US-Konzern sucht Arbeitskräfte für Grünheide - "Tesla hat schon eine dreistellige Zahl von Mitarbeitern an Bord"

Fr 15.01.21 | 13:10 Uhr
  17
Jochem Freyer Arbeitsagentur Frankfurt (Oder)
Audio: Antenne Brandenburg | 15.01.2021 | Jochem Freyer | Bild: Michel Nowak/rbb

Noch baut Tesla in Grünheide (Oder-Spree) an der neuen Elektro-Autofabrik, im Sommer sollen die ersten Fahrzeuge vom Band rollen. Doch das US-Unternehmen sucht auch bereits nach Mitarbeitern. Unterstützung leistet die Arbeitagentur Frankfurt (Oder). Von Michel Nowak

Der US-Konzern Tesla sucht bereits intensiv nach Arbeitskräften für seine geplante Elektro-Auto-Fabrik im Osten Brandenburgs. Dazu kooperiert das Unternehmen seit Monaten mit der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder). Laut dessen Leiter Jochem Freyer habe "Tesla bereits eine dreistellige Zahl von Mitarbeitern an Bord genommen".

Dabei handele es sich vor allem um Führungskräfte, Ingenieure und Spezialisten. Bis zum Sommer will Tesla für sein Werk in Grünheide etwa 7.000 Mitarbeiter einstellen. Das sei auch deshalb ein Kraftakt, weil die Arbeitsvermittlung pandemie-bedingt in den vergangenen Wochen deutlich komplizierter geworden sei, sagt Freyer: "Zum Schutz unserer Kunden und auch unserer Mitarbeiter verzichten wir auf Gruppeninformation und direkte persönliche Gespräche mit den Bewerbern." Alles laufe schriftlich, telefonisch oder per Videoschalte ab.

Konzentration auf Produktion, Logistik, Lager und Bürobereich

Die Agentur für Arbeit wolle sich in der nächsten Zeit besonders auf die Stellen im Produktionsbereich, der Lagerhaltung, der Logistik sowie in den künftigen Tesla-Büros konzentrieren. Hier werden große Einstellungswellen gegen Ende des ersten Quartals 2021 beginnen, so Freyer.

Gute Chancen auf Vorstellungsgespräche schon jetzt hätten Mitarbeiter für Gebäudetechnik und Instandhalter für verschiedenste Arten von Anlagen, weil die Arbeitsagentur diese Berufsbilder gerade im Fokus hat. Bewerben könnten sich bei Tesla sowohl Fachkräfte als auch Quereinsteiger, sagt Freyer. Die ersten Bewerbungsrunden und -gespräche finden dabei meist online statt.

Viele Bewerbungen von Berlinern

Die Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder) registriert ein großes Interesse an den Stellen, sowohl regional als auch überregional. "Es haben sich auch schon einige ehemalige Brandenburger gemeldet, die gerne in die alte Heimat zurück möchten", sagt Freyer.

Die mit Abstand größte Gruppe aller Bewerbungen sei allerdings aus Berlin. Wie der "Tagesspiegel" am Dienstag berichtete, kommen nach Aussagen von Tesla-Vertretern im Landtag 80 Prozent der Mitarbeiter aus der Hauptsdtadt. "Ich würde mir noch viel mehr Brandenburger Interessenten wünschen", so Freyer. Denn ursprünglich war das Tesla-Werk vor allem auch ein großer Hoffnungsträger für den Brandenburger Arbeitsmarkt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.01.2021, 14:10 Uhr

17 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 17.

    Oh, jetzt ist es egal, welches EVU das Personal stellt. Vorhin legten Sie noch wert darauf, dass die ODEG zukünftig den RE1 fahren wird.

    Vielleicht kenne Ie ja jemanden Vertrauenswürdigen, der sich auch in Berlin und nicht nur wie Ihre ebenfalls den MDR hörende Bekannte mit Bahnhöfen im Harz auskennt.

  2. 16.

    Zugfolgen können bis fünf Minuten betragen, sieht man bei der S- und U-Bahn auch. Der Grund für die Verspätungen der RE1 ist nicht die Streckenlänge, sondern laut Ansage , Überlastungen auf der Strecke und immer wieder Personalmangel. Die Ankunft und Abfahrt in Magdeburg ist pünktlich, eine Stunde später, weil die Züge vor Wannsee stehen und über Gesundbrunnen umgeleitet werden. Außerhalb der Corona-Zeiten, fahre ich mehrmals wöchentlich auf diversen Strecken, schließlich müssen auch Schulungen vorgenommen werden.

    Der Werkshuttle ist eine gute Alternative, muss aber erst erreicht werden.

    Es ist egal, wer die Ausschreibung gewinnen wird, der Personalmangel ist und bleibt das Problem.

  3. 15.

    "Bei der Personalfindung muss man eben attraktive Konditionen bieten."

    Ich bin den Brandenburgern sehr dankbar, dass sie die ausgeschriebenen Arbeitsplätze nicht wollten, dadurch wurde endlich in unserem Ort investiert. Ich kann Zuhause arbeiten und brauche keine weiten Wege zurücklegen. Bezahlung stimmt auch und gelegentliche Wochenendarbeiten stören mich nicht, Ihre ständigen Miesmacheraktionen schon eher.

  4. 14.

    Ferdinand Porsche hatte sogar mit E-Autos angefangen und ab 1902 eines mit einem Range Extender versehen. Wie lange baut aber VW schon großem Stil Elektroautos? Die haben zwar schon den T2 und den Golf I elektrifiziert, aber nur in Kleinserie. Derzeit folgen auch die z.B. bei den Bordcomputern dem Beispiel von Tesla, haben dabei aber auch Anlaufschwierigkeiten. Stöbern Sie dazu auch mal in den Grundsatzdiskussionen kurz nach der Standortentscheidung. Das erspart Wiederholungen.

    Bei der Personalfindung muss man eben attraktive Konditionen bieten. Das hatten wir aber auch schon im vergangenen Winter gehabt. Ihr Bekannten kann sich vielleicht noch daran erinnern.

  5. 13.

    Ein Widerspruch in sich!
    "In Bezug auf VW ist es eher umgekehrt: Die wollen sich mit Tesla messen..." Geht gar nicht! Volkswagenwerke gibt es in Deutschland schon sehr lange und jetzt wollen Sie uns allen weismachen, dass ein Werk in dieser Dimension, keine Auswirkungen auf das gesamte Umfeld von Teslla haben soll?

    Wenn es schon jetzt schwierig ist, Personal zu finden, wie soll es dann funktionieren, wenn es zu einem weiteren Ausbau im Bahnverkehr kommen sollte? Der wird aber nötig werden müssen.

    #11: Ich hätte noch den Bahnhof Goslar anzubieten, fünf Gleise , sechs Züge pro Stunde.

  6. 12.

    Keine Ahnung, wie oft Sie mit der Bahn fahren. Achten Sie bei nächster Gelegenheit aber mal darauf wie lange die Züge an einen Durchgangsbahnhof für den Fahrgastwechsel stehen. Hatte ich Ihnen im vergangenen Winter nicht schon mal den Tipp gegeben, sich den Fahrplan des Regionalverkehrs z.B. am Bahnhof Berlin-Alexanderplatz anzuschauen. Zugfolgen von fünf bis zehn Minuten sind grundsätzlich bei einer Bahnsteigkante je Richtung möglich.

    Dass der RE1 verspätungsanfällig ist (92,7 % pünktlich laut VBB), liegt auch an der Steckenlänge gerade der Führung bis Magdeburg.

    Woher nehmen Sie die Sicherheit, dass die S-Bahn Berlin GmbH die laufende Ausschreibung für die über die Stadtbahn laufenden Linien gewinnt? Die "Lokführer" können schon ewig nicht beliebig auf den RE/RB und der S-Bahn eingesetzt werden, da das auch schon unterschiedliche Firmen sind und sowohl Streckenkunde wie auch eine Fahrzeug-Schulung gegeben sein muss.

    Haben Sie den Werks-Shuttle direkt ins Werk vergessen?

  7. 11.

    Unsinn! Der neue Anbieter des RE1 wird die ODEG. Diese sind bereits ebenso auf der Suche nach Personal, wie die Deutsche Bahn, zu der auch die S-Bahn gehört, also zwei völlig unterschiedliche Unternehmen. Wie bitte, sollen etwa 12.000 Angestellte das Werk ohne Verkehrskonzept erreichen - wenn es dazu kommen sollte - ohne weiteren Ausbau des Bahnverkehrs, wohl kaum. Mit einer einzigen Bimmelbahn, mit hoher Verspätung, auf zwei Gleisen und neun Halten in Berlin, ist dies dauerhaft nicht machbar. Wenn Ihnen Oker nicht gefällt, es gibt noch andere Beispiele, dass auch schon kleinere Städte, mindestens drei Gleise haben, zum Beispiel Vienenburg, (zu Goslar) vier Züge pro Stunde, Bad Harzburg vier Gleise - vormals sechs - drei Züge und Linien, pro Stunde. Grünheide hätte bis zu sechs Züge pro Stunde.

  8. 10.

    Sie haben also wider besseres Wissen geschrieben, dass die S-Bahn "vorgesehen" sei. Dabei verwickeln Sie sich auch noch in Widersprüche, wenn Sie gleichzeitig schreiben, dass für den RE1 erst einmal das Personal gefunden werden müsse. Ihre Befürchtung würde schließlich auch für die S-Bahn gelten.

    In Bezug auf VW ist es eher umgekehrt: Die wollen sich mit Tesla messen, während der führende BEV-Hersteller sein eigenes Ding macht. Es ist anders als Sie behaupten, auch absehbar, welche Dimensionen das Werk haben soll. Schauen Sie in den B-Plan oder auch nur in die Lagepläne vom vergangenen Winter, die in der Presse zu finden sind.

    Oker wollte ich auch erwähnten, da der Stadtteil von Goslar von Ihnen in der Vergangenheit auch immer wieder erwähnt worden ist, nur reichte die Zeichenzahl nicht aus. Auch der Vergleich hinkt aber weiterhin, weil Oker ein Trennungsbahnhof ist.

  9. 9.

    Thema dieses Artikels und auch meines Kommentares als Antwort auf #1 sind die Mitarbeiter. In WOB gibt es für den SPNV keine zwanzig Gleise, so dass Ihre Behauptung erneut einfach als eine Ihrer üblichen Halbwahrheiten entlarvt werden kann. Wo die Aufstellgleise für den GV in der Realität verlegt werden sollen, kann man übrigens grob den Lageplänen des geänderten B-Planes entnehmen: Südlich der aktuellen Bahnstrecke im Industriegebiet Freienbrink. Das sieht bekanntlich auch das Trassenkonzept der DB vor.

    Verständlich, dass Ihnen die Galle hochkommt, da Sie offensichtlich erkannt haben, dass Sie aus rechtlicher Sicht bisher immer wieder falsch gelegen haben und Sie vielleicht sogar von den Umweltverbänden ob Ihrer Scheinargumente verlacht worden sind. Sie werfen deshalb bewusst im Stil eines Verschwörungstheoretikers wieder einmal bewusst Dinge durcheinander. Wohl auch deshalb wollten Sie neulich erneut von mir Geld haben.

  10. 8.

    Tesla will sich gerne mit VW messen. Es ist gar nicht absehbar, welche Dimensionen das Werk annehmen wird, falls es eröffnet wird. Ich weiß auch, dass die Verlängerung der S-Bahn, zur Zeit nicht mehr Bestandteil des Verkehrskonzeptes ist, was aber nicht bedeutet, dass die Planung nicht wieder aus der Schublade geholt wird.

    Deshalb wird auch so gerne das Harzstädtchen Oker als Vergleich von mir angeführt, denn selbst dort, ist man um das dritte Personenzuggleis nicht herumgekommen, wird man auch in Grünheide nicht, wenn die Bahnstrecke leistungsfähig sein soll. Mit einer einzigen Regionalbahn, die neunmal in Berlin hält und große Verspätungszeiten hat, sehe ich dies nicht gegeben, schon gar nicht, wenn die dringend benötigten Lokführer nicht gefunden werden. Musste allein im letzten Jahr, drei mal mit dem Taxi nach Hause fahren.

  11. 7.

    Sie sind nicht auf aktuellem Stand. Eine Verlängerung der S-Bahn war früh ins Gespräch gebracht worden, ist aber nicht mehr Bestandteil des Verkehrskonzeptes. Allein das Bespiel Rolls-Royce zeigt bekanntlich auf, dass deren Realisierung Ewigkeiten dauert. Ein ICE, um Berliner Pendler analog zu VW zu Tesla zu bringen, wäre der völlige Overkill. WOB ist ein wichtiger Verkehrsknoten, in dem fünf Reginalzuglinien enden. Vor Jahren wurden dort bereits täglich durchschnittlich 80 Fernzüge mit 10.000 Fernreisenden und 110 Regionalzüge gezählt. Von der Bedeutung ist das Industriegebiet Freienbrink weit entfernt. Dieser Vergleich hinkt immer noch. Bei der RB 35 steht eine Verlängerung von Fürstenwalde über Fangschleuse bis Erkner zur Diskussion, wobei es auch um die leise geworden ist. Die Züge würden nicht in Fangschleuse wenden. Die Hauptlast beim SPNV soll der RE 1 mit versetzten Schichtzeiten tragen.

  12. 6.

    Die Gleise für die Güterzüge werden schon auf das Tesla-Gelände verlegt, aber sollte es zu einem Verkehrsaufkommen wie in Wolfsburg kommen, mit ICE-Anschluss, Verlängerung der S-Bahn (vorgesehen), RB 35 und Taktverdichtung RE 1, ist es mit einer Verlegung und Verlängerung des Bahnhofs, dann nicht mehr getan. Sowohl die S-Bahn, als auch die Fernzüge, benötigen einen eigenen Gleiskörper, also mindestens fünf Gleise, sofern die S-Bahn dort endet, ansonsten sechs. Allerdings sollte man aber auch die zentrale Lage Wolfsburgs , mit Anschluss an sechs Großstädte berücksichtigen.

  13. 5.

    Da geht mir einfach die Galle hoch, wenn ich lese wie die Öffentlichkeit immer wieder versucht wird mit Falschmeldungen hinters Licht zu führen und der Herr Neumann mimt hier als Demagoge den Frontmann. Die Behauptung von der guten Anbindung des Tesla-Geländes an das Deutsche Eisenbahnnetz dient nur einzig und allein dazu, die Bevölkerung zu verschaukeln. Das eine vorhandene, einsame, in die Jahre gekommene Gleis, das von der RE1- Strecke in Richtung GVZ-Gelände abzweigt, ist nicht ansatzweise dafür geeignet, das zu erwartende Verkehrsaufkommen zu bewältigen. Ich habe auf der Karte nachgeschaut, wie viele Gleise in Wolfsburg zum und im dortigen VW-Gelände vorhanden sind. Ich habe 20 gezählt. Es können sogar noch 1 bis 2 mehr sein. Insgesamt ist der Gleisstreifen dort fast 200 m breit. Da kann man sich ausmalen, was Freienbrink, das sich ähnlich wie Wolfsburg entwickeln soll, noch bevor steht. Wie Tesla tickt, werden in Freienbrink die Gleise nicht auf dessen Gelände verlegt werden.

  14. 4.

    Bei den Berliner Schnuppen des Tagesspiegels hat man früh festgestellt, das der Wedding Mitte ist und Grünheide Berlin. Der RE1 fährt von hier in die Nähe des Industriegebietes Freienbrink. Der Bahnhof könnte später dichter an das Werk verlegt werden, da an der derzeitigen Stelle die Bahnsteige eh nur aufwendig verlängert werden können. Der Bus fährt von Fangschleuse schon zum Werk. Auch von Erkner ist ein Shuttlezug zumindest angedacht. Das Verkehrskonzept geht deshalb davon aus, dass rd. die Hälfte der Mitarbeiter von Tesla in Berlin wohnen werden. Der RBB hatte sich deshalb auch z.B: in Treptow-Köpenik umgesehen und umgehört. Der Beitrag von Brandenburg Aktuell war aber nur kurz in der Mediathek.

  15. 3.

    Aber Tesla schert sich nicht um Verträge und hat kein Geld für pünktliche Zahlungen.

  16. 2.

    Eigentlich mag ich Tesla. Aber warum hat niemand den Arsch in der Hose wegen der
    100 Mio. einen generellen Baustopp auszusprechen. Ist es Fehlentwicklungen Mut oder gibt es im Vertrag irgendwelche Haken???

  17. 1.

    Das sind doch tolle Neuigkeiten! Der angespannte Wohnungsmarkt in Berlin wird durch den Fortzug einiger MitarbeiterInnen und deren Familien etwas entlastet und durch Umzüge nach Brandenburg kommt mehr Geld in die Region und Investitionen auf dem Immobilienmarkt werden getätigt. Mehr Geld gelangt in die Gemeinden.

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Tafel Giga Podcast (Quelle: rbb)
rbb

rbb|24-Podcast | alle Folgen - Giga Grünheide - Tesla in Brandenburg

Im beschaulichen Grünheide investiert Elon Musk Milliarden, denn hier in Brandenburg entsteht die erste Tesla-Fabrik Europas. In dem 9.000-Seelen-Ort gibt es viele, die sich auf die neue Fabrik freuen und andere, die dagegen auf die Barrikaden gehen. Im Podcast "Giga Grünheide – Tesla in Brandenburg" erzählt ein rbb-Reporter-Team Geschichten über ein Dorf, das zur Zukunft der Elektromobilität werden soll.