Radfahrer haben immer Vorrang - Cottbus hat seine erste Fahrradstraße

Fr 03.11.23 | 14:10 Uhr
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Arbeiter bringen am 02.11.2023 auf einer Straße in Cottbus das Symbol für die Fahrradstraße auf. (Foto: rbb/Aline Anders-Lepsch)
Audio: Antenne Brandenburg | 03.11.2023 | Holger Keßler | Bild: rbb/Aline Anders-Lepsch

In der Cottbuser Innenstadt gibt es nun eine erste Fahrradstraße. Sie ist in der Puschkinpromenade in der Nähe der Stadthalle entstanden, zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Zimmerstraße/Am Spreeufer. Am Donnerstag wurde die Fahrbahn markiert und am Freitag die Schilder montiert, hat die Stadt Cottbus mitgeteilt.

Die Puschkinpromenade sei eine der wichtigsten Alltagsradrouten der Stadt. "Viele öffentliche Einrichtungen, die vor allem von Kindern besucht werden, liegen jetzt an der Fahrradstraße", so die Stadt. Dazu gehören zum Beispiel die Erich-Kästner-Grundschule und das Konservatorium.

Arbeiter bringen am 02.11.2023 auf einer Straße in Cottbus das Symbol für die Fahrradstraße auf. (Foto: rbb/Aline Anders-Lepsch)
Arbeiter bringen die Bodenmarkierung auf | Bild: rbb/Aline Anders-Lepsch

Radler dürfen nebeneinander fahren

Auf der Fahrradstraße dürfen wie bisher auch Autos fahren, allerdings haben Radfahrer ab sofort immer Vorrang. "Der Autoverkehr darf den Radverkehr weder behindern noch gefährden und muss seine Geschwindigkeit entsprechend anpassen", heißt es von der Stadt. "Für alle gilt maximal Tempo 30." In der Straße dürfe auch in Zukunft "weitgehend" so geparkt werden, wie bisher.

Nach Angaben der Stadt ist die wichtigste Änderung, dass Fahrer auf der Puschkinpromenade ab sofort an der Kreuzung Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße Vorfahrt haben. "Damit können Fahrradfahrer zwischen der Käthe-Kollwitz-Brücke und der Friedrich-Ebert-Straße ohne zu warten durchfahren."

Neu ist auch, dass nun Radfahrer offiziell nebeneinander fahren dürfen. Die Stadt ruft aber "alle Verkehrsteilnehmer [...] zu erhöhter Vorsicht und gegenseitiger Rücksichtnahme" auf.

Erfahrungen für neues Radkonzept sammeln

Die Stadt hofft, dass durch die Fahrradstraße die Radfahrer nicht mehr auf den Wegen im angrenzenden Park an der Puschkinpromenade unterwegs sind, sondern diese nur noch von Fußgängern genutzt werden. Weil das aber nicht rund um die Uhr kontrolliert werden könne, setze die Stadtverwaltung "auf Vernunft, Gewöhnung an die neuen Regelungen und Angebote sowie auf gegenseitige Rücksichtnahme", heißt es.

Mit der Radstraße will Cottbus auch Erfahrungen sammeln, die dann in das neue Radverkehrskonzept der Stadt einfließen sollen. Dabei werde auch geprüft, ob weitere Fahrradstraßen eingerichtet werden können. "Ziel ist es, die Bedingungen für den Radverkehr in der Stadt als ökologisches und gesundes Mittel der Fortbewegung schrittweise zu verbessern", so die Stadt weiter. Dafür sollen weitere Radwege saniert und zwei Fahrradparkhäuser gebaut werden. Diese sind an der Nord- und an der Südseite des Hauptbahnhofs geplant.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.11.2023, 07.30 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Verkehrsregeln lernen und einhalten,Licht am Rad,nicht immer senkrecht haben ,helle Kleidung tragen und weitere Selbstverständlichkeiten für radfahrende Verkehrsteilnemer würden auch neenge helfen.

  2. 12.

    Nachtrag: Radfahrer denken ihnen gehört die Welt, so ist es aber nicht!
    Manchmal habe ich den Eindruck , sie provozieren mit Ansicht, damit sie einen Grund haben, die Autofahrer abkanzeln zu können. Soweit so gut. Es wäre schön, wenn in diesen schweren Zeiten , wenigstens in dieser Stadt und Land alles friedlicher auf den Straßen zugehen würde .
    Denkt mal drüber nach , in diesem Sinne , schönes Wochenende

  3. 11.

    Was ist eigentlich in unseren Städten los? Zu viele Autos zu wenig Radwege, Gefahr für Radfahrer? Verstehe ich alles! Jetzt kommt aber das aber! Radfahrer bekommen allen Willen , wer bezahlt das für die Radler? Die Steuergelder der Autofahrer werden für sichere Radwege und nun auch Radstrassen verwandt. Okay, aber dann müssen Radfahrer auch mit Steuern und vor allem Kennzeichen bedacht werden, weil zu 80% Radfahrer rote Ampeln ignorieren. Da wird Kreuz und quer gefahren. Ob rot oder nicht!

  4. 9.

    "Lebensversicherung" - eventuell reduziert eine ständige Lichtanlage vorne und hinten, immer funktionierende Bremsen (gehören sonderbarer Weise nicht zur Verkehrssicherheit) den Beitragssatz.
    Aber vielleicht ist dur ne Zähl-Klicker-Aktion die Nutzung eindrucksvoll nachgewiesen werden.

  5. 8.

    Genau so mache ich es auch. Diese Fahrradstraße ist Unsinn. Desweiteren sollten alle jene welche die örtlichen Verhältnisse nicht kennen hier mal ihren Kommentar gegen die Autofahrer stecken lassen. Da gibt es genug Platz zum Parken selbst wenn vier Fahrräder nebeneinander fahren.

  6. 7.

    Die Idee ist richtig und gut. Nur frage ich mich, wer das überprüft. Ich erlebe sogar auf Spielstrassen, das Autofahrer Kinder von der Straße weghupen. Mich wollte sogar einer anfahren, weil ich mit meinen Enkelkindern nicht schnell genug aus dem Weg ging.
    Nur weil Autofahrer glauben fahren zu dürfen, werden die sich auch unerlaubt das Recht nehmen. Bei einer Anzeige hast du keine Chance.
    Das Einzige was hilft ist ein Durchfahrverbot. Es gibt zu viele Menschen ohne Einsichtsfähigkeit.

  7. 6.

    Wo ist jetzt der extra Vorteil an dieser "Fahrradstraße"? Ist doch wie immer: Fahrradfahrer fahren auf der Straße nebeneinander... oder wie im Bild oben zu sehen auf dem Gehweg. Die Autos fahren wie immer mangels Überholmöglichkeiten dann hinter den Fahrradfahrern hinterher und parken wie immer. Dazu hätte es keine eigene Bemalung gebraucht. Das ist normaler Innenstadtverkehr.

  8. 5.

    Genau hier hätte eine Spielstraße mit Schrittgeschwindigkeit viel mehr Sinn gemacht und eine echte Einbahnstraße. Insbesondere vor dem Konservatorium. Dort ist immer ein reges ein- und aussteigen von Kindern in Autos.
    Als Fahrradfahrer benutze ich doch eher den Weg im parallel verlaufenden Puschkinpark.

  9. 4.

    Überflüssig….

  10. 3.

    Das Bild ja mal wieder ganz besonders passend ausgesucht: Radfahren auf dem Fußweg, noch dazu als Geisterfahrer, dürfte wohl auch auf der "Fahrradstraße" knapp einen Hunderter kosten. Und an der Ampel an der Käthe-Kollwitz-Brücke "ohne zu warten durchfahren" kostet dann ggf. zusätzlich noch einen Krankenhausaufenthalt und ein neues Fahrrad. Nun ja...

  11. 2.

    Frei für pkw und zugeparkt. Alibimaßnahme also. Durchfahren ohne zu warten machen wohl auch nur Menschen mit einer tollen Lebensversicherung.

  12. 1.

    Na endlich, ein erster Anfang.

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