Hertha-Trainer Pal Dardai nach dem Stuttgart-Sieg - "Es liegt alles in unserer Hand"

So 07.05.23 | 14:02 Uhr
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Hertha-Trainer Pal Dardai ballt die Faust (imago images/Matthias Koch)
Bild: imago images/Matthias Koch

Nach dem Sieg im Kellerduell gegen Stuttgart schöpft Hertha BSC im Abstiegskampf plötzlich wieder neue Hoffnung. Der Trainer Pal Dardai will allerdings nicht hoffen, er setzt weiter auf Teamgeist, Kampf und volle Konzentration.

Hertha-Trainer Pal Dardai über ...

… das Spiel gegen Stuttgart

Die Fans, die Mitarbeiter und die Spieler haben richtig gut gearbeitet. Mit Hartnäckigkeit, Fleiß und Fokus haben wir uns jetzt eine Minimalchance erarbeitet. Das war ein schöner Arbeitssieg. Für uns war es wichtig, in Führung zu gehen. Und wir waren gut vorbereitet. Nach dem Ausgleichstreffer hatten wir die richtige Körpersprache und sind alle gleich wieder wie die Bienen nach vorne gegangen. Und das hat dann funktioniert. Ich kann darauf stolz sein, aber das reicht in dieser Situation trotzdem noch nicht.

… die Bedeutung des Sieges

Auch wenn wir verloren hätten, wären wir noch nicht abgestiegen. Da gibt es genug Geschichten von Mannschaften, die es in den letzten drei Spieltagen noch geschafft haben. Wenn man rechnerisch noch nicht abgestiegen ist, darf man nie aufgeben. Ich werde immer weiterkämpfen, solange es noch möglich ist. Durch den Sieg haben wir aber natürlich eine bessere Lage und Atmosphäre. Von drei Spielen müssen wir noch zwei gewinnen, dann haben wir vielleicht den Relegationsplatz. Wenn wir drei gewinnen, könnten wir vielleicht sogar direkt in der Liga bleiben. Deswegen wollen wir das Maximum rausholen.

… die Stimmung in der Kabine danach

Das ist schwierig zu beschreiben. Das war jetzt nicht riesige Euphorie. Alle sind konzentriert und wir sind auf einem guten Weg. Jetzt müssen wir diesen weitergehen.

… Schwächen im Konterspiel

Wir werden nächste Woche einen Tag Training nur dafür opfern. Wir wollen die Konter schneller ausführen, mit nur ein oder zwei Kontakten. Eine tolle Balleroberung war da, wie auch schon zuletzt gegen München. Genau so wollen wir das. Wenn wir aus den Kontern dann nicht immer Tore erzielen, ist das kein Problem. Aber wenigstens einen Abschluss will ich sehen. Wir spielen einfach zu kompliziert. Konter muss man einfacher ausspielen. Der Ball muss rollen und das müssen wir üben.

… neue Hoffnung im Abstiegskampf

Ich mag das Wort Hoffnung nicht. Und solange wir die Dinge in der eigenen Hand haben, brauchen wir nicht über Hoffnung sprechen. Wir wollen vier Siege aus den letzten vier Spielen. Es liegt alles in unserer Hand. Und dafür muss man immer auf das nächste Spiel fokussiert sein, so wie es gegen Stuttgart der Fall war. Das war ein verdienter Sieg. Jetzt müssen wir nach Köln fahren. Die haben ein gutes Spiel, einen guten Trainer, gute Atmosphäre und gute Spieler - aber wir sind auch gut genug.

… die Rückkehr des Teamgeists

Wenn es um Teamgeist auf dem Platz geht, bin ich ein sehr direkter und böser Mensch. Das ist glaube ich nicht angenehm. Aber ich bin froh, dass ich da Partner gefunden habe und die Spieler das selbst gesehen haben. Gegen Stuttgart ist in der Schlussphase das ganze Stadion aufgestanden, um die Daumen zu drücken. Und das haben wir auch gespürt. Die Jungs haben super gekämpft.

5 Kommentare

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  1. 5.

    "In der Hand haben"? Wie die lesen Jahre? Wo der Verein von den Fehlern der Anderen schmarotzte, unfähig es selbst durch Leistung zu schaffen?
    So ist eben der BCC777, nichts aus eigener Kraft schaffen.
    Doch, ich bin ungerecht! Die Anzahl der Klatschen kann noch auf historisches Niveau gehoben werden. In der vorigen Saison waren es 18 und in dieser haben wir das Versagen schon legalisiert und es kommen noch drei Spiele.

  2. 4.

    Ja, die Formulierung ist etwas unglücklich bzw. missverständlich gewählt. Von "es in der Hand haben" spricht man ja üblicherweise dann, wenn man nicht auf entsprechende Ergebnisse der Konkurrenz angewiesen ist.
    Bochum hat man durch die noch ausstehende direkte Begegnung tatsächlich in der Hand. Falls nun aber der VfB mindestens zwei seiner drei letzten Spiele gewinnen sollte, hat Hertha gar nichts mehr in der Hand.
    In der Sache gebe ich Pál Dárdai allerdings recht und bin schon sehr gespannt auf das Spiel in Köln am kommenden Freitag.

  3. 3.

    Pal seine Sprache ist richtig, denn die ständigen Schönredereien seines Vorgängers nach Niederlagen haben ja den bekanntlichen Erfolg gebracht. Wahrscheinlich war der Trainerwechsel aber zu spät. Aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt.

  4. 2.

    Pal darf und soll das sagen, aus meiner Sicht hat Hertha das aber nun wirklich nicht mehr allein in der Hand.

  5. 1.

    Pal bleibt außer Motivation auch nichts weiter. Und das macht er gut. Es denken schon genug negativ. Gegen den Abstieg muss gekämpft werden.

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