Insolventer Kaufhauskonzern - Onlinehändler will 47 Galeria-Standorte übernehmen - Cottbuser Filiale auf Liste

Mo 07.11.22 | 17:02 Uhr
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11.10.2022, Galeria Kaufhof Cottbus, ehemaliges Konsument Warenhaus (Quelle: dpa/Andreas Franke)
Audio: Antenne Brandenburg | 07.11.2022 | Martin Schneider | Bild: dpa/Andreas Franke

Ein Onlinehändler will einen großen Teil der Filialen der angeschlagenen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof übernehmen. Das Unternehmen hat vor Kurzem erneut Insolvenz beantragt. Auf der Wunschliste steht auch eine Brandenburger Filiale.

Der Onlinehändler Buero.de will in Deutschland 47 Filialen der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof übernehmen. Ein entsprechendes Angebot habe der Kaufinteressent dem Insolvenzverwalter gemacht, sagte Buero.de - Geschäftsführer Markus Schön rbb|24 am Montag und bestätigte damit Medienberichte.

Auf der Liste mit den 47 Standorten stehe die Cottbuser Filiale als einzige aus Brandenburg. Schön kündigte an, dass es im Falle einer Übernahme keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde. Er könne sich vorstellen, die Art der Warenpräsentation anders zu gestalten. Alle Veränderungen würden Schritt für Schritt passieren, so Schön weiter.

Zeitplan für mögliche Transaktion noch ungewiss

Es sei im Moment nicht absehbar, wann es zu einer Transaktion kommen könnte, sagte Schön rbb|24. Der neue Insolvenzverwalter brauche Zeit, um sich in die Materie einzuarbeiten. Buero.de jedenfalls sei schnell handlungsfähig. Sollte Buero.de den Zuschlag für den Kauf von 47 Galeria-Filialen bekommen, würden sie nicht mehr unter diesem Namen weitergeführt werden. Es gebe bereits Ideen für einen neuen Namen, die Markenrechte dafür würden zur Zeit beantragt, sagte Schön.

Jeder dritten der insgesamt 131 Filialen in Deutschland droht das Aus

Galeria Karstadt Kaufhof hat zum zweiten Mal seit 2020 Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt - das Ziel des Verfahrens lautet Sanierung. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz kündigte harte Einschnitte an. Nur ein harter Kern werde von den jetzt 131 Kaufhäusern übrig bleiben, sagte er. Welche das sein könnten, hat das Handelsunternehmen noch nicht mitgeteilt. In Berlin gibt es zehn Galeria-Filialen, in Brandenburg zwei.

Am Montagnachmittag kündigte ein Sprecher des Mutterkonzerns Signa an, dass weitere Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden sollen. Wie viel genau, blieb aber offen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 07.11.2023, 16.30 Uhr

28 Kommentare

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  1. 28.

    "Ich möchte ich mir die Sachen, die ich mir gedenke anzuschaffen, vor dem Kauf ansehen."
    Eben. Karstadt Steglitz. Deswegen habe ich das ja geschrieben. Da können Sie sogar die Riesaer Nudeln vor dem Kauf ansehen. :-)
    Möglicherweise geht das sogar auch in anderen Karstadt-Häusern, nur da weiß ich es nicht sicher... :-))

  2. 27.

    Das Konzept des stationären Vollsortimenters hat sich überlebt. Heute kann man online seinen Bedürfnissen entsprechend online auf spezielle Anbieter oder Plattformen zurückgreifen anstatt ewig durch Geschäfte tingeln zu müssen...

  3. 26.

    Ich glaube, ich war vor mehr als 20 Jahren das letzte mal bei Galeria Kaufhof. Danach habe ich für mich beschlossen, nein, brauche ich für meine Einkäufe nie wieder. Absolut überflüssig für den Einzelhandel, nur um das Personal tut es mir leid.

  4. 25.

    Heutzutage setzt man wahrscheinlich mehr auf Masse, statt auf Klasse. Ausserdem haben Wir doch wohl eindringlich gelernt, das der ganze Schrott, sowieso nur aus China, Russland, oder sonstwo in der Welt kommt. Und für immer den Selben China Schrott benötigt man eben nur noch Schrott Läden und keine Kaufhäuser mehr. Billig auf der Welt einkaufen und teuer in Deutschland verkaufen - hat der Kunde auch irgendwann, die Schn... voll von und braucht dann nur noch einen ,,billigen Supermarkt,, Viele Grüße.

  5. 24.

    Das würde ich auch gern, aber in der neuen Galeria Kaufhof in Tegel gibt es nur ein eingeschränktes Sortiment, nicht ist mit Hemden, Hosen (nur in Standdard S, M, ...), Ersatzteile für Schnellkochtopf und auch Verkkaufspersonal muss mann suchen. Schade, ist halt kein Kaufhaus mehr.

  6. 23.

    Die letzte Neueröffnung eines klassischen Kaufhauses ist sicherlich sehr lange her. Nur liegt das nicht an den kleineren Einzelhändlern, die auf Ankermieter angewiesen sind, die viele Kunden anlocken. Doch das ist genau das Problem: Das Einkaufsverhalten hat sich geändert. Das klassische Kaufhaus stirbt seit langen Jahren einen langsamen Tod, trotz Konsolidierung auf nur noch einen Anbieter. Hier in Berlin versinnbildlich sich das an der Wilmersdorfer Straße, die früher die Einkaufsstraße für den normalen Bedarf gewesen ist.

  7. 22.

    Ich möchte ich mir die Sachen, die ich mir gedenke anzuschaffen, vor dem Kauf ansehen.

  8. 21.

    Einfach mal freuen, dass es Hoffnung für die Geschäfte und die Mitarbeiter/innen gibt? Die ganzen Schlaumeier und Besserwisser können dem Investor ja später mit Rat und Tat zur Seite stehen!

  9. 20.

    Naja also ich fände abreißen eigentlich nicht so gut, dann muss man ja schon wieder was neues bauen und wir haben ja jetzt schon kaum noch Holz und so. Ich glaube, das is nicht so gut fürs Klima. Aber wenn ich richtig informiert bin brauchen wir doch dringend Kitas, man könnte doch eine schöne Kita da reinbauen, mit Rutschen und so. Da ist viel Platz. Das stell ich mir toll vor.

  10. 19.

    "Es wäre auch daran zu denken, ... starke Artikel, die im Osten produziert werden, anzubieten. Argenta, Berggold, Halloren, Rotkäppchen, Kahla, Apolda usw. Riesa, Bautzen...
    Wie oft in den letzten dreißig Jahren waren Sie denn so bei Karstadt? :-))
    Kahla-Porzellan können Sie zum Beispiel in Steglitz mühelos kaufen. Halloren wahrscheinlich (kann mich jetzt nicht dafür verbürgen), Rotkäppchen auf jeden Fall, ebenso Riesaer Nudeln und Bautzener Senf (wenn die gemeint waren)...

  11. 18.

    Ja genau: mehr Bäume, Grünflächen und Co. und zum Beispiel Wasserspiele/Springbrunnen in den Bummelmeilen. Aber die Politik mit ihren Familien kauft doch wahrscheinlich selbst, lieber online und fährt mit dem SUV auf der grünen Wiese einkaufen, statt mit dem ÖPNV in die Innenstadt.

  12. 17.

    Da haben Sie Recht!Es ist ja das, was mich neben dem Kampf, um die i.d.R.architektonisch annehmbaren u. innen schön gestalteten Häuser zu erhalten, aufregt,muss der Bummelboulevard mehr bieten. Also meine "Heimstrecke" ist da schon auf einem guten Weg. Unten fährt eine U-Bahn u. trotzdem wurden immerhin 3 Paare (!)von Bäumen neu 'in den Straßenraum eingegliedert'! Nur fehlt da noch einiges! denn dort fahren dort noch Autos, der Wechsel, weil die Vielfalt der Läden GsD noch(!)vorhanden ist, wird durch das Gegenüber der Läden animiert, ist aber nicht ganz ungefährlich. Außerdem, könnte man in einem weiteren Teil der Straße, die ganz ohne Bäume ist, noch mehr Exemplare 'einordnen'! Das ist wohl eine offensichtlich sehr schwer zu handhabende Aufgabe. Mit mir als Stadtrat würde so etwas einfach nicht mehr durchgehen! Dabei sind Wasserspiele in vielgestaltiger Form, auch mal mit kompakten farbigen Glas experimentieren, sehr wichtige und schöne Objekte. Mit Bäumen&Sitzgelegenheiten - top.

  13. 16.

    Zwei Konzepte:
    1.) Immobilie verscheuern, kassieren
    2.) Immobilien zu Lagerhäusern umfunktionieren, selbst nutzen oder teilvermieten.

  14. 15.

    Anders als Amazon und Co. müssen Kaufhäuser neben den Betriebskosten auch Steuern zahlen. Da sollte der Staat endlich mal eingreifen und diesen enormen Wettbewerbsvorteil abstellen. Wenn Amazon sein Personal vernünftig bezahlt und auch volle Steuern zahlt, dann würde es online teurer werden und Kaufhäuser hätten wieder mehr Chancen.

  15. 14.

    „Signa soll auf die Kaltmieten verzichten“

    Quatsch, verzichten Sie doch auf Ihr Einkommen.

  16. 13.

    Dann sollten die Städte und Innenstädte erstmal an ihrer Attraktivität arbeiten und kräftig investieren. Mit den Innenstadt Konzepten von 1975, kommt man da, bestimmt nicht weiter. Schon der Klimawandel, mit extremer Hitze im Sommer, vertreibt doch die Menschen aus den Einkaufsstrassen.

  17. 12.

    Buero Kaufhaus wird dann der neue Name ??

  18. 11.

    Auch wenn bueru.de übenimmt, muss über neue Konzepte der Verkaufsgestaltung nachgedacht werden. Bisher sind diese Kaufhäuser nur etwas für Marken-Fetischisten, aber nicht für den, der wirklich ein Bekleidungsstück sucht. Das Festhalten am Markenkonzept konnte in einem solchen Kaufhaus nicht funktionieren, weil die Marken in der Regel ihre eigenen Stores haben. Auch die sog. Konzeptstores müssen hinterfragt werden, denn für Otto Normalo ist das Gesamtkonzept von der Kleidung bis zum Taschenkalender auf einem höheren Preisniveau - wie genüsslich erläutert, - eben nicht machbar.
    Ein Kaufhaus muss Alltagsbedarf für jede Geldtasche anbieten ohne-das ist die Kunst - ins Billigstsegment abzurutschen. Es wäre auch daran zu denken, gerade bei den Häusern in Brandenburg, Berlin(Ost)auch starke Artikel, die im Osten produziert werden, anzubieten. Argenta, Berggold, Halloren, Rotkäppchen, Kahla, Apolda usw. Riesa, Bautzen - alle würden sich freuen, wenn man den Existenzkampf derart belohnt

  19. 10.

    Kaufhäuser müssen wie alle anderen Geschäfte rentabel sein. Wer noch Läden in der Stadt möchte, sollte dort auch einkaufen und nicht alles im Internet bestellen.

  20. 9.

    Ich habe gehört, der Asia Imbiss bei uns, will auch noch 2 Filialen übernehmen. Dafür soll er dann 100 Millionen Euro Fördermittel bekommen. 8 Arbeitsplätze werden sogar erhalten.

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