlin beginnen kommende Woche. Das gab der Projektleiter Albrecht Broemme am Freitag bekannt. "Das muss jetzt alles zack, zack, zack gehen", so Broemme im Interview mit dem rbb.
Das Krankenhaus für Coronapatienten soll bis zu 1.000 Betten bekommen. Nach dem Innenausbau müssten allerdings auch noch medizinische Geräte angeschafft und die nötige Technik installiert werden, etwa für Sauerstoff und Narkoseleitungen. Bis Montag soll ein fertiges Konzept für das Krankenhaus ausgearbeitet werden.
Personal dringend gesucht
Broemme rechne allerdings damit, dass 600 bis 800 Kräfte mit verschiedenen Qualifikationen, darunter Ärzte und Pflegekräfte, für den Schichtdienst erforderlich seien. Bisher gebe es 30 bis 40 freiwillige Meldungen etwa von Menschen im Ruhestand, obwohl bisher noch kein öffentlicher Aufruf gestartet wurde. Dies soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen.
Formal sei das Behandlungszentrum kein Krankenhaus, so Broemme weiter, es werde lediglich als Sekundäreinrichtung zur Unterstützung der regulären Krankenhäuser genutzt. Deswegen sollen Rettungswagen das Zentrum auch nicht direkt anfahren.
Auch ICC war als Standort im Gespräch
Broemme wurde vor weniger als einer Woche als Klinik-Projektleiter aus dem Ruhestand geholt. "Das war nicht mein Plan", sagte der frühere Präsident des Technischen Hilfswerks. "Ehe ich jetzt nur Gartenarbeit mache oder den Keller aufräume, hat man sich gedacht: Der könnte auch noch etwas anderes machen."
Entgegen vieler Unkenrufe sei er optimistisch, so Broemme, dass das Corona-Behandlungszentrum in Berlin "in wenigen Wochen aus dem Boden gestampft" werden könne. Er bekomme Unterstützung von der Gesundheitsverwaltung, der Messe, der Bundeswehr und von Krankenhäusern.
Neben der Messe sei auch noch ein leer stehendes, ehemaliges Krankenhaus im Gespräch gewesen, sagte Broemme. Dort baue aber nun bereits der Vivantes-Klinikkonzern weitere Bettenkapazitäten auf. Auch das leer stehende ICC neben der Messe habe man sich angeschaut. Aber ich habe festgestellt, das können wir vergessen, wegen der Hygiene und der Umständlichkeit." Die "nackten Messehallen" seien letztlich am besten geeignet, um abgetrennte Abteilungen mit Betten aufzubauen.