Pulver zur Herstellung von Batterien - Gefährlicher Stoff bei Tesla in Grünheide im Juni ausgetreten

Fr 11.11.22 | 17:53 Uhr
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Symbolbild: Arbeiter warten am frühen Morgen an einem Eingang zur Baustelle für die Tesla-Autofabrik. (Quelle: dpa/P. Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 11.11.2022 | Martin Krauß | Bild: dpa/P. Pleul

In einem Tesla-Außenlager ist Ende Juni ein gefährlicher Stoff ausgetreten. Der Landkreis Oder-Spree hat am Freitag auf Anfrage dem rbb bestätigt, dass dort im Juni ein Pulver ausgetreten ist. Zuvor hatte die "Märkische Oderzeitung" [Bezahlinhalt] berichtet.

Laut dem Medienbericht soll es zu dem Vorfall am 27. Juni gekommen sein. Der Landkreis hat nach eigenen Angaben am 28. Juni davon erfahren.

Pulver soll giftig und krebserregend sein

Bei dem Stoff handelt es sich um eine pulverförmige Lithium-Kobalt Verbindung in fester Form mit einer Wassergefährdungsklasse 3, wie Sascha Gehm, Umweltdezernent des Landkreises Oder-Spree, dem rbb sagte. "Er ist grundsätzlich schon ein gefährlicher Stoff, weil es sich aber um einen festen Stoff handelt, ist er nicht ganz so gefährlich wie flüssige Stoffe. Er ist nicht brennbar und auch nicht löslich. Das heißt, er würde sich grundsätzlich nicht so im Grundwasser festsetzen, wie es vielleicht bei löslichen, flüssigen Stoffen wäre." Für das Grundwasser habe daher keine Gefahr bestanden, da das gesamte Gelände zum Zeitpunkt des Vorfalls asphaltiert gewesen sei und somit nichts in den Boden eingedringen konnte.

Material gelangte fälschlicherweise auf Tesla-Gelände

Gehm zufolge ist auf dem Tesla-Außengelände ein nicht richtig gekennzeichneter Behälter angeliefert worden, in dem sich Kathodenmaterial befand. "Dabei ist auch aufgefallen, dass es eine Beschädigung an dem Transportbehältnis gab und es sind ungefähr 10 Kilogramm des Materials ausgetreten", erklärte Gehm dem rbb. Es sei fälschlicherweise nach Grünheide geliefert worden und deswegen nicht ausreichend als Gefahrenstoff gekennzeichnet gewesen.

Tesla habe den Austritt des Kathodenmaterials in der Anlage gemeldet, teilte das Brandenburger Umweltministerium mit. Daraufhin habe das Landesumweltamt am 28. Juni unangekündigt den Ort aufgesucht. Zu dem Zeitpunkt sei der ausgetretene Stoff bereits komplett aufgenommen und in einen Gefahrstoffcontainer zur Zwischenlagerung bis zur Entsorgung gekommen. Die Anlage im Gewerbegebiet braucht laut Ministerium keine umweltrechtliche Genehmigung. Was Tesla dort lagert, war zunächst unklar.

Umweltschützer befürchten Naturschäden

Tesla äußerte sich auf rbb-Anfrage zunächst nicht. Das Unternehmen produziert in Grünheide seit März offiziell Fahrzeuge und beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 7.000 Mitarbeiter. Später sollen es 12.000 Beschäftigte sein. Das Unternehmen bereitet einen Ausbau der Produktion vor. Eine Batteriefabrik ist auf dem Firmengelände im Bau. Das Gewerbegebiet befindet sich in der Nähe.

Umweltschützer und Anwohner haben Vorbehalte gegen die Autofabrik, vor allem wegen des Wasserverbrauchs und einer möglichen Verschmutzung von Grundwasser. Ein Teil des Areals liegt im Wasserschutzgebiet. Im April war eine schwach wassergefährdende Flüssigkeit auf dem Tesla-Gelände ausgetreten. Dem Landkreis Oder-Spree zufolge gelangte sie nicht in Kanalisation und Grundwasser.

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.11.2022, 10:30 Uhr

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37 Kommentare

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  1. 37.

    Liebe Frau Andrea, was genau stört Sie denn an Herrn Klinks Kommentare?
    Sie könnten sich doch ganz entspannt zurücklehnen und seine - in Ihren Augen nicht ernstzunehmenden - Kommentare belächeln.
    Oder haben Sie etwa auch berechtigte Zweifel an den Darstellungen aus Wirtschaft, Politik und etwaiger Tesla-Fans und ahnen, dass Herr Klink und andere Kritiker mit seinen/ihren Äußerungen nicht ganz unrecht haben könnten?

  2. 36.

    Hoffentlich lernen die wirklich etwas. So manch anderer hier kennt nichtmals den Kalender und glaubt, dass zwei Wochen vier Monate sind.

  3. 35.

    Also wie Michael schon vermutet hat, alles nicht so schlimm! Eigentlich gar nix passiert! War nur halt ein weißes Pulverschen, wie es in Dresden nur so rumliegt. Was hat denn Dominik geraucht, geschnupft, genommen oder getrunken?
    Oder alles zu gleich?

  4. 34.

    Gespannt bin ich auf die Statements von WiMi Steinbach und UwMi Vogel.
    Man soll sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Schon im Juni 22 passiert und erst jetzt öffentlich bekannt!
    Mensch! In unmittelbarer Nähe ist ein Schulcampus und dort lernen Kinder, ja Kinder!

  5. 33.

    Herr Dominik hören sie auf mit ihrem chemischen Nichtwissen zu prahlen. Lithiumoxid ist auf Grund seiner toxischen Eigenschaften als Gefahrgut eingestuft. Bei Berührung wirkt das Zeug ätzend. An Haut und ganz besonders im Augenbereich bewirkt es irreparable Schäden. Versuchen sie mal das Zeug einzuatmen oder zu schlucken, dann zerreißt es ihnen Magen, Därme und Lunge. Da es außerdem wasserlöslich ist können sie es auch leicht die Kehle runterlaufen lassen. Die Wasserlöslichkeit stellt somit auch eine Gefahr für das Grundwasser dar. Auf Grund seiner toxischen Eigenschaften und seiner Wassermobilität ist das Zeug gefährlich und ist demzufolge als Gefahrgut zu kennzeichnen. Das Schockierende an den Worten des uns in Aussicht gestellten neuen Landrates ist, dass offensichtlich die Kennzeichnungspflicht von Gefahrgut, das nach Grünheide adressiert ist, nicht gilt bzw. Verstöße toleriert werden. So versucht man das fehlende Umweltbewusstsein zu kaschieren.

  6. 32.

    "An dem Prozess sind sicher so viele Personen beteiligt, da passieren Fehler auch wenn sie nicht passieren dürfen/sollen.
    Die Verantwortung dafür trägt aber eh der Absender. Der kommt in dem Artikel aber nicht zu Sprache. Nur der Empfänger wird genannt. Und der ist noch nicht mal der richtige bzw. der richtige Ort."

    Das ist genau der Grund, warum Umweltverbände, Bürgerinitiativen und Kritiker seit nunmehr schon fast drei Jahren diese menschengemachte Umweltzerstörung in Form einer weiteren und überflüssigen Fahrzeugfabrik im Wasserschutzgebiet inmitten eines zusammenhängenden Waldgebietes zu verhindern versuchen.
    Es ist kein Geheimnis, dass über kurz oder lang die Folgen für die Umwelt verheerend sein werden. Aber wen interessiert es, wenn für den Bau und Betrieb der Tesla Manufacturing Brandenburg SE Milliardenbeträge im Raum stehen und deshalb nur ausschließlich monetäre Interessen bedient werden.

  7. 31.

    Ein interessanter Nebenaspekt: Das Material braucht man nur für die Akku-Fertigung. Es wurde also nur der gleichzeitige schnelle Ausbau von zwei Batteriefabriken zu Gunsten von Texas gestoppt.

  8. 30.

    Herr Klink nimmt einfach immer wieder die Tesla-Kritiker hoch. Oder nehmen Sie den Herren etwa ernst?

  9. 29.

    Mit welcher Arroganz Sie Feuerwehrleute und ihre Arbeit einschätzen können, ruft bei mir Kopfschütteln hervor.
    Sparen Sie sich einfach Ihre unqualifizierten Kommentare und sparen Sie einfach Strom für Ihre Teslafahrerfreunde.

  10. 28.

    Der MOZ Artikel strotzt nur vor Fehlern.

    Als erstes ist es kein giftiges Pulver. Ist das so schwer zu verstehen, was akut toxisch, umgangssprachlich noch giftig genannt, weil das vor der CLP Verordnung so hieß von krebserzeugend unterscheidet?

    Der richtige Sauger wäre ein Entstauber der Staubklasse H gewesen. Mir fällt kein Grund ein warum ich Kathodenpulver damit nicht restlos aufsaugen könnte.

    Und dann das ewige Gerede von Paletten die beschädigt gewesen wären....was zum Geier meinen die? War das Sackware AUF Paletten? Dann wären trotzdem die Säcke aufgerissen! Aber wahrscheinlich meinten die "Big Bags". Google sie mal.

    Auch und Gefahrstoffdatenblätter gibt es nicht. Nur Sicherheitsdatenblätter (SDB). Und "schwer gesundheitsschädlich" ist keine CLP Gefahrenkategorie, kann also nicht in dem SDB gestanden haben.

    Mir macht eher eine solch inkompetente Feuerwehr sorgen, obwohl die Firma eine sehr renommierte ist.

  11. 26.

    Seit dem Musk vollkommen frei dreht, würde ich nichtmal im Traum noch was mit Tesla zu tun haben. Musk sollte als CEO von Tesla aufhören. Soll sich um Twitter kümmern ;P.

    Anderseits muss man nicht jede Lapalie aufbauenden weil um Tesla oder EAutos allgemein geht.

  12. 25.

    Für mich steht dort, das Paket sollte nicht nach Grünheide. Und weil es nicht dorthin sollte hat man es nicht entsprechend "ausreichend" gekennzeichnet. Mitarbeiter A könnte also mehrere bsp. "Pakete" gepackt haben, in einem der Gefahrstoff. Übergibt an Mitarbeiter B die Aufgabe diese bitte zu Kennzeichen. Der wiederum macht einen Fehler und kennzeichnet falsch. Mitarbeiter C kommt mit dem Paketsticker.... usw.
    An dem Prozess sind sicher so viele Personen beteiligt, da passieren Fehler auch wenn sie nicht passieren dürfen/sollen.

    Die Verantwortung dafür trägt aber eh der Absender. Der kommt in dem Artikel aber nicht zu Sprache. Nur der Empfänger wird genannt. Und der ist noch nicht mal der richtige bzw. der richtige Ort.
    Das reicht aber natürlich für sie, weil es Tesla ist.
    Daher noch viel Erfolg bei ihrem persönlichen Feldzug.

  13. 24.

    Wer noch nicht mitbekommen hat, wie seine Stadt heute heißt, hat wohl zj DDR Zeiten im Motorenwerk im heutigen Chemnitz zuviele Abgase geschnüffelt.

    Kohlenmonoxid ist da verheerend....

  14. 23.

    "dass kein Fahrzeug mehr das Teslagelände befahren und verlassen darf" Erläutern Sie mal bitte, wie Sie auf die Idee kommen das Tesla-Produktionsgelände zu verhaften.
    Ich gebe Ihnen einen gut gemeinten Rat: Lesen bildet. Der Artikel ist gut zu lesen und in diesem Fall eindeutig.

  15. 22.

    Herr Domenik lassen sie bitte ihre dummen Kommentare, wenn sie nicht wissen, wie die Bergung der Gefahrstoffe abgelaufen ist. Besorgen sie sich den MOZ.-Artikel von heute. Der ist überschrieben mit

    „Giftiges Pulver im Tesla-Außenlager ausgetreten – Werkfeuerwehr fürchtet um eigene Gesundheit“

    Der Autorin gebührt ein dickes Lob. Sie hat offensichtlich mehr als vier Monate investigativ recherchiert. Sie zeigt, wie Teslas Hofhunde sehr dilettantisch bei der Schadensbekämpfung vorgegangen sind. Anfänglich unwissend ohne Schutzbekleidung, da das Pulver nicht als Schadstoff gekennzeichnet war, und mit Schaufeln haben sie erfolglos jede Menge Staub aufgewirbelt. Der Einsatz von Staubsaugern danach brachte wohl auch nicht den ersehnten Erfolg. Erst nachdem eine Straßenkehrmaschine geordert wurde, gelang es, den Schaden zu beseitigen. Das sind halt die Teslaprofis, die man am besten zum Mars schicken sollte, wo ja ihr Chef auch hin will.

  16. 21.

    "Kommen Sie mal nach Dresden.
    Dann kann ich Ihnen zeigen wie mit dutzenden hochgiftigen Gefahrstoffen(die würden Sie in geringsten Mengen ..."

    Allem Anschein nach, wohnen Sie zu dicht dran...

  17. 20.

    Herr Robert für sie ganz exklusiv nnoch einmal der von ihnen missverstandene Satz, den rbb24 übrigens zwischenzeitlich gelöscht hat:


    „Das Material sei fälschlicherweise nach Grünheide geliefert worden und deswegen nicht ausreichend als Gefahrenstoff gekennzeichnet gewesen."

    Der Inhalt des Satzes ist eindeutig und nicht misszuverstehen. Er besagt, weil die Schadstoffe nach Grünheide adressiert wurden , wurden sie nicht wie vorgeschrieben als Gefahrenstoffe gekennzeichnet. Bei Versandt in andere Orte hält sich der Versender offensichtlich an die Gefahrgutverordnung. Wer hat wohl diese Grünheidevariante angeordnet? Herr Robert, wer die Macht und kommt dafür in Frage? Der Knopfzellenverkäufer wohl eher nicht?. Der benötigt nicht kistenweise Lithiumkatodenpulver.
    Noch eine Bemerkung zu ihrem Heiterkeitsausbruch, der Anzeiger für ihre Geisteshaltung ist. Sie haben nicht begriffen, das Tesla großflächig eine Landschaft zerstört. Für Waldspaziergänge müssen sie nun weiter fahren.

  18. 19.

    Wenn der Umweltderzernent das: "Es sei fälschlicherweise nach Grünheide geliefert worden und deswegen nicht ausreichend als Gefahrenstoff gekennzeichnet gewesen." gesagt hat, gehört er sofort freigestellt und sein Posten ist neu zu besetzen.

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