Oberbürgermeister vorsichtig optimistisch - Landesbergamt will erste Details zum Zustand des Helenesees vorstellen

Mo 18.09.23 | 10:16 Uhr
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Der Frankfurter Helenesee von oben. Rechts mittig im Bild ist einer der Erdrutsche als Einbuchtung im Böschungsbereich zu sehen.
Audio: Antenne Brandenburg | 18.09.2023 | Tony Schönberg | Bild: rbb

"Sie sehen mich halbwegs fröhlich", konstatiert Oberbürgermeister Wilke (Frankfurt Oder) zum Helenesee, an dem Baden immer noch verboten ist. Am Abend sollen erste Ergebnisse eines Gutachtens zur Stabilität des Ufers vorgestellt werden.

Wie es mit dem gesperrten Helenesee weitergeht, soll am Montagabend bekanntgegeben werden. Dazu tagt in Frankfurt (Oder) der Haupt- und Ordnungsausschuss der Stadtverordnetenversammlung. Bei der öffentlichen Sitzung ab 18 Uhr im Kleist Forum sollen erste Ergebnisse aus dem Gutachten zum Helenesee mit einer ersten Einschätzung zur Stabilität der gesperrten Uferabschnitte vorgestellt werden, heißt es aus der Stadtverwaltung.

Verzögerungen bei Helene-Gutachten

Im Mai 2021 ist am Helenesee ein Abschnitt des Ostufers abgerutscht. Daraufhin wurde die früheren Braunkohlegrube für den Badebetrieb gesperrt. Forderungen, Strände zumindest abschnittsweise zu öffnen, wurden ausgeschlossen, da das Risiko weiterer Rutschungen bestehe.

Das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) hatte ein Gutachten als Grundlage für die Sanierung in Auftrag gegeben. Dieses hatte sich jedoch immer wieder verzögert, unter anderem weil Bohrungen zunächst nicht wie geplant durchgeführt werden konnten.

Der Präsident des Landesbergamtes Sebastian Fritze will am Montag erste Ergebnisse der Untersuchungen vorstellen und Auskunft darüber geben, ob der See als Badegewässer zu retten ist, bestätigt ein Sprecher der Stadt. Je nachdem wie die Einschätzung ausfällt, wolle die Frankfurter Stadtververwaltung und das Bergamt in mögliche Sanierungs-Planungen gehen.

Oberbürgermeister: "Sie sehen mich halbwegs fröhlich"

Auf den Zustand der Helene angesprochen, sagte Oberbürgermeister René Wilke (Linke) dem rbb im Vorfeld der Sitzung: "Es wurden die Stabilität der Böschungen und so weiter untersucht. Daraus abgeleitet kommt dann die Standsicherheitsbewertung und dann die Frage zur Sanierungsplanung: Wie viel muss saniert werden, in welchem Umfang, wie teuer wird es und wie lange dauert es? Da werden wir am Montag schlauer sein. Ich bin schon einen Ticken schlauer und Sie sehen mich halbwegs fröhlich. Es ist kein Thema zum Lachen und keines, wo wir jetzt in Jubelstürme ausbrechen sollten, aber eines, was lösbar erscheint."

Eine genaue Einschätzung darüber, wie lange eine potentielle Sanierung dauern werde, wollte Wilke indes nicht abgeben. Dies müsse das LBGR entscheiden. "Es gab Horrorszenarien, die quasi gesagt haben, wir reden hier über 20 Jahre", so Wilke weiter. "Die scheinen sich so nicht zu bewahrheiten, sondern etwas, was wir wohl noch erleben werden."

Nach den ersten Details in dieser Woche, soll das endgültige Gutachten des Bergamtes zum Zustand der Helene im Februar vorliegen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 18.09.2023, 08:30 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Trotzdem meine ich mich erinnern zu können, daß es da mal ein Problem gab und Ffo (übrigens jünger als Tschetzschnow-Güldendorf !) da mehr verpachten wollte, als überhaupt zu Ffo gehört.

  2. 10.

    Ach Hr. Teichert, lieber nicht. In einem ihrer Kommentare haben sie Brandenburg so schlecht gemacht! Bleiben sie lieber in ihrem miefigen Berlin!

  3. 9.

    Sie als eigentlich gut informierter Güldendorfer?
    Mal kurz den Fluxkompensator auf 2023 einstellen oder die Grenzen der Stadt erkunden! Geoportal der Stadt ist vorbildlich, das kriegen einige deutlich größere Städte nicht so gut hin.
    Teil der Katja liegt in LOS aber die Helene vollständig in FF.

  4. 8.

    "Schließlich vertritt er den Eigentümer des Sees." Der See liegt doch gar nicht komplett auf Frankfurter Gebiet. Ffo konnte doch gar nicht den ganzen See an einen Pächter verpachten. Da gab es doch mal ein Nachspiel. Meinen Sie nicht eher den Oststrand + Campingplatz welcher von der Helensee AG betrieben wird und nicht den ganzen See?

  5. 7.

    Ich denke dem OB wird man vorab keine Märchen erzählt haben. Schließlich vertritt er den Eigentümer des Sees. Somit können wir durchaus optimistisch sein, dass sich eine machbare Lösung abzeichnet.

  6. 6.

    Na hoffentlich wird jetzt schnell saniert will da wieder schwimmen gehen.

  7. 5.

    Ja, verstehe ich alles... aber ich finde es wirklich gruselig, höre im Hintergrund die Melodie vom Weißen Hai... Wenn die Böschung rutscht, komme ich nicht dagegen an. Ich schwimme gerne lange und ausdauernd... in Seen wie dem Seddiner See oder so. Kiesgruben und Tagebau meide ich. Echter Flachwasserschwimmer...

  8. 4.

    "kurz hinter der "Küste" bricht der See ins endlose Dunkel ab." Das - die Tiefe dieses Sees - ist aber gerade der Garant für die hohe Wasserqualität und sollte unter keinen Umständen geändert werden; außerdem ist es damit ein Taucherparadies.

  9. 3.

    Ich wollte mir die sog. Misere mal aus der Luft anschauen und bin auf google maps und bing maps gegangen. Überraschung: beide Satellitenaufnahmen mit vollem Badebetrieb, aber datiert mit 2023! Ziemlich blöde Sache... man könnte meinen, dort darf man alles...

    Das Ausmaß der Schäden / Gefährdung ist quasi unsichtbar. Wobei mir diese Luftbilder schon reichen, um dort nicht zu baden: kurz hinter der "Küste" bricht der See ins endlose Dunkel ab. Wenn man Kohletagebau kennt, kennt man die steilen Kanten. Oder Kiesgruben. Auch mein Horror... Ob da je wieder unbeschwerte Freude oder gar Festivalstimmung mit 1000en Besuchern geht... hm...

  10. 2.

    mich als gebürtigen Frankfurter, dem etwas am Helene-See und der gesamten Umgebung liegt, würde es sehr glücklich machen zu wissen, dass dieser tolle Badesee in greifbarer Zukunft wieder öffnen könnte.

    Jedoch würde es mich auch interessieren, was passiert, wenn das Gutachten komplett negativ ausfällt oder Kosten und Dauer so astronomisch hoch sind, dass sie nicht tragbar wären.

  11. 1.

    Bitte dran bleiben, rbb. Ein Aktikel über die Erebnisse des Gutachtens und die avisierten Sanierungsvarianten wäre als nächstes schön + evtl. Link auf die umfangreichen Originaldokumente zu selbst einlesen für Personen mit Sachverstand.

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