77:79-Niederlage - Alba Berlin verliert deutsches Euroleague-Duell gegen München

Do 10.11.22 | 22:31 Uhr
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Bayerns Corey Walden geht zum Korb während Albas Johannes Thiemann und Jaleen Smith nur zuschauen können (imago images/Contrast)
Audio: rbb24 Inforadio | 11.11.2022 | Jakob Rüger | Bild: imago images/Contrast

Im deutschen Duell in der Euroleague hat Alba Berlin sich knapp gegen Bayern München geschlagen geben müssen. Am Ende einer spektakulären Schlussphase besiegelte der letzte Angriff des Spiels die Berliner Niederlage.

Alba Berlin hat in der Basketball-Euroleague die vierte Niederlage in Folge hinnehmen müssen. Im deutschen Duell gegen Bayern München verloren die Berliner am Donnerstagabend in der heimischen Arena am Ostbahnhof mit 77:79 (15:26, 24:19, 19:23, 19:11). Beste Berliner Werfer waren Jaleen Smith (20), Malte Delow (13) und Luke Sikma (12).

In genau einer Woche geht es für Alba dann in der Euroleague weiter. Am 17. November treffen sie auswärts auf den spanischen Meister Real Madrid.

Ex-Alba-Kapitän wirft erste Punkte im Bayern-Trikot

8.556 Fans sahen einen schwierigen Start ihrer Mannschaft in die Partie. Alba schaffte es nicht, in ihren gewohnt schnellen Spielstil zu finden. Diesen schienen hingegen plötzlich die Münchner für sich entdeckt zu haben, die eigentlich für ihren ruhigen Spielaufbau bekannt sind. In der Arena am Ostbahnhof kamen sie an diesem Abend aber zu deutlich mehr Wurfversuchen als Alba. Noch vor der Viertelpause gelang es ihnen so, sich nach und nach einen Vorsprung zu erarbeiten.

Der gebürtige Berliner und langjährige Alba-Kapitän Niels Giffey traf aus der Distanz zu seinem ersten Korb im Trikot von Bayern München und brachte seine neue Mannschaft nach acht Minuten auf 18:11 nach vorne. Wenig später sorgte Nationalspieler Andreas Obst mit seinem Dreipunktewurf für eine zweistellige Führung, die die Gäste auch mit ins zweite Viertel nahmen.

Dann wendete sich das Spiel zu Gunsten der Gastgeber. Nach und nach fand die Mannschaft von Trainer Israel Gonzalez in ihren Rhythmus und spielte nun deutlich selbstbewusster. Sie zwangen die Bayern zu Fehlern, kämpften sich wieder ran und fünf Minuten vor der Halbzeit sorgten dann zwei Dreier in Folge des 21-jährigen Malte Delow für den Ausgleich (32:32) und großen Jubel in der Halle. Allerdings schwächelte Alba in der Schlussphase des zweiten Viertels etwas und ließ die Gäste zur Halbzeitpause wieder ein bisschen davonziehen (39:45).

Alba geht erstmals in Führung

Ähnlich wie im zweiten Viertel startete Alba auch nach der Pause wieder stark in die Partie. Vor allem durch ihre gute Verteidigung provozierten sie Ballverluste der Bayern, die sie dann vorne in eigene Punkte umwandeln konnten. Nach vier Minuten gingen sie so nach einem Korbleger im Umschaltspiel von Malte Delow erstmals in Führung (50:49). Die war aber schnell wieder weg, nachdem die Albatrosse sich selbst drei Turnover in Folge leisteten, die die Gäste eiskalt ausnutzten und so ihre Sicherheit im Angriff wieder fanden. Hochkonzentriert brachte München das dritte Viertel zu Ende und so ging es für die Berliner erneut mit einem zweistelligen Rückstand (58:68) in den Schlussabschnitt.

Die Probleme ließen nicht nach. Der deutsche Meister erlaubte den Bayern zu viele freie Würfe und traf selbst vorne zu wenig. Vor allem der eigentlich aus der Distanz so sichere Tamir Blatt verwandelte an diesem Abend nur einen seiner acht Dreierversuche. Trotzdem kämpften die Berliner weiter und hatten das Spiel noch lange nicht abgeschrieben.

In einer spektakulären Schlussphase brachte Albas Jaleen Smith sein Team erst mit einem Dreier und dann mit zwei Freiwürfen wieder in Schlagdistanz (75:78). Mit dem letzten Angriff des Spiels hatte Smith sogar noch die Chance, das Spiel zu gewinnen oder zumindest in die Verlängerung zu bringen. München verteidigte ihn allerdings stark und so kam er nur zu einem schwierigen Abschluss, bei dem er mit der Schlusssirene nur den Ring traf und die 77:79-Niederlage besiegelte.

Sendung: rbb24, 10.11.2022, 21.45 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Nun, bei den Giffeys dreht sich eben alles ums Geld.

  2. 3.

    Als Alba noch in der Max Schmeling Halle gespielt hat, war die Stimmung durch die Fans besser und es war öfter ausverkauftes Haus. Doch davon ist Alba leider weit entfernt.
    Vielleicht liegt es ja auch an der Lage der Halle, welche evtl. für einige zu weit weg ist. Als Fan sollte das einem aber egal sein.

  3. 2.

    Die Halle war laut und die Stimmung gut. Am Ende. Der Albafanblock hat den Spielern jedoch bereits im zweiten Euroleague-Heimspiel in Folge zu Spielbeginn ein Bein gestellt und gefoult. Stille wie bei einem Tennismatch im Jahr 1900. Das war in der ersten Spielminute so schockierend und surreal, dass selbst der 20 Personen-Bayernfanblock fast die gesamte Minute brauchte um zu kapieren, dass sie vorsichtig rufend die ganze Halle übertönen können. Alba fiel dadurch in eine schwere Trance und fand bis zur Viertelpause nicht wieder heraus.

    Und warum? Wegen eines Megafonverbots. Die Fanblocks wirklich lauter Gästefans zeigen immer wieder, dass es kein Megafon braucht. Die sind auch so laut.

    Das Verbot mag albern sein und sicherlich ist es willkürlich. Lieber sollte die Euroleague (Gäste-)Fans verpflichten mit bekleidetem Oberkörper dem Spiel zu folgen. Und dem TV verbieten diesen nackten Mob zu übertragen. Doch selbst wenn es willkürlich und übertrieben ist, das ist es nicht Wert!

  4. 1.

    jau. Die bessere treffer quote und bessere rebound quote hat gewonnen. Das war heute nicht Alba's tag und somit der Gegner zu stark. Die Unterstützung vom Publikum hätte besser sein können, leider weit enfernt von ausverkauft, das merkt man. @Alba: tickets günstiger machen = mehr zuschauer = mehr hexenkessel = mehr heim effekt = wie wärs. Schaut mal zu Kaunas. Mal sehen wie die nächsten eurolige spiele zu hause werden. Ich werde da sein.

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