Cottbus-Trainer Wollitz vor Spiel gegen Halberstadt - "So etwas lasse ich nicht durchgehen"

Di 05.04.22 | 17:49 Uhr
Claus-Dieter Wollitz, Trainer von Energie Cottbus (imago images/Weiland)
Bild: imago images/Weiland

Bei Fußball-Regionalligist Energie Cottbus brodelt es. Trainer Claus-Dieter Wollitz ist nach einem peinlichen Auftritt in Eilenburg sauer. Personelle Konsequenzen kann er aber nicht ziehen. Noch nicht. Von Andreas Friebel

Auch zwei Tage nach dem dürftigen Auftritt in Eilenburg (1:1) ist der Ärger beim Cottbuser Trainer Claus-Dieter Wollitz nicht verflogen. "Egal ob wir noch 1:0 gewonnen hätten oder es nun Unentschieden ausging, meine Meinung zu diesem Spiel hätte sich nicht geändert." Noch auf der Rückfahrt von Eilenburg telefonierte Wollitz lange mit Präsident Sebastian Lemke. Am Montag früh um acht Uhr gab es dann die erste ernste Aussprache mit einem Teil der Mannschaft. Um zehn kam dann Lemke dazu. Ergebnis: "Das was am Sonntag los war, können wir nicht akzeptieren. So etwas lasse ich nicht mehr durchgehen", so Wollitz.

Cottbus seit vier Spielen ohne Sieg

Zur Ehrenrettung der Mannschaft muss zwar gesagt werden, dass der Kader klein und auf vielen Positionen nicht ausgewogen besetzt ist. Doch das ist er schon die komplette Saison. Und trotzdem hatte sich Energie bis zur Winterpause bis auf vier Punkte an Spitzenreiter BFC Dynamo genähert. Aktuell trennen beide Teams 17 Punkte. Daran wird deutlich, dass bei den Lausitzer zuletzt nicht mehr viel zusammenlief. Seit inzwischen vier Partien wartet Cottbus auf einen Sieg. "Wir wussten vorher, dass eine schwierige Saison werden würde. Am Sonntag hat es uns an allen Sachen gefehlt, die den Fußball ausmachen. Und ganz besonders an der Einstellung."

Welche Konsequenzen Wollitz aus dem Eilenburg-Spiel mit Blick auf die Halberstadt-Partie ziehen will, mochte er aber nicht verraten. Was auch daran liegt, dass er kaum Personal hat, um einigen Akteuren mal eine Auszeit auf der Bank zu geben. "Wenn ich könnte, hätte ich diese Konsequenzen schon früher gezogen. Aber wir haben noch acht Ligaspiele und ein Pokalfinale." Intern wurden die Konsequenzen aber schon gezogen. Wollitz, der seit ein paar Wochen als sportlicher Leiter tätig ist, hat sein Team für die neue Saison längst im Kopf. Nicht jeder aus dem aktuellen Kader wird bleiben dürfen oder bleiben wollen.

Mäder und Schulz verlassen Energie

Zu den Spielern, die den Klub am Saisonende sicher verlassen werden, gehören Janik Mäder und Gian Luca Schulz. Was Wollitz aber nicht als Kritik an ihrer Spielweise verstanden lassen will. "Mäder hat uns aus familiären Gründen abgesagt. Und bei Schulz läuft die Leihe aus."

Bis zum Ende der Saison stellen sie sich aber in den Dienst der Mannschaft. Und tragen hoffentlich dazu bei, dass am Mittwoch die Partie gegen Abstiegskandidat Halberstadt gewonnen wird (Anpfiff 19 Uhr). "Halberstadt kämpft mit allen Mitteln, um in der Liga zu bleiben. Auch wenn es bei uns um nichts mehr geht, müssen wir die Aufgabe seriös angehen", sagt der Cottbuser Trainer, der im Abstiegskampf "verantwortungsbewusst" mit dem Gerangel im Tabellenkeller umgehen will. Noch so eine Vorstellung wie gegen Eilenburg soll es nicht geben.

Sendung: inforadio, 05.04.2022, 19.15 Uhr

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