Guter Saisonstart des SV Babelsberg - Auf den Spuren der "Babelszwerge"

Mi 21.09.22 | 14:23 Uhr
Spieler des SV babelsberg 03 jubeln über ein Tor. Quelle: imago images/Jan Huebner
Bild: imago images/Jan Huebner

Der SV Babelsberg ist gut in die Saison gestartet und steht punktgleich mit zwei anderen Teams einen Zähler hinter Tabellenführer BAK. Trainer Markus Zschiesche sieht seine Mannschaft voll im Soll, aber auch noch Verbesserungspotenzial.

Gut acht Monate ist es mittlerweile her, dass Björn Laars, seit Februar 2021 Vorstandsvorsitzender beim SV Babelsberg 03, entschlossen einen ambitionierten Zeitplan für den Klub ausgerufen hat. In zwei bis drei Jahren wolle man wieder um den Aufstieg in die 3. Liga mitspielen, hatte Laars damals gegenüber rbb|24 angekündigt. Nicht erst seitdem befindet sich der Verein in einem großen Umbruch. Im Sommer wurde mit Markus Zschiesche ein neuer Trainer installiert.

Zumindest der Saisonstart ist dem 40-Jährigen und seiner Mannschaft geglückt. Nach sechs Spieltagen in der Regionalliga Nordost haben die Babelsberger 14 Punkte und stehen noch ungeschlagen auf dem vierten Tabellenplatz. Wie weit ist der Verein schon in der geplanten Entwicklung?

Frahn lobt Zschiesche

Daniel Frahn kennt den SV Babelsberg gut. Bereits von 2007 bis 2010 spielte der Stürmer bei den 03ern. Nach Ausflügen zu RB Leipzig, dem 1. FC Heidenheim und dem Chemnitzer FC kehrte er 2020 schließlich nach Babelsberg zurück. Für ihn macht sich die Umstrukturierung hauptsächlich auf der Trainerposition bemerkbar. "Wir haben ein Trainerteam dazubekommen, das unglaublich akribisch arbeitet und sehr gut ist. Eigentlich haben sie in der Liga nichts verloren", sagt Frahn. Innerhalb kürzester Zeit sei es Zschiesche und seinem Team gelungen, die Spieler und so auch die Mannschaft besser zu machen. Das spiegelt sich zumindest nach den ersten Spielen in der Tabelle wider.

Babelsberg will konstanter werden

Der 40-Jährige Zschiesche wechselte im Sommer von Ligakonkurrent Tennis Borussia nach Babelsberg. Die Vorstellungen und Pläne der neuen sportlichen Führung waren auch für ihn interessant und ausschlaggebend für den Wechsel. "Wir haben etwas vor, wollen etwas aufbauen und entwickeln. Dabei ziehen wir alle an einem Strang", sagt Zschiesche. Bei der Entwicklung sieht Zschiesche seine Mannschaft und den Verein gut im Zeitplan. "Bei der Platzierung und der Punkteausbeute sind wir im Moment sogar einen Schritt weiter", sagt er. Vor der Saison hatte der SV Babelsberg das Ziel ausgegeben, die Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz zu beenden.

Wichtiger ist für Zschiesche allerdings erst einmal, seine immer noch neu zusammengestellte Mannschaft weiterzuentwickeln und zu stabilisieren. "Wir hatten bislang immer eine Halbzeit, die sehr gut war. Und dann aber eine Hälfte, die eher schlecht war. Wir sind also noch sehr schwankend", beschreibt er den aktuellen Zustand seines Teams. Um mit den Großen der Liga - Zschiesche nennt Jena, Cottbus, Altglienicke oder den Berliner AK - mithalten zu können, müsse man in Zukunft noch konstanter werden.

Ambitionen wecken Interesse

Trotzdem wolle man versuchen, die Topteams auch in dieser Saison schon zu ärgern. Darin sind sich Zschiesche und Frahn einig. "Wir sind jetzt aber noch am Anfang", sagt Frahn. "Es kann aber stetig nach oben gehen, das sieht man zum Beispiel auch an den Zuschauerzahlen." Gegen Luckenwalde kamen gut 2.300 Zuschauer ins Karl-Liebknecht-Stadion, gegen Chemie Leipzig sogar 3.600. Vor der Saison verkündete der Klub stolz, das Ziel von 1.000 verkauften Dauerkarten erreicht zu haben. Die neuen Ambitionen des SV Babelsberg scheinen also tatsächlich das Interesse der Menschen rund um den Klub geweckt zu haben. Ein wenig wächst die Erinnerung an erfolgreichere Zeiten. Vor über zwanzig Jahren stiegen die damals selbst ernannten "Babelszwerge" sogar bis in die zweite Liga auf.

Davon ist der Verein noch weit entfernt, aber ob er den eigenen Plan erfüllen kann, wird in den nächsten Monaten und Jahren spannend zu beobachten sein. Auf die Frage, ob der mittlerweile 35-jährige Frahn noch einen Aufstieg der 03er miterleben wird, muss der Kapitän zunächst lachen, sagt dann aber: "Wenn nicht auf dem Spielfeld, dann auf jeden Fall auf der Tribüne."

Sendung: rbb24, 21.09.2022, 16:00 Uhr

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