"Wo ist Lotte?" - Hertha startet Schutzkonzept gegen Diskriminierung

Do 11.08.22 | 11:44 Uhr
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Die vollbesetzte Ostkurve im Berliner Olympiastadion. (Bild: IMAGO / Laci Perenyi)
Audio: Antenne Brandenburg | Do 11.08.22 | Nothnagel, B. | Bild: IMAGO / Laci Perenyi

Fußball-Bundesligist Hertha BSC bietet bei Heimspielen diskriminierten Besuchern und Besucherinnen sofortige Hilfe an.

Unter dem Slogan "Wo ist Lotte?" hilft Hertha BSC ab sofort Betroffenen von Diskriminierung im Umfeld des Stadionbesuchs, wie der Verein am Donnerstag mitteilte. Neben Helferinnen und Helfern in auffälligen pinken Westen, können Betroffene zudem einen Schutzraum im Block O des Olympiastadions aufsuchen, in dem sie betreut werden.

"Wichtiger Schritt zu einem sicheren Stadionerlebnis"

Ein Hertha-Projektteam aus den Abteilungen Fanbetreuung, Corporate Social Responsibility und Digitale Medien hat dieses Hilfsangebot im Zeitraum von anderthalb Jahren ausgearbeitet. "Als Hauptstadtclub ist es unser Ziel und unsere Verantwortung, allen Stadionbesuchenden ein schönes Spieltagserlebnis zu bieten, bei dem sie sich wohl und sicher fühlen. Das Konzept "Wo ist Lotte?" stellt einen wichtigen Schritt zu einem sicheren Stadionerlebnis für alle dar", sagte Hertha-Geschäftsführer Thomas E. Herrich.

Mit dem Codesatz "Wo ist Lotte?" soll die Hemmschwelle bei Betroffenen überwunden werden, Hilfe zu suchen. Die Helfer und Helferinnen mit den pinken Westen bringen die Hilfesuchenden dann zu einem geschulten Team. Darüber hinaus kann der Verein die betroffenen Personen an ausgebildete Partnerorganisation weiterleiten, damit sie später professionelle Hilfe erhalten. Zudem steht Hertha auch außerhalb der Spieltage zur Verfügung, um bei später gemeldeten Fällen Hilfestellung zu leisten.

Sendung: rbb24|Inforadio, 11.08.2022, 14:15 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Sorry, aber auf mich macht dieses Schutzkonzept eher den Eindruck einer Hertha-typischen, in der "Innovationsabteilung" erdachten Marketingmaßnahme. Hat man sich denn zuvor mal bei den Fanclubs oder überhaupt unter den Stadionbesuchern umgehört, ob ein Schutzraum, in den man, wenn man sich irgendwie diskriminiert fühlt, mittels "Geheimparole" geleitet wird, überhaupt nötig ist?

    Ich meine, dass solch ein 'Ableiten' in einen "Sonderblock" dem Kampf gegen Diskriminierung eher entgegenwirkt, als ihn zu fördern. Denn soweit mir bekannt, gibt es bei Hertha schon seit Ewigkeiten Faninitiativen, die bsw. offen mit ihrer Homosexualität etc. umgehen und Teil des "ganz normalen" Anhangs sein wollen - und ja auch sind.

  2. 5.

    Das Hertha anderthalb Jahre dafür braucht sagt ja einiges über die Unfähigkeit und Inkompetenz in diesem Verein aus.

  3. 4.

    Sollte Hertha mit der Spielfreude und dem dabei an den Tag gelegten spielerischen Können noch 3 Spiele in Folge verlieren wären sie schon mal als Zielgruppe qualifiziert.
    Das Codewort „wo ist Lotte“rufen, die Helfer/innen mit dem pinken Leibchen rufen und sich in den Schutzraum begeben.
    Bei der derzeitigen Qualität werden früher oder später wohl auch mal die Spieler diskriminiert.

  4. 3.

    Diskriminierung ist so ein wichtiges Thema, da wäre es eigentlich wichtig das solche Aktionen in jedem deutschen Fussballstadion stattfinden würden

  5. 1.

    "Ein Hertha-Projektteam aus den Abteilungen Fanbetreuung, Corporate Social Responsibility und Digitale Medien hat dieses Hilfsangebot im Zeitraum von anderthalb Jahren ausgearbeitet." Es entsetzt mich, dass für die Selbstverständlichkeit, Menschen in diskriminierenden Situationen zu helfen, ein Projektteam erstmal 1,5 Jahre was ausarbeiten muss.

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