Anne Rabe über "Die Möglichkeit von Glück" - "Ich hatte das Gefühl, dass dieser Osten brutaler und gewalttätiger ist"

Di 19.09.23 | 12:38 Uhr
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Autorin Anne Rabe. (Quelle: rbb)
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Video: rbb Kultur - das Magazin | 16.09.2023 | Charlotte Pollex | Bild: rbb

Anne Rabe ist ein Kind der Wende - und hat es mit ihrem Roman "Die Möglichkeit von Glück" auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft. Im Interview spricht sie über Langfristfolgen eines autoritären Systems, ein zentrales Thema ihres Buches.

rbb: Frau Rabe, "Die Möglichkeit von Glück" erzählt die Geschichte von Stine, die in der DDR geboren ist und im wiedervereinigten Deutschland aufwächst. Darin geht es auch um die langfristigen Folgen eines totalitären Systems. Was war der Auslöser, dieses Buch zu schreiben?

Anne Rabe: Das war tatsächlich das Nachdenken über die politischen Verhältnisse. 2019, als es schon mal politisch so ähnlich aussah wie jetzt, als die AfD drohte, einen ostdeutschen Ministerpräsidenten zu stellen oder zur stärksten Kraft zu werden - das war der Moment, wo ich mich gefragt habe, warum mir das eigentlich so vertraut und so zwangsläufig vorkommt. Und andererseits auch die Frage, warum das so ist. Warum ändert sich da nichts in diesem Osten? Und ich habe mir darüber Gedanken gemacht, wie ich aufgewachsen bin. Ich habe begonnen mit Freunden darüber zu sprechen, was uns bewegt hat. Und dann habe ich irgendwann ein Buch daraus gemacht.

zur person

Sie sind 1986 in Wismar geboren, ein Kind der Wende. Inwiefern hat Sie die DDR dennoch geprägt?

Leute, die wie ich in den 80er Jahren geboren wurden, waren Kleinkinder in einem vorpolitischen Zustand. Wo man noch keine wirkliche Funktion in diesen Institutionen hatte, aber damit schon in Kontakt gekommen war. Und gleichzeitig war man in diesem ganzen Wende-Prozess jemand, der gar nicht ernst genommen wurde oder dem das nicht erklärt wurde. Weil man eben viel zu jung war und die Erwachsenen nicht dachten, dass Kinder das irgendwie verstehen könnten. Aber natürlich war dieser Systemwechsel permanent präsent, allein dadurch, dass man immer von "zu Ostzeiten" und "zu Westzeiten" sprach. Das sind alles so Sachen, wo klar war, es gab hier eine Veränderung. Und es hat mich insofern geprägt, als dass es einerseits diese Leerstelle gab. Und andererseits aber auch diese Umbruchszeit mit all ihren Härten, die die Kindheit beeinflusst hat. Die Erwachsenen hatten zudem wenig Kapazitäten, um zu erklären oder zu begleiten. Ich würde sagen, dass das für Kinder eine sehr einsame Kindheit war.

In Ihrem Roman spielen autoritäre Strukturen und Gewalt - physiche, psychische und strukturelle - eine Rolle. Warum?

Das kam in den Gesprächen mit Freunden von mir oder auch mit anderen Zeitzeugen schnell zur Sprache: Diese immense Gewalt untereinander, wie hart wir miteinander waren, wie brutal. Diese Neonazis-Szene ist natürlich unglaublich präsent gewesen in dieser Zeit. Aber es gab sehr viel mehr. Zum Beispiel dieses Mobbing in der Schule, was sehr ausgeprägt war. Aber auch die Gewalt in den Familien. Und zwar unabhängig davon, ob die Eltern systemtreu waren, ob es Oppositions-Familien waren oder Dissidenten-Familien. Das tauchte immer wieder auf und dem bin ich nachgegangen. Weil ich sowieso das Gefühl hatte, dass dieser Osten brutaler und gewalttätiger ist. Man sieht das auch in politischen Demonstrationen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass diese Gewalt nur auf der Straße entsteht. Das steckt auch schon in den Familien und hat dort eine lange Tradition.

Wie spiegelt sich das Thema erzählerisch wider?

Es geht im Kern darum, wie diese politische Gewalt des 20. Jahrhunderts und dieser DDR in die Familien eindringt, auch in die Beziehung, in die Freundschaften. Wie sie das kaputt macht und dominiert. Und es geht auch um die Frage, wie man diesen Kreislauf, dieses Weitergeben von Gewalt, diese neue Form von Gewalt, findet, sie unterbricht und wie man damit umgeht. Es ist auch eine Emanzipationsgeschichte von dieser Gewalt. Was ich erzählen möchte, ist, wie lange diese Gewalt nachwirkt, wie mächtig sie ist. Und wie mächtig das Schweigen darüber ist, wenn man nicht beginnt, darüber zu reden und dem was entgegenzusetzen.

Was lief denn im Osten anders als in Westdeutschland?

Gewalt gibt es auch in Westdeutschland, ich glaube aber - in einer anderen Systematik. Und das hat ganz viel damit zu tun, dass Ostdeutschland eben sehr viel länger von Diktatur und Autoritarismus geprägt war, dass es ein langes Schweigen gibt und Traditionen. Diese enorme Gewalt des 20. Jahrhunderts, die schon im Ersten Weltkrieg stattfand, die dann im Zweiten Weltkrieg mündete, in einem absoluten Inferno, die wurde noch weiter beschwiegen, viel länger. Das liegt daran, dass es so etwas wie ein 1968, ein Infragestellen der Taten der Eltern im Nationalsozialismus oder im Krieg überhaupt nicht gab. Alle autoritären Systeme neigen dazu, Vergangenheitsbewältigung und Aufarbeitung nicht zuzulassen.

Was wollten Sie über Ihre Generation von Ostdeutschen erzählen?

Es ist eine sehr spezifische Geschichte über eine spezielle Familie, eben eine parteitreue Familie. Es war mir wichtig, einmal so eine Geschichte zu erzählen, weil ich das Gefühl habe, dass darüber noch gar nicht so viel gesprochen wurde. Insofern würde ich nicht sagen, dass es ein Buch über eine ganze Generation ist. Aber die Figuren, die dort auftauchen, haben alle diese Gewalterfahrung gemeinsam, auch im Umgang miteinander. Das wollte ich erzählen. Die Alltäglichkeit von Gewalt, die sich fortsetzt. Und auch die Einsamkeit dieser Generation. Wie es ist mit dieser Leerstelle der Geschichte aufzuwachsen. Mit Erwachsenen, die nicht verfügbar waren. Und ich glaube auch, dass das eine Generation ist, die nicht geliebt wurde. Einfach weil sie in die Agonie der DDR hineingeboren wurde. Viele der Eltern waren sehr jung. Und dann kommt dieser Bruch '89 und das hat zu Spannungen geführt. Denn jeder, der damals kleine Kinder hatte, hatte viel größere Probleme als jemand, der alleine losgehen kann in die Welt. Ich glaube, da ist ganz, ganz viel beschwiegen zwischen dieser Kindergeneration und der Elterngeneration. Es fällt vielen in meiner Generation sehr schwer, dort in den Konflikt zu gehen.

Was hat Ihnen das Schreiben dieses Buches persönlich abverlangt?

Ich bin mit einem recht positiven DDR-Bild aufgewachsen und habe irgendwann feststellen müssen, dass das ein Thema ist, mit dem ich mich schon sehr lange beschäftige: was für ein abgrundtief böser Staat das war, was für abgrundtief grausame Dinge dort geschehen sind, im Jugendwerkhof zum Beispiel. Diese Umorientierung, die meine Hauptfigur Stine macht, ist natürlich sehr schmerzvoll. Wenn man das Gefühl hat, dass es da eine ganz große Lüge gab und ich habe an etwas ganz Falsches geglaubt. Oder wenn man sich fragt, wie die Lehrer, die Erzieher, die Eltern sich in diesem System bewegt und das auch mitgetragen haben.

Wir schauen aktuell auf ein Deutschland, das sich immer mehr spaltet, stark nach rechts rutscht. Was ist Ihre Erklärung dafür?

Ich glaube, die Gründe dafür sind vielschichtig. Ein wichtiger Grund ist, dass man völlig unterschätzt, dass Gesellschaften kippen können. Es ist nicht überall in Ostdeutschland gleich. Aber wenn es in Orten 30, 40 Prozent AfD-Wähler gibt, dann ändert dies das ganze Klima. Die Selbstverständlichkeit, die Normalisierung von Rechtsextremismus, die ist in Ostdeutschland weit fortgeschritten. Das ist ein Riesenproblem. Ich glaube, man muss wirklich anerkennen, dass das nichts ist, was man innerhalb von einer Wahlperiode oder mit einem weiteren Wahlsieg der demokratischen Parteien beenden kann. Ich glaube schon, dass eine Ursache dafür tatsächlich eine lange autoritäre Prägung ist. Man sieht in den Umfragen, dass zum Beispiel der Wunsch nach autoritären Staatsformen viel größer ist in Ostdeutschland. Dass die eigene Geschichte nicht reflektiert, einfach nicht aufgearbeitet ist. Man sieht auch diese fortwährende Gewalt auf den Straßen. Und das führt dazu, dass sich dort Dinge verhärten, Gegenkräfte sich zurückziehen.

Können Sie ein Beispiel nennen?

Ich war kürzlich in Bautzen, da gibt es diese B96, wo immer die Nazis mit ihren Reichskriegsflaggen und so stehen. Und da gibt es eine Gruppe, die dann eben mit Regenbogenfahnen dastehen. Und in Bautzen können die nicht eben mal öffentlich dazu aufrufen, zu diesen Demonstrationen zu kommen, weil sie Angst davor haben überfallen oder registriert und dann gegängelt zu werden. Das sind Zustände, die sind den meisten Menschen sowohl in Westdeutschland als auch in Berlin vollkommen fremd. Dass man eben nicht mehr einfach sagen kann: Kommt, morgen demonstrieren wir für unsere Rechte oder Gleichberechtigung. Da sind die Gesellschaften gekippt.

Wie kann man die Aufarbeitung der DDR-Zeit, wie Sie sie hier anmahnen, besser vorantreiben?

Ich glaube, dass man die Situation im Osten im gesamten Deutschland anerkennen muss. Das ist nicht nur eine ostdeutsche Geschichte. Wir sind ein Land und das ist unsere Geschichte. Diese Frage der Integration des Ostens stellt sich eigentlich gar nicht. Wir sind ein gemeinsames Deutschland und das, was in Ostdeutschland passiert, das hat eben auch Auswirkungen auf das ganze Land. Es müsste noch mehr Interesse geben, auch von westdeutscher Seite.

Und im Osten, insgesamt im Land, muss dringend sehr viel Arbeit und sehr viel Geld in politische Bildung gesteckt werden. Mir passiert immer wieder, dass Leute noch nie vom Jugendwerkhof oder noch nie von Torgau gehört haben. Ich finde, das sind Vorgänge, Begriffe, Orte, von denen jeder Mensch in Deutschland wissen sollte. Da müssen wir auch den Opfern gerecht werden. Das ist einfach unsere Aufgabe als Gesellschaft.

Vielen Dank für das Gespräch.

Mit Anne Rabe sprach Charlotte Pollex, rbbkultur.

Sendung: rbbKultur - das Magazin, 16.09.2023, 18:30 Uhr

35 Kommentare

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  1. 35.

    Ich finde es schade, dass es so wenig Bücher von Autoren aus der ehemaligen DDR gibt, die diese Zeit wirklich miterlebt haben und ohne Zorn beschreiben können. Mich würden die "Geschichten", die das Leben schrieb, sehr interessieren, denn ich habe den anderen Teil Deutschlands erst nach Grenzöffnung kennengelernt. Ich hatte einfach keine Verwandten oder Freunde dort. Schade, wenn diese Erfahrungen untergehen würden.

    Das Buch von Anne Rabe interessiert mich dennoch, einfach auch als Erzählung eines Menschen, dem etwas aufgefallen ist. Der sich fragt "kann es denn sein, dass..."

  2. 34.

    Hut ab. Frau Rabe bricht ein beinah schon zementiertes Tabu. Bin gespannt auf ihr Buch und möchte sie für ihren Mut und ihre Wahrheitsliebe schon heute beglückwünschen.

  3. 33.

    Naja... richtig interpretiert stellt Sie in ihrem Roman für sich und ihr Umfeld die Langzeitfolgen der DDR dar. Spürbar war das aber auch nur bis 10 Jahre nach der Wende. Danach war alles soweit umgekrämpelt, auch die Bevölkerungsstruktur durch Wegzug und später Neuzuzug, dass es eine andere Gesellschaft war mit ein wenig kollektivem Restlebensgefühl aus DDR Zeiten der Generationen, die mind. 20 Jahre in der DDR gelebt haben.
    Ich finde nur Ihre Aussagen bzw. Ursachenforschung in diesem Interview ein wenig weit hergeholt als Grund von Problemen in Ostdeutschland heutzutage.

  4. 32.

    Ganz genau so sieht es aus.
    Heute müssen wir Kameras anbringen und selber das Grundstück überwachen.

  5. 31.

    1986 geboren, mit 3 Jahren den Umbruch erlebt und in der Lage, ihn zu bewerten. Eine echt tolle Leistung. Die Dame spricht für sich allein und ihre vermeintliche Lebenswirklichkeit, bitte keine Verallgemeinerungen für die "Wendekindergenerationen" daraus ziehen und vor allem keinen Ost-Westvergleich.

  6. 30.

    Nein toberg hat recht. Ich sehe auch die Gefahr, dass hier ohne erlebte DDR und Nachwendezeit in dem Roman die westdeutschen Narrative fortgeschrieben werden.

    Ich werde das Buch trotzdem lesen.

  7. 29.

    Das ist ja das Problem. Eine Geschichtsschreibung zur DDR auf Augenhöhe, bei der unterschiedlichste Perspektiven zur Sprache kamen, hat es nicht gegeben. Es gab die Sicht der Bürgerrechtler auf Basis der Stasi-Akten, die besonders was mit Abrechnung zu tun hatte und so in das westdeutsche Narrativ der DDR-Geschichte eingegangen ist. Natürlich können sich die gelernten DDR-Bürger darin nicht wiederfinden. Das hat auch etwas mit dem Gefühl der Abwertung zu tun.

    Deshalb auch die aktuell so erfolgreichen Bücher von Dirk Oschmann "Der Osten, eine westdeutsche Erfindung" und Katja Hoyer "Diesseits der Mauer", die an den bisherigen Narrativen rütteln und eine gleichberechtigte Aufarbeitung der gesamtdeutschen Geschichte fordern.

  8. 27.

    Gewiss, gewiss... das sind dann auch wissenschafliche Abhandlungen oder wie für Speilfilme vorher richtig tiefe Recherchen.
    Dass dies hier ein Roma ist ohne wirklich möglichen Geschichtsbezug, ist schon im Artikel klar. Mir ging es um meine Meinung zu Interwievaussagen wie diese..."Und das hat ganz viel damit zu tun, dass Ostdeutschland eben sehr viel länger von Diktatur und Autoritarismus geprägt war, dass es ein langes Schweigen gibt und Traditionen. " Dies sei u.a. Grund für ihrer Meinung nach hohe rechte Gewalt in Ostdeutschland. Die, die heute solche Gewalt ausüben in Bradenburg oder Sachsen, sind keine 40 Jahre alt ohne Bezug zur DDR.

  9. 26.

    "Ich war kürzlich in Bautzen, da gibt es diese B96, wo immer die Nazis mit ihren Reichskriegsflaggen und so stehen. Und da gibt es eine Gruppe, die dann eben mit Regenbogenfahnen dastehen." Eine wirklich gute Beobachtung.

  10. 25.

    Kann oder scheinbar muss man dies hervorheben.
    Es ist kein Sachbuch und wenn jemand eine Geschichte über Zeiten schreibt die er selbst nicht oder nur als Kind miterlebt hat, ist auch das kein Problem. Seine/Ihre persönliche Sicht auf die Dinge als Versuch ein Kunstwerk auf den Markt zu bringen mit dem diese Frau Rabe u.a. auch ihren Lebensunterhalt bestreiten möchte. Da sollte man nicht zu viel reininiterpretieren. Sachliche oder künstlerische Kritik steht natürlich jedem zu.
    Es soll andererseits auch Wissenschaftler geben, die heute das römische Reich ziemlich detailliert beschreiben. Wohl kaum aus eigener Erfahrung.
    Ein Hr. Steven Spielberg hat sogar einen seiner erfolgreichsten Filme über eine Zeit gedreht, die er gar nicht miterlebt hat. Noch dazu als Amerikaner über einen Deutschen.

  11. 24.

    Aber wirklich... Ich finde es fast schon anmaßend, wenn Menschen, die nicht in der DDR aufgewachsen sind, das Leben in diesem Land beurteilen und sonstwas für Vermutungen für die heutige Zeit daraus ziehen. Sicher wirkt einiges an Sozialisierung dieser Zeit in uns richtig Erwachsenen nach. Aber doch nicht dass im Osten deshalb so viele rechts denken!
    Die Autorin ist 1986 geboren. Das menschliche Erinnerungsvermögen fängt erst so ab ca 4 Jahre bewusst an. Hätte Sie die Erinnerungen ihrer Eltern verwertet und bewertet, wären die Schlussfolgerungen der Autorin vielleicht auch anders.

  12. 23.

    Zur Fr. d. Rechts-seins kann ich leider wenig beisteuern, denn in unserer Umgebung gab es das nicht. Beklagt wurde nach 1990, dass "die Kinder im Unterricht so frech waren". "Wer nichts in der Birne hat, hat jedenfalls 'was an!", O-Töne. Auf dem Gymn. war es besser,gute Atmosphäre, Kampf geg. Einführ. v. Religion als Unterrichtsfach. Das war ein Spezialgymn. zur Förderung der naturwiss. Bildung! Aber Mathe, Che, Phys blieben. In der Freizeit kamen Kunst AGs, Sport u. Theaterspielen. Die Eltern waren sich einig. Verlangten Kopfnoten, ehrl. Bewertungen , Gespräche, wenn was nicht so "lief", was die Eltern wünschten. Ziel war es bei allen- die Kinder sollen studieren. Favoriten waren Mathe, Che u Bio- wg. Medizinstudium, denke ich mal. Im Abiturjahr kam das Biertrinken auf. Viele Sorgen bei den Eltern. Insgesamt schwere Zeiten, da Eltern zunehm. um die berufl. Stellung kämpfen mussten. Die Freizeitgestalt. war je n. Pers. sehr differenziert.
    MMn, die Freizeit war die Ursache f. vieles.

  13. 22.

    >"Ich hoffe, er spiegelt Wirklichkeit und ist gut recherchiert, denn das Thema ist in historischer Wahrnehmung heikel."
    Es ist ein Roman, kein Sachbuch! Ein Roman hat eine Handlung, fiktiv oder auf ein paar Tatsachen beruhend und aus sehr subjektivem Empfinden heraus geschrieben. Erwarten Sie nicht zuviel, was das Thema Geschichte angeht. Das Lyrikgenre Roman kann nie objektiv sein.

  14. 21.

    "Es ist eine sehr spezifische Geschichte über ... eine parteitreue Familie ... weil ich das Gefühl habe, dass darüber noch gar nicht so viel gesprochen wurde."
    Ehmmm... Weißensee?
    Ich bin dennoch gespannt auf den Roman. Ich hoffe, er spiegelt Wirklichkeit und ist gut recherchiert, denn das Thema ist in historischer Wahrnehmung heikel.

  15. 20.

    Können nicht mehrere Perspektiven, Geschichten nebeneinander existieren? Was meinen Sie? Oder ist nur Ihre Darstellung korrekt?

  16. 19.

    Nun haben wir fast 35 Jahre Wiedervereinigung. Da versagt nicht der Osten sondern da versagt der heutige Staat und nicht eine exDDR die nun die Autoren schon aus Altersgründen nicht beurteilen kann. Aber wenn es um eine Verurteilung der DDR geht und man in Abrede stellt das es auch einen normalen Alltag gab - dann wird wie immer ein Klischee bedient, konsumiert und verbreitet das der damaligen Realität nur zu 20% gerecht wird.

  17. 18.

    Ich kann Ihre Gefühle nachvollziehen. Wir sind besonders in den 90ern von den Westdeutschen wie Migranten behandelt worden und eigentlich mussten wir uns auch genauso wie Migranten mit all den Abqualifizierungen und Rückstellungen zurechtfinden. Viele Ostdeutsche fühlen sich auch heute noch von den Eliten wie Migranten behandelt.
    2003 habe ich mir gesagt, dass ich besser bin als meine Westchefs und mich selbstständig gemacht. Ich bin kurz vor der Rente stolz auf das was ich erreicht habe.
    Die Geschichte wird von Siegern geschrieben. Die Westeliten fühlen sich als Sieger der Geschichte. Es wird Zeit, dass unsere Generation unsere Geschichte erzählt!

  18. 17.

    Puh, wenn ich das so lese...
    In welcher zersetzten, lieblosen, von Gewalt geprägten Umgebung bin ich da aufgewachsen? *kopfschüttel*
    Ich muss, nunmehr 54 Jahre alt, Frau Rabe enttäuschen! Ich denke, hier sollte es weniger um die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit im Sinne von Frau Rabe gehen, sondern viel mehr um die persönliche Aufarbeitung diverser Kindheitstraumata.

  19. 16.

    Also, mich machen die Ansichten und Äußerungen dieser jungen Frau einfach nur sprachlos! Ich bin 66 Jahre alt, habe je eine Hälfte meines Lebens in der DDR gelebt und die andere im jetzigen Deutschland, kann mir deshalb schon ein fundiertes Urteil erlauben. Dabei stelle ich fest, dass weder die Analyse der DDR noch die des heutigen Deutschlands meine Erlebnisse und Erfahrungen abbildet. Sowohl in der DDR also auch heute habe ich ein zufriedenes und erfülltes Leben. Was soll das Schlechtmachen?

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