Investoren-Einstieg bei der DFL - Union-Präsident Zingler spricht sich für neue Abstimmung aus

Do 08.02.24 | 11:04 Uhr
  30
Union-Präsident Dirk Zingler (Quelle: IMAGO / Picture Point LE)
Bild: IMAGO / Picture Point LE

Union Berlins Präsident Dirk Zingler plädiert für eine neue Abstimmung über den Einstieg eines Investors in der Deutschen Fußball Liga (DFL). "Wir tun hier etwas, was es im deutschen Profifußball noch nie gegeben hat und was ihn verändern wird. Wenn wir damit Erfolg haben wollen, unabhängig von der Art und Weise möglicher Investitionen, darf es keinerlei Zweifel an der Rechtmäßigkeit der dafür notwendigen Abstimmungen geben", sagte der 59-Jährige der Zeitung "Die Welt" [Bezahlinhalt].

Für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen soll ein Finanzinvestor der DFL eine Milliarde Euro zahlen. Bei der finalen Abstimmung der 36 Proficlubs für den milliardenschweren Deal im Dezember war die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nur knapp zustande gekommen. Der 1. FC Union Berlin und Hertha BSC hatten bei der Abstimmung gegen den Antrag gestimmt. Für Fragen sorgte insbesondere das Abstimmungsverhalten von Martin Kind für Hannover 96, der vom Stammverein angewiesen war, dagegen zu sein, letztlich aber für einen Investoren-Einstieg stimmte.

Auch Hertha BSC offen für erneute Abstimmung

Auch Zweitligist Hertha BSC hat sich nun offen gegenüber Forderungen nach einer neuen Abstimmung über den geplanten Investoren-Einstieg gezeigt. "Seit der Abstimmung im Dezember gibt es ein ganz offensichtliches Bedürfnis nach Aussprache und Klärung, das sich nun auch deutlich in der Öffentlichkeit abzeichnet", sagte Geschäftsführer Thomas Herrich, wie der Verein am Donnerstag mitteilte. Zuvor hatte die "Berliner Morgenpost" berichtet.

Es mehrten sich nun auch in den Klubs die Stimmen, dass die Situation erneut diskutiert und "sich mit dem Prozedere der Abstimmung in transparentem Rahmen auseinandergesetzt werden sollte", sagte der 59-Jährige demnach. Dies zeige, dass eine solch substanzielle Entscheidung von Anbeginn auf einer stabilen Basis stehen müsse. "In diesem Fall würden wir uns diesem Verfahren selbstverständlich anschließen und können an dieser Stelle deutlich unsere Offenheit dafür signalisieren", sagte Herrich. Der VfB Stuttgart hatte sich ebenfalls bereits für eine neue Abstimmung ausgesprochen.

Protest aus den aktiven Fanszenen

Aus den aktiven Fanszenen gibt es seit Monaten Proteste gegen die DFL-Pläne, die sich zuletzt verschärften. Beim Auswärtsspiel in Mainz hatten Fans des 1. FC Union durch das Werfen von Tennisbällen und Flummis auf das Spielfeld für eine Unterbrechung des Spiels gesorgt. Am vergangenen Samstag waren auch beim Top-Spiel der 2. Bundesliga zwischen Hertha BSC und dem Hamburger SV ähnliche Szenen zu sehen: Nachdem aus der Berliner Fankurve immer wieder Tennisbälle auf den Rasen geflogen waren, wurde das Spiel für 32 Minuten unterbrochen und stand kurz vor einem Abbruch.

Zingler kritisiert mangelnde Kommunikation seitens der DFL

Der Mainzer Sportvorstand Christian Heidel hatte am Mittwochabend ein Ende der Proteste gefordert. Zingler zeigte Verständnis für die Fans und kritisierte die DFL für mangelnde Kommunikation. Die über ein Jahr sehr friedlichen und moderaten Proteste seien völlig ignoriert worden.

"Die logische Entwicklung ist daher eine Steigerung der Protestformen bis dahin, dass nun offenbar Spielabbrüche in Kauf genommen werden." Er habe den Eindruck, dass die DFL-Geschäftsführung das Thema aussitzen wolle.

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.02.2024, 10:15 Uhr

30 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 28.

    Unser BCC-Fan [Herzensverein unbekannt] offenbart immer wieder Schwächen in der Thematik "Fussball". Ist halt nicht so sein Ding :-]]
    Hauptsache seinen Senf dazugeben.

  2. 27.

    Kleiner Nachtrag zu Eintracht Frankfurt und seinem Ehrenpäsiden Fischer:
    Bei RTL erzeugt Fischer eine regelrechte Hasswelle vor allem gegen Ostdeutsche: Mit Blick auf aktuelle Umfragen, besonders in Ostdeutschland, wütet Fischer vor der RTL-Kamera: „Jeder Vierte oder jeder Fünfte auf der Straße ist ein Nazi!“. Und weiter: „Rennt denen die Türen und die Tore ein, gebt denen Ohrfeigen. Kotzt ihnen ins Gesicht!“, fordert Fischer mit rotem Kopf.

  3. 26.

    Kleiner Nachtrag zu Eintracht Frankfurt und seinem Ehrenpäsiden Fischer:
    Bei RTL erzeugt Fischer eine regelrechte Hasswelle vor allem gegen Ostdeutsche: Mit Blick auf aktuelle Umfragen, besonders in Ostdeutschland, wütet Fischer vor der RTL-Kamera: „Jeder Vierte oder jeder Fünfte auf der Straße ist ein Nazi!“. Und weiter: „Rennt denen die Türen und die Tore ein, gebt denen Ohrfeigen. Kotzt ihnen ins Gesicht!“, fordert Fischer mit rotem Kopf.

  4. 25.

    Kleiner Nachtrag zu Eintracht Frankfurt und seinem Ehrenpäsiden Fischer:
    Bei RTL erzeugt Fischer eine regelrechte Hasswelle vor allem gegen Ostdeutsche: Mit Blick auf aktuelle Umfragen, besonders in Ostdeutschland, wütet Fischer vor der RTL-Kamera: „Jeder Vierte oder jeder Fünfte auf der Straße ist ein Nazi!“. Und weiter: „Rennt denen die Türen und die Tore ein, gebt denen Ohrfeigen. Kotzt ihnen ins Gesicht!“, fordert Fischer mit rotem Kopf.

  5. 24.

    "Eintracht F."
    War da nicht was?
    Die StA der Mainmetropole hat Ermittlungen gegen den Präsidenten des Fußballbundesligisten Eintracht Frankfurt, Peter Fischer. wegen des Kaufes und Besitzes von Kokain eingeleitet, berichtete der HR. Demnach stehen auch die Ehefrau und der 25jährige Sohn des Funktionärs im Fokus der Untersuchungen. Anlaß der Ermittlungen sei der Verdacht, daß der 13jährige Sohn Fischers zusammen mit einem Freund in der Schule gekokst habe. Auch weitere Anzeigen sind bei der StA zur Zeit anhängig.
    Dagegen sind 870.000€ pillepalle.

  6. 23.

    Solch ein Text mit Worten, die dem Gros gerade der Fußballfans wohl völlig fremd sein werden!
    Fans, ohne die ja kein Klub existieren kann, auch wenn z.B. die besonderen Fans von Eintracht F. ihrem geliebten Verein zu
    870 000 € Strafgelder verholfen haben!

  7. 22.

    Meiner Meinung sollte es eine Neuabstimmung geben.
    Aber zusammen mit den Fanvertretungen aller 36 Profivereine.

  8. 21.

    Meiner Meinung sollte es eine Neuabstimmung geben.
    Aber zusammen mit den Fanvertretungen aller 36 Profivereine.

  9. 20.

    Da haben sie offensichtlich den Begriff "Demokratie" nicht verstanden.
    Richtig wäre wenn die Mitglieder der einzelnen Vereine (RB hat ja keine) mit einer Abstimmung den jeweilgigen Präsidenten ein Mandat erteilen wie sie abstimmen müssen.
    Das ist Demokratie und alles Andere ist von oben diktiert.

  10. 19.

    Berli gemeinsam gg die dfl/dfb - Neuwahlen- jetzt und raus mit den .....

  11. 18.

    Dir ist schon bewusst, dass die DFL genau das bereits getan hat? Eine erste Abstimmung hat nicht das gewünschte Ergebnis erzielt, worauf eine undemokratisch, intransparente Neuwahl aufgelegt wurde.

    Dieses Argument hinkt also.

  12. 17.

    Mir ist es völlig egal, ob Fans Schokogoldstücke oder Tennisbälle werfen. Ob sie dem Mainstream hirn- und willenlos folgen oder Darvinischen Thesen vertreten.
    Ich habe nur meine Meinung.

  13. 16.

    Mir ist es völlig egal, ob Fans Schokogoldstücke oder Tennisbälle werfen. Ob sie dem Mainstream hirn- und willenlos folgen oder Darvinischen Thesen vertreten.
    Ich habe nur meine Meinung.

  14. 15.

    Der DFL sollte vorher nochmal den Vereinen und deren MitgliederInnen erklären, weshalb sie genau diesen Einstieg wollen, und welche Vorteile sie hätten.
    Wenn es ein Gewinn gibt, damit auch ein Investor es abschöpfen kann, ist doch die Frage, warum die DFL es nicht alleine für die Vereine abschöpfen will.
    Investoren kommen nicht um zu helfen, sondern nur um Gewinne zu machen.
    Hier liegt die Kommunikationsschwäche!
    Es sollten die Verbände für die Vereine da sein, nur ist es nicht mehr so.

  15. 13.

    Was soll das? Stimmen wir jetzt immer so lange ab, bis das Ergebnis angenehm ist? Dann werden wohl, wenn das Ergebnis anders ausfallen sollte, die Befürworter auch eine Neuabstimmung verlangen.
    Es gab eine Abstimmung und die hatte ein Ergebnis zur Folge. Und jetzt werden alle die anderer Meinung sind, lernen müssen, damit zu leben und das Beste draus zu machen. Das nennt sich Demokratie.

  16. 11.

    Letztlich ist es egal, ob DFL oder DFB. Beide Institutionen sind korrupt, geldgeil und handeln nur in ihrem eidenem Interesse.
    Mag ja sein, dass sich BCC-Fan vergaloppiert hat, im Grunde aber hat er Recht.
    Es gibt eben nur ein DFL/DFB und aber nur zwei ....

Nächster Artikel