Erweiterter deutscher Aktien-Leitindex - Berliner Unternehmen Hello Fresh und Zalando steigen in DAX auf

Mit dem Online-Versandhändler Zalando und dem Lieferdienst Hello Fresh sind seit Freitagabend zwei weitere Berliner Unternehmen in den DAX aufgestiegen. Damit hat Berlin nun fünf Unternehmen, die in dem deutschen Aktien-Leitindex vertreten sind.
Mit den beiden Unternehmen Hello Fresh und Zalando steigen in den neu strukturierten Deutschen Leitindex DAX gleich zwei Berliner Firmen in den ersten deutschen Aktienindex auf. Das gab die Deutsche Börse am Freitag bekannt.

Die beiden Berliner Unternehmen gehören zu den Aufrückern des am Freitag aufgestockten Indexes. Es ist eine der tiefgreifendsten Reformen in der Geschichte des DAX: Künftig werden 40 Unternehmen gelistet statt wie bisher 30 und es gelten strengere Qualitätsrichtlinien. Berlin hat mit den beiden Nachrückern nun fünf Unternehmen, die im deutschen Aktien-Leitindex vertreten sind. Bislang sind es Delivery Hero (seit August 2020), Deutsche Wohnen (seit Juni 2020) und Siemens (seit Juni 1988 und mit Doppel-Sitz in Berlin und München).
Aufstieg von zwei Start-ups
"Das ist eine Zeitenwende" sagte Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne). Der Aufstieg der beiden als Berliner Start-ups gegründeten Unternehmen stehe stellvertretend für den wirtschaftlichen Aufschwung der Bundeshauptstadt. Der werde zunehmend von der IT-Industrie bestimmt: Während das Wirtschaftswachstum Berlins zuletzt bei rund drei Prozent lag, wuchs die Digitalwirtschaft der Stadt um gut 30 Prozent, so Pop. "Selbst im Krisenjahr 2020 konnte die Beschäftigung in diesem Bereich um 8,5 Prozent ausgeweitet werden", sagte die Grünen-Politikerin. "Die Digitalwirtschaft hat sich in der Krise als ein stabilisierender Faktor erwiesen." Sie erwarte, so Pop, dass sich die Zahl der Jobs in dieser Branche von aktuell rund 110.000 in diesem Jahrzehnt verdopple.
Ein Zeichen für die Attraktivität des Standorts Berlin sind auch die Investitionen der US-Konzerne Tesla, Amazon und Google in der Region Berlin-Brandenburg. Laut dem jährlichen Bericht der Wirtschaftsberatung Ernst & Young haben Berliner Firmen allein im ersten Halbjahr 2021 rund 4 Milliarden Euro Wagniskapital erhalten. Im gesamten Jahr 2020 waren es nur rund 3 Milliarden Euro.
Sendung: Inforadio, 03.09.2021, 22 Uhr