Interview | Energie-Spieler Dominik Pelivan - "Der Aufstieg ist von allen das Ziel"

Mo 04.09.23 | 14:07 Uhr
Dominik Pelivan auf einer Autogrammstunde von Energie Cottbus. Quelle: imago images/Fotostand
Bild: imago images/Fotostand

Nach zwei Jahren beim Chemnitzer FC wechselte Mittelfeldspieler Dominik Pelivan im Sommer zurück zu Energie Cottbus. Im Interview spricht er über den Saisonstart der Lausitzer, die aktuelle Form und das große Ziel seiner Mannschaft.

rbb|24: Dominik Pelivan, drei Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage zum Saisonstart ergeben in der Regionalliga Nordost elf Zähler und Platz fünf. Wie ordnen Sie den Saisonstart Ihres neuen Klubs Energie Cottbus ein?

Pelivan: Nach dem etwas verkorksten Start, wenn man ihn so nennen darf, haben wir uns echt gut gefangen. Dafür war sehr wichtig, dass wir das Spiel in Rostock gedreht und uns ein bisschen Selbstvertrauen geholt haben. Spätestens im letzten Spiel hat man gesehen, dass wir, wenn wir zwei gute Halbzeiten spielen, sehr dominant auftreten können. Die Partie gegen den BAK war so, wie wir es uns vorstellen. Das werden wir mitnehmen und man wird jetzt öfter solche Auftritte von uns sehen.

Was funktioniert in der Mannschaft mit einigen Neuzugängen schon gut?

Dadurch, dass viele Spieler aus der letzten Saison geblieben sind, gibt es schon viele gute Abläufe. So langsam haben sich auch die neuen Spieler an das Team gewöhnt. Obwohl ich schon viele Leute kannte, war es auch für mich nochmal eine Umstellung. Es dauert einfach, die Spielidee dann auch umzusetzen. Man sieht aber, dass die Mechanismen nun besser greifen als am Anfang.

Wie würden Sie die Spielidee von Claus-Dieter Wollitz in dieser Saison beschreiben?

Wir wollen attraktiven Fußball spielen. Damit sind wir natürlich nicht die einzige Mannschaft in der Liga. Wir sind aber eines der wenigen Teams, das sich über Ballbesitzfußball definiert und auch mutig spielen will. Über ein gepflegtes Aufbauspiel von hinten wollen wir unsere Offensivspieler mit Flachpässen in Szene setzen.

Wo sehen Sie noch Nachholbedarf?

Unser Problem gegen Chemie Leipzig zum Beispiel war, dass wir aus den vielen Torchancen wenig Tore gemacht haben. Das war gegen den BAK anders, als wir es geschafft haben, vier Tore zu machen. Das war aber eigentlich das einzige, woran es noch ein bisschen gehapert hat. Hinzu kommt vielleicht auch noch, dass wir unsere Gegentore teilweise zu einfach bekommen. Wie betreiben oft großen Aufwand und machen daraus wenig Tore und der Gegner macht gefühlt gar nichts und wir schenken ihm ein Tor. Von den vier Gegentoren haben wir zwei oder drei nach Standards kassiert. Das müssen wir auf jeden Fall noch hinkriegen.

Bis auf das erste Spiel gegen Viktoria kamen Sie in allen Spielen zum Einsatz. Wie läuft die Saison bislang für Sie persönlich?

Dadurch, dass ich in den letzten zwei Jahren aufgrund von Verletzungen nicht so regelmäßig gespielt habe, bin ich noch nicht bei 100 Prozent. Ich bin aber trotzdem zufrieden und gut angekommen in der Mannschaft. Da ist aber noch viel Potential und ich stelle mir mein Spiel noch ein wenig anders vor. Ich möchte noch dominanter auftreten und viel mehr am Spiel teilnehmen. Das sind aber Dinge, die sich mit der Zeit ergeben werden, dafür arbeite ich jeden Tag. Bei mir ist es wichtig, dass ich meinen Körper so gut wie es geht pflege. Ich möchte der Mannschaft helfen, das geht nicht, wenn ich verletzt oder in der Reha bin.

Was sind die Ziele für die kommenden Spiele? Im Pokal treffen Sie auf Fortuna Babelsberg, in der Liga geht's im Anschluss gegen Zwickau, Altglienicke und Meuselwitz.

Im Pokal wollen und müssen wir natürlich eine Runde weiterkommen. In der Liga gibt es keine Spiele, bei denen man vorher sagt: Ja, das gewinnen wir mit links. Das gilt auch für das Heimspiel gegen Zwickau. Trotzdem wollen wir einen Dreier mitnehmen. Interessant wird es vor allem gegen Altglienicke. Ich war zwar in den letzten Jahren nicht da, da gab es aber meines Wissens wenig Positives für Energie gegen Altglienicke. Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir jedes Spiel verloren. Deswegen wollen wir das dieses Mal auf jeden Fall Punkte mitnehmen. Das wird ein brisantes Spiel, weil Altglienicke auch nicht so gut gestartet ist, aber eigentlich einen guten Kader hat. Wir wollen dann so schnell wie möglich die Tabellenführung an uns reißen.

Wohin soll die Reise in dieser Spielzeit gehen - in die 3. Liga?

Der Aufstieg ist von allen das Ziel. Deswegen bin ich zurückgekommen, deswegen sind die Neuzugänge nach Cottbus gewechselt, deswegen sind viele im Klub geblieben. Wir wissen, dass es schwierig ist. Das große Ziel muss aber der Aufstieg sein, insbesondere, weil es einen direkten Aufstiegsplatz gibt.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Jonas Bürgener, rbb sport.

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