Fischsterben in der Oder - Lebende Fische und Flusskrebse in der Oder nachgewiesen

Fr 19.08.22 | 18:39 Uhr
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Tote Fische schwimmen am 15.08.22 an der Wasseroberfläche des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder (Quelle: dpa/Marcin Bielecki)
Audio: Antenne Brandenburg | 18.08.2022 | Tobias Hausdorf | Bild: dpa/Marcin Bielecki

Es ist ein erstes Hoffnungszeichen nach der Katastrophe: In der Oder wurden wieder lebende Fische nachgewiesen. Die Suche nach Ursache für die Katastrophe wird derweil konkreter. Verantwortlich könnten giftige Algen aus einen Klärbecken in Polen sein.

Nach dem großen Fischsterben in der Oder gibt es wieder Anzeichen von Leben im Fluss: Bei einer ersten Probefischung bei Brieskow-Finkenheerd (Oder-Spree) haben Wissenschaftler des Potsdamer Instituts für Binnenfischerei am Freitag zahlreiche lebende Fische verschiedener Arten nachgewiesen, wie der Landesfischereiverband Brandenburg/Berlin mitteilte. Auch Flusskrebse und Muscheln seien wieder in der Oder unterwegs und wirkten gesund.

Der Landesanglerverband sprach von einer guten Nachricht, die Hoffnung mache. Die Schäden seien angesichts der Massen verendeter Fische aber sehr groß, sagte der Hauptgeschäftsführer des Landesanglerverbands, Andreas Koppetzki. "Die heutigen Ergebnisse sprechen dennoch für eine eher rasche Erholung dieses sensiblen Ökosystems", so Koppetzki.

Giftige Alge könnte in Klärbecken in Polen gewachsen sein

Die Ursache des Oder-Fischsterbens könnte einem polnischen Medienbericht zufolge in einem Klärbecken im polnischen Glogau liegen. Das Klärbecken gehöre dem polnischen Bergbauunternehmen KGHM, schreibt die in Breslau erscheinende "Gazeta Wyborcza".

Laut Martin Pusch vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei könnte die Alge, die für das Fischsterben in der Oder verantwortlich sein soll, in diesem Klärbecken gewachsen sein, weil dort salziges Wasser über lange Zeit stillsteht.

Unternehmen weist Vorwürfe zurück

Wie die Zeitung weiter schreibt, soll das Unternehmen KGHM zwischen dem 29. Juli und dem 10. August salziges Wasser aus dem Klärbecken in die Oder geleitet haben. Dabei könnte die für Fische und Muscheln tödliche Alge in den Fluss gelangt sein.

Das staatliche Bergbau-Unternehmen hat nach Angaben des oppositionellen Parlamentsabgeordneten Piotr Borys (Bürgerkoalition) die entsprechende Genehmigung der Wasserbehörde und leitet regelmäßig salzhaltiges Abwasser aus dem Klärbecken in die Oder ein. Das Klärbecken "Zalazny Most" ist etwa so groß wie der Berliner Müggelsee und liegt zehn Kilometer südlich von der polnischen Stadt Glogau.

Inzwischen hat KGHM die Vorwürfe zurückgewiesen. In einer Presseerklärung sprach das Unternehmen am Freitag von "falschen Informationen". Die Einleitung von Wasser in die Oder finde in der Nähe von Guoguw Głogów statt. KGHM teste das Wasser davor und danach. Die Kontamination der Oder sei aber mehr als 100 Kilometer flussaufwärts bei Owawa Oława festgestellt worden. Im Juli und August sei vor dem Einleitungsort des Unternehmens bereits ein erhöhter aber zulässiger Salzgehalt festgestellt worden, teilte das Unternehmen mit.

Alge wächst in Gewässern mit hohem Salzgehalt

Ein weiterer Experte sah am Donnerstag die massive Vermehrung bestimmter Algen als entscheidenden Faktor. "Für mich stellt sich das relativ plausibel so dar, dass es zu dieser massiven Vermehrung von Algen gekommen ist – und im Zusammenhang ist die Abgabe von toxischen, von diesen Algen produzierten Substanzen gut dokumentiert", sagte Jörg Oehlmann, Leiter der Abteilung Aquatische Ökotoxikologie an der Goethe-Universität Frankfurt.

"Von diesen Toxinen wissen wir auch, dass sie schon bei recht niedrigen Konzentrationen derartiges Fischsterben verursachen können." Ob dies letztlich Blaualgen seien oder etwa die zuletzt in der Oder identifizierte giftige Algenart Prymnesium parvum, bleibe aber erst noch zu klären, so Oehlmann.

Diese Algenart komme eigentlich ausschließlich im Brackwasser vor. Sie benötigt erhöhte Salzgehalte, die es auf der betroffenen Oderstrecke normalerweise nicht gibt. An der offiziellen Messstation des Landesamts für Umwelt in Frankfurt an der Oder wurden aber rund zwei Wochen lang massiv erhöhte, unnatürliche Salzfrachten gemessen, die laut dem Forscher ihren Ursprung stromaufwärts haben müssen.

Suche nach Substanz kann Wochen dauern

Das Phänomen des massenhaften Algenwachstums ist Oehlmann zufolge entweder auf die hohen Temperaturen und die starke Sonneneinstrahlung oder die menschengemachte Einführung bestimmter Substanzen zurückzuführen.

Die Ursachenforschung zu der Katastrophe durch Analyse der Stoffe in der Oder sei laut Oehlmann nun eine wahre Sisyphusarbeit, da in einer Wasserprobe potenziell etwa 350.000 Substanzen vorhanden sein könnten - und auch eine ausführliche Diagnostik nie alle abdecke. "Es kann Wochen dauern, bis man die dahintersteckende Substanz auch wirklich identifiziert hat und beim Namen nennen kann", sagte Oehlmann.

Das Landeslabor Berlin-Brandenburg (LLBB) untersucht weiterhin Wasserproben verschiedener Tage und Messpunkte sowie Fische. Nach Angaben des Brandenburger Umweltministeriums gestaltet sich die Suche nach der Ursache für das Fischsterben auch schwierig, weil Informationen von polnischer Seite fehlen, etwa zu eventuellen Einleitungen oder konkreten Anlässen für die Umweltkatastrophe.

Bundesumweltministerin kündigt Hilfen für die vom Fischsterben betroffenen Betriebe an

Bei einer aktuellen Untersuchung der Proben aus dem automatischen Wassergütemessnetz vom 7. bis 9. August wurde ein Pestizid mit dem Wirkstoff 2,4-Dinitrophenylhydrazin gefunden, teilte das Brandenburger Umweltministerium am Freitag mit. Am 8. August überstiegen die Werte die erlaubte Höchstgrenze um das Neunfache. Ein Tag danach hatten sich die Werte wieder halbiert. Es sei davon auszugehen, dass die nachgewiesene Dosis keine tödliche für Fische unmittelbar sei. Es werde noch untersucht, in welchem Zusammenhang das Pestizid mit den gefundenen Algen steht.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) kündigte Hilfen für die vom Fischsterben in der Oder betroffenen Betriebe an. Zudem werde der Bund das Land Brandenburg "bei den laufenden Analysen zur Schadensursache" unterstützen, sagte sie dem Magazin "Der Spiegel". Von der Bundesanstalt für Gewässerkunde seien bis Ende August Ergebnisse zu erwarten.

Spurensuche nach der Ökokatastrophe in Bildern

Satellitenbilder könnten bei Aufklärung helfen

Nach Aussage von Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) könnten Satellitenaufnahmen bei der Erklärung des Fischsterbens helfen. Sie könnten möglicherweise einen Eintrag in die Oder zeigen, sagte Backhaus am Freitag in Ueckermünde. Man wolle deshalb mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Neustrelitz zusammenarbeiten.

Backhaus zeigte sich überzeugt, dass es zu einer Einleitung in den Fluss gekommen sei. "Meine Theorie lautet, es muss irgendwo zwischen Anfang Juli und Mitte Juli zu einem Eintrag gekommen sein." Das könne eventuell auch etwas später passiert sein. Es habe ohne erheblichen Niederschlag ein deutliches Ansteigen der Oder um 30 Zentimeter und einen starken Anstieg des Salzgehaltes gegeben. "Da muss irgendwas passiert sein, und das muss aufgeklärt werden."

Erste Ergebnisse aus Polen

Inzwischen wurden auch erste Laborergebnisse aus Polen gemeldet: Umweltministerin Anna Moskwa von der nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) gab am Donnerstagabend bekannt, dass in Wasserproben toxische Algen entdeckt worden seien. Es handele sich um sogenannte Goldalgen, die für Fische und Muscheln tödlich seien. Es handele sich um die Art Prymnesium parvum, sagte Agnieszka Napiorkowska-Krebietke vom zuständigen Institut für Binnenfischerei in Olsztyn am Freitag.

Ermittler überprüfen derzeit auch Industriebetriebe, die in der Nähe des Flusses liegen. In den Tagen nach den ersten Hinweisen auf das Fischsterben wurde in sozialen Medien in Polen eine Papierfabrik im niederschlesischen Olawa südlich von Breslau beschuldigt. Das Unternehmen dementiert. Das Werk habe "weder etwas mit der Umweltkatastrophe an der Oder zu tun noch in irgendeiner Weise dazu beigetragen", hieß es in einer Erklärung vergangene Woche.

Die polnische Polizei hat derweil eine Belohnung von umgerechnet 210.000 Euro für Hinweise auf den Täter ausgesetzt. Die Staatsanwaltschaft hat bislang mehr als 200 Zeugen gehört und zwölf Ortstermine an der Oder absolviert - eine heiße Spur war bislang nicht dabei.

Sendung: Antenne Brandenburg, 18.08.2022, 16:12 Uhr

47 Kommentare

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  1. 47.

    In Gewässerkundlichen Jahrbuch ist die Oder weit davon entfernt aktuell zu sein (Einzugsbegiet Elbe Teil II):
    https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Gew%C3%A4sserkundliches_Jahrbuch
    Teil I aus Sachsen-Anhalt liegt aktuell bei 2015, Teil III aus Hamburg bei 2014 - aber Teil II aus Brandenburg ist erst bei 1999 angekommen. Warum hängt das Landesumweltamt in Brandenburg so weit hinterher mit den Daten wo auch die Werte zur Oder drinn wären? Das scheint symptomatisch auch für die aktuelle Krisenbewältigung bei der Oder in Brandenburg zu sein.

  2. 46.

    Heißt die Alge hat keinen Bock mehr und ist jetzt entspannt trotz erhöhtem Salzgehalt (Leitwert)??

  3. 45.

    Ihre Theorie ließe sich über Obduktionsergebnisse der höheren Lebewesen relativ einfach beweisen zumindest erhärten. Das Dumme ist nur, es gibt bis heute zu höheren Lebensformen kein einziges Ergebnis, trotz tonnenweiser Fischkadaver??
    Überhaupt vermisse ich außer umfangreicher Trivialwasserverprobungen mal wirklich dezidierte Aussagen anhand der verendeten Lebewesen.

    Wäre in komplizierten Mordfällen eines der ersten und entscheidenden Mittel. Hier liegt die Sachelage nach einem Massenmord sogar noch günstiger. Man hat X-„Leichen“ zur Verfügung!

  4. 44.

    Nur die Salinität des Wassers nimmt wieder leicht zu. Und hier werfen sich erneute Fragen auf, warum dieser Wert erneut steigt. Eine schnelle Klärung ist gefragt!

  5. 43.

    Durchwachsenes Bild in Ffo bei den online-Meßwerten:
    https://lfu.brandenburg.de/lfu/de/aufgaben/wasser/fliessgewaesser-und-seen/gewaesserueberwachung/wasserguetemessnetz/frankfurt-an-der-oder/#
    Bei O2-Gehalt und pH-Wert sind die Werte wieder wie vor der Welle, bei den anderen Werten dominiert weiterhin der neue Zustand durch den Austausch des Wasserkörpers.

  6. 42.

    Können Sie mir dort die Messwerte nennen? Zudem sei darauf hingewiesen, dass durch hohe Wassertemperatur normalerweise das Wasser einen niedrigen O2-Sättigugswert hat. Zudem frage ich Sie welche Fischarten sind dort verendet? Hintergrund jede Fischart hat für ihren Lebensraum ein bestimmten Bedarf an O2. Salmonide benötigen kaltes Wasser indem ein hohen O2-Gehalt. Brassen eine erheblich niedrigen O2-Gehalt und somit können Wärme Wassertemperaturen aushalten!

  7. 41.

    Setzen Sie die Fakten zueinander in Beziehung und Sie werden ein schlüssige Kausalkette haben. Es fehlt nur noch der Einleiter. Ich erinnere zudem nochmals an den Unfall bei Sandoz, wo ein weiteres Chemieunternehmen Giftstoffe in extrem hoher Konzentration glaubte einleiten zu können, da durch den Unfall alles auf Sandoz konzentriert war. Hier dürften Parallelen dazu zu finden sein. Für einen Vortrag über Gewässerökologie ist hier kein Platz, dazu gibt es ausreichend Fachbücher!

  8. 40.

    Der eigentliche und inzwischen quasi implizit bewiesene Skandal ist die Tatsache, dass im Jahre 2022 immer noch eine Verklappung in der Oder und zwar im großen und vielfältigen Maßstab stattfindet, als hätte die Menschheit heute zum ersten Mal ihre eigenen Wechselwirkungen erstaunt erblickt.
    Und alle wissen, dass dieses Brauchtum nicht erst seit 2022 gepflegt wird.
    Nur durch das gleichzeitige Kippen des Oderbiotops interessiert sich überhaupt jemand für diese Umweltsauerei und dass alles im Jahre 50 des Klimawandels.
    Das ist für mich ein klares Versagen über alle national installierten Institutionen und vor allen Dingen der EU.

  9. 39.

    Es werden gleichzeitig aber auch diejenigen Lügen gestraft, die sichauch nich am 17.8. auf fehlenden Sauerstoff versteift hatten mit Sätzen wie "Fehlender Sauerstoff im Wasser ist für die Fische genauso schädlich wie für uns fehlender Sauerstoff in der Atemluft. Treten die Ereignisse schlagartig ein ist ein plötzlicher Tod zu erwarten. Eine Abnahme über einen längeren Zeitraum führt zu einer Stoffwechselstörung mit toxischer Wirkung. Es kommt zur Bildung und Ablagerung toxischer Verbindungen." Den das war eben nicht der Auslösen, was man ja leicht schon früh an den Messwerten hatte erkennen können. Erst stieg der O2-Gehalt über, wie Lincoln als einer der ersten hier bemerkt hatte, sogar über den Sättigungswert an, dann starben die Fische. Der Anstieg des O2 ging mit der Veränderung anderer Meßwerte einher.

  10. 38.

    Das ist Gretchenfrage Nummer Eins. Nummer Zwei ist, warum es in einem Schwall die niedrigwasserführende Oder hinabgelassen wurde.

  11. 37.

    Es Ist ein grausames Thema, über das man eigentlich keine Zoten reißen darf. Ich möchte trotzdem etwas lockeres einstreuen und hoffe, dass man die Satire erkennt.
    "Lebende Fische und Flusskrebse in der Oder nachgewiesen" cool - mit drei Augen oder zwei Köpfen?

    Andererseits freut es mich, dass es viele gab, die das Thema Algen in Verbindung mit Verkappungen von Anfang an auf dem Schirm hatten. Das Ergebnis wurde maßgeblich durch die Klimaveränderungen erzeugt. Es sollte uns eine Warnung sein.

  12. 36.

    Sie machen sich nur für eine der Theorien stark, weil sie glauben dafür mehr Anhaltspunkte (Indizien, darauf hindeutende Fakten) zu haben.
    Wirklich bewiesen haben sie garnichts.

  13. 35.

    Und an was sind die Fische verendet, die man 100 km stromaufwärts vom Absetzbecken gefunden hat?

  14. 34.

    Bei der Bewertung von Gewässern werden verschiedene Parameter in Korrelation zueinander gesetzt um die Gewässergüte zu bestimmen, bzw. um Gefahren zu analysieren. Beispiel: O2-Gehalt und Temperatur, Je höher die Temperatur um so niedriger der maximal mögliche O2-Gehalt. Ergibt sich ein niedriger Wert bei der O2-Messung, so spielen weitere Prozesse eine Rolle, zB verfaulende organische Substanzen, die mit Analysemethoden nachgewiesen werden => Abbauprodukte

  15. 33.

    Die Algen benötigen ein gewisse Salinität um überhaupt existieren zu können. Sobald diese gegeben ist setzt die Vermehrung, die sich indirekt an den Daten ablesen lässt. Solange man den missing Link nicht kennt seht man vor der Frage, wie diese Parameter zustande kommen. Jetzt muss nur noch geklärt werden wer der Einleiter und ist und hie weist die polnische Presse auf einen möglichen Verdächtigen, in dessen Absetzbecken sich die Alge ausgebreitet hat => günstige Parameter zum Wachstum.

  16. 32.

    Indiz? Bei es ist der Beweis, dass diese Alge für das Massensterben verantwortlich war. Lesen Sie hierzu den Beitrag in Wikipedia. Er fasst es allgemeinverständlich zusammen. Auch werden dort die für das Wachstum dieser Alge erforderlichen Parameter dargestellt und genau diese werden Sie in den Messwerten in FFO wiederfinden. Ich habe lange Zeit ein Gewässer betreut um diese Parameter interpretieren zu können einschl. des Algenfundes. Nun fehlt nur noch der Einleiter!

  17. 31.

    Zitat: "„Könnte….. relativ…usw.“! Das bewirkt doch wieder nur Vorverurteilungen und böses Blut. Bis zum Nachweis einer Straftat gilt die Unschuldsvermutung, daher sollten im guten Journalismus auch Vermutungen nicht erfolgen!"

    Genau das was Sie anmahnen findet doch statt, Günther. Hier wird der aktuelle Kenntnisstand wiedergegeben und nicht wild spekuliert oder gar "böses Blut" zwischen Deutschland und Polen erzeugt. Und natürlich muss der Journalismus, gerade in solchen Fällen mit enormer Tragweite und komplizierter Sachlage, tagesaktuell berichten - und nicht erst dann, wenn der Verursacher rechtskräftig verurteilt ist.

  18. 30.

    Ist ein erstes Indiz aber kein Beweis, gleiches erreichen sie auch mit entsprechenden Chemikalien.
    Korrelation ist nicht gleich Kausalität. Und so wie die Umweltbehörde in Polen arbeitet, existieren offenbar noch reichlich Varianten. Die Verstrickung zwischen Politik und Wirtschaft, kann ja schlimmer garnicht sein, wie wir bereits der polnischen Presse entnehmen können.
    Die Autopsien, so sie denn wirklich und unabhängig stattfinden, werden uns letztendlich zeigen, welches der bekannten Ereignisse und Spuren wie zusammenpassen.

  19. 29.

    Die Messwerte finden sich übrigens hier: undine.bafg.de/oder/guetemessstellen/oder_mst_frankfurt.html Die elektrische Leitfähigkeit des Wassers als Indikator für den Salzgehalt steigt ab dem 1.8. und befindet sich ab dem 7.8. außerhalb der Skala (!). Trübung und UV-Absporbation steigen dann vom 7. bis zum 9.8. sprunghaft an. Das spricht dafür, dass erst der Salzgehalt stieg, und dann erst das Fischsterben und ggf. die Algen kamen.

  20. 28.

    Dann hat die polnische Regierung ja gelogen, als sie den plötzlich höheren Pegel zu erklären versuchte. Zudem wurden bei Kontrollen 20 Verfahren wegen dem illegalen einleiten von Abwässern in die Oder eröffnet. Was haben polnische Behörden vorher unternommen? Wissentlich das illegale einleiten gedeckt? Auf die Schadensregulierungen bin ich gespannt! Es deutet ja darauf hin das es keine Proben gegeben hat, was man in die Oder einleitet. Also wurden bewusst Schadstoffe eingeleitet, entgegen EU Richtlinien was in die Flüsse entlassen werden kann. Danke auch!

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