Einsatz in Elbe-Elster - Waldbrand bei Falkenberg wird auch mit Feuer bekämpft

Fr 29.07.22 | 21:39 Uhr
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Fachkräfte der gemeinnützigen Hilfsorganisation @fire bei der Arbeit im Einsatzabschnitt Süd unweit der B 183 im Juli 2022. (Quelle: Pressestelle Kreisverwaltung/Torsten Hoffgaard)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 29.07.2022 | Diana Azzam | Bild: Pressestelle Kreisverwaltung/Torsten Hoffgaard

In den Waldbrand-Gebieten bei Falkenberg löscht die Feuerwehr zurzeit vor allem Glutnester. Gleichzeitig setzen die Einsatzkräfte selbst Feuer ein, um dem Brand Nahrung zu entziehen. Insgesamt entspannte sich die Lage am Freitag leicht.

Beim Waldbrand bei Falkenberg (Elbe-Elster) wird seit Freitagvormittag an der Bundesstraße 183 gezielt Feuer gelegt. Dabei brenne die gemeinnützige Hilfsorganisation "@fire" Vegetation auf einer Strecke von rund 1.300 Metern ab, teilte Landkreissprecher Thorsten Hoffgaard am Nachmittag mit.

"Durch den kontrollierten Feuereinsatz kann die Brandlast unter anderem durch Totholz oder Schlagabraum reduziert und Schadensfeuern und deren verheerender Zerstörung vorgebeugt werden", so der Sprecher. Dadurch werde an der B183 dauerhaft verhindert, dass das Feuer auf die andere Straßenseite übergreift.

Nachdem die Einsatzkräfte im Brandgebiet von Kölsa-Rehfeld am Freitag aufgestockt worden waren, spricht der Landkreis am Abend von einer leichten Entspannung. Das Feuer konnte erfolgreich bekämpft werden, wie Landrat Christian Heinrich-Jaschinski (CDU) nach einem Besuch vor Ort mitteilte. Er bedankte sich bei allen Helfern für "ihren unerschrockenen Einsatz, Mut und die Hilfsbereitschaft".

Hubschrauber stehen für Löscharbeiten noch bis Sonntag bereit

Laut Hoffgaard waren am Freitagnachmittag rund 360 Einsatzkräfte auf insgesamt rund 430 Hektar damit beschäftigt, den Brand vom Boden aus zu bekämpfen. Zuvor habe eine Drohne genaue Einsatzinformationen geliefert.

Am Abend waren Hoffgaard zufolge noch 250 Kräfte im Einsatz. Immer wieder komme es zu kleinen Feuern. Die Transporthubschrauber der Bundeswehr stehen demnach noch bis Sonntag in Bereitschaft, um beim Löschen helfen zu können. Das gelte auch für zwei Pionierpanzer und Löschfahrzeuge der Bundeswehr.

Der Waldbrand bei Falkenberg in Bildern

Ende der Löscharbeiten unklar

In der Nacht und auch am Freitag hatten Pionierpanzer erneut Schneisen geschlagen und auch Wege angelegt, damit die Feuerwehrleute mit ihren Löschfahrzeugen besser in das unwegsame Gelände gelangen können. "So sind in den zurückliegenden Stunden eine ganze Reihe von breiten Wegen im Brandgebiet entstanden, auf denen die Löschkräfte problemlos durch das unwegsame Gelände zu möglichen Brandstellen kommen", so Hoffgaard am Freitagnachmitttag.

Das Technische Hilfswerk hilft bei Schneisen- und Wegebau sowie bei der Wasserversorgung für die Löschfahrzeuge. Auch Wasserwerfer der Polizei sind im Einsatz. Zudem gab es Aufklärungsflüge von Hubschraubern der Bundeswehr, um mögliche Brandherde zu lokalisieren.

Badeverbot aufgehoben - Sperrung der B183 bleibt bestehen

Wie lange die Löscharbeiten noch dauern werden, ist noch nicht absehbar. Aktuell geht es nach Angaben des Landkreises vor allem darum, Glutnester aufzuspüren und zu verhindern, dass daraus ein offenes Feuer entsteht. Im Laufe des Donnerstags war dies mehrfach geschehen.

Im Naherholungsgebiet Kiebitz wird nach Angaben des Landkreises das ausgesprochene Badeverbot ab Samstag aufgehoben. Es war wegen der Wasseraufnahme der Löschhubschrauber erlassen worden. Dagegen bleibe die Sperrung der Bundesstraße B183 zwischen Beilrode und Marxdorf weiter bestehen.

Bürgertelefon auch am Wochenende geschaltet

Für Fragen der Bevölkerung bleibe das Bürgertelefon auch am Wochenende geschaltet, so der Landkreis. Es ist demnach unter 03535 46-4004 zwischen 7 bis 19 Uhr zu erreichen.

Der Waldbrand war am Montag ausgebrochen und hatte sich sehr schnell auf bis zu 800 Hektar ausgebreitet. Aktuell erstreckt sich die Brandbekämpfung nach Angaben des Landkreises auf ein Gebiet von 550 bis 600 Hektar.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 29.07.2022, 19:30 Uhr

17 Kommentare

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  1. 17.

    @ Heike, und ich frag mich, warum Sie meinen, wir wären der Nabel der Welt? Andere Bundesländer haben auch Probleme.

  2. 16.

    Ich möchte an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für Ihre Unterstützung aus Prettin aussprechen. Jegliche Hilfe hat in der Summe dazu geführt, dass NIEMAND im betroffenen Gebiet sein zu Hause verlor.
    ES IST SEHR TRAURIG, DASS DIE ANHALTINISCHEN HELFER NICHT ERWÄHNT WORDEN SIND.

  3. 15.

    Feuer mit Feuer bekämpfen, um den Sauerstoff zu entziehen, ist ja nun keine neue Methode der Brandbekämpfung. Ich frage mich schon lange, weshalb das nicht praktiziert wird.
    Ach so, das machen die Leute, die nwv. in Waldes Nähe grillen oder die Kippen aus dem Autofenster werfen? Sarkasmus off
    So oft, wie es dieses Jahr brennt, egal wo überall, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass das überall verrottende Munition, das Harz der Kiefern oder weißer Phpsphor, der sich an der Luft bei 34°C selbst entzündet, sein soll. Und trockene Gewitter gab es m. W. auch nicht.
    Der Einsatz von Drohnen ist wirklich sinnvoll, nicht nur Brände frühzeitig zu entdecken, ...

  4. 14.

    Woran macht man denn solch eine Ausbildung fest? In Thüringen gibt es ganz andere Waldbestände als in Brandenburg mit den Kiefer Monokulturen. Dort sind ganz andere Techniken gefragt als hier bei uns. Von daher würde das wohl nicht viel mehr bringen. Auch sind Böden und Trockenheit anders als in Thüringen. Wenn es danach geht, wird es überall Leute geben, die für sowas ausgebildet sind, auch hier bei uns in Elbe Elster gibt es da Einige.

    Eine Tüte Deutsch wäre im Übrigen nicht schlecht...

  5. 13.

    Der war echt gut, Daumen hoch, wenn es ginge. Es wurde auch im RBB in diversen Fernsehbeiträgen gesagt, dass Feuerwehren aus anderen Bundesländern geholfen haben.

  6. 12.

    "Leider wird das in den Medien nicht Kommuniziert. "
    Das stimmt so nicht.
    Ich habe zumindest beim RBB Meldungen zu Kräften aus NRW und SA, und beim MDR mindest Bayern mitbekommen.
    Aber was soll denn in den Meldungen stehen? Soll die so einleitend sein:

    Ein Panzer Marder aus Bundesland xxx vom Bataillon aaa zur Schneisenbildung im Jagen 4711 mit 2 Angehörigen der Bundeswehr besetzt, ein TLF aus Bundesland yyy von der Feuerwehr bbb mit 5 Mann Besatzung vor dem Waldweg "zum toten Hasen" zur Druckerhöhung, das Katastrophenschutzteam des technischen Hilfswerks aus dem Bundesland zzz, welches von 35 Kameraden beim verladen ihrer Technik am gestrigen Abend nach einer 500KM Fahrt heute am Dorfteich in ccc mit 6 Personen die Aufrechterhaltung der Wasserversorgung sicherstellt, sind in (Ort) (Ortslage) zwischen Ortseingang und Ortsausgang unermüdlich im Einsatz, nachdem der örtliche Tankstellenbetreiber zugesichert hat, die Betankung der sicherzustellen.

  7. 11.

    Es waren und sind auch Kräfte aus anderen Bundesländern im Einsatz, zum Beispiel aus Sachsen Anhalt. Leider wird das in den Medien nicht Kommuniziert. Wir waren mit ca. 45 Kammeraden aus dem Landkreis Wittenberg, etlichen Fahrzeugen und einem Versorgungszug zwei Tage zur Unterstützung dort.

  8. 10.

    erstmal ein großen dank an allen Einsatzkräfte die sich abarbeiten rund um die Uhr
    jetzt mein anlegen ich weiß das in Thüringen Ilm-Kreis Feuerwehrleute gibt die Ausgebildet sind in Waldbrand Bekämpfung und keine anfrage kam bis jetzt vielleicht einfach mal anfragen und es sagt keiner nein von denn

  9. 9.

    Es waren und sind auch Kräfte aus anderen Bundesländern im Einsatz, zum Beispiel aus Sachsen Anhalt. Leider wird das in den Medien nicht Kommuniziert. Wir waren mit ca. 45 Kammeraden aus dem Landkreis Wittenberg, etlichen Fahrzeugen und einem Versorgungszug zwei Tage zur Unterstützung dort.

  10. 8.

    Kompetenzgerangel, Borniertheit, die Angst das die Anforderung von Hilfe als Versagen gewertet wird, usw. Kurz, die Verantwortlichen tragen ihr Gesäß am Bindfanden und haben nix dazugelernt, noch nicht mal aus der jüngeren Geschichte.

  11. 7.

    Sie vergessen das es fast in der ganzen Republik Staubtrocken ist und die Waldbrandgefahr hoch ist
    Klimawandel lässt grüßen

  12. 5.

    Ich verstehe es einfach nicht!
    Warum wartet man bis sich die Feuer weiter ausbreiten?
    Warum wartet man bis die Feuerwehrleute völlig "ausgebrannt" sind?
    Warum werden nicht SOFORT hunderte Helfer und zig Löschfahrzeuge, um alles schon "im Kleinen" einzudämmen?
    Warum wird in unserem Land immer gewartet, bis es fast zu spät ist?
    Siehe Personal an Krankenhäusern/Schulen/Kitas, kaputten Brücken/Schleusen/Straßen, auch SEZ und andere Gebäude usw.

    Ich bin wahrscheinlich einfach zu naiv und sehe nicht das Große und Ganze.
    Oder vorallem das Geld, von dem alles abhängt? Und nur darum geht's doch?

  13. 4.

    Der im Artikel genannte Löschpanzer ist nicht von der Bundeswehr, sondern von einem zivilen Anbieter und wurde vom Landkreis Nordsachsen angemietet.

  14. 3.

    Gegenfeuer haben wir auch schon Mitte der 70-ger Jahre gemacht und sind erfolgreich gewesen. Gerade bei Wipfelbränden.
    Es war nicht alles schlecht zu alten Zeiten.

  15. 2.

    Warum nur Helfer aus Brandenburg....Helfer aus der ganzen Republik währen eine Maßnahme. Ich frage mich warum das noch nicht passiert ist.
    Das gleiche gilt für die Sächsische Schweiz.

  16. 1.

    Tja, wer hätte das gedacht, das das Personal auch irgendwann mal ausgelaugt ist und sich abmeldet?
    Brandenburg allein wäre mit seiner Personalsituation schon am Limit, wenn nicht aus anderen Bundesländern Nachschub käme.

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