Union Berlin vor dem Saisonendspurt - "Ich glaube, es ist auch ein bisschen Angst"

Di 23.04.19 | 21:33 Uhr | Von Lisa Surkamp
Union-Torwart Rafal Gikiewicz gibt Anweisungen (Quelle: imago images / Zink)
Bild: imago images / Zink

Seit fünf Spielen hat Union Berlin nicht mehr gewonnen. Nun wartet der Kracher gegen Aufstiegskonkurrent Hamburger SV. Vor dem Topspiel soll die Gelassenheit zurückkehren - und dafür greifen die Köpenicker zu durchaus ungewöhnlichen Methoden. Von Lisa Surkamp

Schubkarrenrennen, den anderen huckepack nehmen, auf einem Bein ins Ziel springen: Was aussieht wie der Sportunterricht einer Grundschulklasse, ist das Teamtraining der Union-Profis am Dienstagnachmittag. Und es wird viel gelacht während der Übungen. Die Botschaft scheint eindeutig: Die Lockerheit muss wieder her!

Denn nach zuletzt fünf Spielen ohne Sieg sind die Köpenicker auf den vierten Tabellenplatz abgerutscht. Nervenflattern im Aufstiegskampf? "Ich glaube, es ist auch ein bisschen Angst", versucht Torwart Rafal Gikiewicz die sieglose Serie zu ergründen.

Unzufriedenheit bei Torwart Gikiewicz

Am Samstag beim 1:1 in Fürth parierte der 31-Jährige stark, doch nach der Führung fehlte seiner Mannschaft die Zielstrebigkeit, um nachzulegen. Das Team von Trainer Urs Fischer kassierte den Ausgleich und konnte am Ende sogar noch froh sein über einen gewonnenen Punkt. "Egal ob ich sechs oder sieben Bälle halte, wir verlieren zusammen und deswegen bin ich nicht zufrieden", so Gikiewicz.

"Am Sonntag ist es ein Finale für uns"

Doch nun bietet sich den Köpenickern die Chance, mit einem Schlag die durchwachsenen Resultate der letzten Wochen in den Hintergrund zu drängen. Mit einem Sieg im Spitzenspiel am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den Hamburger SV würden die Eisernen an dem Aufstiegskonkurrenten vorbeiziehen. Sogar der Sprung auf den 2. Platz ist möglich, sofern Paderborn nicht gegen Heidenheim gewinnt.

"Wir sind nach dem 30. Spieltag Vierter, wir haben alles in unserer Hand. Wir müssen am Sonntag zu Hause gegen Hamburg gewinnen", sagt Gikiewicz. "Ich glaube alle wissen: Am Sonntag ist es ein Finale für uns."

Hübner noch nicht im Teamtraining zurück

Umso bitterer ist es für Trainer Urs Fischer, dass er gegen den HSV womöglich erneut auf Florian Hübner verzichten muss. Der Innenverteidiger, der wegen einer Beinverletzung bereits gegen Fürth fehlte, konnte auch am Dienstag nicht mit der Mannschaft trainieren. Abwehrspieler Nicolai Rapp wird dem Team definitiv fehlen: Er wurde nach einem Foul für zwei Spiele gesperrt.

Gewiss ist den Eisernen dagegen die Unterstützung der Fans im Stadion An der Alten Försterei. "Wir haben diesen großen Traum und dafür müssen wir alle zusammen marschieren", fordert Gikiewicz. Und: "Wir dürfen uns nicht so viele Gedanken machen."  Es scheint so, als hätte die ungewöhnliche Trainingseinheit zumindest bei einem schon Wirkung gezeigt.

Sendung: rbb24, 23.04.2019, 21.45 Uhr

Beitrag von Lisa Surkamp

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