Sparpläne in Berlin - Schaubühne befürchtet wegen Haushaltskürzungen Insolvenz

Mi 20.11.24 | 23:24 Uhr
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Keller der Berliner Schaubühne nach Starkregen überflutet. (Quelle: rbb/Dörte Störmann)
Bild: rbb/Dörte Störmann

Die umfangreichen Kürzungen der Mittel für die Berliner Kultur treffen auch die Schaubühne, die bereits Ende 2025 mit einer Insolvenz rechnen muss. Das Theater plant eine erste Notmaßnahme spart aber nicht an Kritik.

Die Berliner Schaubühne rechnet wegen des milliardenschweren Sparprogramms für den Landeshaushalt mit gravierenden Folgen für das Theater. Die für die Schaubühne vorgesehenen Kürzungen von 1,8 Millionen Euro griffen das Haus in seiner Substanz an, hieß es in einer Mitteilung. Zudem sollen Tarifaufwüchse in Höhe von 700.000 Euro nicht ausgeglichen werden, wie es hieß. "Das würde zu einer Insolvenz der Schaubühne bereits Ende 2025 führen."

Zu vermeiden wäre die Insolvenz nur, "wenn die Schaubühne sich einem massiven Abbau- und Umbauprogramm unterzieht und damit das verliert, wofür sie in Berlin und überall auf der Welt steht." Bereits jetzt sei angesichts der Einsparzwänge als erste Notmaßnahme geplant, die kleine experimentelle Spielstätte Studio zu schließen.

Die Schaubühne hat aktuell ein Gesamtbudget von 23 Millionen Euro im Jahr.

TV-Stars im Ensemble

"Der Senat schlägt ein neues Kapitel in der Stadtgeschichte auf, in dem durch die Schwerpunkte im Haushalt abzulesen ist, welchen Stellenwert die Kultur zukünftig in Berlin haben wird", kritisierte der Künstlerische Leiter der Schaubühne, Thomas Ostermeier.

Die Schaubühne wurde 1962 gegründet und gehört zu den bekanntesten Theatern Deutschlands. Seit 1999 wird sie von Ostermeier künstlerisch geleitet. Zum Ensemble gehören etwa Lars Eidinger und das langjährige Ermittlerduo des Dortmunder ARD-"Tatorts", Anna Schudt und Jörg Hartmann. Nach Angaben des Theaters stehen jährlich mehr als 500 Vorstellungen in Berlin auf dem Spielplan sowie bis zu 100 Gastspielvorstellungen auf der gesamten Welt. "Dieses umfangreiche Programm wäre nur noch über einen geringen Zeitraum aufrechtzuerhalten", so die Schaubühne.

Berlins Kultur soll 130 Millionen einsparen

In Berlin müssen sich viele Kulturbetriebe kommendes Jahr auf erhebliche Einsparungen einstellen. Insgesamt sollen bei ihnen rund 130 Millionen Euro wegfallen, etwa 12 Prozent ihres Budgets. Grund dafür ist ein milliardenschweres Sparprogramm für den Landeshaushalt, das Vertreter der Regierungskoalition am Dienstag vorgestellt haben. Am Donnerstag diskutiert das Abgeordnetenhaus auf seiner Sitzung über die Pläne.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sagte, die Entscheidungen für den Kulturbereich schmerzten. "Wir müssen jetzt schauen, und das hoffe ich auch von den Häusern, auch im Gespräch mit unseren Kultureinrichtungen, wie wir es hinbekommen, dass hier noch wirtschaftlicher gearbeitet wird."

Sendung: rbb24 Inforadio, 21.11.2024, 06:45 Uhr

22 Kommentare

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  1. 22.

    Deine ,,Claudia'' und Du, Ihr wollt nur Stimmung gegen Theater machen, weil Ihr das nicht braucht und nie von innen gesehen habt. Nur noch krank und krass, was hier abgeht.

  2. 21.

    Das ist ne typische Fake-Nachricht und nur ne Behauptung. Wenn diese Kids sich in der Oper langweilen, ist es das Problem dieser Kids und Jugendlichen und deren Eltern, aber nicht der Oper an sich. Was ist denn das für ein Blödsinn. Lassen Sie Ihre Lügerei.

  3. 20.

    Die Immobilie und der Standort eignen sich gut als Landesbibliothek.

  4. 19.

    Die Ausführungen, nicht nur von Claudia und die Gegenkommentar dazu, zeigen auf was THEATER in Berlin bedeuten.
    Bzgl. dem Beitrag stört mich besonders ein Wort: befürchtet !!!
    Wenn es um die "Kürzungen der Mittel" geht, ist das Eine, aber wie verhält es sich mit den Einnahmen?
    Und wie werden die verteilt?
    Wofür wurden denn die "Mittel" verwendet?
    Fürs Gebäude, die Verwaltung, die festen Angestellten, die Darsteller, die Promi-Schauspieler?
    Eine Darlegung zur Mittel-Vergabe würde eine Beurteilung einfacher machen.
    Aber da ist Politik und die Medien auf gleichen Niveau!

  5. 18.

    Aber im Gegensatz zur Kultur-Szene in Berlin müssen Rammstein, Helene Fischer usw. nicht subventioniert werden. Die letzteren tragen sich selbst, auch bei sehr hohen Ticket Preisen.
    Es liegt dann möglicherweise an der Kultur-Szene selbst wenn die "Kunden" Resonanz so gering ist, dass die Einkünfte zu gering sind. Wenn das Angebot dem potentiellen Publikum nicht gefällt und es darum nicht kommt, warum diese Angebote dann "künstlich" durch Subventionen am Leben erhalten?

  6. 17.

    Wenn die Schaubühne,früher Theaterkollektiv,zumacht ist das eine Katastrophe und ein ganz trauriger Tag für Menschen die hier in unzähligen Vorstellungen das Hochamt der Schauspielkunst,Bühnenbild,Regie,Inszenierung erleben durften.In meinem Leben ,als junger Mensch die Inszenierungen von Peter Stein und alle darauffolgenden Regisseure,die Schauspieler die hier Theatergeschichte geschrieben haben mit herausragenden Bühnenbildern,die unzähligen Menschen soviel gegeben haben und auch in der Gegenwart geben.Die Schaubühne gehört zu Berlin wie die Philharmonie.Also, keine Kürzungen im Kulturbereich,ihr seelenlosen Kulturbanausen .

  7. 15.

    Ganz schön überheblich! Diesen Menschen muss direkt geholfen werden, aber nicht über Subventionen an die Schaubühne.

  8. 14.

    "Die Vorstellung war auch eher schlecht besucht."
    Naja, eben ein Abend in der Woche. Würde nur sonnabends gespielt, wäre die Meckerei auch groß.
    Und die jungen Damen waren dann wohl nicht so gut vorbereitet, was sie eigentlich sehen und hören werden.
    Trotzdem aller Ehren wert, dass sie es versucht haben.
    Wenn so ein Versucj nicht klappt, muss es aber auch nicht gegen die Staatsoper sprechen. Sowieso gegen niemanden. :-)

  9. 13.

    Das tut mir wirklich leid. Ich hatte das Glück mit meiner Klasse behutsam an die Oper herangeführt zu werden. Heute ist ein Besuch der Oper eine willkommene Abwechslung. Was mich nicht daran hindert auch ein Rammsteinkonzert zu besuchen und zu genießen. Wir haben gelernt das Kunst vielschichtig ist und nicht eindimensional.

  10. 12.

    Sie Scherzkeks. Wenn Kunst auf diesem Niveau noch Teilhabe für (quasi) alle Einkommensklassen sicherstellen will, wird es wohl nie wirklich ohne Steuermittel gehen können.

  11. 11.

    Vielleicht muss die Schaubühne ihr Programm soweit reduzieren, dass sie ohne Subventionen auskommt. Die Schaubühne muss Lösungen entwickeln und keine Schreckensszenarien verkünden.

  12. 10.

    Kann ich nicht bewerten, aber hier gehts um die Schaubühne und die ist sehr gut besucht. Schon die ganzen Ostermeiner Inszenierungen mit den tollen Schauspielern, stellvertretend Lars Eidinger oder Jörg Hartmann sind doch der absolute Kracher. Und wenn ich überlege, wer da alles schon spielte, dann würde ich mal behaupten, dass die Schaubühne eines der bedeutensten Theater ist.
    Denen das Geld zu streichen und solch ein Theaterhaus womöglich in den Ruin zu treiben, wäre wirklich ein absoluter Skandal und das Allerletzte.

  13. 9.

    Bei Kitas und Schulen wird ja bereits gespart ohne Ende. Zuletzt sind die Zuzahlungen für Klassenfahrten gesperrt worden. Bildung ist dem Senat und dem Staat kaum was wert.

  14. 8.

    Das sagt nichts über die Vorstellung aus, sondern über denjenigen, der beschlossen hat, mit Zehntklässern in eine Oper zu gehen. Das ist so konträr zu den sonstigen Hörgewohnheiten dieser Altersgruppe, dass mit einem Widerwillen gerechnet werden muss. Für die Jugendlichen war es ein Pflichtprogramm.

  15. 7.

    Sie waren wahrscheinlich noch nie in der Schaubühne, denn sonst würden sie wissen, dass die Vorstellungen außerordentlich gut besucht sind und man sich oft schon lange vorher um Karten bemühen muss. Jedem klar denkendem Menschen sollte allerdings bewusst sein, dass die Ausgaben für die Räume, die Ausstattung und das Personal nicht allein durch Ticketpreise gedeckt werden können. Es arbeiten nicht nur Regisseure und Schauspieler für ein Stück, sondern es sind ne Menge mehr Leute dran beteiligt. Am Broadway werden die Shows durch private Investoren finanziert, die wiederum durch Flops ihre Steuern senken können. Das ist insgesamt ein ganz anderes Modell als hier.

  16. 6.

    Sparen ist immer unangenehm! Aber mir sind Schulen und Kitas wichtiger als subventionierte Kunst.

  17. 5.

    Guten Morgen.

    Ach bitte, immer wieder die Schaubühne. Wie viele Schieflagen denn noch? Der Vergleich mit international großen Bühnen hinkt doch gewaltig. Ob das ein Berliner Traditionshaus ist, steht außer Frage. Aber hier wurden doch schon vor Jahren die Fehler gemacht, das Haus nicht den wirtschaftlichen Verhältnissen anzupassen. Intendantenstreit ohne Ende, Dramen hinter der Bühne, nicht auf der Bühne. Das Haus hat seinen Glanz längst verloren.
    Sorry ...

  18. 4.

    Meine Tochter und ihre Klasse waren gestern Abend 20.11.2024) von der Schule (Gymnasium/Prenzlauer Berg) aus in der Berliner Staatsoper.

    Als meine Tochter nach Hause kam sagte Sie, dass die Hälfte der Mitschülerinnen die Vorstellung verlassen haben und nach Hause gegangen sind.

    Es war den jungen Leuten (10. Klasse) einfach zu langweilig.

    Das, denke ich, sagt einfach alles aus.

    Die Vorstellung war auch eher schlecht besucht.

    Der Saal war nur ungefähr zu einem Drittel ausgelastet.

  19. 3.

    Da kostet halt.

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