Barnim - "Wukaninchen" feiern Platzierung als zweitbeste Kita in Deutschland

Di 25.10.22 | 16:19 Uhr
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Kita "Wukaninchen in Biesenthal feiert Auszeichnung
Video: rbb24 | 25.10.2022 | Bild: rbb

Kinder, Eltern, Betreuer und Unterstützer. Sie alle sind zusammengekommen, um den großen Erfolg ihrer Kita "Wukaninchen" in Biesenthal zu feiern. Die Jury würdigt vor allem das Mitspracherecht der Jüngsten. Das habe Vorbildfunktion.

Die Kita "Wukaninchen" in Biesenthal (Barnim) ist als deutschlandweit zweitbeste Kita des Jahres ausgezeichnet worden. Der Preis von der Deutschen Kinder- und Jugendhilfe ist mit 10.000 Euro dotiert. Verliehen wurde dieser bereits im Mai, doch erst am Dienstag wurde das von Groß und Klein entsprechend gefeiert.

Während die Kinder toben oder Saft anstoßen, greifen Eltern und Gäste im Garten zu einem Glas Sekt. Der grüne Außenbereich zeigt sich zur Feier des Tages von seiner besten Seite. Bunte Wimpel, Hängematten, Holzbänke, eine Feuerstelle: Alles ist naturnah gestaltet. Catharina Rafoth von der Kita freut sich über die Auszeichnung: "Wir haben große Freude gefühlt, Herzklopfen und auch Stolz, dass das, was wir tagtäglich leisten, jetzt auch anerkannt wird", sagt sie.

ErzieherInnen und Kinder auf Augenhöhe

Die Biesenthaler konnten sich gegen fast 1.200 Bewerbungen aus ganz Deutschland durchsetzen. Geschlagen geben mussten sie sich nur dem Familienzentrum Olgakrippe aus Heilbronn (Baden-Württemberg).

Was die Kita in Biesenthal aber über den Durchschnitt hebt, erklärt Rafoth. "Wir sind zum Beispiel mit den Kindern auf Augenhöhe und lassen sie mitbestimmen, in Dingen, die sie betreffen." Auch Begründete die Jury ihre Wahl damit, dass die Kinder in vergleichsweise kleinen Gruppen betreut werden und selbst über den Tages- und Essensplan entscheiden dürften. Zudem verbringen die Kinder viel Zeit in der Natur. Hinzu komme, dass die Kita von einer Elterninitiative organisiert wird, deren Bildungsverständnis auf demokratischen Grund- und Kinderrechten basiere.

Die große Rolle, die die Kinder selbst in der Gestaltung einnehmen, wurde auch beim Fest am Dienstag deutlich. So erhielten sie von Miriam Saati, vom Bundesfamilienministerium noch eine Kiste voller Spielzeug.

Auszeichnung als Vorbild in der Praxis

Saati ist in der Jury des Deutschen Kita-Preises. Vor dem kleinen Backsteintor übergibt sie zudem die offizielle Plakette und Glückwünsche an Catharina Rafoth und ihr Team. "Wir wollen damit vor allen Dingen das Engagement würdigen und sagen: Hier werden Kinder richtig toll betreut. Also einerseits Würdigung und auf der anderen ein Lernen aus der guten Praxis aufzeigen", so Saati.

Doch darüber hinaus verweisen sowohl Saati als auch Rafoth auf die wichtige Rolle der Eltern. Ohne deren Einsatz sei an eine gute Kita nicht zu denken.

Was nun mit den 10.000 Euro Preisgeld geschehen soll? Dafür gebe es schon einige Ideen, sagte Pädagogin Julia Keidel nach dem Gewinn. "Eine Idee ist, dass wir mit den Eltern, den Kindern und uns als Team zusammen einen Ausflug machen. Eine andere, dass wir eine neue Trockentoilette für unsere Haus-Kita besorgen. Unsere Kinder sind so gerne draußen, dass sie auch am liebsten draußen auf Klo gehen wollen."

Aber auch ein Wasser-Spielplatz sei denkbar. Außerdem solle das Geld genutzt werden, um die Qualität der Kita weiter zu verbessern.

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.10.2022, 16:10 Uhr

Mit Material von Tobias Hausdorf

3 Kommentare

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  1. 3.

    Recherche ergab: In dieser Kita sind 16 Kinder in 2 Gruppen in einem hübschen Haus mit großem Freigelände. Das ist Luxus. (Von den Kosten steht auf der website der Kita nichts).
    Von den Eltern wird nicht wenig Mitarbeit verlangt. Das kann nicht jeder leisten. Die Kinder aus den anderen Familien landen dann in Kitas mit Gruppen zu 30 Kindern und ohne Garten.
    Ich wünschte alle Kitas wären so.
    Daher sollte auch nicht diese Kita, die schon alles hat, noch 10000 Euro erhalten. Das Geld sollte in Kitas investiert werden, denen es an allem fehlt.

  2. 2.

    @ Paul, vielleicht wohnen Abdul und Elif nicht in Biesenthal, oder die Eltern von Abdul und Elif haben nicht die Zeit, die so eine Eigeninitiativ-Kita kostet. Auf dem Foto sind genau 8 Kinder. Ich nehme an, die Kita betreut nicht nur 8 Kinder.

  3. 1.

    sieht ja aus wie eine richtig diverse Multi-Kulti-Kita! Da gab es für Abdul und Elif bestimmt keinen Platz mehr...

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