Nach Hodentumor-OP - Herthas Marco Richter startet ins Lauftraining

Mo 01.08.22 | 14:39 Uhr
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Marco Richter
Bild: IMAGO/Matthias Koch

Marco Richter trainiert wieder. Am Montag absolvierte der Angreifer von Hertha BSC wieder Laufeinheiten, was drei Wochen nach seiner Hodentumor-Diagnose für Erleichterung sorgte. In der Medienrunde zeigte er sich dankbar für den Rückhalt.

Marco Richter ist nach seiner erfolgreich verlaufenen Hodentumor-Behandlung wieder in das Lauftraining eingestiegen. Er schaue vorischtig von Tag zu Tag, sagte der 24-jährige Angreifer des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC am Montag in einer Medienrunde am Rande der Übungen. Dabei wolle er sich kein Zeitlimit für eine Rückkehr in den Spielbetrieb setzen.

Vor drei Wochen war bei Richter ein Hodentumor entdeckt worden. "Ich dachte, ich gucke mal kurz vorbei, weil es ein bisschen schmerzhafter geworden war", erzählte er. Tags darauf sei er bereits operiert worden. Der Eingriff verlief gut, Richter musste sich nicht noch zusätzlich einer Chemotherapie unterziehen.

Tumore bei mehreren Profis entdeckt

"Es ist alles gut verlaufen. Ich habe auch keine Schmerzen danach gehabt." Viel Zeit zum Nachdenken habe er nicht gehabt, er wolle es aber auch gar nicht so aufleben lassen. "Das ist auch wichtig für den Kopf", so Richter.

"Ich bin echt froh, wieder hier sein zu können. Es war eine harte Zeit jetzt, auch nicht ganz einfach. Ich bin froh, in so einem Team zu sein, das hat mir extrem viel Stärke gegeben, ich habe auch außerhalb der Mannschaft viel Zuspruch bekommen", sagte er.

Alle drei, vier Monate muss er sich eigenen Angeben zufolge einer MRT-Untersuchung unterziehen. Die Gefahr, dass noch mal Beschwerden auftauchen, seien jedoch gering. Das Training könne er immer weiter steigern, "solange die Narbe gut aussieht". Das werde auch nicht mehr lange dauern, sofern alles so weiterlaufe, sagte Richter.

Richters Diagnose fiel in eine Zeit, in der außer bei ihm auch bei anderen Fußballprofis ein Hodentumor festgestellt worden war. So muss sich Sebastien Haller, Stürmer von Borussia Dortmund, aufgrund seiner Erkrankung nun einer Chemotherapie unterziehen. Der 28-Jährige wird laut Vereinsmitteilung monatelang ausfallen.

Auch bei Union-Verteidiger Timo Baumgartl war bei einer Vorsorgeuntersuchung ein Tumor im Hoden entdeckt worden, er unterzog sich einer Operation und anschließenden Chemotherapie. Wann er sein Comeback feiern kann, ist offen.

Herthas zweiterfolgreichster Torschütze

Bereits am Samstag beim Jubiläumsfest zum 130-jährigen Bestehen von Hertha erschien Richter, unter einsetzendem Applaus der anwesenden Mitglieder. Davor hatte sich Richter zur Regeneration in seiner bayrischen Heimat bei seiner Familie aufgehalten.

In der abgelaufenen Saison war Richter mit fünf Treffern zweitbester Torschütze des kriselnden Bundesligaklubs, hinter Stevan Jovetiv (sechs Tore).

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.08.2022, 13:15 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Ich weiß auch nicht warum man sowas öffentlich macht

  2. 6.

    Prinzipiell haben sie ja recht
    Es sollte aber Privatsache sein ,ob man auch als Fußballprofi sowas öffentlich macht
    Er hat es getan, seine Entscheidung, ich hätte es nicht getan , meine Entscheidung
    Sie haben absolut recht in der Wichtigkeit des Themas Krebs, das während der Pandemie zu viel in die Vergessenheit geraten ist

  3. 5.

    Ganz genau richtig, Gerd! Wenn Fußball in seiner Popularität mal neben Unterhaltung und Frustration ;) etwas bewirken kann, dann doch durch Nutzung seiner Vorbildfunktion zur Vermittlung wichtiger gesellschaftlicher Botschaften und zur Aufklärung.

  4. 4.

    Darf man als Fussballer nur über Knieverletzungen o. ä. reden, und alles was untenrum ist soll unter der Decke gehalten werden? Hodenkrebs ist eine sehr ernsthafte Erkrankung, die leider immer noch ein Tabuthema zu sein scheint. Wenn nun bsw. prominente Fussballer offen darüber sprechen, kann das nur gut sein und mglw. einen Beitrag dazu leisten, dass vermehrt auf Vorsorge geachtet wird.

    Dem Marco Richter wünsche ich alles Gute.

  5. 3.

    Das ist eine berechtigte Frage
    Ich an seiner Stelle hätte es nicht öffentlich gemacht
    Privatsache

  6. 2.

    Das wünsche ich ihm auch,aber muss man seine Diagnose so einfach veröffentlichen,oder wollte er das.

  7. 1.

    Alles Gute und bleib gesund

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