Lebensqualität, Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt -
Der Landkreis Dahme-Spreewald ist im Ranking von Lebensqualität, Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt auf Platz acht der besten Standorte in Deutschland gerückt, wie das am Mittwoch in Köln veröffentlichte IW-Regionalranking des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) [iwkoeln.de] ergab. Die Forscher bewerteten die Situation in 400 Landkreisen und kreisfreien Städten auf Grundlage von 14 Indikatoren aus den Themenbereichen Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt und Lebensqualität.
Die angrenzenden Landkreise Teltow-Fläming (Rang 25) und Potsdam-Mittelmark (Rang 43) landeten laut Studie noch vor der Bundeshauptstadt Berlin (Rang 91). Der Landkreis Märkisch-Oderland schnitt allerdings schwächer ab (Rang 183).
Die Stärken und Schwächen sind in der Großregion Berlin regional stark differenziert, kommt die Studie zum Schluss. "Während der Landkreis Dahme-Spreewald mit Blick auf die Baugenehmigungen bundesweit führend ist, belegt Berlin bei den begangenen Straftaten den vorletzten Platz."
Dominanz des Großraums München bröckelt
Die immer noch bestehende Dominanz des Südens und besonders des Großraums München bröckelt derweil. Der Landkreis München, das bayerische Coburg, die Stadt München und der Landkreis Starnberg sind weiterhin unter den fünf stärksten Regionen Deutschlands. Auf Platz zwei rückt Mainz, das besonders von dem Erfolg von Biontech profitiert. Auf Platz sechs folgt der Main-Taunus-Kreis um Frankfurt und auf Platz acht Dahme-Spreewald.
Die Wissenschaftler stellten neben den Stärken auch fest, dass jede vierte Region in Deutschland schwach aufgestellt sei. Oft seien in diesen Regionen die Steuern zu hoch, es fehlten qualifizierte Fachkräfte, und die Bedingungen für Unternehmen seien nicht attraktiv, um sich dort anzusiedeln. Hier sei die Regionalpolitik gefragt.
Die guten dynamischen Beispiele im Ranking zeigten, dass prinzipiell in jeder Ecke Deutschlands Erfolge erarbeitet werden könnten. So schafften es die kreisfreien Städte Flensburg und Hof in die Top Ten der dynamischsten Regionen in Deutschland. Im Gesamtniveau zählen sie derzeit aber noch zu den schwächeren Regionen.
Ländliche Räume Schlüsselrolle für erneuerbare Energien
Abschließend blickte die Studie auf die Gewichtung der erneuerbaren Energien. Hier nehmen die ländlichen Räume für den Umbau des Energiesystems eine zentrale Rolle ein. "Mehr als drei Viertel der installierten Netto-Nennleistung der Energieträger Solar und Wind befinden sich in ländlichen Räumen", so die Studie des IW Köln.
"Der Ausbaustand der erneuerbaren Energien wird vermutlich in den kommenden Jahren ein bedeutender Standortfaktor und Wettbewerbsvorteil auch für andere Regionen werden, wenn die deutsche Industrie beansprucht, Vorreiter der Elektrifizierung industrieller Prozesse zu werden."
Im Landkreis Dahme-Spreewald wird umweltfreundliche Windenergie erzeugt. Einer der größten Windparks in Brandenburg befindet sich zwischen Dahme (Teltow-Fläming) und Luckau (Dahme-Spreewald). Er ist so groß, dass vor rund 20 Jahren sogar das kleine Dörfchen Schlagsdorf weichen musste - die etwa 15 Einwohner mussten umziehen. Heute stehen 200 Windräder in dem Windpark.
Sendung: Antenne Brandenburg, 23.05.2024, 11:30 Uhr