Corona-Pandemie - Die Omikron-Variante fasst Fuß in Ostbrandenburg

Do 23.12.21 | 17:56 Uhr
FFP2 Masken in oeffentlichen Verkehrsmitteln (Quelle: dpa/Lakomski)
Audio: Antenne Brandenburg | 23.12.2021 | Tony Schönberg | Bild: dpa/Lakomski

In Angermünde sitzt die ganze SVV wegen eines Omikron-Falls zu Hause in Quarantäne, im Landkreis Oder-Spree wurden sieben Fälle bestätigt. Die sehr ansteckende Corona-Variante Omikron ist in mehreren Kreisen in Ostbrandenburg angekommen.

Das brandenburgische Gesundheitsministerium hat am Donnerstag 53 Fälle der Omikron-Variante des Coronavirus bestätigt. Zu Beginn der Woche waren es noch 19 nachgewiesene Fälle. Aus neun Landkreisen und zwei Städten seien Fälle der Omikron-Variante gemeldet worden. Auch in Ostbrandenburg ist Omikron angekommen: Bisher wurden Fälle in der Uckermark und in den Landkreisen Oder-Spree, Märkisch-Oderland und Barnim bestätigt.

Gesamte Stadtverordnetenversammlung wegen Omikron in Quarantäne

Die hoch ansteckende Omikron-Variante hat Angermünde erreicht: Nach einer Sitzung der Stadtverordnetenversammlung (SVV) wurde bei einem komplett geimpften Abgeordneten der hochansteckende Corona-Fall nachgewiesen. Das Gesundheitsamt steckte die komplette SVV in Quarantäne. In Angermünde fand die letzte Stadtverordnetenversammlung des Jahres am 15. Dezember statt.

Die Veranstaltung habe unter der 3G-Regelung stattgefunden und man habe keinen positiv Getesteten im Raum gehabt, sagte dem rbb der Chef der SVV, Wolfgang Krakow. Er verstehe nicht, warum nur die Abgeordneten in Quarantäne geschickt worden seien, jedoch nicht alle anderen, die im Raum waren – also Besucher und Verwaltungspersonal. "Es muss mit einem Maß gemessen werden", so Krakow.

Die Lage in Oder-Spree sei "kritisch"

"Leider ist die Omikron-Variante bei uns im Landkreis Oder-Spree angekommen", sagte der Gesundheitsdezernentin Angelika Zarling dem rbb. Es seien sieben Menschen in ihrem Landkreis getroffen. Wichtig sei, dass diese Menschen und ihre Kontaktpersonen in Quarantäne gehen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, so Zarling. Allerdings stelle sich der Landkreis Oder-Spree auf eine rasante Ausbreitung der Variante vor. Die Maßnahmen sollen dementsprechend angepasst werden.

"Die Lage ist kritisch", fasst Zarling zusammen. Im ihren Kreis lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag bei 745,8. Die Schwerpunkte der Infektionen liegen laut Zarling in Fürstenwalde, Eisenhüttenstadt und im Berlin-nahen Raum. Ab kommender Woche herrscht deswegen in allen Dienst-gebäuden der Kreisverwaltung eine FFP2-Maskenpflicht. Tests und Impfungen sollen auch an und zwischen den Feiertagen möglich sein. Informationen dazu finden sich auf der Internetseite des Kreises.

Die Lage in anderen Landeskreisen

Die Pressestelle des Landkreises Märkisch-Oderland bestätigt auf Anfrage des rbb, dass bisher zehn Omikron-Fälle im Landkreis gemeldet wurden. Der Landkreis Barnim gibt Fälle von der Omikron-Variante zu, die genaue Zahl sei momentan nicht zu ermitteln. In Frankfurt (Oder) konnte man keine Feststellung treffen.

"Wir befinden uns in einer sehr kritischen Phase der Pandemie. Vor uns stehen weitere belastende Wochen", sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Donnerstag. Jetzt sei es wichtig, auch über die Feiertage ein hohes Impftempo beizubehalten.

Die Lehrer-Gewerkschaft GEW und der Landeselternrat Brandenburg für haben sich angesichts der neuen Variante für erneuten Wechselunterricht in den Schulen ausgesprochen. Damit sollte bei steigenden Fallzahlen die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den Lerngruppen deutlich reduziert werden, hieß es am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung. Daher müssten insbesondere die weiterführenden Schulen auf geeignete Formen des Distanzlernens vorbereitet werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.12.2021, 15:30 Uhr

Mit Material von Tony Schönberg und Juan F. Álvarez Moreno

Nächster Artikel