Vor der Partie gegen Lichtenberg - Wollitz geht auf Fehlersuche

Do 09.02.23 | 09:44 Uhr
Claus-Dieter Wollitz nachdenklich am Spielfeldrand (Quelle: IMAGO / Jan Huebner)
Bild: IMAGO / Jan Huebner

Schlechter hätte der Regionalliga-Neustart für Cottbus nicht laufen können. Beide Spiele nach der Winterpause verloren die Lausitzer. Damit ist die Tabellenführung futsch. Kurzfristig macht sich Trainer Wollitz darüber aber keine Gedanken. Von Andreas Friebel

Hinweis: Das Spiel des FC Energie Cottbus gegen Lichtenberg 47 wurde wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt. Ein Nachholtermin wurde noch nicht bekanntgegeben.

Null Punkte, null Tore und Tabellenplatz drei. Im neuen Fußball-Jahr läuft für Energie Cottbus noch nicht viel zusammen. Was ist los bei den Lausitzern, die vor Weihnachten auf den ersten Tabellenplatz geklettert waren? Trainer Claus-Dieter Wollitz ist auf Fehlersuche und hat schon einige Baustellen ausgemacht.

Da wäre zum Beispiel die mangelnde Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen. "Das Wichtigste auf dem Platz ist: dass man miteinander redet", so der Coach. Gegen Luckenwalde war gerade in der ersten Halbzeit nichts davon zu sehen. Mehrfach hatten die Hausherren nach dem frühen 1:0 Chancen, das Ergebnis in die Höhe zu treiben. "Wir spielen aber auch unterirdisch gegen den Ball und stehen zu weit auseinander", moniert Wollitz, der zugleich festgestellt hat, dass "wir als Mannschaft nicht funktionieren. Jeder spielt nur für sich."

Wollitz kritisiert Mannschaft scharf

Und als wäre das nicht schon Ärger genug, legt der Trainer auch an einer anderen Stelle den Finger in die Wunde. Der Einsatz auf dem Platz stimmt nicht. "Unsere Sprintwerte in den vergangenen beiden Spielen waren so schlecht wie noch nie in dieser Saison."

Das sind die Fakten aus Sicht von Claus-Dieter Wollitz, der sich nun daran macht, den Negativtrend umzukehren. "Ich habe den Jungs im Video gezeigt, was schiefläuft und wo wir handeln müssen." Das Training wurde etwas umgestellt, die Aufstellung auch. Gegen Luckenwalde gehörte Neuzugang Jan Shcherbakovski zur Startelf. Stürmer Timmy Thiele kam zur Halbzeit auf den Platz. "Beides sind für mich Mehrwertspieler", sagt Wollitz, der Thiele zudem für den besten Stürmer der Regionalliga hält. "Aber nur, wenn die Mannschaft gut gegen den Ball arbeitet und Timmy hundertprozentig fit ist." Noch ist er das wegen einer längeren Verletzungspause nicht.

Hoffentlich wird der Stürmer aber bald zurückkehren, denn offensiv läuft bei Energie derzeit nicht viel zusammen. Beide Spiele im neuen Jahr gingen zu Null verloren (0:2 gegen Altglienicke, 0:1 gegen Luckenwalde). Und der letzte Treffer im alten Jahr (1:0 gegen Babelsberg) entstand aus einer Standardsituation heraus. "Das ist für eine Mannschaft, die in der Hinrunde die meisten Strafraumszenen hatte, ganz schlecht", so Wollitz, der seinen Blick aber nach vorn richten möchte.

Lichtenberg verliert unglücklich gegen Erfurt

Denn in der Regionalliga sind gerade einmal knapp die Hälfte der Spiele absolviert. 16 Partien stehen noch aus. "Jede Mannschaft hat mal einen Rückschlag. Wichtig ist jetzt, dass wir nach den beiden Niederlagen jetzt die richtige Antwort geben. Die Fakten liegen auf dem Tisch. Nun muss die Mannschaft zeigen, dass sie am Samstag unbedingt gewinnen will."

Um 13 Uhr gastiert im Stadion der Freundschaft der SV Lichtenberg. Der Sechzehnte der Regionalliga Nordost hat Anfang November das letzte Mal gewonnen. Gegen Lok Leipzig gab es ein 4:2. "Lichtenberg ist inzwischen ein fester Bestandteil der Liga. Allerdings ist die Abstiegsgefahr für sie groß."

Das hinderte die Berliner aber nicht daran, den neuen Spitzenreiter der Regionalliga, Rot-Weiß Erfurt, am Sonntag mächtig zu ärgern. Der 4:3-Siegtreffer der Thüringer fiel erst in der 88. Minute. "Aus meiner Sicht haben sie sehr unglücklich verloren", sagt Wollitz, der erwartet, dass "Lichtenberg gegen uns alles geben wird." So wie beim Hinspiel im August. Das endete 0:0. Noch so eine Nullnummer will Wollitz diesmal aber nicht erleben. Sonst droht die Gefahr, den Anschluss an Platz eins zu verlieren.

Sendung: rbb24, 08.02.2023, 21:45 Uhr

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