Beträchtlicher Meldeverzug durch Feiertage - Weit mehr Corona-Tote in Berlin als offiziell bekannt

Mi 15.04.20 | 22:10 Uhr | Von Robin Avram
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Symbolbild: Sargträger, die ihr Gesicht mit Masken gegen das Coronavirus schützen, tragen einen Sarg auf den Friedhof. (Quelle: dpa)
Bild: dpa

Der Berliner Senat meldete Dienstagabend 62 Corona-Tote. Doch die Statistik hinkt der Wirklichkeit hinterher: Nach rbb-Recherchen starben weit mehr Menschen in Berliner Krankenhäusern und Pflegeheimen an Covid-19. Von Robin Avram

Offiziell ist Berlin bislang vergleichsweise glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen. "62 an dem neuartigen Coronavirus erkrankte Patient*innen sind bislang verstorben", meldete die Senatsverwaltung für Gesundheit per Pressemitteilung am Dienstagabend. Damit starben in Berlin pro Einwohner nur rund halb so viele Menschen an Covid-19 wie im Bundesdurchschnitt.

Doch Recherchen von rbb|24 zeigen: Die tatsächliche Zahl der Corona-Toten in Berlin ist weit höher – das ergibt sich aus internen Sterbestatistiken der Berliner Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, die rbb|24 vorliegen.

Dafür gibt es plausible Erklärungen, vertuscht wird hier nichts – dennoch ist die statistische Verzerrung ein Problem in Zeiten, in denen über Lockerungen der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie entschieden wird. Denn während bei den Infiziertenzahlen unklar ist, wie hoch die Dunkelziffer ist, gelten die Todeszahlen als harte Währung bei der Beurteilung, wie weit die Pandemie fortgeschritten ist. "Wenn wir die Sterblichkeitsrate der Krankheit wirklich erfassen wollen, dann brauchen wir transparente Zahlen", bekräftigt Wolfgang Albers (Linke), Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im Abgeordnetenhaus, auf Anfrage von rbb|24.

Berliner Krankenhäusern verzeichneten 30 Covid-19-Tote seit Gründonnerstag

Ursächlich für die Untererfassung sind in erster Linie Meldeverzüge über die Osterfeiertage. "Heute wurden zahlreiche Meldungen von (…) Todesfällen der letzten Tage nachgemeldet (…) Da in vielen Einrichtungen die Verwaltungen am Wochenende nicht anwesend ist, wurden die Meldungen mit ein bis zwei Tagen Verspätung übersandt," heißt es in einem senatsinternen Bericht vom Dienstagabend zur Lage in den Berliner Pflegeheimen.

Und weiter: "Bedauerlicherweise hat sich die Zahl der Verstorbenen über das lange Wochenende von insgesamt 11 auf 26 Bewohner drastisch erhöht." Auch die Berliner Krankenhäuser meldeten über Ostern einen starken Anstieg der klinisch verstorbenen Covid-19-Patienten: Die Totenzahl stieg laut interner Krankenhausstatistik seit Gründonnerstag von 48 auf 78.

Dieser starke Anstieg spiegelt sich jedoch nur zum Teil in den offiziellen Zahlen wieder.

"Dunkelziffer, die wir nun aufarbeiten werden"

Auch hier sind Meldeverzüge wegen der Osterferien die wahrscheinlichste Ursache. "Die behandelnden Ärzte haben einen Tag Zeit, den Gesundheitsämter die Verstorbenen zu melden, die Gesundheitsämter einen weiteren Tag, um die Meldung an die Landesämter für Gesundheit weiterzuleiten – und die Landesämter dann nochmal einen Tag, um die Zahlen an das Robert Koch-Institut zu melden", erklärt Gabriel Hesse, Sprecher der Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) telefonisch den langatmigen Meldeweg. "Wir haben auch in Brandenburg bei den Corona-Toten auf jeden Fall eine Dunkelziffer, die wir nun aufarbeiten werden", sagt Hesse.

Auch die Gesundheitsämter anderer Bundesländer bestätigen auf Anfrage das Phänomen des Meldeverzugs. “Die Meldung erfolgt in der in Bayern weiterhin dynamischen Situation nicht immer am gleichen Tag, d. h. es kann teilweise zu einer gewissen Verzögerung und in der Folge zu einer nachträglichen Veränderung der Zahlen für einige Meldetage kommen“, schreibt das Bayerische Landesamt für Gesundheit.

Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium hat schon vor den Osterferien vorgesorgt: Zusätzlich zu den offziellen Todeszahlen veröffentlicht das Landeszentrum für Gesundheit noch bis Sonntag sogenannte ungeprüfte Direktmeldungen der unteren Gesundheitsbehörden. Die Differenz ist beachtlich: 589 offiziellen Corona-Toten in NRW stehen 661 direkt gemeldeten Corona-Tote gegenüber – ein Plus von zwölf Prozent. "Die Direktzahlen sind schneller verfügbar, aber weniger belastbar", erläutert der Behördensprecher. Dennoch hat die Behörde sie veröffentlicht – wohl auch, um gar nicht erst in den Verdacht zu geraten, dass da etwas verheimlicht werde.

Verwaltung argumentiert, einige Kliniktote stammen gar nicht aus Berlin

Der Oster-Meldeverzug bei den Corona-Toten ist also ein bundesweit bekanntes Phänomen. Die Pressestelle der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) tut sich dennoch schwer damit, das auch offen zu kommunizieren. Danach gefragt, warum die Krankenhäuser 78 Tote melden, die offizielle Statistik aber nur 62 Tote abbildet, heißt es schriftlich: "Das Meldesystem der Krankenhäuser zählt alle Toten (…) Die in unserem täglichen Bericht veröffentlichten (…) Fallzahlen stammen aus dem Meldesystem der Gesundheitsämter, in dem nur die Fälle von Berlinern gezählt werden."

Mit anderen Worten: Von den 78 Klinikentoten müssen auch welche abgezogen werden, weil sie nicht in Berlin wohnten. Das diese Zahl "auswärtiger" Toter sonderlich groß ist, erscheint nicht plausibel. Denn trotz des Aufnahmestopps im Potsdamer Ernst von Bergmann-Klinikum: In den Berliner Kliniken würden nur sehr wenige Brandenburger Covid-19-Patienten behandelt, sagt Ministeriumssprecher Gabriel Hesse. "Unser Ziel ist es, Brandenburger auch in Brandenburger Kliniken zu behandeln. Dafür haben wir auch noch genügend Intensivbetten frei", so Hesse.

Erst auf Nachfrage räumt die Pressestelle der Berliner Gesundheitsverwaltung ein: "Bei Meldungen der Gesundheitsämter kann es auch zu Meldeverzögerungen und Änderungsmeldungen (z.B. über die Osterfeiertage) kommen." Wie viele der 78 in Berliner Kliniken verstorbenen Covid-19-Patienten nicht in Berlin wohnten? Und wieviele der 26 Pflegeheimbewohner im Heim verstarben und deshalb zu den Krankenhaus-Toten hinzu gerechnet werden müssen? Diese Fragen beantwortet die Behörde nicht, verweist dabei auf Datenschutzgründe.

Wie hoch derzeit die tätsächliche Anzahl an Corona-Toten in Berlin ist, das wird nach wie vor nicht klar.

"Alle Zahlen sollten so schnell wie möglich transparent auf den Tisch", fordert deshalb Linken-Gesundheitspolitiker Albers. Wenn es nach ihm geht, sollte die Verwaltung auch die Sterbestatistiken der Berliner Krankenhäuser und Pflegeheime öffentlich zugänglich machen.  

Aktuell

Nach Angaben der Senatsverwaltung für Gesundheit vom Mittwoch sind in Berlin 74 Menschen in der Hauptstadt an Coronavirus-Infektionen gestorben, 12 mehr als am Dienstag. [berlin.de] Nach Informationen von rbb|24 schrumpft damit der Meldeverzug etwas, bleibt aber bestehen - denn die Krankenhäuser meldeten am Mittwoch 85 klinisch verstorbene Covid-19-Patienten (+7), die Pflegeeinrichtungen 33 verstorbene Bewohner (+7).

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Beitrag von Robin Avram

38 Kommentare

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  1. 38.

    Es sterben jedes Jahr allein nur in Deutschland über 20.000 Menschen an der Influenza-Grippe (trotz Impfstoff) Die Zahlen im Ausland sind wahrscheinlich viel höher. Und jedes Jahr stecken sich über 70.000 Menschen in Deutschland mit dem Noro-Virus an (auch hier sind viele Tote zu beklagen). Beide Viren sind auch sehr gefährlich für ältere und Menschen mit Vorerkrankungen und breiten sich unheimlich schnell aus. Darüber wird nicht so heftig dokumentiert und berichtet wie bei dem Covid-19! Nein, darüber wird kaum berichtet. Es werden deswegen weder Ausgangssperren, noch Kontaktverbote verhängt, keine Schulen, Kita´s u.a. geschlossen oder irgendwelche Schutzmaßnahmen getroffen! Wieso bei dem Covid-19! Nur weil dies ein neues Virus ist und noch kein Impfstoff gefunden wurde? Tja, gegen Noro-Viren haben wir bis heute keinen Impfstoff und bei der Influenza hat es lange gedauert bis der Impfstoff auf dem Markt kam. Und wurden damals auch alle Kita´s, Schulen und Geschäfte geschlossen?

  2. 37.

    Tut mir leid, aber die Headline und das Foto suggerieren aber was ganz anderes.

  3. 36.

    Vielen Dank, der RBB sollte wirklich "Ein Kessel Buntes" rund um die Uhr senden nur unterbrochen von der aktuellen Wettervorhersage. Das hebt die Stimmung.

  4. 35.

    "Damit starben in Berlin pro Einwohner nur rund halb so viele Menschen an Covid-19 wie im Bundesdurchschnitt."

  5. 34.

    Wir behaupten auch nirgends, dass die erwähnten Toten "an" Covid-19 gestorben sind, sondern nach einer Infektion oder mit dem Virus.

  6. 33.

    Das RKI, Herr Wieler hat in seiner Presskonferenz am vergangen Dienstag nochmals audrücklich und in die Live-Kamera gesagt, dass das RKI nicht von Obduktionen abrät oder jemals abgeraten hat.

  7. 32.

    Ich bin auch der Meinung das der RBB manchmal auf das Niveau der Springerpresse rutscht. Wurden denn die Toten obduziert? Das man mit letzter Sicherheit sagen kann das diese an Covid-9 gestorben sind. Es herrscht schon genug Panik in der Bevölkerung.

  8. 31.

    eine nicht manipulierbare Zahl ist die zahl der Gesamttoten.
    Die sollte man erheben. Dann kann man natürlich auch wieder verschiedene Interpretationen finden, aber auf der Basis seriöser Zahlen

  9. 30.

    Das dass Leben wieder hoch gefahren werden muss, war uns allen klar. Die Zahlen der verstorbenen an Covit-19, sind doch wie immer nur Zahlen. Ob es mehr sind oder weniger, sollte keine Rolle spielen, viel wichtiger finde ich wie die Schutzmaßnahmen aufgebaut werden, wenn einige Geschäfte wieder öffnen dürfen. Ehrlich bei so einem ungenauen Stand, mache ich privat weiter gerne Quarantäne, weil mir mein Leben und meine Gesundheit sehr wichtig sind. Wir werden eh erst aufatmen können, wenn es einen Impfstoff gibt. Regt euch nicht über ungelegte Eier auf, die sollen doch eh nur das Volk verwirren, damit die wahren Tatsachen nicht so im Rampenlicht stehen. Es geht ja auch schließlich um unsere Wirtschaft und die ist wertvoller als jegliches Leben.

  10. 29.

    Wie kann jemand behaupten, er wisse, ob die Leute mit oder an Corona gestorben sind, oder woran sie überhaupt gestorben sind, wenn sie - gemäß Vorgabe des RKI(!) nicht obdukziert werden? Siehe dazu Prof. Püschel bei Lanz!

  11. 28.

    Sehr geehrter Icke,

    die Frage, ob bei den in Berlin verstorbenen Covid-19-Erkrankten mittels Obduktion geklärt wird, ob Covid-19 todesursächlich war oder nicht, habe ich auch dem Institut für Rechtsmedizin und der Pathologie der Berliner Charité sowie der Senatsverwaltung für Gesundheit gestellt. Leider habe ich darauf keine Antwort erhalten.

    In Hamburg ist eine solche Obduktion die übliche Vorgehensweise. Die dortige Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz publiziert die aktuellen Ergebnisse in ihren täglichen Lageberichten für die Presse. Am 15.04. etwa:

    "Nach den Angaben des Robert Koch-Instituts sind in Hamburg 65 Personen mit einer COVID-19-Infektion verstorben. Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin konnte bei 61 Personen die COVID-19 Infektion als todesursächlich festgestellt werden."

    https://www.hamburg.de/coronavirus/13856134/2020-04-15-coronavius-aktueller-stand/

    Der Linken-MdA Wolfgang Albers will solch ein Verfahren nun auch für Berlin anregen.

  12. 27.

    Wurden eigentlich grundsätzlich alle (!) Toten auf Corona untersucht?
    Es sterben jährlich in Berlin immerhin ~35.000 Menschen regulär. Das wären für zwei Monate 6.000 Tote die auf Corona getestet werden sollten.

  13. 26.

    Was steht eigentlich auf den Totenscheinen als Todesgrund? Coronavirus,Herzversagen, Lungenkrebs?

  14. 25.

    Mir geht diese ganze negative Berichterstattung langsam auf die Nerven. Von RTL und co. erwarte ich nichts weiter, aber von den gebührenfinanzierten Sendern sollten doch auch positive Impulse ausgehen um den Menschen Mut zu machen und ihnen zu sagen, dass sich die Entbehrungen lohnen. Das motiviert mehr, sich weiter vernünftig zu verhalten als die ewige Angstmacherei. Das glaubt irgendwann niemand mehr. Müssen denn diese täglichen Spezialsendungen wirklich sein? Ich meine nicht.

  15. 24.

    Trotz dieses erwartbaren Meldeverzuges entblößen sich allerdings die Medien nicht, diese Zahlen täglich neu aufzubereiten.

    Zudem gibt es eine weitere bekannte Begriffsunschärfe. Sterben die Menschen an Corona oder mit Corona? Hierfür wäre eine Ermittlung der Übersterblichkeit von Nutzen. Wie hat sich die Zahl der Todesfälle insgesamt verändert?

  16. 23.

    Es gibt zu einer "Reaktivierung" des Virus noch keine klaren wissenschaflichen Aussagen. Insgesamt ist sie recht unwahrscheinlich und kann auch viele andere Erklärungen haben, etwa Meldefehler, nicht ausgeheilte Erkrankungen, oder die Ungenauigkeit von Tests die möglicherweise auf verschiedene Viren anschlagen. Der anonyme Kommentar eines tatsächlichen oder vermeintlichen Gesundheitsamtsmitarbeiters, der ein paar Meldebögen gesehen hat oder gesehen haben will, ist keine wissenschaftliche Untersuchung. Wer sie so auffasst, dass es keine Immunität gebe, muss an seiner Medienkompetenz arbeiten, denn vermutlich ist das Gegenteil der Fall.

  17. 22.

    Sehr geehrter Herr (Dr.?) Waldmann, (11)
    Ihre nationalistische Einlassung ist vollkommen unangebracht. Grundgesetz Artikel 1.

  18. 21.

    Da gibt es keine Reaktivierung, der Test auf genesen ist einfach fehlerhaft, wie mittlerweile auch Südkorea feststellt.
    Ansonsten frage ich mich wirklich lieber rbb, warum ihr gerade immer in Richtung noch mehr negativität recherchiert, wie wäre es mal damit die ganzen positiven Erfolge besser darzustellen!?
    Halbvolles vs halbleeres Glas.
    Wenn man so anfängt kann man genauso gut bezweifeln ob das wirklich alle überhaupt Corona Tote sind oder ob die nicht einfach an anderen Krankheiten gestorben sind, recherchiert das doch mal.
    Außerdem ist selbst 78 immer noch sehr gering im Vergleich zu den Maßnahmen.
    Aber es ist natürlich besser von noch mehr Toten zu reden, um die Leute noch länger im verrückt Modus zu halten :(
    Obwohl es natürlich klar ist dass es mehr Tote geben wird, so wie es natürlich jeden Tag mehr Tote gibt auch ohne Corona.
    Es reicht schon einfach diese Horror Füll Wörter zu benutzen wie "noch mehr".

  19. 20.

    Sicher kann man nicht erwarten, dass die Gesundheitsämter auch am Sonntag arbeiten. Warum auch?
    Sämtliche Zahlen waren doch sowieso von Anfang an viel zu ungenau und sind m.E. nach überhaupt nicht aussagekräftig.
    Mich wundert nur, wie das Gesundheitsamt ermitteln will, ob es sich "tatsächlich um einen Tod durch Covid19 handelt".
    "Theoretisch kann das RKI..." sagt doch schon alles!
    "Die Maßnahmen greifen!" Auch das kann doch gar nicht bewiesen werden.
    Für mich scheint es eher so, dass schnell noch ein paar Zahlen nachgemeldet werden müssen, um das Fortbestehen der Kontaktsperre zu rechtfertigen.

  20. 19.

    Die Aussage macht mich jetzt aber nachdenklich. Warst Du denn vor Corona schon wieder so weit Politikern so viel Vertrauen zu schenken, dass Du davon ausgegangen bist dass die Ehrlich sind. Eigentlich wurden die doch alle so geschult, dass die 60 Minuten reden können, ohne der Rede überhaupt einen konkreten Inhalt zu geben. Dann muss die Frau Nonnenmacher wohl mal nachsitzen, wenn sie das verlernt hat. Sonst macht sie sich ja angreifbar!

  21. 18.

    Es gibt eine Reaktivierung der Erkrankung. Vielen Dank für diese Information. Bis heute war ich der Meinung, so hatte ich das RKI verstanden, wer nach einer Infektion genesen ist, sei Immun,
    kann sich nicht wieder anstecken. Klar, muss er ja auch nicht, wenn das Virus nur eine Pause im Körper einlegt. Von daher wäre es ja auch gar nicht zu verantworten, so wie kürzlich genesene hier abgebildet wurden, mit der Meinung, ich habe das Virus besiegt, mir kann nichts mehr passieren. Wirklich sicher kann sich dann nur der sein, der da nie mit in Berührung kam. Selbst das kann niemand genau wissen, wenn die Symptome nicht so stark sind dass ich behandelt werden muss. Habe ich jetzt was falsch verstanden aus diesem Bericht?

  22. 17.

    Herr Ruhnau,
    wie kommen Sie darauf das das Virus verschwindet? Corona ist da und bleibt solange kein wirkliche Impfung dagegen vorhanden ist, Mutationen gar nicht mitgerechnet.

  23. 16.

    "Weit mehr Corona-Tote .." - lieber rbb, warum immer wieder so reißerische Schlagzeilen? Ich bin glatt reingefallen und habe mit "weit höheren" Zahlen gerechnet. Aber sorry, 78 statt 62, welchen Einfluss auf welche Einschätzung oder welche Maßnahme soll diese geringe Differenz denn haben? Das ist doch Korinthenkackerei ubd erzeugt nur Verunsicherung, Überdruss und Politikverdrossenheit.

  24. 15.

    Die Arbeit der Gesundheitsämter in Ehren, aber keinesfalls lässt sich die Bevölkerung ein Jahr lang unter "Hausarrest mit etwas Freigang" stellen nach dem Kriterium "die Ämter sind noch nicht mit ihren Listen fertig". Das Virus wird auch nicht "verschwinden". Darauf zu warten würde bedeuten, wir können uns von der Welt abmelden. Sie sagen "eine Lockerung der Kontaktsperre oder anderer Maßnahmen kann nicht an der Todesrate festgemacht werden" - DOCH, genau daran muss sie festgemacht werden - denn nur eine konkrete Gefahr kann eine Grundrechtsbeschränkung rechtfertigen. Wenn sich die Todesrate durch Covid als im "normalen" Rahmen herausstellt, also beispielsweise in der Größenordnung der Influenza oder sogar darunter, ist keine rechtliche Grundlage für Ausgangsbeschränkungen mehr vorhanden - sie werden dann unverhältnismäßig. Man darf die Sache nicht zu lasch handhaben (siehe USA) - aber man kann auch nicht wegen wegen am Ende nur noch weniger Toter ein ganzes Land permanent "einfrieren"

  25. 14.

    Guter Beitrag!
    Ich denke dass die meisten Verständnis dafür haben dass man nicht 24h durcharbeiten kann, zu mal es genügend Quellen im Netz für aktuelle Zahlen gibt.
    Was mich allerdings brennend interessiert ist, wie stellen sie fest ob Covid19 die Todesursache war, wird nun doch obduziert? In Hamburg ja von Anfang an üblich, mit entsprechenden Ergebnissen, hier eher doch weniger,
    Allein in meiner Bekanntschaft in Brandenburg wurde ein Verstorbener dem zugeordnet, dem war allerdings nicht so.
    Gut, kann ja nicht wichtig sein für die Einschränkungen, ob 30% mehr mit Corona gestorben sind oder an, das mögen die klugen Köpfe vom RKI und natürlich unsere Politiker entscheiden...aber ich glaube bald wird es ihnen abgenommen.

    Na dann bleibt alle gesund

  26. 13.

    Ich bin gespannt, wie deutlich die Grenzen in einer zu erwartenden Infektionswelle im kommenden Herbst bei gleichzeitiger Influenza und Noro / Rotavirenzeit bei Mehrfachinfektionen zu Tage kommen. Wir können uns natürlich auch in Geduld und wirtschaftlichem und pschosozialem Desaster bis zu einer massentauglichen Impfung für Milliarden von Menschen üben. Oder man könnte Schritt für Schritt eine Immunisierung durch Erkrankung / Genesung über die warmen Sommermonate bei relativ guter allgemeiner gesundheitlicher Verfassung bei zumindest einem kleinen Teil ( vielleicht 10% der Bevölkerung) versuchen, aber nein - wir warten mal besser noch, vielleicht löst sich ja Covid 19 in Luft auf.

  27. 12.

    Ich bin Mitarbeiter in einem der Berliner Gesundheitämter. Zum einen müssen wir aufgrund der realistischen Datenqualität, ermitteln ob es sich bei einem Sterbefall, tatsächlich um einen Tod durch Covid 19 handelt. Wenn das klar ist wird die Meldesoftware mit den nötigen Daten gefüttert. Theoretisch kann das RKI sofort auf die weiter geleiteten Daten zugreifen. Und sorry, das wir nicht wochenlang sieben Tage die Woche durcharbeiten und am Sonntag keine Daten übermittelt werden.Alle Mitarbeiter der Gesundheitsämter arbeiten täglich bis zu 12-13 Stunden. Erst jetzt wird es langsam ruhiger, da die Kontaktpersonennachverfolgung deutlich geringer ausfällt. Die Maßnahmen greifen!
    Es spielt keine Rolle, ob ein paar Zahlen am Sonntag mehr oder weniger da sind. Jeder Tote durch Covid19 ist einer zu viel.
    Eine Lockerung der Kontaktsperre oder anderer Maßnahmen kann nicht an der Todesrate festgemacht werden. Es ist definitiv zu früh zum Alltag über zu gehen. Die Schulen, Kitas und Klubs haben uns hunderte von Kontaklisten zum abarbeiten präsentiert. Diese Sachlage würde nun kein Berliner Gesundheitsamt mehr aufarbeiten können. Auch wir sind an unsere Grenzen angekommen, genauso wie das Pflegepersonal und die Ärzte, die alle einen verdammt guten Job machen! Deshalb: Kontaktsperre muss bleiben und zwar bis das Virus verschwunden ist. Wir wissen einfach zu wenig über diese Erkrankung. Viel zu viele Spekulationen und Mutmaßungen sind im Umlauf. Das fängt schon bei den Zahlen der Genesenen an. Offiziell sind sie genesen, aber sind sie das wirklich? Auch in unserem Amt mussten wir feststellen, das vermeintlich Genesene plötzlich wieder positiv getestet wurden. Südkorea hat also recht, es gibt eine Reaktivierung der Erkrankung.
    Wie sollte uns in diesem Jahr in Geduld üben, der Wissenschaft Zeit verschaffen einen Impfstoff zu erschaffen.

  28. 11.

    Was für eine Schlagzeile!
    Wieviel es nun sind, liest man nicht.
    Ab vielleicht, so liest der erstaunte Leser, sind es sogar weniger Tote.
    Weil einige gar nicht aus der Region stammen. Sondern vielleicht aus Südeuropa zu uns gebracht wurden?

    Aber sei es drum. Sicher für Müller und Woidke siche noch ein Grund mehr, Kitas und Grundschulen noch ein paar Wochen dicht zu machen.
    Wie die Eltern das schaffen sollen, interessiert Sozialdemokraten zur Zeit nicht.

  29. 10.

    @Ovid
    Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand zufällig an einer anderen Krankheit in dem Zeitintervall stirbt in dem eine Coronaerkrankung vorliegt ist bei den oft eher kurzen Zeitspannen von Infektion zum Tod eher gering. Und es ist vorallem davon auszugehen, dass eine zusätzliche Corona-Erkrankung dem Körper die letzten Abwehrkräfte nehmen kann, also bei einem Tod in diesem Interval die Coronaerkrankung sicher an der Todesursache mitbeteiligt ist. Daher würden sich die Todeszahlen durch eine Obduktion wahrscheinlich kaum verändern. Angesichts der Menge wird man eventuell auch kaum alle fraglichen Fälle obduzieren können. Darüber hinaus ist eher zu erwarten, dass eine größere Anzahl von Corona-Todesfällen gar nicht in die Statistik eingeht, weil da nie getestet wurde. Also es ist zu erwarten, dass die Corona-Todeszahlen eher zu gering als zu hoch sind.

  30. 9.

    Mein Gott, das ist aber auch anstrengend mit dem rbb! Das weiß doch nun schon jedes Kind, dass es erst einmal heißen muss "mit" und nicht "an" Corona - oder hat der rbb sichere Informationen? Sorgfaltspflicht gilt auch für Journalisten in diesen Zeiten! Der Wahrheit zuliebe.

  31. 8.

    Seit die Epidemie begonnen hat, gibt es jedes Wochenende "Nachmeldungen", sowohl bei der Zahl der Erkrankten als auch der Verstorbenen. Über Ostern fallen diese Nachmeldungen naturgemäß "dramatischer" aus. Insgesamt bleibt der Trend aber deutlich rückgängig. Ich frage mich, wie die Entscheidungen ausgefallen wären, wenn man sich in der Berichterstattung nicht auf diesen "Sprung" nach Ostern konzentriert hätte, sondern vielleicht mehr darauf, dass zum ersten mal mehr Genesene als neu Erkrankte gemeldet wurden??

  32. 7.

    Für mich ist unverständlich - dass sich die ÖR an all diesen Spekulation beteiligen und die Hysterie mit entfachen !!!
    Frage - wieviel Menschen sind AN und wieviel MIT Corona gestorben ???
    Und solange KEINE Flächendeckenden Test unternommen werden ist alles nur Spekulation - und NICHTS echt bewiesen !!!
    Und jedes Land macht sein Ding - da Maskenpflicht und dort Empfehlung - lässt jeden Spielraum !!!

  33. 6.

    „ Denn während bei den Infiziertenzahlen unklar ist, wie hoch die Dunkelziffer ist, gelten die Todeszahlen als harte Währung bei der Beurteilung, wie weit die Pandemie fortgeschritten ist“. Nein rbb, entscheidend für die Lockerungen sind die Infektionszahlen.

  34. 5.

    Der Meldeverzug geht teilweise bis zu einem Monat zurück, wie man auf https://corona.rki.de/ leicht sehen kann, wenn man sich mal die Grafik "Covid-19-Fälle pro Tag" genau ankuckt. Da sieht man auch das die Tageszahlen des RKI die Summe aller gemeldeter Fälle ist und nicht die des jeweiligen Tages (Ja, lieber RBB, da solltet ihr auch mal aufwachen)! Außerdem sieht man auch, das die Zahlen frühstens nach drei Tagen halbwegs belastbar sind, davor kommen noch zu viele Nachmeldungen.

  35. 4.

    Was können wir von dieser Gesundheitssenatorin noch erwarten, bzw. was müssen wir uns noch alles für Unwahrheiten auftischen lassen.

  36. 3.

    Bei der Ermittlung der wahren Zahl der sog. Corona-Toten sollte differenziert werden, wer bloß bei nachgewiesener Infektion oder in der Tat auch gerade wegen Covid-19 gestorben ist. Angesichts des Umstands, dass der Altersdurchschnitt der bei nachgewiesener Corona-Infektion Verstorbenen über der allgemeinen Lebenserwartung, also bei deutlich über 80 Jahren liegt, spricht alles dafür, dass eben - dies ist der Lauf der Dinge, wenn man älter wird - viele multimorbid Vorerkrankte betroffen sind, was bei einer seriösen Zusammenhangsbeurteilung zu einer weitaus geringeren Zahl von sog. (echten) Corona-Toten führen dürfte, als etwa das RKI vermeldet. So nimmt es auch nicht Wunder, wenn sich das RKI zunächst gegen Obduktionen ausgesprochen hat, die hier Licht ins Dunkel bringen könnten.

  37. 2.

    Die Verwaltung ist so desolat, dass sie nicht einmal in der Lage ist, die Toten richtig zu zählen. Es ist m.E. Ein SkAndalucía, wenn bei solchen Zeiten, wo das die einzig belastbaren Zahlen sind, es mehrere Tage braucht, um Zahlen zu veröffentlichen. Ist es im Übrigen nicht auch Beamten in der Verwaltung zuzumuten, zumindest im Notdienst auch an Ostern zu arbeiten? Wir sind in dieser Hinsicht wirklich eine Bananenrepublik

  38. 1.

    Was erlauben sich Gesundheits - " Ämter"
    In dieser Situation zu pausieren ???
    Diese Beamten gehören bestraft und aus dem Offentlichen Dienst entfernt!!!

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