dpa-Umfrage - Wie sich Brandenburger Hochschulen um ukrainische Studenten kümmern

Mo 26.09.22 | 12:39 Uhr
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Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder)
Audio: Antenne Brandenburg | 26.09.2022 | Dorett Kirmse | Bild: Tony Schönberg/rbb

Aus der Ukraine sind in den vergangenen Monaten auch viele Studenten geflüchtet. Manche von ihnen sind in Brandenburg gelandet - einer Universität ist die Unterstützung junger Ukrainer besonders wichtig.

An Brandenburgs Hochschulen sind wegen des Krieges in ihrem Land zahlreiche Studenten aus der Ukraine eingeschrieben - allerdings fällt ihre Zahl an den Einrichtungen unterschiedlich aus. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter drei Universitäten und einer Hochschule. Vor allem an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) gibt es aktuell zahlreiche ukrainische Studentinnen und Studenten.

Ukrainer in Frankfurt zweitgrößte Gruppe ausländischer Studierender

Im noch laufenden Sommersemester sind laut Viadrina-Sprecherin Frauke Adesiyan 175 Studenten mit ukrainischer Staatsangehörigkeit eingeschrieben, davon 43 als Gaststudenten für ein oder zwei Semester. "Bei vielen von ihnen ist noch nicht klar, ob sie zurückkehren oder (...) bei uns bleiben", so Adesiyan.

Damit machen die Ukrainer die zweitgrößte Gruppe der ausländischen Studenten in Frankfurt (Oder) aus, übertroffen wird sie nur noch von jenen aus dem Nachbarland Polen. Die meisten von ihnen seien in der Kultur- oder Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät eingeschrieben, nur wenige studierten juristische Studiengänge.

Potsdam: Unklar, wie viele vor Krieg geflogen

An der Universität Potsdam sind laut Sprecherin Silke Engel im aktuellen Sommersemester 90 Ukrainer eingeschrieben. Die Zahl enthalte jedoch auch so genannte Bildungsinländer mit ukrainischer Staatsangehörigkeit. Daher lasse die Zahl keine Schlüsse zu, wie viele Studenten davon aus dem Kriegsgebiet geflohen seien, so Engel. Zum Wintersemester erwarte man weitere Studenten aus der Ukraine.

Cottbus mit Programm für Gast-Studenten

An der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) sind aktuell 35 Studentinnen und Studenten aus der Ukraine immatrikuliert, sagte die Sprecherin Susett Tanneberger. Die BTU biete Studenten, die aufgrund des Kriegsgeschehens aus der Ukraine flüchten mussten, mit dem "BTU Guest Student Programme" die Möglichkeit, an Lehrveranstaltungen, Sprachlernangeboten und Kursen des Hochschulsports teilzunehmen. Für dieses Programm seien derzeit 106 Gaststudenten angemeldet.

Auch an kleineren Hochschulen im Land studieren Ukrainer, so beispielsweise 13 an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE). Diese verteilten sich auf ganz unterschiedliche Studiengänge wie Holztechnik oder Nachhaltiges Tourismusmanagement, so Hochschulsprecherin Johanna Köhle.

Brandenburgische Unis weiter in Kontakt mit ukrainischen Partnern

Trotz des Krieges bestehen den Angaben zufolge auch weiterhin Kooperationen mit ukrainischen Hochschulen. An der Viadrina gebe es beispielsweise enge Beziehungen zu vier ukrainischen Universitäten, die sich in den vergangenen Monaten noch intensiviert hätten, sagte Sprecherin Frauke Adesiyan. Partner-Universitäten seien unter anderem die Nationale Universität Kiew-Mohyla-Akademie (NaUKMA) oder die Ukrainische Katholische Universität in Lviv (Lemberg).

Auch die BTU kooperiert seit vielen Jahren mit unterschiedlichen Universitäten in der Ukraine. Im Rahmen des europäischen Austauschprogramms ERAMUS+ werde man im Wintersemester mehr Studenten aufnehmen, gleichzeitig sei die Zusammenarbeit vertieft worden, hieß es. Ebenso engagiere sich die BTU gegenwärtig im Rahmen des DAAD-Förderprogramms "Ukraine digital: Studienerfolg in Krisenzeiten sichern", gefördert aus Mitteln des Auswärtigen Amtes.

Sendung: Antenne Brandenburg, 26.09.2022, 09:30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Das Aufmacherbild ist nur das ehemalige Regierungsgebäude (es fehlt aber natürlich die Kugel mit dem preußischen Adler oben, welche nach dem Krieg entfernt wurde), welches nie etwas mit der Viadrina zu tun hatte und nur als pseudo altes Universitätsgebäude wirkt. Das echte Universitätsgebäude wurde im Krieg beschädigt und später abgerissen - das originale Portal konnte damals aber vom Denkmalschutz gerettet worden.
    Hier nochmal der Beleg zur Zusammenführung mit Breslau und keine Ausflösung wie in dem Viadrinaartikel behauptet wird:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Brandenburgische_Universit%C3%A4t_Frankfurt

  2. 6.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Europa-Universit%C3%A4t_Viadrina
    Ist aber nicht an allen Stellen richtig. So wurde z.Bsp. die Viadrina nicht geschlossen (als die Universität in Berlin gegründet wurde, heute HU), sondern mit der Universität in Breslau zusammengelegt. Damit hätte man in Breslau 500 Jahre Viadrina feiern können aber garantiert nicht in Ffo - damit kann sich die Stiftung auch nicht als Nachfolgerin der Alma mater Viadrina mit Recht fühlen, welche eine Volluniversität war und mit der Zusammenlegung mit Breslau auch immer noch ist. Vielleicht ist die Historie von Ffo und seiner Universität Viadrina aus der Sicht der Stadt Brandenburg auch nicht so präsent.

  3. 5.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Universit%C3%A4t
    "Der Titel Universität wird dementsprechend vom zuständigen Staatsministerium verliehen und orientiert sich an strengen Akkreditierungsrichtlinien, die zumeist nur staatliche Hochschulen erfüllen."
    https://de.wikipedia.org/wiki/Akkreditierung_(Hochschule)
    Das dürfte vollumfänglich nicht für die Stiftung "Europa-Universität Viadrina" und deren Lehranstalt zutreffen und deshalb heißt es eben nicht Universität Viadrina.

  4. 4.

    Ist ja toll, helfen die mir dann auch wenn ich nicht mehr heizen kann?

  5. 3.

    Was ist denn für sie eine " richtige Universität "??? Natürlich ist die Europauniversität eine richtige Universität!

  6. 2.


    Zweitstärkste Armee der Welt. Und dann schaut man sich die groteske Differenz der russischen Militärarroganz und ihrer wirklichen Performance in der Ukraine an. Zweitstärkste Armee der Welt, aber die Propaganda stribt bei erstem Feindkontakt.

  7. 1.

    Die Stiftung "Europa-Universität" in Ffo hat zwar das Wort Universität im Namen, ist aber keine Universität wie die anderen richtigen Universitäten (deshalb ja auch diese besondere Bezeichnung der Stiftung als Europa-Universität). Bitte genauer Recherchieren.

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