Zweite Fußball-Bundesliga - Hertha verliert mit 0:1 gegen Wiesbaden

Fr 04.08.23 | 21:21 Uhr
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Herthas Fabian Reese (r.) im Spiel gegen Wiesbaden (imago images/Beautiful Sports)
Audio: rbb24 Inforadio | 04.08.2023 | Lars Becker | Bild: imago images/Beautiful Sports

Am zweiten Spieltag in der zweiten Fußball-Bundesliga hat Bundesliga-Absteiger Hertha BSC gegen Aufsteiger Wehen Wiesbaden verloren und den Fehlstart perfekt gemacht.

Im ersten Heimspiel der Saison hat Hertha BSC gegen den SV Wehen Wiesbaden vor 40.000 Zuschauern mit 0:1 (0:0) verloren. Nach der Niederlage am ersten Spieltag in Düsseldorf liegen die Berliner nun mit null Punkten und ohne eigenen Torerfolg auf Abstiegsplatz 17.

Hertha harmlos, Wiesbaden gefährlich

"Richtig offensiv" wollte Hertha-Coach Pal Dardai spielen lassen. Die Mannschaft konnte der Ankündigung allerdings zunächst keine Taten folgen lassen. Eine wirkliche Torchance hatten die Berliner in den ersten 45 Minuten nicht zu verzeichnen. Einem Treffer nahe kam wenn überhaupt noch Palko Dardai, der den Ball in der 21. Minute eher zufällig in den Lauf gespielt bekam. Seinem anschließenden Torversuch im Fallen und unter Gegnerdruck fehlte es jedoch sowohl an Kraft als auch Genauigkeit.

Wiesbaden hingegen wurde mit zwei Kontern gefährlich. In der elften Minute durfte Hertha von Glück sagen, dass Stürmer Ivan Prtaijn den Ball im Strafraum mit einem schlechten, ersten Kontakt vertändelte. Ansonsten wäre er aus wenigen Metern frei zum Abschluss gekommen. Zwei Minuten später wehrte Hertha-Torhüter Oliver Christensen einen Distanzschuss von Thijmen Goppel direkt vor die Füsse von Hyun-Ju Lee. Der Südkoreaner konnte jedoch nicht schnell genug reagieren und verstolperte den Ball aus wenigen Metern ins Toraus.

Tabakovic an die Latte - Günther trifft

Pal Dardai reagierte, brachte zu Beginn der zweiten Halbzeit Linksverteidiger Anderson Lucoqui für Jeremy Dudziak. Zuvor musste er in der 43. Minute bereits Neuzugang Haris Tabakovic für den verletzten Florian Niederlechner ins Spiel bringen.

Gefährlich wurde es dann jedoch zunächst wieder für das Hertha-Tor. Nach schöner Vorarbeit von Lee scheiterte Prtajin aus eineinhalb Meter an Christensen (52.). Im Gegenzug trat dann erstmals Tabakovic in Erscheinung. Nach Einwurf von der linken Seite und Kopfballverlängerung durch Marc Oliver Kempf spielte der Schweizer den Ball artistisch mit der Hacke gegen die Querlatte (56.).

Zwei Minuten später entschied Schiedsrichter Florian Lechner dann auf Handelfmeter für Hertha BSC, musste sich nach Videobeweis allerdings revidieren. In der 69. Minute wechselte Coach Dardai erneut, brachte die Offensivkräfte Bence Dardai für Marco Richter und Smail Prevljak für Pascal Klemens.

Zu einem Treffer reichte es jedoch nicht. Zwar hatte Hertha durch einen Reese-Kopfball (83.) und einen Abschluss von Prevljak (86.) noch zwei Möglichkeiten. Beide scheiterten jedoch am auch ansonsten starken Wiesbadener Torhüter Florian Stritzel. Stattdessen erzielte Wehen Wiesbaden durch Lasse Günther durch einen unhaltbaren Distanzschuss in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer für die Gäste.

Die Kurzanalyse

Gegen defensiv tief und gut stehende Gäste aus Wiesbaden schaffte es Hertha selten gefährlich in den Strafraum. Den wenigen Flanken fehlte die Präzision, insbesondere Florian Niederlechner war somit in der ersten Halbzeit überhaupt kein Faktor. Aber auch durch das Zentrum entwickelte Hertha im 4-2-3-1 keine Gefahr. Marco Richter war hier zu sehr auf sich allein gestellt. Zudem fehlte bis auf wenige Ausnahmen das nötige Spieltempo und zumeist auch die Genauigkeit im Passspiel. Besser wurde es erst mit den Einwechslungen von Tabakovic und Prevljak. Hertha löste die Doppelsechs auf, überlud nun den Strafraum und fand so automatisch mehr Anspielmöglichkeiten im gefährlichen Bereich.

Die erhöhte Konteranfälligkeit war vor allem dank der starken Leistung des tadellosen Toni Leistner kein Thema. Überhaupt wussten die Berliner defensiv wie schon in Düsseldorf durchaus zu überzeugen. Dass Hertha dennoch verlor und in der Nachspielzeit und in Folge einer Ecke einen Sonntagsschuss am frühen Freitagabend hinnehmen musste, passte nicht zum Spielverlauf. Sehr wohl aber zur Hertha der letzten Jahre.

Das Spiel im Liveticker

Sendung: Fritz, 04.08.2023, 20:15 Uhr

40 Kommentare

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  1. 40.

    Ich bin wirklich traurig darüber, was ich alles für negative und unsportliche Kommentare hier in den Foren lesen muss. Die Liebe in einer Beziehung, sei es zu einem Verein oder zu einem Menschen, muss auch ein Tief aushalten können. Gibt es nicht immer ein Beziehungskrise? Eine Phase der Enttäuschung? Aber man zweifelt doch nicht an der Liebe, wenn es mal nicht so läuft! Hertha benötigt jetzt das Vertrauen der wirklichen Fans. Wer diesen Verein liebt, der äußert sich nicht so. Alles wird gut!

  2. 39.

    Er scheint wirklich überfordert sein. Und ganz ehrlich scheint er nach der gestrigen Entscheidung des neuen Sponsors auch nicht zu sein. Wäre ich Mitglied würde ich mich veräppelt fühlen.

  3. 38.

    Seit Bernstein wurde alles noch schlimmer.
    Warum handelt niemand ???

  4. 35.

    Was für den neutralen Beobachter ein sehenswerte Direktannahme in ein Standardsituation ist, ist für den Hertha-Fan ein Sonntagsschuß. Das Ergebnis ist das gleiche. Hertha macht dort weiter, wo sie vorige Saison aufgehört haben. Vielleicht gelingt ja nächste Woche in Jena die Überraschung.

  5. 34.

    Keiner bei Hertha redet vom Direkten Wiederaufstieg. Also lasst es mal alle sein. Die Mannschaft muss sich finden nach den Umbrüchen. Ist doch logisch. Machen alle einen guten Job.
    Sollten sich die Ultras lieber mal Gedanken machen,wie erbärmlich der Banner gestern gegen Toni Leistner war.
    Traurig!

  6. 33.

    Man könnte schon meinen das bei Hertha einfach nur weiter so regiert.
    So wird das nichts, wenn man keine Tore schießt kann man nicht gewinnen.
    Aber gut, dann hat es Heftha halt nicht anders verdient durchgereicht zu werden.

  7. 32.

    Uninspirierende und ideenlose Vorstellung sowohl im sportlichen als auch im geschäftlichen Bereich sind nicht zu leugnen.
    Warum auch soll sich die Mannschaft anders verhalten als ihr Vorgesetzter Obermoralist Kurven-Kay.
    Hauptsache die Obstkurve arbeitet sich am Toni ab.
    Läuft...

  8. 31.

    Es wird Zeit das die alte Dame begreift, das sie im Profifußball nichts verloren hat.
    Da hilft auch 4x Dardai nichts.

  9. 30.

    Okay, bis jetzt sieht es für Hertha BSC nach einem Fehlstart in die Saison u. in der 2. BL nicht so rosig aus. Ich weiß nicht, ob der Verein noch ein paar Euro oder gute Talente im Hintergrund hat. Vielleicht sollte man als Verein da sofort investieren (!) u. nicht warten, bis sich das jetzige Transferfenster schließt. Für weitere Prognosen ist es meinerseits zu früh, das sollten bitte auch viele andere Kommentatoren beachten. Häme und Spott verteile ich nicht, das liegt mir generell fern.

  10. 29.

    Dardais Ur Ur Enkel werden es bestimmt irgendwann besser machen als die jetzigen Flizpiepen.

  11. 28.

    Ich lach mich schlapp … ;)

  12. 27.

    Willst du Hertha oben sehen, musst du...die Tabelle drehen. Wahnsinn es reicht nicht mal mehr für den SV Wehen.

  13. 26.

    läuft ...

  14. 25.

    Der Weg in Liga 3 ist geebnet…..

  15. 24.

    Der Erstligaabsteiger bekommt eine Klatsche von einem Drittligaaufsteiger.
    Was für eine Leistung des Super-Mario-Abklatsch, der nun da steht, wo er hingehört: auf einem Abstiegsplatz.
    Und der Dardai-Clan? Versagt!

  16. 23.

    Hohenschönhausen gegen Charlottenburg bald wird das kein Freunfschaftsspiel mehr sein, sondern ein Pflichtspiel in der 3. Liga !

  17. 22.


    In Notsituationen konnten schon öfter enorme Widerstandskräfte mobilisiert worden, es sind noch 32 Spieltage und es ist noch zu früh den direkten Wiederaufstieg nach 2 Spieltagen bereits abzuhaken, allerdings ist es nach 2 Niederlagen in Folge zum Saisonstart und höchstwahrscheinlich 6 Punkten Rückstand auf den ersten Platz aktuell schwer vorstellbar, daß nun ausgerechnet beim Dino im 6-Punkte-Spiel gegen den nächsten Aufstiegsaspiranten gewonnen wird.

    Verlieren die Berliner das Match in Hamburg, stehen sie im zweiten Heimspiel gegen Aufstiegsaspirant Fürth bereits ENORM unter Erfolgsdruck und werden dann dringend das Glück brauchen, das ihr in der letzten Saison verwehrt wurde.

  18. 21.

    In Kürze spielt Hertha gegen Falkenberg.
    Der Vorteil ist, da reicht ein Tagesticket.

    Peinlich

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