Nach Uefa-Beschluss zu Stehplätzen - Union will Europa-League-Heimspiele an der Alten Försterei austragen

Mi 27.07.22 | 20:15 Uhr
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Alte Försterei
Audio: rbb24 Inforadio | 28.07.2022 | Bild: imago images / Schöning

Die Uefa plant, wieder Stehplätze im Europapokal zuzulassen. Union Berlin will die "historische Chance" nutzen und auch international im eigenen Stadion auflaufen. Nur an der Anzahl der Stehplätze hängt das allerdings nicht.

Der europäische Fußballverband Uefa will in der kommenden Spielzeit ein Pilotprojekt starten, nach dem Stehplätze bei Europokal-Begegnungen wieder zugelassen sind. Das geht aus einem Bericht der Sportschau vom Mittwoch hervor, der inzwischen von der Uefa bestätigt wurde.

Fußball-Bundesligist Union Berlin möchte nach eigenen Angaben von der neuen Regelung unmittelbar profitieren und seine Heimspiele in der Europa League nicht wie bisher geplant im städtischen Olympiastadion, sondern in der Alten Försterei abhalten. Allerdings sind dazu noch weitere Hürden zu überspringen.

Unions Stadionkapazität hauptsächlich Stehplätze

Informationen der Sportschau zufolge sprachen sich die Mitglieder des Uefa-Exekutivkommitees in einer Abstimmung per E-Mail für die vorläufige Rückkehr der Stehplätze aus [sportschau.de]. Demnach solle es in den Stadien der Europapokalteilnehmer aus England, Deutschland und Frankreich erlaubt sein, in den europäischen Klub-Wettbewerben Champions League, Europa League und Europa Conference League Stehplätze anzubieten.

Diese Regelung gilt zunächst nur für eine Saison und soll laut Uefa "in Übereinstimmung mit den nationalen und lokalen Rechtsvorschriften" erfolgen. Ausgenommen sind zudem die jeweiligen Endspiele, die jedoch ohnehin nicht in den drei Ländern ausgerichtet werden.

Dem Bericht zufolge dürfe damit auch Union Berlin für die anstehende Europapokal-Saison auf eine Rückkehr ins heimische Stadion an der Alten Försterei hoffen. Das Stadion hat eine Kapazität von 22.000 Plätzen, die meisten davon allerdings Stehplätze: mehr als 18.000. Zuvor hatte die Uefa jahrzehntelang Stehplätze bei internationalen Spielen verboten.

Warum der Umzug dennoch fraglich ist

"Wir freuen uns sehr über diesen Beschluss, denn er eröffnet uns die Möglichkeit, erstmals in unserer Vereinsgeschichte Europapokal-Spiele in unserem Stadion auszutragen", sagte Union-Präsident Dirk Zingler einer Vereinsmitteilung zufolge. "Natürlich hätten wir auch wirklich gerne sehr vielen Menschen im Berliner Olympiastadion gezeigt, wieviel Spaß Union machen kann, aber die historische Chance, Europapokal-Abende an der Alten Försterei zu erleben, wollen wir unbedingt nutzen. Die infrastrukturellen Anpassungen, die dafür notwendig sind, werden wir schnellstmöglich mit der Stadionkommission der Uefa diskutieren und umsetzen."

Ausschlaggebend für einen möglichen Umzug zurück ins eigene Stadion sind abgesehen von der Stehplatz-Erlaubnis unter anderem ein weitläufigerer Aufwärmbereich für Ersatzspieler entlang der Seitenlinie sowie eine umfassende Infrastruktur für die mediale Berichterstattung in der Arena und um die Arena herum. Diese Bedingungen kann Union Berlin aktuell nicht vollumfänglich erfüllen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 27.087.2022, 15:15 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Ähem, der FCU hat bsw. auch schon während der Corona Beschränkungen auf erzielbare Einnahmen zugunsten der Fananbindung verzichtet, als man 3G der 2G-Maximalauslastung vorgezogen hat. Und auch wenn Sie es nicht glauben mögen, dem Verein geht's nicht vorrangig um die Kohle, die man aus den Ticketerlösen generieren kann, Rudolfo.

  2. 10.

    Union hat also die historische Chance, weniger Einnahmen zu generieren. Schon jetzt Europarekord.

  3. 8.

    Das Stimmt.

    Neid muss man sich hart erkämpfen. Mitleid bekommt man umsonst.
    Das unser Wohnzimmer nicht so schnell mitwachsen kann wie unsere Erfolge - Nunja iss so

    EISERN

  4. 7.

    Das sollte man erstmal der S-Bahn bzw. der DB erzählen, die vorzugsweise bei "großen Spiele" den S-Bahnverkehr wegen Bauarbeiten lahmlegt und auch ein paar Zusatzzüge bestellen die dann auch wirklich fahren.
    Straßenbahn ist ein Witz für solche Massen und die Polizei ordnet ja eh gerne Fahrverbot in Köpenick an, auch für den ÖPNV.

  5. 5.

    Diesen teilüberdachten Bolzplatz Stadion zu nennen, ist schon lustig.

  6. 4.

    Ich hoffe die Union Führung überlegt sich das noch.
    Schon jetzt bekommt ein jahrelanger Unioner ab und zu nur eine Karte. Es gibt schon lange keine Dauerkarten mehr, das Stadion ist für solche Veranstaltungen einfach zu klein.

  7. 3.

    Hoffentlich wird bei all den Plänen vergessen, dass immer gleich der ÖPNV komplett lahmgelegt wird. So gewinnt man Fans aus der Ferne, die sich nicht auskennen und begeisterte Ablehner.

  8. 2.

    Na ja, hoffentlich kann Union das von den Fans geliebte Stadion in Köpenick bald ausbauen. In der aktuellen Form ist das aus meiner Sicht kein Erstligastadion, und schon gar keine internationale Spielstätte. Zum sportlichen Niveau und dem gewachsenen Anspruch der Eisernen passt es in keiner Weise mehr. Für mich persönlich kämen aufgrund körperlicher Einschränkungen ohnehin nur die wenigen Sitzplätze infrage. Ist aber ausnahmsweise mal ein Problem, das ich als Anhänger der ansonsten reichlich problembeladenen Konkurrenz aus dem Westen der Stadt nicht habe.

  9. 1.

    Wer drauf steht. Ich bin wohl zu alt dafür...

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