DFL-Mitgliederversammlung - Bundesliga-Spielbetrieb ruht bis mindestens 2. April

Der Ball rollt vorerst nicht: Der Spielbetrieb in der Fußball-Bundesliga soll noch mindestens bis zum 2. April ruhen, wie die DFL jetzt beschlossen hat. Eine längere Auszeit bleibt weiterhin eine Option.
In der Bundesliga und der 2. Liga ruht wie erwartet bis mindestens 2. April der Ball. Einen entsprechenden Vorschlag des DFL-Präsidiums beschloss am Montag die Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) bei ihrem außerordentlichen Treffen in Frankfurt/Main. "Das bedeutet natürlich nicht", betonte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert, "dass wir ab dem 3. April wieder spielen."
Seit vergangenen Freitag ist der Spielbetrieb in der Bundesliga und der 2. Liga erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg ausgesetzt, der 26. Spieltag war abgesagt worden. Von der nun beschlossenen Unterbrechung ist wegen der angedachten Länderspielpause nur der 27. Spieltag (20. bis 22. März) betroffen. In der Woche ab dem 30. März wollen sich die Vereine erneut abstimmen.
Der Berliner Senat hatte zuvor bereits erklärt, dass in der Hauptstadt mindestens bis zum 19. April kein Profifußball gespielt wird. Wie die Behörde am Wochenende beschloss, wird der "Sportbetrieb auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen, Schwimmbädern, Fitnessstudios u. ä. untersagt“.
Seifert: Geisterspiele seien "in naher Zukunft die einzige Chance"
Geisterspiele seien "in naher Zukunft die einzige Chance", äußerte Seifert zudem. "Deshalb bitte ich um Verständnis und Unterstützung, dass wir darüber nachdenken müssen." Es gebe "keinen Zweifel, dass die Eindämmung des Coronavirus Vorrang vor allem hat".
Am vergangenen Freitag hatte die DFL nach massiver Kritik und langem Hin und Her den eigentlich für das Wochenende geplanten 26. Spieltag abgesagt. Die Branchengrößen hatten das zögerliche Krisenmanagement im Anschluss auch mit finanziellen Zwängen begründet. Hintergrund sind Zahlungen aus dem milliardenschweren TV-Vertrag, die nur fällig werden, wenn auch tatsächlich gespielt wird.
Verlegung der Fußball-EM würde der Bundesliga mehr Zeit geben
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte unlängst von der "größten Krise des deutschen Profi-Fußballs" gesprochen. Sollte die Saison wegen der Krise nicht beendet werden können, drohen Einnahmeverluste in Höhe von rund einer dreiviertel Milliarde Euro. Auch deshalb war längst über Solidarfonds innerhalb der Ligen diskutiert worden.
Von großer Bedeutung für den deutschen Fußball wird der Ausgang der UEFA-Konferenz am Dienstag sein. Die Europäische Fußball-Union berät über die Verlegung der Fußball-EM 2020 in den kommenden Winter oder den Sommer 2021. Sollte das Turnier aufgrund der Verbreitung von Sars-CoV-2 wie erwartet nicht wie ursprünglich geplant vom 12. Juni bis zum 12. Juli stattfinden, hätten die nationalen Ligen bis zum 30. Juni Zeit, ihre Saison abzuschließen.