Bislang große Lücken -
Der Fortschritt beim Glasfaserausbau in Berlin kann ab sofort online verfolgt werden. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft hat dafür am Mittwoch den "Gigabit-Monitor" online gestellt [gigabit.berlin.de]. Dort können sich Berlinerinnen und Berliner ortsteilgenau anschauen, wie gut die Versorgung mit schnellen Internetanschlüssen ist und wie weit der Ausbau laut Prognose in den kommenden Jahren sein soll.
Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) kündigte an, dass noch in diesem Jahr 400.000 neue Glasfaseranschlüsse in Berlin entstehen würden. Im kommenden Jahr sollen es 600.000 Anschlüsse werden. Insgesamt, so die bisherigen Berechnung der beteiligten Unternehmen, sollen es einmal 3,5 Millionen Anschlüsse in Berlin werden.
"Bis 2028 soll schnellstes Internet für jeden Haushalt und für jedes Unternehmen in Berlin verfügbar sein", so Giffey. Zwar sei die Internetversorgung in Berlin bislang schon sehr gut. Nach Rücksprache mit den Expertinnen der Branche sei Glasfaser allerdings eine notwendige Investition für die Zukunft, vor allem auch bei der Wirtschaft. "Wir werden in den nächsten Jahren sowohl im Mobilfunk als auch bei den Anschlüssen der Haushalte massive Steigerungen der Datenvolumina haben", so Giffey weiter. Man gehe davon aus, dass sich die Datenmenge in Berlin bis 2030 um das Dreißigfache erhöhe. Zudem würden Glasfaserleitungen nur 20 Prozent der Energie verbrauchen, die für herkömmliche Kupferkabel benötigt wird.
Bislang große Glasfaser-Lücken
Bislang weist der Monitor allerdings noch große Glasfaser-Lücken auf: So liegt der Versorgungsgrad in der gesamten Stadt bei gerade einmal 17,2 Prozent. Noch am besten ist die Lage in Lichtenberg, wo knapp 48 Prozent der Haushalte und Unternehmen Glasfaserleitungen haben, gefolgt von Mitte mit 35 Prozent und Friedrichshain-Kreuzberg mit 29 Prozent.
Besonders schlecht ist die Versorgung in Marzahn-Hellersdorf, Steglitz-Zehlendorf, Treptow-Köpenick und Reinickendorf, wo aktuell lediglich fünf bis sechs Prozent der Internetanschlüsse über Glasfaser laufen.
Wie man dem Monitor entnehmen kann, wird sich die Situation laut Prognose für einige Bezirke bis Ende 2024 etwas verbessern, vor allem in Charlottenburg-Wilmersdorf, das mit fast 60 Prozent Abdeckung zum Glasfaser-Spitzenreiter der Berliner Bezirke werden soll. Anders sieht es im Randbezirk Treptow-Köpenick aus, wo laut Zahlen der Wirtschaftsverwaltung auch Ende des kommenden Jahres nur 5,7 Prozent der Anschlüsse Glasfaser bekommen werden.
Positiver sieht die Versorgung mit Internetanschlüssen aus, die bis zu 1.000 Megabit/Sekunde liefern und für die meisten Anwendungen wie Videostreaming, digitales Arbeiten und auch komplexere Spiele ausreichen. Hier sind bereits fast 92 Prozent der Berliner Haushalte angeschlossen.