Aktuelle Daten - Mieten in Brandenburg bundesweit am zweitstärksten gestiegen
Neun Prozent mehr im Vergleich zum Sommer 2021: Nur in Mecklenburg-Vorpommern sind die Angebotsmieten zuletzt stärker gestiegen als in Brandenburg. Auch in Berlin ziehen die Mieten laut aktuellen Daten weiter an.
Der Anstieg der Wohnungsmieten in Brandenburg ist im dritten Quartal im bundesweiten Vergleich nur noch von Mecklenburg-Vorpommern übertroffen worden. Die Angebotsmieten haben im Vergleich zum Vorjahresquartal in Brandenburg im Durchschnitt um 9,1 Prozent zugelegt, wie aus Daten des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht.
In Mecklenburg-Vorpommern lag der Anstieg im dritten Quartal demnach bei 10,3 Prozent, in Sachsen dagegen nur bei 4,1 Prozent. Im Mittel der vergangenen drei Jahre kletterten die Mieten in Brandenburg um 5,2 Prozent.
8,3 Prozent Steigerung in Berlin
Auch in Berlin sind die Angebotsmieten im dritten Quartal wieder deutlich schneller gestiegen als in den Jahren zuvor. Um durchschnittlich 8,3 Prozent verteuerten sich die Mietangebote für die Hauptstadt zwischen Juli und September dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Das war fast doppelt so viel wie die durchschnittliche Steigerung der Angebotsmieten im dritten Quartal der vergangenen drei Jahre (plus 4,2 Prozent). Die Steigerungen in der Hauptstadt lagen damit auch deutlich höher als im bundesweiten Mittel.
Bundesweiter Mietanstieg über dem Mittel der letzten drei Jahre
Der Anstieg der Wohnungsmieten hat sich nach einer Phase mit relativ moderaten Zuwächsen deutschlandweit beschleunigt. Die Mieten stiegen im Schnitt kräftig um 5,8 Prozent zum Vorjahresquartal. Das war mehr als im Mittel der vergangenen drei Jahre mit plus 4,5 Prozent. In allen Bundesländern lagen die Zuwächse demnach über dem mittelfristigen Trend.
"Es zeigt sich, dass die Dynamik zunimmt", sagte IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. Die Menschen suchten zunehmend Mietwohnungen, während einige Vermieter offenbar parallel zur hohen Inflation höhere Mieten ansetzten. Zudem gebe es Aufholeffekte in ländlichen Regionen, die noch vergleichsweise günstigen Wohnraum bieten.
Kaufen scheidet als Option für viele aus
Gestiegene Kreditzinsen, hohe Baupreise und die Rekordinflation machen Wohneigentum weniger erschwinglich. Die Zinsen für zehnjährige Immobilienkredite haben sich seit Jahresbeginn mehr als verdreifacht. Viele Menschen weichen daher auf den Mietmarkt aus. Die sich verlagernde Nachfrage werde dort den Aufwärtsdruck auf die Mieten erhöhen, hieß es jüngst in einer Studie der Landesbank Helaba.
Dem Jahresvergleich der Angebotsmieten, den das IW durchgeführt hat, lagen rund 1,5 Millionen Inserate auf großen Immobilienportalen zugrunde. Für den Vergleich des dritten Quartals mit dem Vorquartal waren es rund 359.000. Der Datensatz stammt vom Immobilienbewerter Value AG und wurde vom IW aufbereitet. Der Durchschnittswert für Deutschland ergibt sich aus dem Mittelwert aus den rund 400 Landkreisen.
Sendung: rbb24 Inforadio, Nachrichten, 12.12.2022, 8 Uhr
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