Sieg in Ingolstadt - Viktoria Schwalm schießt Turbine Potsdam zum direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga

So 26.05.24 | 15:59 Uhr
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Turbine-Spielerin Viktoria Schwalm beim Spiel in Frankfurt am 31.03.2024 (Bild: Imago Images/Beautiful Sports)
Video: rbb UM6 | 26.05.2024 | Simon Wenzel | Bild: Imago Images/Beautiful Sports

Turbine Potsdam ist nach einjähriger Abstinenz zurück in der Fußball-Bundesliga. In Ingolstadt lagen die Brandenburgerinnen lange zurück, mussten zittern und konnten am Ende doch feiern. Ein Doppelpack verhalf Turbine zum großen Erfolg.

Nur ein Jahr nach dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga ist Turbine Potsdam zurück im Oberhaus. Die Brandenburgerinnen gewannen am Sonntagnachmittag beim FC Ingolstadt mit 2:1 (0:1) und feierten neben dem Aufstieg so auch die Meisterschaft in der zweiten Liga. Die überragende Spielerin war Viktoria Schwalm mit zwei Treffern.

Neben den Potsdamerinnen steigt auch Carl Zeiss Jena in die erste Liga auf.

Potsdam wird kalt erwischt

Turbine begann die Partie drückend und hatte mehr Ballbesitz. Große Teile des Spiels verliefen in den ersten Minuten in der Hälfte der Gastgeberinnen. Umso überraschender kam es zur frühen Führung für Ingolstadt. Die Schanzerinnen nutzten ihre erste Ecke des Spiels und die Unordnung in der Potsdamer Hintermannschaft. Turbine bekam den Ball nicht geklärt und Samantha Stiglmair traf zum frühen 1:0 für die Bayerinnen (11. Minute). Potsdam schüttelte sich nach dem frühen Rückschlag kurz und spielte im Anschluss weiter nach vorne.

Insbesondere Stürmerin Bianca Schmidt wurde von ihren Teamkolleginnen immer wieder gesucht. Die Ex-Nationalspielerin absolvierte in Ingolstadt das letzte Spiel in ihrer Karriere, sorgte zunächst allerdings für nur wenig Torgefahr. Bis zur 31. Minute: Nach einem langen Freistoß kam Schmidt im Strafraum mit dem Kopf an den Ball, doch Ingolstadts Torfrau Franziska Maier parierte stark. Der anschließende Eckball wurde ebenfalls gefährlich, ging aber knapp vorbei – Turbine war nun auch vor dem Tor gefährlicher als die Gastgeberinnen.

Dieses Bild hielt bis zur Halbzeit an: Turbine kam zu einigen weiteren guten Möglichkeiten, bis zum Pausenpfiff fand der Ball aber nicht den Weg ins Tor. Mit dem knappen Rückstand ging es für die Potsdamerinnen in die Pause.

Ingolstadt-Keeperin lässt Turbine verzweifeln

Nach dem Seitenwechsel änderte sich an den Kräfteverhältnissen wenig: Potsdam machte das Spiel, wurde auch sofort - insbesondere durch Standardsituationen - wieder gefährlich, traf aber das Tor einfach nicht. In der 50. Minute kam das Team von Marco Gebhardt zu einer Dreifach-Chance, zweimal Maier und einmal der Pfosten verhinderten den Ausgleich.

Dieser wäre mittlerweile mehr als verdient gewesen, Turbine scheiterte allerdings immer häufiger an der fehlenden Effektivität. Ingolstadts Torhüterin Maier zeigte eine starkes Spiel und sorgte bei Schmidt und ihren offensiven Mitspielerinnen von Minute zu Minute für mehr Verzweiflung.

Viktoria Schwalm erlöst Potsdam

Nach einer guten Stunde sorgte Viktoria Schwalm mit einem Distanschuss dann aber für die Erlösung. Die Außenverteidigerin zog von der Strafraumkante ab und traf unhaltbar für Maier ins rechte Eck (63.). Nun war Potsdam zurück im Aufstiegsrennen.

Und Turbine blieb dran: Ein Angriff nach dem anderen lief in Richtung des Ingolstädter Tors, Potsdam drang auf die Entscheidung. Die fiel in der 75. Minute: Wieder war es Viktoria Schwalm, die erneut aus der Distanz und mit einem Traumtor das 2:1 erzielte. Potsdam stand nun zurück an der Tabellenspitze und musste nicht mehr auf die Parallelspiele von Meppen und Jena achten. Zwischenzeitlich hatten sich beide Klubs an den Brandenburgerinnen vorbeigeschoben.

Bis zum Abpfiff spielte Potsdam weiter konsequent und mit viel Ruhe und konnte sich so nach einem hart erarbeiteten Sieg über den Aufstieg freuen.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 26.05.24, 19:30 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Unberechtigt ist der Vorwurf nicht, schaut man sich die Tordifferenz von Turbine und den Mitfavoriten mal an. Oder anders ausgedrückt: Wir siegen dank später Tore knapp mit 2:1. Meppen und andere haben gestern 4 und mehr Tore gemacht.

  2. 11.

    Das wichtige Siegtor von Viktoria Schwalm wird in Zukunft seinen symbolischen Platz in der langen Geschichte der nationalen und internationalen Popularität, Wertschätzung und Sichtbarkeit des 1. FFC Turbine 71 e. V. einnehmen. Das Traumtor von Viktoria Schwalm aus rund 30 Metern in den Winkel zeigte, dass sich Hartnäckigkeit und Fleiß gegen Kleinmut durchsetzen.

  3. 10.

    Danke für die Tipps!
    Nein, ich habe das Spiel gesehen, und zwar auf sporttotal.tv. Mir ging es darum, dass der rbb während des Spiels nichts brachte.

  4. 9.

    Einen Ticker gibt es auf Fußball.de Videotexttafel 256 vom WDR ist auch ein Tipp. Da ging es heute rauf und runter mit den Turbinen und Jena in der Blitztabelle.

  5. 8.

    Nomen est Omen - Viktoria. Top Job!

  6. 7.

    Glückwunsch. Der schwierige Teil kommt jetzt erst. Mannschaft neu aufbauen und sich irgendwie aus dem ganzen Schlamassel um Potsdams OB und die Stadtwerke befreien. Dazu dann noch sportlich an bessere Tage anknüpfen. Viel Erfolg.

  7. 6.

    Klasse, das Turbine als einer der Pioniere im deutschen Frauenfußball den sofortigen Wiederaufstieg geschafft hat.
    Herzlichen Glückwunsch dazu!

    Und ich drücke alle Daumen, dass der Verein sich wieder ganz oben festsetzen kann!

  8. 5.

    Herzlichen Glückwunsch an die Potsdamerinnen. Klar wird die nächste Saison sehr schwer, weil Turbine keinen großen Profiverein zum Andocken hat. Aber jetzt feiert erstmal schön.

  9. 4.

    Das wurde auch Zeit.. klasse Mädels, starke Leistung!

  10. 3.

    Wenn sich im Sommer nicht sehr viel bei Turbine ändert dürften sie zu den ersten Abstiegskandidatinnen zählen. Der Abgang von Bianca Schmidt schmerzt besonders und Jennifer Cramer ist weiterhin viel zu undiszipliniert (5 mal Gelb und 1 mal Rot ist Ligarekord).
    Vor ein paar Jahren waren die ca 1000 bis 1300 Fans pro Heimspiel in Potsdam ziemliche Spitze in der Liga, diese Saison lag der Zuschauerschnitt aller Vereine in Liga 1 bei bei ca 2900...
    Kader, Finanzen, Strukturen, Trainingsbedingungen - das sind sehr viele Baustellen.

  11. 2.

    Meine Glückwünsche nach Potsdam. Gerade auch, weil es eine der wenigen Vereine im Frauenfussball ist, die nicht als Anhängsel eines Männerbundesligisten trotzdem seinen Weg geht. Das ist noch ehrlicher Frauenfussball! Ich hoffe ihr spielt in der Bundesliga eine gute Rolle!

  12. 1.

    Turbine hat es geschafft - herzlichen Glückwunsch und beste Wünsche für die Zukunft in der 1. Liga!
    Der rbb aber hat es fertiggebracht, bei diesem für die Frauen so wichtigen Spiel noch nicht mal einen Ticker einzurichten.
    Shame on you!

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