64:88 gegen Ulm - Alba Berlin verliert überraschend zum Playoff-Auftakt

So 14.05.23 | 17:21 Uhr
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Szene aus dem Spiel zwischen Alba Berlin und Ulm (imago images/Tilo Wiedensohler)
Audio: rbb24 Inforadio | 14.05.2023 | Guido Ringel | Bild: imago images/Tilo Wiedensohler

Alba Berlin hat im ersten Viertelfinal-Spiel um die deutsche Meisterschaft gegen Ulm verloren. In der heimischen Arena am Ostbahnhof war die Partie lange Zeit ausgeglichen, ehe Alba im Schluss-Viertel komplett einbrach.

Titelverteidiger Alba Berlin ist überraschend mit einer klaren Heimniederlage in die Playoffs um die deutsche Basketball-Meisterschaft gestartet. Nach einer desolaten Offensivleistung unterlag der Titelverteidiger am Sonntag daheim Ratiopharm Ulm mit 64:88 (44:42). Die zweite Partie findet am Mittwoch in Ulm statt, zum Weiterkommen sind drei Siege notwendig. Beste Berliner Werfer waren vor 9.134 Zuschauern Johannes Thiemann mit elf und Maodo Lo mit zehn Punkten. Für Ulm traf Yago Mateus dos Santos mit 24 Punkten am besten, Bruno Caboclo gelangen 16 Zähler.

Der Tabellenzweite der Hauptrunde tat sich zunächst schwer, den Playoff-Modus zu finden. Ulm war aggressiver, aufmerksamer und gedanklich schneller und führte schnell 14:7. Alba erlaubte den Gästen zu viele Offensiv-Rebounds und damit immer wieder zweite Wurfchancen. Im Abschluss taten sich die Gastgeber gegen eng deckende Gäste sehr schwer. So gelangen Ulm allein in Durchgang eins bemerkenswerte acht Steals.

Alba bricht ein

Das wurde im zweiten Viertel aber besser - vor allem unter dem Korb gelang es nun häufiger, sich durchzusetzen. Alba holte sich die Führung zurück und zog auf 35:28 davon. Doch Ulm konterte mit einem 10:0-Lauf. So blieb die Partie bis zur Halbzeit ausgeglichen.

Nach dem Seitenwechsel schien Alba fokussierter und ging 50:44 in Führung. Doch anschließend gelang kaum noch etwas. Das bestrafte Ulm sofort. Im letzten Viertel fiel Alba förmlich auseinander und wurde regelrecht vorgeführt. Fast sechs Minuten lang gelang nicht ein Zähler, und Ulm zog auf 76:54 davon. Damit war die Partie frühzeitig entschieden.

Für Albas Johannes Thiemann war die Sache anschließend klar. "Das war heute leider gar nichts", sagte der deutsche Nationalspieler gegenüber Magenta-Sport. Offensiv habe man keinen Rhythmus gefunden, die Intensität "war nicht da. Wir haben fast verschlafen gewirkt."

Sendung: rbb24, 14.05.2023, 18 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Sorry, aber das mit Sikma kann ja wohl nicht dein Ernst sein. Der hat in den 180 Spielen diese Saison oft genug bewiesen, dass er jederzeit in der Lage sein kann, magische Momente zu produzieren. Das heute war nix, keine Frage, aber das war die gesamte Truppe, da kann man nicht erwarten, dass so ein kollektiver Zusammenbruch an einem Spieler abperlt, egal an welchem. Wenn die Gruppenchemie wieder stimmt, wird auch Sikma wieder zaubern.

  2. 3.

    Das war ein Griff ins Klo heute, da war - wieder einmal - überhaupt keine Spannung zu spüren. Vielleicht hatte der eine Ko-Trainer neulich recht, als er sagte, dass ihm die Pause eigentlich zu lang sei und er befürchte, dass es Schwierigkeiten geben könnte, die Spannung dann wieder hochzukriegen. Wie zuletzt gegen Bonn und in zahlreichen Euroleague-Spielen war einfach das Feuer nicht zu sehen, der Gegner hingegen schien optimal eingestellt und hat dementsprechend ein Feuerwerk abgebrannt. Vor allem die heutige zweite Hälfte war die schlechteste, die man seit langem gesehen hat. Aber die Truppe hat auch schon oft genug bewiesen, dass sie das Ruder wieder herumreißen kann und so bin ich gespannt auf die nächsten Spiele. Auf geht's, Alba!

  3. 2.

    Glückwunsch an Ulm. Das war ein guten Spiel von denen. Da stimmte, Einsatz, Wille, Lust, Coaching, Konstanz und Konsequenz. Sie haben auch mit zweiter 5 und Rotation nichts hergegeben und sind stets dran geblieben. Dann konnten sie am Ende noch eine Schippe drauf legen und wollten wirklich gut spielen und gewinnen.

  4. 1.

    Überraschend war das heute leider nicht. Der Coach hat leider ähnliche Rotationen spielen lassen wie zuletzt, wo ich dachte, dass sind Testrotationen bzw. eben Spielzeit als Anerkennung verbunden mit Load Management. Gut, ein Stück weit mag es noch der Rückkehr nach Verletzung von Tamir Blatt geschuldet sein.

    Bester Spieler eindeutig J.T. Nur J.T. und Malte Delow waren mental anwesend und wollten Playoffs spielen. Alle anderen zu bräsig. Das gilt auch für den Coach.

    Heute setzte sich damit leider auch ein Trend fort: Luke Sikma ist der überbezahlteste Spieler der Liga. Ich hoffe zwar, er kriegt nochmal die Kurve. Er zieht zwar noch viel defensiven Fokus auf sich, aber er ist keine Gefahr mehr. Er strahlt keine Frische und Energie mehr aus. Das wird mit steigendem Alter noch heftiger werden. Da ist die Natur gnadenlos, das war bei Tim Duncan auch so, den hat am Ende niemand mehr ernst genommen. Der Coach sollte ihn vielleicht nur noch als Backup für J.T. bringen!

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