Wegen Tarifstreit - Warnstreik legt Flugverkehr am BER am Montag lahm

So 12.03.23 | 13:35 Uhr
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Teilnehmer einer Demonstration zum Warnstreik am Flughafen Berlin-Brandenburg BER gehen am 25.01.2023 an einem geparkten Flugzeug vorbei. (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Audio: rbb24 Inforadio | 11.03.2023 | Katharina Trümper | Bild: dpa/Christoph Soeder

Am Montag werden keine Flugzeuge vom BER abfliegen und voraussichtlich auch kaum welche ankommen. Das teilte die Flughafengesellschaft mit. Grund dafür ist ein ganztägiger Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hat.

  • Sicherheitspersonal am BER am Montag zum Warnstreik aufgerufen
  • Laut Flughafengesellschaft finden keine Abflüge und kaum Ankünfte statt
  • Verdi fordert höhere Zuschläge für Nacht- und Wochenendarbeit sowie eine bessere Regelung für die Entlohnung von Überstunden

Die Gewerkschaft Verdi hat für Montag zum Warnstreik am Flughafen BER aufgerufen. Rund 200 Abflüge werden deshalb gestrichen. Betroffen seien etwa 27.000 Passagiere, teilte ein Flughafensprecher am Samstag mit. Auf der Flughafenwebsite waren am Sonntag auch bereits fast alle ankommenden Flüge für Montag gestrichen. Der BER bat die Fluggäste, die am Montag einen Flug vom BER geplant haben, sich an ihre Airlines zu wenden.

Zum Warnstreik aufgerufen sind Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, der Fluggastkontrolle sowie der Personal- und Warenkontrolle. Grund für den Streikaufruf sind laut Gewerkschaft die bisher ergebnislos verlaufenden Tarifverhandlungen. Verdi fordert vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) die Zeitzuschläge für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit zu erhöhen sowie eine bessere tarifliche Regelung um Überstunden zu entlohnen.

Neben den Beschäftigten des BER hat Verdi auch die Mitarbeiter der Flughäfen in Hamburg, Hannover und Bremen zum Streik aufgerufen.

Verhandlungen bereits seit zehn Jahren

Nach Angaben der Gewerkschaft soll der Warnstreik am Montag um 3:30 Uhr beginnen und bis Mitternacht andauern. Die Streikenden sollen sich ab 8 Uhr vor dem BER-Terminal auf dem Willy-Brandt-Platz versammeln. Verdi rechnet mit rund 300 Teilnehmern.

Seit 2013 dauern die Verhandlungen zwischen Verdi und dem BDLS bereits an. Die Zuschläge für Arbeiten zu ungünstigen Uhrzeiten seien seit 2006 nicht mehr verbessert worden, hieß es. Erst durch eine erneute Verabredung in der Entgelttarifrunde 2022 war der Gewerkschaft zufolge der BDLS bereit, über die Forderungen zu verhandeln. Die Arbeitgeber hätten bisher kein Angebot vorgelegt.

Bereits Ende Januar hat ein Warnstreik der Beschäftigten den kompletten Flugverkehr des BER lahm gelegt. Rund 1.500 Beschäftigte hatten sich dem Streik angeschlossen. Rund 35.000 Passagiere waren von den Ausfällen betroffen. Die nächste Verhandlungsrunde ist vom 27. bis 29. März in Potsdam geplant.

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.03.2023, 11:21 Uhr

66 Kommentare

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  1. 66.

    Das Geld kann man prima in die dringend notwendige Automatisierung bei Check-In und Sicherheitskontrolöen investieren. Dann läuft es reibungsloser und schneller.

  2. 65.

    Außer heute - auch in Hamburg, Hannover und Bremen wird heute gestreikt.

  3. 64.

    Das ist auch meine Erfahrung. Aber dieses Organisationstalent haben die meisten nicht :-).

  4. 63.

    und Leidtragende ist die Bevölkerung."
    Nö, isse nicht. Eher ein verschwindend kleiner Teil davon.

  5. 60.

    Das Streikrecht im Flugverkehr muß per Gesetz beschnitten werden. Es wird missbraucht. Mal streiken die Piloten, mal das Kabinenpersonal, dann die Flughafenfeuerwehr, gefolgt vom Sicherheitspersonal und den anderen Dienstleistern. Das ganze wird dann noch nach einzelnen Flughaefen gestaffelt. Irgendwo ist im Flugbetrieb immer Streik und Leidtragende ist die Bevölkerung. Natürlich müssen die Beschäftigten anständig bezahlt werden. In anderen Ländern Europas wird das anders geregelt

  6. 58.

    Richtig du sagst es. Ich hab jetzt schon ein wenig bammel ,dass mein Mann und ich ( das erste Mal ohne Kinder ) in den Urlaub können. Wir verdienen auch nicht gerade viel und mussten uns das zusammen sparen. Alles wird teurer.

  7. 57.

    Mich würde interessieren welche Webseiten das sind ? Dankeschön

  8. 56.

    „ Lieber bezahle ich 500 Euro mehr für einen Flug, als mit dem Gewissen zu leben, dass ich Menschen ausbeute.“
    Was für eine gruselige Einstellung. Sie haben echt zu viel Geld. Spenden Sie es für Klimaaktivisten …

  9. 55.

    Das unterschreibe ich zu 100 Prozent “sharing is caring” und nicht immer dieses Micheldenken, alles ist schlecht und jetzt geht gar nix mehr!

  10. 54.

    Sorry, ich nehme die Bahn oder das Taxis und lass den Wagen zu Hause in Prenzlauer Berg!

    Was hat das eigentlich mit dem Streikthema zutun???

  11. 53.

    Es ist vereinbart, dass Renten und lohnt in gleichem Verhältnis steigen. Davon wird jedoch schon seit Jahren abgewichen.

    Für Sie haben betriebswirtschaftliche Grundsätze also etwas mit nicht gönnen zutun.

    Weltweit sinken Flugpreise, nur in Deutschland nicht. Das ist ungesund.

    Wenn Airlines abwandern ist das Geschrei groß.

    Letztlich bestimmen die Airline die Gebühren und nicht der Airport. Die Verluste tragen die Eigentümer.

    Außerdem können Dienstleister jederzeit ausgetauscht werden.

  12. 52.

    Nicht missverstehen! Wir wollten Montag fliegen!

  13. 51.

    Wohne 10 km vom Flughafen zwischen den 2 Start-und Landebahnen, 20 Jahre keine Flugreise. Streik. Schadenfreude?

  14. 50.

    Ja, die Leute bekommen alles ersetzt. Was nutzt es Ihnen? Das Geld kommt erst nach Tagen oder Wochen. Einen Ausweich -Urlaub können die Leute also nicht buchen, wenn das Geld mühsam erspart war für diesen Urlaub. Und den Urlaub kann man auch nicht so einfach mal verschieben. Es gibt Urlaubspläne in den Firmen, wann jeder Mitarbeiter seinen Urlaub nehmen kann.

  15. 49.

    Die Flughafengesellschaft soll ihrer Pflicht nachkommen und die Airlines mal informieren. Die Airline meiner Schwägerin weiß von nichts. Für die geht der Flug planmäßig am Montag.

    Somit macht die Airline nichts, damit sie ihre Reise antreten kann.

    Wie immer versagt die Flughafengesellschaft BER auf ganzer Linie. Schließt bloß den Flughafen. Da arbeitet eh keiner.

  16. 48.

    Warum habe ich Unrecht??
    Sie schreiben doch selbst das damals die Renten um 6 Prozent gestiegen sind
    Das sie nicht genauso stark steigen wie bei Arbeitnehmer ist normal
    Sorry ganz ehrlich, mich kotzt die deutsche Mentalität, ja dem anderen nichts gönnen, diese Ich Mensch Mentalität dermaßen was an

  17. 47.

    Wie soll gestreikt werden, ohne das es für Arbeitgeber, leider auch für den Kunden weh tut
    Bedanken sie sich beim Unternehmen, aber nicht bei denen , die die Arbeit vollrichten
    Die haben bessere Arbeitsbedingungen und Lohn verdient

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