Prozessfortsetzung am Montag - Polizei stellt Suche nach vermisstem Döberner in Südafrika vorerst ein

Mo 06.03.23 | 15:29 Uhr
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Zahlreiche Menschen versammeln sich am Strand von Kapstadt, um an den Vermissten aus Döbern zu gedenken (Quelle: rbb)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | Markus Reher | 06.03.2023 | Bild: rbb

Seit fast drei Wochen ist ein 22-Jähriger aus Döbern in Südafrika verschwunden. Gegen fünf Männer, die ihn mutmaßlich überfallen haben, läuft bereits der Prozess - doch von dem Opfer fehlt noch immer jede Spur. Nun hat die Polizei die Suche eingestellt.

Die südafrikanische Polizei hat die Suche nach einem jungen Mann aus Döbern (Spree-Neiße) vorerst eingestellt. Das berichtete ARD-Korrespondentin Jana Genth am Montag aus Südafrika. Die Suche am Wochenende habe keine neuen Anhaltspunkte für den Verbleib des 22-Jährigen ergeben. Sollte es neue Anhaltspunkte geben, werde die Polizei ihre Suche fortsetzen, so Genth. Am Wochenende hatten sich auch Wandergruppen und Anwohner an der Suche beteiligt.

Am Montag wurde unterdessen am Amtsgericht von Wynberg, einem Vorort von Kapstadt, der Prozess gegen fünf Männer fortgesetzt. Sie stehen unter Verdacht, den 22-Jährigen überfallen zu haben. Eric Ntabazalia von der nationalen Strafverfolgungsbehörde NPA erklärte, dass alle fünf Verdächtigen vor Gericht erschienen seien und dass sie im Besitz von Gegenständen gewesen seien, die dem vermissten Döberner gehörten. Sie seien deshalb wegen eines Raubüberfalls angeklagt worden.

Nächster Prozesstag am 4. Mai

Im Prozess erhoffen sich die Ermittler Erkenntnisse darüber, was die Männer dem Lausitzer möglicherweise angetan haben - und wo. Damit könnten sie wichtige Hinweise für das Auffinden des 22-Jährigen liefern.

Wie Genth berichtete, war die Anhörung am Montag jedoch nur kurz. Die Angeklagten hätten lediglich erklärt, der Deutsche sei nach dem Überfall weggelaufen. Bereits in der vergangenen Woche hatten die Männer zugegeben, den Döberner überfallen und ausgeraubt zu haben. Laut Polizei konnte ihnen bislang aber noch keine direkte Verbindung zu dem Opfer nachgewiesen werden.

Die Staatsanwaltschaft habe am Montag mehr Zeit für weitere Ermittlungen erbeten, sagte Ntabazalia. Dazu gehören demnach die Vernehmung von Zeugen, DNA-Analysen sowie eine Auswertung der Handy-Kommunikation der Angeklagten. Am 4. Mai soll es den nächsten Gerichtstermin geben.

Seit fast drei Wochen vermisst

Der 22-jährige Döberner war Anfang Februar nach Südafrika gereist und hatte in einer Airbnb-Unterkunft übernachtet. Seit dem 15. Februar gilt er als vermisst. Ein Foto einer Sicherheitskamera zeigte ihn zuletzt in Sportkleidung auf dem Weg zu einem Wanderpfad am Karbonkelberg in Hout Bay, einem weiteren Vorort von Kapstadt.

In einer Suchanzeige auf Facebook hieß es, der Mann sei für den 16. Februar zu einem Surfkurs angemeldet gewesen, dort aber nie erschienen. Seine Kleidung und auch Wertgegenstände habe er in seiner Unterkunft gelassen.

Die deutsche Botschaft bestätigte, dass sie über den Fall informiert sei und mit den Angehörigen des Vermissten und mit den örtlichen Behörden in Kontakt stehe.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.03.2023, 16:40 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Einzig in den Squatter Camps haben Fremde nichts verloren. Ansonsten ist man in Südafrika genauso sicher wie in Deutschland.

  2. 1.

    Ein Weißer sollte dort nicht alleine wandern oder sonst wohin gehen.

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