FAQ zum Dialogforum - So steht es um eine mögliche Berliner Olympia-Bewerbung

Fr 10.11.23 | 08:05 Uhr
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Berlin bringt sich in Stellung, 2036 oder 2040 die Olympischen Spiele auszurichten.
Bild: IMAGO / CHROMORANGE

Sollte Berlin sich als Austragungsort für die Olympischen Spiele 2036 bewerben? Diese Frage wird am Sonntag im Rahmen des "Dialogforums Olympiabewerbung" diskutiert. Während der Berliner Senat sich eine Bewerbung wünscht, gibt es auch Skepsis.

Deutschland und die Olympischen Sommerspiele hatten zuletzt eine eher belastete Beziehung. Das lag weniger daran, dass sich der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Städte nicht um mögliche Bewerbungen, Olympia bei sich auszutragen, bemüht hätten. Vielmehr scheiterten eben jene Versuche daran, die lokale Bevölkerung für diese Unternehmung zu begeistern. Daraus wollen alle Beteiligten lernen, weshalb in Vorbereitung auf eine mögliche Bewerbung der Olympischen Spiele die Bevölkerung stärker in die Planungen involviert werden soll.

Hierfür hat der DOSB das "Dialogforum Olympiabewerbung" ins Leben gerufen – eine Initiative, bei der mögliche Austragungsstandorte in die Debatte treten sollen. Verantwortliche aus Sport und Politik treffen auf Bürgerinnen und Bürger, um die Machbarkeit einer Austragung und Ideen für die Bewerbung zu diskutieren. Am kommenden Sonntag findet das Dialogforum auch in Berlin statt, denn: Die deutsche Hauptstadt könnte sich für die Olympischen Spiele 2036 oder 2040 bewerben. Dazu gibt es allerdings noch viele Fragen.

Was ist das Programm für das "Dialogforum Olympiabewerbung"?

Ab 10:30 Uhr können Interessierte das Dialogforum, das unter dem Namen "Deine Ideen. Deine Spiele" läuft, besuchen – dann öffnen sich die Türen des Futuriums am Alexanderufer. Zwischen 11 und 15 Uhr finden mehreren Dialogrunden und Vorträge statt, die den Austausch über eine mögliche Bewerbung Berlins anregen sollen. "Wir wollen nicht die Fehler der Vergangenheit machen und mit einem fertigen Konzept in die Öffentlichkeit gehen", sagten der Präsident des Landessportbundes Berlin, Thomas Härtel und Verbandsdirektor Friedhard Teuffel im Gespräch mit der "Berliner Morgenpost".

Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister Berlins und Iris Spranger (SPD), Senatorin für Inneres und Sport, werden für Berlins Regierungskoalition vor Ort sein. Klara Schedlich (Grüne), Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, komplettiert die Politikrunde. Darüber hinaus stellen sich auch Thomas Härtel, Präsident des Landessportbunds Berlin, und Oliver Stegemann, Vizepräsident des DOSB, dem Austausch. Mit Ronald Rauhe, zweifacher Kanu-Olympiasieger und gebürtiger Berliner, findet sich auch eine Stimme aus dem Sport wieder.

Wie steht die Berliner Landesregierung zu einer Bewerbung?

Wörtlich heißt es zu einer Bewerbung für Olympia im Koalitionsvertrag: "Die Koalition bekräftigt die Bereitschaft, dass Berlin als ein Austragungsort im Rahmen einer möglichen nationalen Bewerbung mit einem nachhaltigen Konzept um die Durchführung von Olympischen und Paralympischen Sommerspielen in Deutschland zur Verfügung steht." Der Regierende Bürgermeister Wegner fühlt sich von der erfolgreichen Austragung der Special Olympic Games in diesem Jahr bestätigt, dass Berlin internationale Sportgroßveranstaltung könne. Er sagt: "Berlin ist bereit für die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele im Jahr 2036 oder 2040."

Auch Koalitionspartner SPD spricht sich für eine Bewerbung aus. "Eine Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 2036 sehe ich als Chance, Berlin als weltoffene, internationale und inklusive Metropole zu präsentieren", stellte Innensenatorin Spranger gegenüber dem "Tagesspiegel" klar. Franziska Giffey, ehemalige Regierende und jetzige Wirtschaftssenatorin, hat zwar "keinen Zweifel, dass Berlin als Sportmetropole in der Lage wäre, Olympische Spiele auszutragen", plädiert aufgrund der angestrebten Austragung der Expo 2035 aber auf eine Bewerbung für Olympia 2040.

Wie positioniert sich Berlins Landessportbund?

Thomas Härtel, Präsident des Landessportbunds Berlin, sprach sich bereits im Juli klar für eine Bewerbung Berlins für 2036 aus. "Wir würden gerne mit München und Warnemünde ins Rennen gehen", sagte er dem "Tagesspiegel". Die Ausrichtung in jenen drei Städten sei laut Härtel aus mehreren Gründen eine gute Idee: "Ein positiver Effekt wäre, dass sich die Sportinfrastruktur in dieser Stadt verbessern würde, genauso wie die öffentlichen Verkehrsmittel."

Was macht eine Bewerbung für das Jahr 2036 so brisant?

Das Jahr 2036 ist nicht zufällig gewählt – es hat eine besondere Bedeutung für die Stadt. 1936 fanden die Olympischen Spiele in Berlin statt, sie dienten als mächtiges Propaganda-Werkzeug des nationalsozialistischen Regimes unter Adolf Hitler mit internationalem Prestige. 100 Jahre später könnte Berlin die Chance ergreifen, das besondere Jubiläum mit historischer Verantwortung für sich zu nutzen. Man könne, so LSB-Präsident Härtel, mit dem Rückblick ein Zeichen setzen, wohin sich Deutschland entwickelt habe – "zu einem demokratischen, friedvollen und weltoffenen Land".

SPD-Fraktionschef Raed Saleh äußerte jedoch Bedenken, Rechtspopulisten mit jenem Datum eine Bühne zu bieten. Auch Grünen-Fraktionschef Werner Graf ist skeptisch, er erwartet bei einer offiziellen Bewerbung Berlins "zivilgesellschaftlichen Widerstand". Das gewählte Datum ist also höchst brisant und dürfte neben den Fragen nach der infrastrukturellen und personellen Machbarkeit weitere Diskussionen nach sich ziehen.

Wie sahen die letzten Berliner Gehversuche aus?

Berlin hat eine bewegte und wenig erfolgreiche Bewerbungshistorie. Vor 30 Jahren, im Jahr 1993, scheiterte die deutsche Hauptstadt bereits im zweiten IOC-Wahlgang. Berlin erhielt nur neun von 88 Stimmen, Sydney setzte sich am Ende für die Austragung der Olympischen Spiele 2000 durch. Es war das große Prestigeprojekt der damaligen Regierung, musste aber eine vernichtende Niederlage gegen die zivilgesellschaftlich angelegte "Nolympia"-Kampagne hinnehmen.

Viele Berlinerinnen und Berliner befürchteten, dass die gerade vereinigte Stadt sich mit der Austragung überheben könnte und stemmten sich gegen die Bewerbung – mit Erfolg, das IOC war sichtlich abgeschreckt. "Das IOC hatte nicht den Eindruck, die Stadt wolle die Spiele wirklich", erinnerte sich Thomas Bach, damals deutsches IOC-Mitglied und seit langem Komitee-Präsident, im "Tagesspiegel" zurück.

Was erhofft sich Berlin von diesem Event?

Das Austragen der Olympischen Spiele wäre für Berlin kein reiner Selbstzweck. Ziel ist, solch ein Großereignis dafür zu nutzen, in die bestehenden Strukturen und Sportanagen zu investieren, wovon die lokalen Sportvereine nachhaltig profitieren sollen. "Ziel muss es dabei sein, dass die Infrastrukturkosten durch die Nutzung bestehender Stadien und Hallen als Wettkampfstätten und der bereits bestehenden Hotelkapazitäten gering gehalten werden", heißt es dazu im Koalitionsvertrag. "Verantwortungsvolle Investitionen sollten vor allem in die als Trainingsstätten zu nutzenden Sportstätten erfolgen. Die sanierten und modernisierten Sportstätten stehen nach Abschluss der Spiele für vielfältige Nutzungen dem Sport in Berlin zur Verfügung."

Dieses Vorhaben ist ganz im Sinne des Landessportbundes. "Wenn ich auf Städte wie München und Berlin schaue, dann haben wir 90, 95 Prozent der Sportstätten, die wir benötigen. Die müssen aber auch fit gemacht werden. Dafür bietet Olympia eine entsprechende Chance", erklärte Präsident Härtel im Oktober die Wirkung von Sportgroßereignissen mit entsprechendem Beispiel: "Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland wurde in meinem Heimatbezirk Steglitz das Stadion Lichterfelde ordentlich saniert. Davon profitiert heute Viktoria - gerade auch die aufstrebende Frauen-Mannschaft und alle Sportbegeisterten."

Sendung: rbb24, 8.11.2023, 18 Uhr

48 Kommentare

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  1. 48.

    Berlin 1936 unter der Naziherrschaft, München 1972 mit den furchtbaren Anschlägen auf das israelische Team - Deutschland sollte die Finger lassen von Olympischen Spielen. Grundsätzlich!

  2. 47.

    Hoffentlich gibt es eine Volksabstimmung dafür.

  3. 46.

    Ich bin gegen Olympische Spiele in Berlin. Ich brauche kein zusätzliches Verkehrschaos hier. Mir reichen schon die ständigen Marathons und Fahrrad-Events.

  4. 45.

    Nun ja, was immer man in Brandenburg für normal hält. Bei 439 Bewohnern ist Schilda vielleicht auch nicht ganz so wichtig. Sie wissen sicher auch, dass es sich bei dem Schilda im von Ihnen aufgegriffenen Kommentar um einen fiktiven Ort handelt, in dem die Schildbürger leben.

  5. 44.

    Obwohl die finanzielle Lage extrem ungünstig ist wollen die Verantwortlichen eine teure Kampagne mit dem Ziel finanziell desaströser Spiele führen? Und dann ohne jede Sensibilität für die politische Aussage, die mit der Durchführung Olympischer Spiele in Berlin im Jahr 36 verbunden wäre? Da wird doch der breiten Bevölkerung gerne die Kompetenz abgesprochen, per Volksentscheid selber Entscheidungen zu treffen, doch scheint die politische Elite auch nicht kompetenter als ihr Volk zu sein.

  6. 43.

    "Vielleicht sollte man das Ortsschild tauschen."
    Nicht nötig. Rund um Berlin stehen genug Schilda.

  7. 42.

    Schilda ist eine Gemeinde im Landkreis Elbe-Elster. Die verbrennen dort kein Geld, sondern verhalten sich normal. Ob Berlin Olympia ausrichtet oder nicht, wird für oder in Schilda kaum Auswirkungen haben. In Schilda wie auch anderswo versteht man nicht, warum in Berlin seltsame Entscheidungen fallen. Vielleicht sollte man das Ortsschild tauschen.

  8. 41.

    Wer soll das bezahlen, wer hat soll viel Geld.
    Berlin hat es nicht.

  9. 40.

    Wünscht du dir Olympische Spiele in Berlin?
    lautet die zur Abstimmung freigegebene Fragestellung auf der Internetseite des "Dialogforum Olympiabewerbung" und ist in dieser Form (eigentlich) ungültig, denn dabei wurde, so als hätte es keinerlei Bedeutung, "vergessen" die Jahreszahl 2036 anzuhängen und deshalb muss die Umfrage geschönt positiv ausfallen.

    "Ja, ich wünsche mir wieder Olympische Spiele in Berlin, aber ganz bestimmt nicht zum Jubiläum 2036."

  10. 39.

    Ist es nicht besser erst einmal abzuwarten, wie es in Paris läuft? Davon zu lernen, wie man „unter freiem Himmel“ vor historischer Kulisse, super werbewirksame Bilder um die Welt schicken kann, um am Ende mehr Einnahmen als Ausgaben zu haben. Das IOC muss natürlich sich in eine dienende zahlende Organisation wandeln. Und dem Nahverkehr ist soetwas immer dienlich.

  11. 38.

    Ich halte als Urberliner eine Bewerbung aus vielen bekannten Gründen für einen Fehler.
    An alle, die das Nazithema aufgreifen, damit beweist doch die VDU selbst ihre Rechtslastigkeit.

  12. 37.

    "2048 in einer dann klimaneutralen Stadt" Der war lustig.

    Aber selbst, wenn das gelingen sollte, wäre es damit im Olympia-Jahr mit Sicherheit vorbei.

  13. 36.

    32. MenschMeier, Das muß einen erstmal einfallen, sehr gut passt wie Arsch auf Eimer!

  14. 35.

    Ist es nicht besser erst einmal abzuwarten, wie es in Paris läuft? Davon zu lernen, wie man „unter freiem Himmel“ vor historischer Kulisse, super werbewirksame Bilder um die Welt schicken kann, um am Ende mehr Einnahmen als Ausgaben zu haben. Das IOC muss natürlich sich in eine dienende zahlende Organisation wandeln. Und dem Nahverkehr ist soetwas immer dienlich.

  15. 34.

    Ich bin sehr für Olympia in Berlin,

    wenn dafür vorher(!) die Sporthallen der Schulen, die öffentlichen Schwimmbäder, die Radwege usw. in Ordnung gebracht wurden. Aber das würde weder vorher und erst recht nicht nachher passieren, weil Berlin dafür viel zu pleite ist. Bitte sucht euch dumme Bürger in anderen Städten wie z. B. in Schilda, um deren Geld zu verbrennen.

  16. 33.

    Es wurden schon genügend Gegenargumente geäußert und denen vermag ich mich vollumfänglich anzuschließen mit einem ganz entschiedenen: "Nee, laß mal!"
    Keine Erinnerung an die Nazi-Spiele und auch sonst und überhaupt finde ich Olympiade weniger interessant, da es wie bei anderen Mega-Großereignissen viel zu viele negative Begleiterscheinungen gibt, außerdem hatte Berlin ja schon die Olympiade - laß mal lieber andere sich blamieren oder profilieren.

  17. 32.

    Vielleicht ist bis dahin dann Höcke Kanzler geworden und übernimmt die Eröffnungsfeier an alter Wirkungsstätte passend zum Jubiläum.

    Liebe Leute, wollt ihr das wirklich?

  18. 31.

    Sehr lustiger Artikel; besonders die Meldung, dass die Protagonisten meinen, dass sie etwas aus der bisherigen Ablehnung durch die Bevölkerung gelernt hätten.

    Mein Tipp: Dat wird nüscht vor 2400.

  19. 30.

    Ich halte es für sinnvoller, diese Großveranstaltungen generell auszusetzen. Am Ende läuft es doch sowieso darauf hinaus, dass der eine die Veranstaltung boykottiert, weil er politische Gründe hat, hinterher gibt’s die ganze Diskussion über Korruption etc. Kennt man doch alles. Also lieber lassen. Wir brauchen das Geld für andere Dinge. Und fürs Klima solls ja auch nicht mehr so gut sein. Schließlich kommen die Geher ja nicht zu Fuss und die Schwimmer nicht die Spree entlang geschwommen.

  20. 29.

    so lange alles in Berlin dauert kann man sich für 2066 bewerben

  21. 28.

    Wie wäre es mit einer Volksabstimmung der Berliner?
    Meine Prognose: 80% dagegen,aus Gründen, die hier mehrfach geäußert wurden.
    Ich bin 100% dagegen.

  22. 27.

    Alternativ zur Bewerbung für die Olympischen Spiele ausgerechnet 100 Jahre nach "Berlin 1936", sollte über eine Bewerbung für das Jahr 2048 in einer dann klimaneutralen Stadt nachgedacht werden.

  23. 26.

    Es braucht keine Olympiade in Berlin, das ist nur noch eine Kommerzialisierung wo die Stadt drauf zahlt.

  24. 25.

    Nein, Nein,Nein, und nochmals Nein!

  25. 24.

    Es ist schon sehr erstaunlich, wofür in diesen Zeiten, wo eigentlich sparen angesagt ist, Geld verplant wird …

  26. 23.

    Was ich nicht ganz verstehe ist der Kostenanteil auf Berliner Seite . Es steht geschrieben das auf Brandenburger Seite mit mindestens 600 Millionen Euro zu rechnen ist und die Gesamtsumme bei ca. 890 Millionen Euro liegen soll . Das würde ja heißen das für das kurze Stück auf Berliner Seite fast 300 Millionen Euro anfallen obwohl ein erheblicher Teil des Tunnels südlich vom U Bahnhof Rudow schon vorhanden ist und mit dem zukünftigen Halt " Lieselotte Berger Platz " auch nur ein weiterer Bahnhof auf Berliner Gebiet gebaut werden soll denn der überwiegend größte Teil liegt ja auf Brandenburger Gebiet .

  27. 22.

    Bei der letzten Bewerbung hatte Berlin 250 Millionen Mark verbrannt. Viele Millionen davon sind durch Korruption verschwunden, der Verbleib konnte nie geklärt werden. Das viele Geld hätte man auch gut direkt in die Sanierung von Sportstätten und für Soziales verwenden können. Jede Olympiade ist defizitär gewesen und hat viel Steuergeld verbrannt. Berlin hätte weiß Gott genug bessere Verwendungsmöglichkeiten als so eine Verschwendung für Eitelkeiten. Ich hoffe, die Bevölkerung lehnt deutlich ab!

  28. 21.

    Das IOC will nur kassieren, s. auch FIFA, UEFA.
    Die Schulden tragen die Ausrichter, Tokio bestes Negativbespiel

  29. 20.

    "Sollte Berlin sich als Austragungsort für die Olympischen Spiele 2036 bewerben?"
    NEIN. Geschichtlich unsensibler gehts kaum. Vielleicht doch paar Jahre später. Wenn überhaupt... die Berliner Bevölkerung ist sowieso immer gegen alles, was noch mehr Leute in die Stadt treibt, auch wenns nur für paar Tage massig Sportler und Zuschauer sind.

  30. 19.

    Ich sehe das positiver als die initialen Kommentare hier. Lieber Olympische Spiele in Berlin als irgendwo im Wuestensand. Natuerlich darf es nicht in Gigantomanie ausarten und mir ist auch nicht ganz klar wo ein Olympisches Dorf stehen soll (Tegel? Tempelhof? Das gibt lokale Probleme) aber im Prinzip warum nicht? Und ja, ein historisches Datum kann man sowohl negativ als auch positiv als Chance sehen. Kann ich (und meiner Meinung nach die allermeisten Foristen auch nicht) nicht beurteilen, sonder muessten die entsprechenden Verbaende (dh. u.a Zentralrat der Juden, nicht DOSB) beurteilen.

  31. 18.

    Sonst keine Sorgen? Bei dieser maroden Infrastruktur darüber nachzudenken, ist schon eine Zumutung.

  32. 17.

    Völlig richtig, wenn schon unbedingt eine Olympiabewerbung sein muss, dann doch auf keinen Fall für 2036.

  33. 16.

    Olympia ist eine Sportveranstaltung für die ganze Welt, also sollte man die Politik außenvor lassen.
    Und nicht immer auf die Vergangenheit anspielen.

  34. 15.

    Vielleicht sollte sich Berlin gerade (!) für 2036 bewerben. Dann kann man zeigen wie sehr sich ein anderes Berlin und ein anderes Deutschland darstellt. Das wäre auch ein Zeichen.

  35. 14.

    Ja, sehe ich auch so. Glaube auch nicht, daß die Berliner das wollen. Und die Spiele stehen in mehrfacher Kritik, ein positiver Nachnutzen blieb bislang aus, im Gegenteil wurde die nachhaltige Schädlichkeit mehrfach belegt. Soprtstätten lassen sich auch so fördern. Wobei mich interessieren täte, was genau an den bestehenden Sportstätten desolat ist. Demokratie, Weltoffenheit und andere Floskeln lassen sich besser im täglichen Leben praktizieren, als ein phrasenhaftes Zeichen zu setzten und das in schönen Hochglanzbildern zu behaupten.

  36. 13.

    1936 wurden die Spiele durch das IOC vergeben… 2036 ebenfalls.
    Damals wie heute sieht das IOC kein Problem.
    Der Welt moralisch überlegene Deutsche sieht natürlich sofort ein Problem…. sehen andere Länder dieses Problem ebenfalls ? wäre doof wenn es der Welt völlig egal wäre.

  37. 12.

    ' "Eine Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 2036 sehe ich als Chance, Berlin als weltoffene, internationale und inklusive Metropole zu präsentieren", stellte Innensenatorin Spranger gegenüber dem "Tagesspiegel" klar.' Hat das Frau Spranger so bei den Argumenten der Bewerbung 1936 abgeschrieben - genau das war auch 1936 von politischer Seite das (offizielle) Argument (damals noch ohne 'inklusive', da das noch nicht en vogue war).

  38. 11.

    Olympia 2036 in Berlin hätte schon was Historisches. Ist das den heutigen Sportfunktionären und Politikern bewußt bei dieser Bewerbung?

  39. 10.

    " dann auf keinen Fall für 2036 "

    Bis vor kurzem hätte ich gesagt warum nicht 2036 um der Welt zu zeigen das sich in den letzten 100 Tagen auch in Deutschland einiges zum besseren verändert hat aber spätestens seit den widerlichen Hassdemos gegen Juden und ständige Angriffe gegen Juden & Jüdische Einrichtungen muss ich leider eher Ihnen Recht geben den die Hassdemos überwiegend von arabisch geprägten Menschen sind ja nur die Spitze des Eisbergs da diese feindliche Haltung leider auch aus der rechts & links geprägten Ecke kommt und zum Teil auch aus der Mitte der Gesellschaft . Es ist also leider auch heute im Jahr 2023 keine Randerscheinung !!!!!

  40. 9.

    Volle Zustimmung! Vielleicht wiederholt sich Geschichte ja. Die Bewerbung für die Spiele 1936 kam zu einem Zeitpunkt, als sich im noch demokratischen System bereits dunkle Wolken am Horizont zeigten (es war das Jahr 1930) und die Durchführung erfolgte dann als Propagandaveranstaltung des faschistischen Regimes, mit bereits in Kraft befindlichen Nürnberger Rassegesetzen und während der Vorbereitung des nächsten Weltkriegs. Deutschland täte in dieser Zeit gut daran den Fokus auf die Erhaltung seiner Demokratie und die weitere Garantie der Menschenrechte zu legen.

  41. 8.

    Berlin sollte seine seit Jahren vernachlässigte Infrastruktur samt Behörden erstmal in Ordnung bringen.
    Das hielte ich für wesentlich dringlicher als Olympische Spiele.

  42. 7.

    Ich unterstütze keine Berliner Olympiabewerbung, in keinem Jahr. Die aufgeblähte und durchkommerzialisierte Veranstaltung dann aber auch noch 100 Jahre nach den Nazi-Spielen durchführen zu wollen, ist mindestens fahrlässige Förderung des Rechtsradikalismus. Für meine Meinung bin ich auch bereit auf die Straße zu gehen. Es ist eine immer wieder versuchte Täuschung der lokalen Bevölkerung zu behaupten, die Olympischen Spiele hätten einen positiven Effekt für die Menschen vor Ort. Die Ressourcen werden für Prestigeprojekte gebunden, was den genau gegenteiligen Effekt auf die Verwirklichung weniger glamouröser, aber wichtiger Maßnahmen in der Stadt hat. Dafür entstehen während der Vorbereitung und der Durchführung der "Spiele" zusätzliche Behinderungen in der Stadt. Insgesamt sind Olympische Spiele eine ökologische und ökonomische Katastrophe. Allein schon eine erfolglose Bewerbung kostet übrigens Millionen.

  43. 6.

    Ich hoffe, das Berlin sich nicht für die Olympiade bewirbt. Zum einen, weil zu erwarten ist, daß hier wieder sehr viel Geld versickern wird und letztendlich die Ausrichter immer drauf zahlen. Zum anderen halte ich das gewählte Datum für vollkommen ungeeignet. Wem wollen wir da was beweisen.

  44. 5.

    100 Jahre nach den Hitler-Spielen wäre es en starkes Symbol. Das Erstarken der Rechtsextremisten wie auch der leider doch nur mühsam unterdrückte Antisemitismus breiter Bevölkerungsteile lassen aber Zweifel aufkommen, ob Deutschland dafür schon bereit ist.. Zudem müsste vorher das IOC samt darin organisierter internationaler Sportverbände reformiert und stärker in die Finanzierung eingebunden werden.

  45. 4.

    Offen gestanden denke ich eher mit Unbehagen an das dann PR-mäßig verkürzte Olympia-Motto "Berlin ´36". Nicht nur eine augenblickliche Irritation wird die Folge sein, sondern hier und da auch anfänglicher Schrecken. Dass dies durch messbare Erfolge, die sich nur in Zehntelsekunden gegenüber den 4., 5. und 6. Plätzen unterscheiden, aufgehoben wird, möchte ich mal getrost infragestellen.

    Es war der seinerzeitige Innen- u. Sportminister Thomas de Mezairè, der einkalkulierte Medaillen als finanziellen Rückfluss für die getätigten Ausgaben ansah - und damit eine Olympiade in Hamburg schlichtweg baden ging, weil diese Kalkulation pure Spekulation beinhaltet.

    Auch die aufwändigste P R kommt nicht um die Tatsache herum, dass die menschl. Leistungsfähigkeit begrenzt und nicht unbegrenzt ist. Jegliche weitere "Messlatte" im wortwörtl. und im übertragenen Sinne wird damit in Richtung eines Überbietens absurd.


  46. 3.

    Lasst es doch! Kostet nur Unsummen und wird sowieso nichts.

  47. 2.

    Berlin Olympia 2036 Nazijubiläum, mit Höcke als Reichskanzler oder was?
    Vorher noch ein paar Progrome, damit es mit dem Wohnraum klappt, oder wie?

    - Wer sowas vorschlägt, ist frei von jeglicher Achtsamkeit, frei von Geschichtsbweusstsein und gehört ziemlich lange übers Knie gelegt!

  48. 1.

    Also wenn Berlin sich bewerben sollte, dann auf keinen Fall für 2036. 100 Jahre nach den Nazi-Spielen wieder eine Olympiade in Berlin auszurichten wäre extrem unsensibel.

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