Stichwahl - Wildau wählt am Sonntag einen neuen Bürgermeister

Fr 16.09.22 | 19:24 Uhr
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Luftaufnahme der Stadt Wildau im Landkreis Dahme-Spreewald. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Audio: Antenne Brandenburg | 16.09.2022 | Bild: dpa/Soeren Stache

In Wildau (Dahme-Spree) wird dieses Wochenende entschieden, wer das Amt der im Frühjahr abgewählten Bürgermeisterin übernimmt. Die zwei verbliebenden Kandidaten werben insbesondere für mehr Transparenz und ein besseres Miteinander.

Am Sonntag, den 18. September, wird in Wildau (Dahme-Spree) entschieden, wer das Bürgermeisteramt übernimmt. Bei der Bürgermeisterwahl Ende August konnte keiner der fünf Kandidaten eine Mehrzahl an Stimmen gewinnen. Deswegen wurde eine Stichwahl zwischen den zwei Bewerbern mit den meisten Stimmen angekündigt.

BM-Wahl-Kandidat:innen Wildau: László Ungvári (Quelle: privat)
László Ungvári (Parteilos) | Bild: privat

In der ersten Runde erhielt László Ungvári die meisten Stimmen mit 41,3 Prozent. Der langjährige Präsident der Technischen Hochschule Wildau wird auch von der Bürgerinitiative "Demokratie und Transparenz“ in Wildau unterstützt. Laut seinem Wahlprogramm wolle Ungvári, dass Wildau trotz des notwendigen Wachstums eine grüne Stadt bleibe. Er wirbt mit Plänen zur nachhaltigen Stadtentwicklung, einem Konzept zur Energiesouveränität, einem zukunftsorientierten Verkehrskonzept und der Etablierung einer unternehmerfreundlichen Ansiedlungskultur.

Unter anderem setzt er auch Priorität auf die Erschaffung von bezahlbarem Wohnraum. In Wildau gebe es die bisher höchsten Bestandsmieten. Diese müsse man aber bezahlbar für alle Menschen machen, denn "nicht jeder hier im Ort verdient vier oder fünf tausend Euro," sagte Ungvári.

BM-Wahl-Kandidat:innen Wildau: Frank Nerlich (Quelle: privat)
Frank Nerlich (Parteilos) | Bild: privat

Der zweite Kandidat ist Frank Nerlich, der 29,8 Prozent der Stimmen bekam. Nerlich ist Mitglied der Fraktion Bürger für Wildau/Grüne in der Stadtverordnetenversammlung. Nerlichs Fokuspunkte laut Wahlprogramm: Der Um- und Ausbau von Schulen, die Senkung der Energiekosten durch Förderung für Solarenergie, eine Verbesserung der Infrastruktur (inbesondere Geh- und Radwege) und ein grüner Stadtentwicklungsplan.

Bebauung von Dahmeufer beschäftige beide Bewerber

Die Bebauung des Dahmeufers sei ein Thema, das beide Bewerber beschäftige, erklärte der Kandidat Nerlich. Geplant sei, auf einem zum Teil mit giftigen Stoffen belasteten Areal neue Wohnungen zu bauen. Der Plan solle ausschließlich durch die Finanzen eines Investors realisiert werden.

Nerlich sei grundsätzlich für eine Erschließung, wolle aber erstmal alle Optionen auf den Tisch legen, sagte er dem rbb. "Wir müssen das prüfen, gucken ob Bundesbehörden vielleicht Interesse haben, Institute, Gewerbe, andere Investoren", so Nerlich. Es ginge ihm darum, sich nicht unter Wert zu verkaufen. Ungvári sieht nach eigener Aussagen keine Hindernisse. Er fände es gut wenn ein Wohngebiet entstünde und die Stadt keinerlei Kosten habe, sagte er dem rbb.

Ehemalige Bürgermeistern abgewählt

In Wildau gibt es etwa 8.869 wahlberechtige Personen. Bei der Wahl Ende August lag die Zahl der Wähler bei rund 4.335 Menschen. Wer das Rennen macht kann live auf [wahlen.wildau.de] mitverfolgt werden.

Die ehemalige Bürgermeisterin Angela Homuth (SPD) war im April abgewählt worden. Eine Bürgerinitiative hatte das Abwahlverfahren auf den Weg gebracht. Sie warf Homuth unter anderem politische Intransparenz und Vetternwirtschaft vor. Die SPD-Politikerin habe sich die Siegerparty nach ihrer Wahl von einem Investor sponsern lassen, der ein städtisches Grundstück kaufen wollte. Ein Ermittlungsverfahren gegen Homuth war nach Zahlung einer Geldauflage eingestellt worden.

Sendung: Anetenne Brandenburg, 16.09.2022, 14:00 Uhr

3 Kommentare

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  1. 2.

    Mit Verlaub:
    Der Fluss heißt Dahme, mündet in Höhe Köpenick in die Spree und hat mit der Dame nichts zu tun.

  2. 1.

    @rbb24
    Bitte berichtigen: Bebauung des Dameufers , 2mal in Dahmeufer

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